Cover-Bild Der Mann, der vom Himmel fiel
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 22.06.2022
  • ISBN: 9783257071979
Walter Tevis

Der Mann, der vom Himmel fiel

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Thomas Jerome Newton ist ein geheimnisvoller Mann. Wie aus dem Nichts taucht der seltsame Fremde in Kentucky auf und scheint eine Mission zu haben. Mit neuartigen Technologien verdient er in kurzer Zeit Millionen und zieht dabei viel Misstrauen auf sich – aber auch das Interesse des Wissenschaftlers Nathan Bryce und der jungen Betty Jo. Während sie schnell Gefühle für Newton entwickelt, fragt sich Nathan, ob hinter dem Unbekannten mehr steckt, als auf Anhieb zu erkennen ist. In der Neuübersetzung von pociao und Roberto de Hollanda.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2023

Allein unter Menschen

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In einem angenehm ruhigen Erzählstil, der fast ein wenig märchenhaft daherkommt. führt der Autor durch die Geschichte, die heute gut 60 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, genauso heute hätte geschrieben ...

In einem angenehm ruhigen Erzählstil, der fast ein wenig märchenhaft daherkommt. führt der Autor durch die Geschichte, die heute gut 60 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, genauso heute hätte geschrieben werden können. Die Art und Weise wie er durch die Geschichte führt, ist nicht nur ruhig und nüchtern, sondern er teilt hier und da auch kräftig aus und Wettert ganz gut. Alles im Allem scheinen die Themen von damals auch heute noch mehr denn je aktuell zu sein. Wenn man sich die Technologiesprünge, Themen wie soziale Gerechtigkeit und Aufgaben der Exekutive anschaut.

Der Plot eigentlich relativ einfach gestrickt. Ein Alien landet in Kansas mit einigen Ringen, jeder Menge Wissen und gut als Mensch getarnt. Macht innerhalb kurzer Zeit ein Vermögen, das er benötigt um seinen Auftrag zu erledigen. Wenn ich bedenke wie harmlos er diesen Newton darstellt ist das ein himmelweiter Unterschied zu dem wie man sich heutzutage einen Auserirdischen vorstellt. Wie er sich ganz schleichend in die Wirtschaft und Medien schleußt mit seiner neuen Technik und damit für einen Technologiesprung sorgt, den kaum jemand als solchen bemerkt mit Ausnahme einiger Staatsorgane und einigen Chemikern. Ihm werden die Produkte förmlich aus den Händen gerissen, ebenso wie die Lizenzen und Patente.

Auf den ersten Blick wirkt Newton, nett, freundlich und gebildet. Auf dem zweiten könnte man noch arrogant und überheblich hinzufügen. Das alles lässt sich dann aber auch wieder relativieren, wenn man bedenkt wie unglaublich einsam und isoliert er doch als Einziger seiner Art hier auf einen vollkommen anderen Planeten er ist. Er der durch geschickte Tarnung rein äußerlich einem Menschen sehr ähnelt, wird durch den menschlichen Kontakt und das Übernehmen von Gewohnheiten immer mehr ein Mensch. Und hat dennoch unglaubliche Angst enttarnt zu werden. Auch Angst davor bei seinem Auftrag zu versagen.

Das Cover passt sehr gut zum Buch.

Vor fast 20 Jahren bin ich damals im TV über dem Film zum Buch gestolpert und habe doch relativ schnell wieder weggeschaltet, zum Glück muss ich heute sagen. Denn wie so oft ist hier auch das Buch um Längen besser.

Fazit: Wer mal wieder einen richtig guten Roman mit Sifi und Fantasie und ja auch Krimielementen und Sozialkritik lesen möchte kann ich diesen Roman nur ans Herz legen. Er ist nach wie vor auch 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung immer noch aktuell und lässt einen nicht mehr los.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Philosophisch, eindrücklich und erstaunlich zutreffend – Ein Klassiker in neuer Übersetzung

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Um „Der Mann, der vom Himmel fiel“ von Walter Tevis wirklich beurteilen zu können, ist es meiner Meinung nach, immens wichtig sich bewusst zu machen wann das Buch geschrieben wurde. Denn jetzt in unserer ...

Um „Der Mann, der vom Himmel fiel“ von Walter Tevis wirklich beurteilen zu können, ist es meiner Meinung nach, immens wichtig sich bewusst zu machen wann das Buch geschrieben wurde. Denn jetzt in unserer heutigen Zeit liest es sich leicht und einige der Gegebenheiten der Handlung sind für uns mittlerweile selbstverständlich, so dass man als Sci-Fi-Fan enttäuscht werden könnte. Mit dem Wissen allerdings, dass dieses Werk bereits im Jahr 1963 geschrieben wurde, wuchs meine Hochachtung vor dem Autor und seiner Leistung. Dieser schuf nämlich, mit seinem Schreibstil und dem inhaltlichen Fokus, eine modern anmutende Geschichte welche sich noch dazu äußerst spannend liest. Obwohl es sich beim Hauptprotagonisten um einen Außerirdischen handelt, würde ich das Buch dennoch nicht als reine Science Fiction einordnen. Vielmehr wird aus Sicht des fremden „Besuchers“ ein kritischer Blick auf die Menschheit und ihr Verhalten geworfen. Gesellschaftskritisch und pointiert geschrieben, ist diese Geschichte einfach nur lesenswert! Manche Fantasie des Autors erscheint heute fast schon prophetisch, auch wenn Einiges etwas überspitzt dargestellt wird. Der Schreibstil machte es mir außerdem leicht den Roman zu genießen, da er flüssig und spielerisch leicht zu lesen war. So entstand ein angenehm flottes Lesetempo, welches mir dennoch ermöglichte die Handlung vollumfänglich aufzunehmen. Alles in allem ist „Der Mann, der vom Himmel fiel“ eine lohnenswerte Lektüre, welche mich voll und ganz in ihren Bann zog.
Mein Fazit: Ein Klassiker den man auf dem Schirm haben sollte. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Der außerirdische Ikarus

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Er nannte sich selbst Thomas Jerome Newton, der seltsame dünne, große Mann, der eines Tages in Kentucky auftauchte. Was keiner wusste, er war vom Planeten Anthea geschickt, um die letzten, dort auf dem ...

Er nannte sich selbst Thomas Jerome Newton, der seltsame dünne, große Mann, der eines Tages in Kentucky auftauchte. Was keiner wusste, er war vom Planeten Anthea geschickt, um die letzten, dort auf dem verwüsteten Planeten verbliebenen Bewohner, zu retten und gleichzeitig die Erde vor dem gleichen Schicksal, der Zerstörung durch die Menschen, zu bewahren. Mit seinem immensen Wissen verdient er bald Millionen – und wird dabei immer menschlicher. Einsamkeit und Heimweh überkommen ihn, was er mit Alkohol zu betäuben versucht. Nur zu zwei Menschen hat er Vertrauen und regelmäßigen Kontakt, zu dem Wissenschaftler Nathan Bryce und zu seiner Haushälterin Betty Jo. Als er auch die Aufmerksamkeit von FBI und CIA erregt, gerät sein Leben immer mehr in Gefahr. Wird es ihm unter diesen Umständen gelingen, die Bewohner Antheas zu retten und die Menschen über das zukünftige Schicksal der Erde aufzuklären?

Der US-amerikanische Schriftsteller Walter Tevis wurde 1928 in San Francisco geboren und starb 1984, mit nur 56 Jahren, in New York an Lungenkrebs. Im Zweiten Weltkrieg diente er im Pazifik, beendete danach seine Schulausbildung und studierte an der University of Kentucky. Nach seinem Master-Abschluss unterrichtete er in verschiedenen Städten Englische Literatur. Zwischen 1956 und 1984 schrieb Tevis mehrere Romane, von denen einige verfilmt wurden. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in New York – in Richmond, Kentucky, erhielt er seine letzte Ruhestätte.

Mit der Neuauflage des Romans „Der Mann, der vom Himmel fiel“, der bereits 1963 in den USA erschienen ist, wurde der zu Unrecht in Vergessenheit geratene Autor wieder entdeckt. Kaum zu glauben, wie er schon damals die Probleme der heutigen Zeit vorausahnte. Die Dummheit der Menschen hat sich nicht verändert, die Erderwärmung ist sogar noch fortgeschritten, die Ausbeutung der Ressourcen schreitet weiter voran, alles Andersartige wird verurteilt und wer Erfolg hat wird überwacht – bald wird es bei uns sein wie auf Anthea.

Ein düsteres Szenario, das dem Leser nach Beenden des Buches durch den Kopf geht, das zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Walter Tevis beschreibt exakt den heutigen bedauernswerten Zustand der Zivilisation, die Borniertheit der Gesellschaft und den vergeblichen Versuch, unsere Umwelt auch für die Zukunft erträglich zu gestalten. Ein Alien sucht Hilfe auf dem Planeten Erde und will ihre Bewohner vor ihren Fehlern warnen. Er hält der Menschheit den Spiegel vor, vergeblich? Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig und eingängig, ideologische und ökologische Probleme sind treffend erfasst und die Thematik ist aktueller denn je.

Fazit: Eine starke Geschichte die aufrüttelt und zugleich nachdenklich und traurig stimmt.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Noch krasser als der Film

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Als enormer David Bowie Fan habe ich alles von ihm weggesuchtet, so auch den Film "Der Mann, der vom Himmel fiel". Die Romanvorlage war lange kaum zu bekommen und so war ich doch über die Wiederveröffentlichung ...

Als enormer David Bowie Fan habe ich alles von ihm weggesuchtet, so auch den Film "Der Mann, der vom Himmel fiel". Die Romanvorlage war lange kaum zu bekommen und so war ich doch über die Wiederveröffentlichung sehr froh.

Tja und was soll ich sagen: Das Buch ist nochmal intensiver als der Film von damals.

Was mich am meisten beeindruckt hat war, dass trotz der recht geringen Seitenzahl viel vermittelt wird. Newtons Welt ist nahezu zerstört und er möchte die Erde und die Menschen darauf nicht den gleichen Fehler machen sehen. Was 1963 noch wie Science Fiction klang mit Umweltverschmutzung, Krieg, hungernden Menschen und Co, ist heute mehr denn je Realität. Genau das bedrückt am meisten bei der Lektüre.

Während mir der Zugang zu Forschern wie Nathan Bryce schwerfiel, spürte ich direkt eine Verbindung zu Newton, auch wenn er von einem anderen Stern stammt. Seine ruhige, liebenswerte und bedachte Art hat mich doch sehr für ihn eingenommen. Auch wie er die Zufallsbekanntschaft Betty Jo nicht für seine Zwecke ausnutzt, sondern ihr hilft, das hat mir imponiert. Denn wer interessiert sich schon für eine alkoholkranke Sozialhilfeempfängerin?

Richtig schlimm lasen sich für mich die vielen Tests an ihm und das Machtgehabe der Regierungsangestellten. Gerade Letzteres sieht man nun leider nahezu täglich in den Nachrichten.

Die aufgezeigten Erfindungen wie Kugeln statt Platten für Musik hatte etwas so faszinierendes und exotisches, dass ich es irgendwie spannend finden würde, wenn es so etwas in echt gäbe.

Fazit: Ein Klassiker der Science Fiction Welt, den viele wiederentdecken sollten, da sie sonst etwas verpassen würden. Klare Must-Read-Empfehlung!

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Wenn man die eigene Rettung zerstört...

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Ich bin kein Science Fiction Leser, aber da mir "Das Damengambit" so gut gefiel, wollte ich wieder etwas von Tevis lesen und ich wurde alles andere als enttäuscht.

In der Geschichte geht es um Thomas ...

Ich bin kein Science Fiction Leser, aber da mir "Das Damengambit" so gut gefiel, wollte ich wieder etwas von Tevis lesen und ich wurde alles andere als enttäuscht.

In der Geschichte geht es um Thomas Jerome Newton, der als Einziger seines Volkes zur Erde geschickt wurde, um seinen Planeten und die letzten Überlebenden zu retten. Doch wird er, so anders er ist, als Mensch akzeptiert oder wird sein Besuch schlimme Folgen haben?

Walter Tevis hat einfach ein Händchen dafür tragische Figuren zu schaffen, die man trotz ihrer enormen Andersartigkeit mag. Könnten wir nicht gerade alle einen Newton gebrauchen, der die Erde vor uns Menschen rettet? Was er über seine Heimat berichtet, schockte mich sehr und erinnert stark an das, was uns noch bevorsteht. Newton hatte auf mich durch seine sanfte Art und seine Intelligenz eine magische Anziehungskraft, weil er schlichtweg so positiv anders ist als der egoistische Mensch.

Betty Jo als Figur mochte ich ebenfalls. Obwohl sie aus einfachen Verhältnissen ist, hat sie genau erkannt wie das Leben funktioniert. Ihr Alkoholkonsum ist bedenklich, aber verständlich auf der Abstiegsleiter des Lebens.

Auch wenn der Roman schon lange existiert, so hat er an Aktualität nichts eingebüßt. Der Autor zeigt deutlich wie rücksichtslos und machtgeil der Mensch agiert und dabei vergisst, dass er sich durch so ein Verhalten vielleicht selbst zerstört.

Die aufgezeigten Erfindungen lasen sich spannend, da wir heute ja andere Möglichkeiten haben Musik abzuspielen, Fotos zu machen und ähnliches als in den 60ern und dennoch kann man sich den Nutzen gut vorstellen.

Fazit: Ein Buch, das mich emotional tief berührt hat und lange nachwirken wird. Absolute Leseempfehlung und ich bin so dankbar, dass dieser Roman neu aufgelegt worden ist.

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