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Veröffentlicht am 24.01.2018

Wenig Dystopie, dafür greifbare Gefühle

Delirium
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Ich mochte die Idee hinter der Geschichte. Die Liebe als Krankheit zu sehen und alles andere, was die Amor deliria nervosa hervorruft, zu entfernen, war wirklich gut.

Ab dem 18. Lebensjahr werden in diesem ...

Ich mochte die Idee hinter der Geschichte. Die Liebe als Krankheit zu sehen und alles andere, was die Amor deliria nervosa hervorruft, zu entfernen, war wirklich gut.

Ab dem 18. Lebensjahr werden in diesem dystopischen Amerika die Menschen dagegen immunisiert. Die 17 jährige Lena ist eine davon. Sobald ihr Eingriff erfolgt ist, soll sie den ihr zugeteilten Partner bekommen, der je nach Charakter und Interessen zu ihr passt.

Doch dann lernt Lena Alex kennen und lernt eine andere Seite an ihrem bekannten System kennen. Sie sieht immer mehr hinter der Fassade und fängt langsam an, viele Entscheidungen der Regierung in Frage zu stellen.

Der Aufbau der Geschichte war gut gewählt.

Allerdings habe ich knapp 100 Seiten benötigt, um überhaupt erst mit der Geschichte warm zu werden. Viele Situationen, Gespräche und Beschreibungen zogen sich einfach unnötig in die Länge. Und gerade der Part, der das Ganze als Dystopie kennzeichnen sollte, kam mir doch etwas zu kurz. Das lag natürlich daran, dass das Augenmerk etwas zu sehr auf die Liebesbeziehung zwischen Alex und Lena gelegt wurde. Es war zwar wunderbar umgesetzt und die Emotionen und vor allem Lenas Ängste waren greifbar, aber hier hätte ich es mir etwas dezenter gewünscht.

Ich mag die rebellische Seite von Alex. Er erzeugt zum ersten mal Gefühle in Lena, die sie zuerst nicht zuzuordnen weiß, ja sogar angst davor hat.

Lena war mir zu Beginn einfach zu blass. Sie war eine von Vielen und ihre beste Freundin wesentlich interessanter in ihrer Art. Das änderte sich aber irgendwann Gott sei Dank, sodass ich mit Freude dem weiteren Verlauf gefolgt bin. Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben wurde, war es ab einem bestimmten Punkt auch alles andere als langweilig. Man lernte, wie sie, neue Dinge kennen, es kamen viele überraschende Wendungen auf und auch ihre Emotionen wurden so greifbarer.

Zu Beginn eines jeden Kapitels wurden Auszüge aus dem Buch Psst, sowie anderen, von der Regierung genehmigten, Schriften genannt, welche die Ideologie wiederspiegeln, nach der ein Großteil dieser Gesellschaft lebt. Das waren die Hinweise, mit denen man als Leser arbeiten musste, wenn man etwas mehr aus der Welt erfahren wollte.

Fazit: Das kleine, intelligente, verschüchterte Mädchen zu begleiten, welches nach und nach das System kritisiert, war eine besondere Erfahrung für mich. Und auch, wenn ich mir mehr vom dystopischen Teil gewünscht hätte, so war das Buch zum Ende hin doch fesselnd genug, sodass ich Band 2 bald weiterlesen möchte.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Der etwas andere Fantasyroman

Fictional Reality
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Der Einstieg in die Geschichte war für mich etwas holprig. Gerade zu Beginn hat Alexandra ihr leben ziemlich emotionslos beschrieben dafür, dass es ja eigentlich so bewegend weiter ging. Noch dazu wurde ...

Der Einstieg in die Geschichte war für mich etwas holprig. Gerade zu Beginn hat Alexandra ihr leben ziemlich emotionslos beschrieben dafür, dass es ja eigentlich so bewegend weiter ging. Noch dazu wurde der letzte Tag mit ihrer Familie teilweise schon etwas zu detailliert beschrieben. Vom rein logischen her macht es natürlich Sinn, da man sich in so einer Situation wahrscheinlich versucht an alle wichtigen Details zu erinnern und diese dann auch gerne nennt.

Der etwas kantige Schreibstil hatte es mir aber auch in den ersten Kapiteln nicht besonders leicht gemacht. Erst ab etwa einem Viertel des Buches hatte ich mich daran gewöhnt und konnte mehr in die eigentliche Geschichte abtauchen. Aber auch da kamen immer wieder sonderbare Sätze und Absatzkonstellationen auf, die mich immer wieder ins holpern brachten und das Lesen für mich so stark verlangsamten.

Die Geschichte selbst gefiel mir sehr. Erwartete ich zunächst noch eine 08-15 Geschichte über Trauerbewältigung, so wurde es doch recht schnell mehr. Alexandra bemerkte nach einiger Zeit, dass irgendetwas mit ihr und ihrem Umfeld nicht stimmte und wollte dem unbedingt auf die Schliche kommen. Die sich anbahnende Liebesgeschichte war vorhersehbar und Liam auch nicht so recht einschätzbar, dennoch war sein Charakter und die Art, wie er sich in Lexi’s Leben fand ganz unterhaltsam.

Waren viele Dinge und Gegebenheiten am Anfang noch recht wirr und unstrukturiert, so kommt nach und nach etwas Logik auf und lässt einen roten Faden erkennen, der sich schon von Anfang an durch das Buch gezogen hat. Nichts war dem Zufall hinterlassen.

Dieses Buch ist etwas schwerere Kost und man sollte sich die Zeit, die es braucht nehmen. Ich denke, dass dies auch eine zentrale Kernaussage der Geschichte ist, denn wer trauert, der benötigt Zeit, um dies zu verarbeiten. Die Art und Weise, wie die Autorin hier mit diesem Thema umgegangen ist, fand ich sehr faszinierend. Wichtig ist nur, dass man sich ausreichend auf die Geschichte einlässt.

Trotz anfänglicher Stolpersteine und einem eigenwilligen Schreibstil hatte ich dennoch viel Spaß beim Lesen, bin förmlich vor Spannung fast geplatzt und habe der wichtigsten Entscheidung am Ende entgegen gefiebert. Es ist ein etwas anderer Fantasyroman, dessen Logik man nicht zwingend hinterfragen sollte und den ich dadurch sehr gerne empfehle.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Solider Start mit Luft nach Oben

Fallen Queen
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Nach einem soliden Start wird alles sehr flott und schnell erzählt und oftmals die Geschehnisse nur angeschnitten. Da hätte man mit ein paar mehr Seiten noch mehr Tiefe hinein bringen können. So konnte ...

Nach einem soliden Start wird alles sehr flott und schnell erzählt und oftmals die Geschehnisse nur angeschnitten. Da hätte man mit ein paar mehr Seiten noch mehr Tiefe hinein bringen können. So konnte ich leider nicht so ganz in die Gefühlslage der Charaktere einsteigen.

Es vergeht im Laufe der Geschichte viel Zeit, in der nicht viel passiert bzw auch hin und wieder mal, wo Dinge übersprungen werden, die für mich persönlich eigentlich in der Handlung wichtig gewesen wären. Hin und wieder wird mal die Gefühlswelt angeschnitten, bis hin zu dem Punkt, den jeder aus Schneewittchen kennt: der vergiftete Apfel kommt ins Spiel. Und das sogar relativ am Anfang.

Ab da geht es endlich zur Sache. Man kann in die Gedankenwelt von Nerina, der guten Königin, eindringen und ihre Gefühle aufnehmen.

Mit dem klassischen Märchen im Hinterkopf, habe ich vereinzelt kleine Anlehnungen erkennen können, die mich hin und wieder mal begeistern konnten. Denn diese wurden meiner Meinung nach gekonnt in die Geschichte mit eingebaut.

Nerina ist wirklich ein gutmütiger Mensch und bemüht sich immer darum, ihrer Aufgabe als Königin gerecht zu werden. Leider geht dabei die Beziehung zu ihrer Schwester immer mehr unter, bis diese immer mehr in die Einsamkeit abdriftet und ihren Hass auf ihre Schwester schüren kann. Erinas Hass treibt sie zu äußerst furchtbaren Mitteln und so landet Nerina bald in Gefangenschaft und wartet auf ihren von Erina bestimmten Tod.

Der Jäger nimmt sich irgendwann die Rettung von Nerina an und unterstützt sie, wo er nur kann. Hinter seiner Fassade scheint sich jedoch von Anfang an mehr zu verstecken. Seine schroffe Art ist für mich manches mal unverständlich.

Alles in allem hat Fallen Queen hier einen guten Start hingelegt. Für den zweiten Band wünsche ich mir dennoch mehr Tiefe, um richtig in der Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren eintauchen zu können und eine noch besser verteilte Spannungskurve. Auch der Schreibstil hätte meinetwegen ruhig mehr in eine für Märchen typischen Form sein können.

Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten. Die Idee fand ich gut, es gab lustige, traurige und erschreckende Momente, auch die Umschreibung der Schauplätze und diverser Szenen waren wirklich detailliert beschrieben, sodass ich hier solide 4 Sterne und meine Empfehlung geben kann.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Eine spannende Reise voller Gefahren und Magie

Tarakona
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In Tarakona begleitet man Rebecca und Hartron auf der Suche nach Hilfe und Antworten, um Skandis, den falschen Herrscher der Dukelelfen, zu vernichten.

Auf ihrer gefährlichen Mission begegnen sie vielen ...

In Tarakona begleitet man Rebecca und Hartron auf der Suche nach Hilfe und Antworten, um Skandis, den falschen Herrscher der Dukelelfen, zu vernichten.

Auf ihrer gefährlichen Mission begegnen sie vielen bedrohlichen Wesen, die ihnen das Vorankommen alles andere als leicht machen. Immer wieder stehen sie neuen Gefahren, sowie Krankheiten gegenüber. Begleitet werden sie nicht nur von Licht- und Dunkelelfen, sondern auch von Zwergen und Riesen.
Die Welt, welche die Autorin hier geschaffen hat ist voll von ihnen und ebenso voller Magie. Sie hat diese sehr bildhaft beschrieben, sodass ich immer das Gefühl hatte, selbst in dieser Umgebung mit den beiden Elfen zu reisen.

Dennoch verlief der Einstieg in die Geschichte zunächst etwas holprig und es waren vereinzelt Fehler im Text zu finden. Da ich aber schnell in den Bann der Story gezogen wurde, waren diese Fehler für mich verkraftbar.

Rebecca ist eine freche, mutige und sehr stolze, dennoch liebevolle, aber auch manchmal einfältige Halblichtelfe.
Hartron, ein Halbdunkelelf, versucht sich vehement gegen seine Gefühle zu wehren und stößt Rebecca immer wieder von sich. Dennoch verband sie von Anfang an ein besonderes Band, sodass sie sich immer wieder wie magisch anziehen. Trotz seiner traurigen Kindheit und der vielen Qualen die er erleiden musste, ist er dennoch ein sehr fürsorglicher, umsichtiger Krieger geworden. Neben den beiden gab es noch viele weitere Charaktere, die ich eigentlich schnell ins Herz geschlossen habe.

Der Schreibstil war gerade zu Beginn etwas holprig. Im weiteren Verlauf habe ich mich allerdings daran gewöhnt und konnte voll und ganz in die Geschichte eintauchen. Diese kleinen Makel, gepaart mit einer spannenden, liebevollen und faszinierenden Geschichte, machen dieses Buch für mich zu etwas besonderen. Denn obwohl ich Elfen eigentlich nicht wirklich mag, so konnte mich Tarakona doch begeistern, sodass ich es sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 22.07.2024

Umsetzung schwierig

Summer Academy. Die Hüterin des Feuers
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Vorab muss ich direkt mal erwähnen, dass ich bei weitem nicht damit gerechnet habe, was mich in dieser Geschichte erwartet hat.
Ich kenne nun natürlich den Vorgänger Winter Academy nicht, aber es hieß ...

Vorab muss ich direkt mal erwähnen, dass ich bei weitem nicht damit gerechnet habe, was mich in dieser Geschichte erwartet hat.
Ich kenne nun natürlich den Vorgänger Winter Academy nicht, aber es hieß ja, dass man es auch ohne Vorwissen lesen kann und dem kann ich zustimmen.
Juniper ist eine Figur, der ich gerne etwas mehr unter die Arme gegriffen hätte. Eigentlich ist sie stark, klug und definitiv nicht auf den Mund gefallen, aber sobald es um Ash ging, verwandelte sie sich in ein Mauerblümchen und wurde durchgehend gemobbt. In meinem Bild hätte sie sich eigentlich dagegen wehren müssen und daher fand ich, dass sich dies beißt. Da wäre bei mir alles angesagt, aber bestimmt keine Verliebtheit.
Ash ist dementsprechend sehr unsympathisch und auch seine Freunde wollte ich am liebsten zum Mond schießen. Zum Ende erfährt man zwar die Gründe für dieses Verhalten - das macht es allerdings nicht besser.
Hier lag leider dann auch dieses Mobbingthema und die eher dürftige Umsetzung im Vordergrund und die eigentliche Geschichte rückte schon stark in den Hintergrund. Dadurch konnte die Grundidee nicht so bei mir punkten.
Auch fand ich viele Punkte vereinzelt viel zu schnell abgehakt und einfach hingenommen. Da wäre etwas mehr Kontext schön gewesen. Dennoch fand ich die Geschichte bis zum Ende irgendwie spannend und kam gut voran.
Und eigentlich hatte ich auch ein gutes Gefühl bei der Geschichte und dann kamen alle „zurück“ und es fühlte sich plötzlich irgendwie seltsam an. Keine Ahnung, warum mir die Story dann auf einmal so suspekt wurde, aber das Ende hat es für mich leider tatsächlich nicht besser gemacht.
Alles in Allem wurde ich gut unterhalten, aber etwas mehr Struktur und mehr Informationen wären schön gewesen. Da ich erfahren habe, dass Band 1 deutlich stärker ist, werde ich diesen definitiv auch noch lesen. Hier müsst ihr selbst wissen…

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