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Veröffentlicht am 07.07.2021

Ein Roman über einen Roman

Roman d’amour
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INHALT:

"Die Leidenschaft hat Ihrem Leben keinen Sinn gestiftet, sondern wie ein Tsunami alles weggefegt."

Sylvie Schenk hat einen neuen Roman geschrieben, welcher im März 2021 im Hanser Verlag erschienen ...

INHALT:

"Die Leidenschaft hat Ihrem Leben keinen Sinn gestiftet, sondern wie ein Tsunami alles weggefegt."

Sylvie Schenk hat einen neuen Roman geschrieben, welcher im März 2021 im Hanser Verlag erschienen ist. Er trägt den Titel «Roman d’ amour» und kommt als eher schmaler Band mit 128 Seiten daher. Auf dem Titelbild erkennt man das Meer, Steinküste, einen alten, windschiefen Baum und zwei Fahrräder. Was es mit diesem Foto auf sich hat, erschliesst sich den Lesenden, wenn sie in die Geschichte eintauchen: Erinnerungen an eine Fahrradtour durch Irland, welche die Hauptfigur Charlotte vor vielen Jahren mit ihrem Geliebten unternommen hat, bilden das Herzstück der Erzählung.



Um diese herum webt nun Sylvie Schenk in sprachlich poetischer und fesselnder Weise ihren «Liebesroman». Der eigentlich ein Roman im Roman ist. Denn Charlotte ist Schriftstellerin und hat über ihre 25 Jahre zurückliegenden Erinnerungen an die Zeit mit ihrem verheirateten Geliebten Ludo ein Buch veröffentlicht. Dafür soll ihr nun ein eher unbedeutender Literaturpreis verliehen werden. Charlotte ist eigens dafür auf eine Nordseeinsel gereist und soll sich im Vorfeld der Preisverleihung mit einer ihr bis dato unbekannten Journalistin zu einem Interview treffen.


MEINE MEINUNG:

Was zunächst eher als «Bringen wir es hinter uns» - Gespräch zwischen den beiden weiblichen Hauptfiguren beginnt, entwickelt sich im Lauf der Geschichte immer mehr zu einem Verhör, in welchem sich Charlotte zusehends durch die bohrenden Fragen der Anderen in die Enge getrieben fühlt. Denn einerseits wird sie das Gefühl nicht los, dass ihr Gegenüber weiss, dass Charlotte in ihrem Liebesroman im Grunde genommen ihre eigene Autobiographie geschrieben hat. Andererseits fühlt sie sich durch die immer persönlicher werdenden Äusserungen der Journalistin herausgefordert, über das Wesen der Liebe und ihre eigene Rolle darin nachzudenken.

"Ich taumelte vor Einsamkeit und landete immer wieder in seinen Armen, beschämt von so vielen Zwiespälten."

Indem Charlotte ihre Geschichte mit Ludo noch einmal Revue passieren lässt, wird ihr klar, dass es im Grunde beide Frauen waren, welche aus dieser Dreiecksbeziehung sowohl als Leidtragende wie auch als aktiv Handelnde hervorgingen und -gehen mussten. Charlotte erkennt: Die Sprache der Liebe ist nie allein die zwischen den zwei Hauptpersonen, sie wirkt auch in das nahe und weitere Umfeld hinein. Und so wie es in der Übersetzung von einer Fremdsprache in die andere zu Unsicherheiten und Missverständnissen kommen kann, so ist dies auch in der Liebessprache möglich. Charlotte und eine Hauptfigur in ihrem eigenen Roman kennen dies aus eigener Erfahrung, ist doch ihre Muttersprache das Französische (wie es bei Sylvie Schenk selbst übrigens auch der Fall ist). Beide Frauen stellen sich schliesslich die Frage, ob und wie man überhaupt angemessen über die Liebe sprechen kann.

So ist dieser kleine Roman eine Liebesgeschichte, in welcher auch immer wieder über den Begriff "Liebe" nachgedacht und gesprochen wird.

FAZIT:

«Roman d’amour» ist ein vielschichtiger, berührender und nachdenklich machender Liebesroman. Auch die Schilderung der Naturgewalten, vor allem des Meeres, bilden eine sehr schöne Ergänzung zu den Mächten und Gedanken, die sich im Inneren der Protagonistinnen Bahn brechen. Das Buch lebt von der Vermischung der verschiedenen Zeit- und Beziehungsebenen und durch den Wechsel von Fiktion und Realität. Vor allem aber bezieht es seine Substanz aus der Lebensklugheit der Autorin. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ein wunderbarers Buch für grosse und kleine Abenteurer

Das Mädchen und der flüsternde Wald
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Im Januar 2021 ist das Kinderbuch „Das Mädchen und der flüsternde Wald“ der Waliserin Sophie Anderson auf Deutsch erschienen. Herausgegeben hat es der Dressler Verlag, welcher schon in meiner Kindheit ...

Im Januar 2021 ist das Kinderbuch „Das Mädchen und der flüsternde Wald“ der Waliserin Sophie Anderson auf Deutsch erschienen. Herausgegeben hat es der Dressler Verlag, welcher schon in meiner Kindheit ein Garant für viele gute Kinder- und Jugendbücher war. Und Sophie Andersons märchenhafter Roman ist ebenfalls eines der schönsten Kinderbücher, das ich in der letzten Zeit gelesen habe.


"Es gab auch viele schöne Momente. Und genau dafür lohnt es sich, zu kämpfen und harte Zeiten durchzustehen. Das weiss ich jetzt."



INHALT:

Die 12-jährige Janka lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in einem kleinen Dorf am Waldrand. Die Frau, bei der sie wohnt und die sie ihre „Mamotschka“ nennt, ist eine Heilerin. Sie hat Janka beim Kräutersammeln vor einer Bärenhöhle gefunden, mitgenommen und ihr ein schönes Zuhause gegeben. Janka geht es gut, sie hat Freunde und ist glücklich, doch gleichzeitig spürt sie, dass sie anders als ihre Mitschülerinnen und die anderen Dorfbewohner ist. Etwas zieht sie in der letzten Zeit immer stärker in den Wald, der sie zu sich zu rufen scheint. Als Janka plötzlich auch körperliche Veränderungen an sich feststellt, verlässt sie heimlich ihr Zuhause und macht sich auf in den Schneewald, um dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur zu kommen.

In der Wildnis muss sie sich Gefahren stellen und begegnet wundersamen Geschöpfen. Einige wirken auf den ersten Blick unheimlich, entpuppen sich aber im Lauf der Erzählung als wahre Freunde. Wie Janka das Geheimnis um ihre Herkunft lüftet, wer ihre wahre Familie ist, und ob Janka in das Dorf zurückkehren wird, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht.


MEINE MEINUNG:

Die Schriftstellerin Sophie Anderson war mir bisher noch kein Begriff. Ihr Buch hat mich jedoch gleich nach den ersten gelesenen Seiten verzaubert, so dass ich mir nun auch noch ihr anderes Buch "Marinka" bestellen werde.

Auch die Aufmachung des Buchs ist eine Freude, denn auf dem Cover verstecken sich viele Figuren aus der Geschichte. Im Inneren hat jedes Kapitel abwechselnd eine kleine Zeichnung mit Waldmotiven als Überschrift. Und jedes Märchen, welches innerhalb des Buchs erzählt wird, hat wiederum eine eigene, gezeichnete Umrandung, so dass man es leicht finden kann. Eine Karte und ein Glossar runden das liebevoll gestaltete Erscheinungsbild ab.

Die Hauptfigur Janka führt ein glückliches und behütetes Leben in ihrem Dorf. Sie fühlt sich sicher und geborgen und geniesst die kindlichen Spiele mit ihrem Freund in der Natur. Sie weiss, dass sie etwas anders aussieht und sich nicht immer so benimmt wie ihre Mitschüler, bisher hat ihr das aber nicht viel ausgemacht. Doch plötzlich schleichen sich immer wieder zweifelnde Gedanken in ihren Kopf. Mögen die anderen wirklich? Gehört sie tatsächlich dazu? Und was ist, wenn sich ihr Körper auf einmal verändert?

Was Sophie Anderson hier beschreibt, sind im Grunde Gedanken, die sich alle Kinder machen, wenn sie erwachsen werden. Janka wählt zunächst als Ausweg die Flucht vor den Anderen und zieht sich in den Wald zurück. Sie weiss (noch) nicht recht, wohin sie gehört. Auch diese Gedanken kennt wohl jede/r aus der eigenen Jugendzeit.

Es hat mir gefallen, dass Janka sich bei allen (Selbst-) zweifeln doch immer wieder dafür entscheidet, alles zu tun für diejenigen, die sie liebt. Sie macht im Lauf der Erzählung eine starke Entwicklung durch und merkt auch, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, mit anderen zusammenzuarbeiten und Hilfe anzunehmen. Und sie begreift im Verlauf der Geschichte, dass man sich nicht verstellen muss, um so, wie man ist, geliebt zu werden.Das ist eine wichtige und schöne Botschaft für alle Lesenden, egal in welchem Alter.


FAZIT:

Sophie Anderson hat eine spannende und sehr poetische Geschichte geschrieben. Man wird sofort in den Bann des Geschehens gezogen, was nicht zuletzt an den liebevollen und detailreichen Schilderungen sowohl der Hauptpersonen, als auch der Umgebung liegt. Ich empfehle diesen märchenhaften Roman allen Kindern ab 10 Jahren und natürlich auch allen grossen „Abenteurern mit Phantasie und dem Glauben an Wunder.“

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Higashino einmal anders - und genauso gut

Kleine Wunder um Mitternacht
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INHALT:

In einzelnen Geschichten, deren Protagonisten aber auf die ein oder andere Weise miteinander zusammenhängen, erfahren wir etwas über den wundersamen Gemischtwarenladen von Herrn Namiya. Sein Besitzer ...

INHALT:

In einzelnen Geschichten, deren Protagonisten aber auf die ein oder andere Weise miteinander zusammenhängen, erfahren wir etwas über den wundersamen Gemischtwarenladen von Herrn Namiya. Sein Besitzer ist ein freundlicher alter Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, anderen bei ihren Problemen zu helfen. Dazu muss man einen Brief mit seinen Fragen in dem Laden einwerfen und findet schon am nächsten Morgen eine schriftliche Antwort im Milchkasten.

Als drei junge Männer nachts in den alten Laden eindringen, um sich nach einem Raubüberfall zu verstecken, ist dieser längst verwaist und der Besitzer gestorben. Aber merkwürdigerweise werden auch in dieser Nacht Briefe eingeworfen - und so beginnt eine aufregende Zeit, die zwischendurch stillzustehen oder auch vorauszueilen scheint.

MEINE MEINUNG:

Wer den japanischen Schriftsteller Keigo Higashino bisher nur von seinen Krimis kannte, darf sich jetzt auf eine ganz andere Art von Erzählung von ihm freuen. „Kleine Wunder um Mitternacht“ ist ein eher phantastischer Roman, der ebenso wie die anderen Bücher Higashinos durch eine klare, unaufgeregte Erzählweise besticht.

Was die Leserin in Higashinos neuestem Roman liest, ist eine magische Geschichte, in deren Verlauf eine Nacht lang das Leben vieler Menschen verbunden und verändert wird.

Higashino versteht es einmal mehr, menschliche Schwächen und Fehler aufzudecken ohne dabei das grosse Ganze aus den Augen zu verlieren. Alle seine Bücher zeichnen sich durch eine grosse Menschenkenntnis und Empathiefähigkeit aus. Und auch dieser Roman reflektiert den Wert, welchen Familie, Freundschaft, Ehrlichkeit und Mitmenschlichkeit haben.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die wunderschöne Covergestaltung.


P.S.:Die Krimis aus der Feder von Keigo Higashino sind übrigens auch sehr empfehlenswert.

FAZIT:

„Kleine Wunder um Mitternacht“ ist ein herzerwärmendes, schönes Buch über die grossen Fragen und Entscheidungen im Leben, das mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ein Lesehighlight für mich

Das Flüstern der Bienen
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INHALT:

Simonopio ist ein Seher. Vom Tag seiner Geburt an ist er umgeben von Bienen, die ihn wärmen, beschützen und nähren. Später lernt er, sich mit ihrem Geist zu verbinden und mit ihren Augen zu sehen. ...

INHALT:

Simonopio ist ein Seher. Vom Tag seiner Geburt an ist er umgeben von Bienen, die ihn wärmen, beschützen und nähren. Später lernt er, sich mit ihrem Geist zu verbinden und mit ihren Augen zu sehen. Mit ihrer Hilfe und der ihm angeborenen Intuition vermag der Junge Glück und Unglück vorauszusehen. Seine besonderen Gaben helfen ihm, seine Liebsten zu schützen, können jedoch nicht jedes Unheil abwenden.

Woher er kam, erzählt uns die Geschichte nicht. Wir erfahren lediglich, wie die uralte Nana Reja ihn am Tag seiner Geburt findet und zu sich nimmt. Denn der Kleine ist als Neugeborener wegen einer Kiefer-Gaumen-Spalte zum Sterben ausgesetzt worden. Simonopio wird fortan im Haus von Rejas Herrschaften, dem Ehepaars Morales, aufgenommen, grossgezogen und geliebt. Denn sein fröhliches, sanftes Wesen erwärmt schnell die Herzen aller, die ihm begegnen. Nur ein Bediensteter hasst das Kind von Anfang an...


MEINE MEINUNG:

Sofia Segovia gehört für mich zur Entdeckung dieses Lese-Jahres. Ich bin in ihre 480 Seiten dauernde Erzählung versunken, bin zwischen Orangenhainen gelaufen, habe die Schrecken der Spanischen Grippe und der mexikanischen Revolution miterlebt, bin mit Simonopios Bienen geflogen und habe Freud und Leid der Familie Morales über Generationen hin geteilt. Die Autorin schreibt dabei in einer wunderbar poetischen Sprache, mischt gekonnt Realität und Übersinnliches und lässt die LeserInnen teilhaben sowohl an der mexikanischen Geschichte, als auch am Innenleben der verschiedenen ProtagonistInnen. Dabei gelingt es ihr, gekonnt und einfühlsam zwischen kindlicher und erwachsener Erzählperspektive zu wechseln. Anfangs benötigt man ein wenig Zeit, um zu verstehen, wer gerade erzählt, doch je länger die Geschichte andauert, umso enger und kunstvoller werden alle Stränge miteinander verwoben.



Sehr gut gefallen haben mir die einzelnen Überschriften zu jedem Kapitel sowie die wunderschöne Covergestaltung.

FAZIT:

Die Mexikanerin Sofia Segovia hat mit „Das Flüstern der Bienen“ einen wunderschönen Roman geschrieben, für den man sich etwas Ruhe und Zeit nehmen muss, um alle sprachlichen und inhaltlichen Feinheiten entdecken und würdigen zu können. Dann aber entfaltet er seine Süsse und Milde wie Honig. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Neues wagen

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
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Es wird Frühling im kleinen schottischen Bücherdorf Swinton. Doch dieses Mal geht es weniger um Bücher, als um das Verfassen von Briefen und die (meist anonyme) Verschriftlichung von sehr persönlichen ...

Es wird Frühling im kleinen schottischen Bücherdorf Swinton. Doch dieses Mal geht es weniger um Bücher, als um das Verfassen von Briefen und die (meist anonyme) Verschriftlichung von sehr persönlichen Gedanken und Gefühlen. Im zweiten Roman der «Das kleine Bücherdorf»- Reihe von Katharina Herzog steht Shona im Mittelpunkt. Die Schwester des Antiquars Graham, den wir aus dem ersten Band kennen, betreibt im Dorf ein kleines Café und ist bekannt für ihre wundervoll dekorierten Cupcakes. Wir erfahren, dass sie ausserdem einen Blog hat, in dem sie Briefe veröffentlicht, welche die Verfasserinnen und Verfasser ihr zur Veröffentlichung zuschicken, aber nie den Mut hatten, sie wirklich an die Empfänger abzuschicken. Der Blog ist ein grosser Erfolg, Shona kann sich vor Zusendungen kaum retten. Privat läuft dagegen für die junge Frau nicht alles so glatt. Sie würde gerne das kleine Cottage ihrer alten Nachbarinnen erwerben, besitzt jedoch nicht genügend Geld dafür. Sie weiss nicht, wie sie sich Nate, ihrem ehemaligen Jugendfreund, gegenüber verhalten soll, ist die Begegnung mit ihm doch unweigerlich verbunden mit der Erinnerung an ihren anderen besten Freund Alfie, den sie auf tragische Weise verloren hat. Als dann auf ihrem Blog eine Antwort auf einen von ihr selbst nie abgeschickten, aber dort veröffentlichten Liebesbrief an Alfie ankommt, droht Shonas mühsam aufrecht erhaltene Fassade der Unberührbarkeit und Selbständigkeit in sich zusammenzubrechen…

Meine Meinung:
Das Wiedersehen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Swinton war ein schönes Ereignis. Tatsächlich begegnen wir auch etlichen alten «Bekannten» wieder, setzen uns aber im neuen Buch vor allem mit Shona und ihrer Gefühlswelt auseinander. Zu Beginn lernen wir sie als junges Mädchen kennen, die zusammen mit ihren besten Freunden Alfie und Nate ein unzertrennliches Dreiergespann bildet. In Alfie verliebt sie sich dann, was für den eher zurückhaltenden Nate nicht leicht ist. Er verlässt das Dorf schliesslich und wird ein erfolgreicher Schriftsteller, der aber dem dauernden Druck durch seinen Verlag und dem Verlangen seiner begeisterten Leserschaft nach immer neuen Bestsellerromanen immer weniger gewachsen ist.
«Frühlingsfunkeln» liest sich wie der erste Band sehr angenehm und kurzweilig. Katharina Herzog versteht es auch in diesem neuen Buch, wunderbar atmosphärisch und bildhaft zu schreiben und die Figuren so liebenswert zu schildern, dass es Freude macht, Seite um Seite in die Welt des kleinen Bücherdorfs einzutauchen. Dabei geht es doch auch um so wichtige Themen wie Freundschaft, Verlust und Schuldgefühl. Um mit der Vergangenheit versöhnt abschliessen und einen Neuanfang wagen zu können, müssen die Protagonisten lernen, einander, aber vor allem auch sich selbst zu vergeben. Das Buch ist ein Appell, zu seinen Gefühlen zu stehen, das Risiko einzugehen, sich auch verletzlich zu machen, und dadurch vielleicht doch etwas Wunderbares gewinnen zu können. Es fordert uns auf, an unseren Wünschen und Träumen festzuhalten und diejenigen, die wirklich wichtig für uns sind, mutig zu verwirklichen. Empfehlenswert.

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