packende, bewegende Geschichte nach einer wahren Begebenheit - Dillenburger Stadtbrand
Die Feuermagd von DillenburgDie Autorin hat hier wieder ein ganz besonderes, packendes Werk geschaffen, das gleichzeitig auch ein Stück ihrer Heimatgeschichte ist und auf einer wahren Begebenheit beruht.
Die Kunst, eine historische ...
Die Autorin hat hier wieder ein ganz besonderes, packendes Werk geschaffen, das gleichzeitig auch ein Stück ihrer Heimatgeschichte ist und auf einer wahren Begebenheit beruht.
Die Kunst, eine historische Katastrophe, wie der Standbrand von Dillenburg einer war, in eine fiktive Geschichte zu verknüpfen ist ihr unglaublich gut gelungen.
Die Zeichnung der Charaktere ist beeindruckend, sowohl was die Hauptprotagonisten Philippa und Caspar betrifft als auch der Nebencharaktere. Man spürt diese besondere Verbindung zwischen Philippa und Caspar, obwohl sie unterschiedlichen Standes sind und sie auf eine harte Probe stellt. Caspars Einstellung und sein Verhalten nicht nur gegenüber Philippa, sondern auch gegenüber den Angestellten oder den Bewohnern der Stadt hat mir sehr gefallen, weil er ein demütiger, bescheidener Mensch ist und für ihn der Glaube an erster Stelle steht. Dies spürt man auch bei Philippa, so mitfühlend, fleißig und selbstlos. Besonders ihre gemeinsamen Gespräche, Ideen, ihre Offenheit über Ängste und Sorgen und ihre Vorstellungen und christlichen Überlegungen genießt man sehr.
Der Verlauf der Geschichte ist packend und die Beschreibung der Ereignisse, der Eindrücke vermitteln einem das Gefühl, als würde man mitten im Geschehen sein, das Feuer hautnah miterleben, die Angst und Hilflosigkeit der Bewohner spüren.
Auch der Prozess um die Feuermagd, der darauf folgt, ist sehr emotionsgeladen umschrieben. Unvorstellbar, wie Vorurteile und menschliche Ideen wie Gift wirken und sich teilweise Abgründe auftun.
Gleichzeitig erhält man einen umfangreichen Einblick in die jeweiligen Tätigkeiten, Ansichten und das Stadtgeschehen, was der Geschichte noch mehr Tiefgang verliehen hat.
Die christlichen Werte sind genau passend in den Verlauf der Geschichte integriert. Nicht nur die Fürbitten, sondern auch die Gespräche mit Gott über ihre Ängste, Sorgen und Zweifel, die teilweise durch den tiefen Aberglauben einiger Bürger und dem etwas übereifrigen Pfarrer entstanden sind.
Gleichzeitig gibt es viele Bibelzitate oder Beispiele biblischer Personen, die ihnen helfen, Mut und Vertrauen zu fassen und Gott nicht verantwortlich für das Geschehen zu machen.
Insgesamt eine packende Geschichte, die auf wahren Begebenheiten ruht, beeindruckend und gut recherchiert. Sie zeigt einerseits, wie schnell sich das Leben verändern kann und Wünsche und Ziele wie Seifenblasen zerplatzen können. Doch sie zeigt auch wie wertvoll Gottes Nähe besonders in Tragödien wie diese ist und Gottes Gnade und Vergebung vollkommen anders aussieht, als Menschen es jemals beurteilen können. Verpackt in einer berührenden Romanze zweier Menschen, die mutig und tapfer für ihre Zukunft kämpfen und allen Widerständen trotzen. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Spannung und Problematik gewünscht, aber ansonsten kann ich dieses Buch wirklich gern weiterempfehlen.