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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2023

Alltagsgeschichten zum Mitmachen

Bildergeschichten zum Mitmachen: Hier kommt Finni Fuchs
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Finni Fuchs ist ein niedliches Bilderbuch mit Alltagsgeschichten zum Mitmachen für Kinder ab 2 Jahren.

Gemeinsam mit seinen Eltern meistert Finni Fuchs viele Alltagsabenteuer, wie einen Kuchen backen, ...


Finni Fuchs ist ein niedliches Bilderbuch mit Alltagsgeschichten zum Mitmachen für Kinder ab 2 Jahren.

Gemeinsam mit seinen Eltern meistert Finni Fuchs viele Alltagsabenteuer, wie einen Kuchen backen, in die Kita gehen oder einen Nachmittag auf dem Spielplatz. Alles Alltagssituationen mit denen sich die Kleinsten identifizieren können, wobei auch mal etwas schief gehen darf. Dazu gibt es viele Gegenstände, die in die passende Zusammenhänge eingeordnet und benannt werden können. Es gibt auch Doppelseiten, die zum Entdecken und Suchen einladen. Viele bunte Bilder und wenig Text passen zum Lernlevel der Zielgruppe. Rund macht das Buch, dass man Finni Fuchs aus einem Karton heraustrennen und „anziehen“ kann. Das ist nah am eigenen Erleben und macht die Figur lebendiger und fördert außerdem das spielerische Lernen. Allerdings haben wir die Figur ein bisschen stabilisiert, damit sie nicht so schnell kaputt geht. Insgesamt finden wir Finni Fuchs toll und nutzen es momentan täglich. Prima, für die gemeinsame Bilderbuchzeit zu Hause. Denn auf Reisen könnten die Einzelteile verloren gehen.

Veröffentlicht am 27.02.2023

Körpertausch-App für Smartphone-Nerds

SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! 1: Völlig übergeschnAPPt!
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Der Reihenstart ,über die übergeschnaAPPte Körpertausch-Story zweier Brüder, wird Kindern ab zehn Jahren gefallen, die auch "SpooKI" und "Bitte nicht öffnen" mochten.

Fred wünscht sich zu seinem zwölften ...

Der Reihenstart ,über die übergeschnaAPPte Körpertausch-Story zweier Brüder, wird Kindern ab zehn Jahren gefallen, die auch "SpooKI" und "Bitte nicht öffnen" mochten.

Fred wünscht sich zu seinem zwölften Geburtstag nichts sehnlicher, als ein eigenes Smartphone. Seine Freude ist riesig, als sein Wunsch überraschenderweise in Erfüllung geht, doch sein neues Gerät hat nur eine Sonderfunktion - wie enttäuschend. Als Fred jedoch zufällig ein Foto von seinem vier Jahre älteren Bruder Erik macht, der außer schlafen und futtern nicht viele Interessen hat, und in dessen Körper schlüpft, werden ihm die unbegrenzten Möglichkeiten bewusst, die vor ihm liegen. Dabei kann Fred sich auf seine Freundin Svetlana verlassen, die ihn nicht nur bei der wissenschaftlichen Analyse dieses Vorgehens unterstützt, sonder auch das ein oder andere richtigstellt und kritisch kommentiert.

Seit gespannt, was Fred mit seinem Körpertausch bewirken kann und was eine Verbrecher-Bande damit zutun hat. Lustig und auflockernd geschrieben und abwechslungsreich, dank der witzigen Illustrationen, ist kurzweilige Unterhaltung garantiert, die digitale Themen mit Magie, Freundschaft und Tugendhaftigkeit verknüpft. Der nächste Switch steht schon in den Startlöchern. Man darf also auf eine Fortsetzung gespannt sein.

Veröffentlicht am 27.02.2023

Ein unbehaglicher Segeltörn in einzigartiger Landschaft

In blaukalter Tiefe
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Finanzanwalt Andreas lädt seine Frau Caroline auf einen Yachtausflug ein. Geplant sind zehn Tage Segeltörn in der einzigartigen Landschaft der schwedischen Schären. Könnte dieser Urlaub die Ehe retten? ...

Finanzanwalt Andreas lädt seine Frau Caroline auf einen Yachtausflug ein. Geplant sind zehn Tage Segeltörn in der einzigartigen Landschaft der schwedischen Schären. Könnte dieser Urlaub die Ehe retten? Was Caroline später erfährt, ihr Mann hat auch einen Kollegen und seine Freundin eingeladen. Anwalt Daniel ist ein geeigneter Partner für die Kanzlei. Offenbar belasten dubiose Geschäfte die Kanzlei und Daniel ist engagiert, es seinem Chef recht zu machen. Neben den zwei Pärchen begleite Yachteigner Eric als erfahrener Segler den Törn.
Mit der Zeit kühlt die Stimmung an Bord ab, Unstimmigkeiten fallen auf, die selbst eine aufgesetzte Munterkeit nicht auflösen kann und schließlich zieht (in jeder Hinsicht) ein Sturm auf. Es geht um Einsamkeit in der Partnerschaft, Macht, Liebe und den Mut, neue Wege einzuschlagen.

Das besondere: die vier Perspektiven ermöglichen ganz unterschiedliche Wahrnehmung ein und der selben Situation, ohne, dass man zu weit in die Gedankenwelt der Protagonisten abdriftet. Kristina Hauff ist es gelungen, diesen Perspektiven glaubhaft eine Stimme zu verleihen. Während Andreas seine Arroganz deutlich anzumerken ist, sind die Sichtweisen der Frauen gefühlvoller. Tanja ist um ein angenehmes Klima bemüht, während Caroline sich kühl gibt und mit ihren eigenen Problemen ringt. Daniel ist immer frustrierter von der Situation, sich wie ein Versager zu fühlen. Hauff beschreibt diese vergiftetet Atmosphäre mitreißend und verfrachtet sie in ein Urlaubsidyll - der Kontrast wirkt. Mit wenig Privatsphäre an Bord, auf engstem Raum und steigendem Unmut, erwartet man irgendwann etwas Schlimmes und ist gespannt auf den Ausgang der Reise. Der konnte mich zwar leider nicht überraschen, aber zufriedenstellen.

Veröffentlicht am 27.02.2023

Düstere Faszination

Kannibal. Jagdrausch
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Im zweiten Band der Crime-Noir-Reihe von Kriminalbiologe Mark Benecke geht es um Kannibalismus und einen spannenden Fall, mitten in Berlin, der mit einem Koffer voller menschlicher Gebeine und einem Märchenbuch ...

Im zweiten Band der Crime-Noir-Reihe von Kriminalbiologe Mark Benecke geht es um Kannibalismus und einen spannenden Fall, mitten in Berlin, der mit einem Koffer voller menschlicher Gebeine und einem Märchenbuch beginnt. In diesem Fall kommt Becker an seine mentalen und körperlichen Grenzen, während seine Partnerin Funke in Gefahr gerät.

Den Auftakt der Reihe kenne ich (noch) nicht, daher kann ich sagen, dass man mit diesem Band ohne Vorkenntnisse in die Reihe einsteigen kann.

Mark Benecke schreibt spürbar realistisch und packend, eher etwas distanziert und verliert sich weder in Nebensächlichkeiten, noch in endlosen Sätzen. Deswegen ist der Krimi mit 200 Seiten, trotz der Kürze, handlungsreich und widmet sich auch den psychischen Strapazen der Ermittler - nur eben ohne unnötige Längen. Ein echter Pluspunkt. Beneckes Geschichten sind inspiriert von wahren Begebenheiten und man merkt den Texten an, dass Benecke über das nötige Sachverständnis verfügt.
Bei dem Thema Kannibalismus tun sich einige Wiederstände beim Lesen auf. Der Krimi ist also schon eher was für starke Nerven, was einem vor dem Lesen bewusst sein sollte. Die Taten werden aber nicht detailliert geschildert, viel grauenvoller sind die Kannibalismus-Foren, in denen sich menschliche Abgründe auftun, die auch Becker zusetzten. Der Fall selbst, war mir etwas zu durchschaubar, deswegen würde ich einen Stern abziehen. Insgesamt hat mir das Buch und die ansprechende Gestaltung aber gut gefallen.

Für alle, die kompakte Krimis mögen, die sich nah an der Realität halten und mit spannenden Fakten gespickt sind.

Veröffentlicht am 26.02.2023

Was bedeutet Arbeit für dich?

Wovon wir leben
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In "Wovon wir leben" geht es um Julia, ihre Tochter-Vater-Beziehung und ihre Neuordnung des Lebens.
Julia ist gelernte Krankenschwester und leidet unter einer eingeschränkten Lungenfunktion. Wegen eines ...

In "Wovon wir leben" geht es um Julia, ihre Tochter-Vater-Beziehung und ihre Neuordnung des Lebens.
Julia ist gelernte Krankenschwester und leidet unter einer eingeschränkten Lungenfunktion. Wegen eines Behandlungsfehlers verliert sie ihren Job und zieht in ihr Heimatdorf zurück. Dort lernt sie den arbeitsunfähigen Oskar Marin kennen, der eine Art Grundeinkommen gewonnen hat. Seine Freiheit steht im Kontrast zu Julias finanziellen Abhängigkeit und schwierigen Lebenssituation.

Es werden Erwartungen thematisiert, die mit Verpflichtungen und Selbstaufgabe einhergehen. Man hat zu funktionieren und die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen, so die Erwartung, bei der jegliches Feingefühl im sprachlosen, familiären Miteinander fehlt. Dazu bietet die Freiheit des bedingungslosen Gundeinkommens eine spannende Idee und ich finde es toll, dass diese Fragen, die sich dabei stellen, nun auch literarisch verarbeitet werden. Ich wollte unbedingt wissen, wie Julia damit umgeht und wie sich Oskars Sichtweise auf ihre Entscheidung auswirkt.

Die Thematik ist bedrückend. Das sollte man wissen. Es wird keine dörfliche Idylle gezeichnet, sondern ein Ort ohne Perspektive, einer distanzierten und eindimensionalen Gemeinschaft, mit einer ausgeprägten Voreingenommenheit. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist von einer ebenso tristen Atmosphäre geprägt. Probleme werden unausgesprochen verdrängt. Das Leben wird als Last wahrgenommen. Genau hier beweist Birgit Birnbacher ein gutes Beobachtungsgespür für Komplexität und Tiefe, was den Roman ausmacht. Sprachlich und inhaltlich beachtenswert, findet man auch hier Details, die ihre Botschaft zwischen den Zeilen aussenden. Wen das anspricht, der findet in "Wovon wir leben" eine menschlich interessante Geschichten mit lebendigen Figuren und spannenden Fragen.