spannender 2.Band
„Die Klinik“ von Hubertus Borck ist eine spannende Fortsetzung der Reihe um die Hamburger Ermittler Franka Erdmann und Alpay Eloğlu.
In diesem Band bekommt Franka Erdmann die Aufgabe, einen auffälligen ...
„Die Klinik“ von Hubertus Borck ist eine spannende Fortsetzung der Reihe um die Hamburger Ermittler Franka Erdmann und Alpay Eloğlu.
In diesem Band bekommt Franka Erdmann die Aufgabe, einen auffälligen Todesfall in einer Hamburger Klinik zu untersuchen. Ein junger Familienvater ist nach einem Sturz mit dem Fahrrad schwer am Kopf verletzt, nach zwei Wochen aus dem Koma aufgewacht schwebt er nicht mehr in Lebensgefahr und verstirbt dennoch unerwartet. Seine Witwe ist überzeugt davon, dass ihr Mann ermordet wurde, im Krankenhaus schenkt man ihr keinen Glauben, die rechtsmedizinische Untersuchung bestätigt jedoch ihren Verdacht. Auch Franka und Alpay finden in der Klinik wenig Unterstützung, die Leitung weißt jeden Vorwurf von sich, doch Franka lässt sich nicht abwimmeln und findet bald weitere Unregelmäßigkeiten bei früheren Todesfällen auf der Station.
Der Thriller ist spannend und temporeich erzählt, viele kleine Szenenwechseln innerhalb der Kapitel und verschiedene Erzählperspektiven sogen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.
Die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht der Ermittler erzählt, es gibt auch Abschnitte aus der Sicht der Witwe sowie der Krankenschwester Mecki, die als eine Art „Todesengel“ während ihrer Arbeit als Krankenschwester schwerkranke Patienten von ihren Leiden erlöst.
Hier nimmt sich der Thriller des vielschichtigen Themas Sterbehilfe an und zeigt, wie schwierig es sein kann, Beweggründe zu verstehen und zu bewerten.
Insbesondere die Szenen aus der Sicht Meckis, deren Geschichte auch in Rückblenden erzählt wird, sind aufgrund ihrer obsessiv wirkenden Einstellung und Handlungsweise oft verstörend, während sie in anderen Momenten nachdenklich stimmen.
Auch in diesem Band hat der Autor es wieder geschafft, eine spannende Geschichte mit interessantem Hintergrund zu erzählen, dass dabei Alpay persönlich von den Entwicklungen betroffen ist, erhöht den Nervenkitzel. Die Charaktere wirken authentisch, die Hintergründe erscheinen plausibel und gut recherchiert, man erfährt das eine oder andere über die Ermittler und ihre Eigenheiten, ohne dass ihr Privatleben zu sehr in den Vordergrund rückt.