Mal etwas anderes
Ein Einblick in Skayas und Zeros Welt:
Skya: „Ich bin Skya und lebe auf der Insel Diés. Mein Volk ist äußerst intelligent und wir beten die Göttin Solaris an, die uns tagsüber ihre Gabe leiht. Dann gibt ...
Ein Einblick in Skayas und Zeros Welt:
Skya: „Ich bin Skya und lebe auf der Insel Diés. Mein Volk ist äußerst intelligent und wir beten die Göttin Solaris an, die uns tagsüber ihre Gabe leiht. Dann gibt es noch diese gehirnlosen Muskelpakete, die auf der Nachbarsinsel Nox leben und deren Kräfte nachts von ihrem Gott Lunos verstärkt werden ...“
Zero: „Was willst du damit sagen, Prinzessin?“
Skya: „Unterbrich mich nicht. Ich versuche gerade, den Lesern zu erklären, wie unsere Welt funktioniert.“
Zero: „Du meinst wohl eher: unsere beiden Inseln.“
Skya: „Dieser Besserwisser hier ist übrigens Zero, der selbstverliebte Anführer der Nox. Aber immerhin hilft er mir, meine Freundin Mona vor den Diés zu verstecken.“
Zero: „Mhm. Aber nur, weil mein dämlicher Bruder sich mit deiner Freundin eingelassen und sie geschwängert hat!“
Skya: „Wir müssen jetzt zusammenarbeiten und versuchen, die Schwangerschaft vor den Ältesten geheim zu halten. Ansonsten droht uns allen die Todesstrafe wir dürfen untereinander keinen Kontakt haben. Und schon gar keine Kinder zeugen, weil Mona ... sie wird bei der Geburt wahrscheinlich sterben ...“
Dieser Text ist der offizielle Klappentext von Conversion und trifft es so gut auf den Punkt, wie nichts anderes. Zum einen gewährt er einen kleinen Einblick in die Geschehnisse und die Welt, in der die beiden Protagonisten leben und zum anderen wird man sofort in die Streitereien zwischen Skya und Zero eingeführt. Meiner Meinung nach, sind es diese Streitgespräche, die das Buch so besonders machen. Aber zurück zum Inhalt:
Skyas Freundin Mona ist also schwanger. Die beiden Mädchen sind die Töchter der Ratsältesten von Diés, Praeda. Besser gesagt sind sie ihre Ziehtöchter, denn die Diés bekommen keine eigenen Kinder, sondern erhalten sie bei einer Zeremonie als Baby von den sogenannten Inducern, die übers Meer kommen. Niemand weiß, wo sie herkommen, weil sich keiner an seine Herkunft erinnern kann. Nur bei Skya ist das etwas anders. Sie war älter als die meisten, als sie nach Diés kam und kann sich noch verschwommen an ein paar Dinge erinnern. Nicht nur in diesem Punkt ist sie anders, als die anderen Inselbewohner. Sie möchte außerdem alles erfahren und fragt Fragen, die sie in Schwierigkeiten bringen könnten. Aber genau deswegen ist Mona bei ihr genau richtig aufgehoben, denn Skya ist sofort dazu bereit, ihr zu helfen und schleust sie hinüber auf die Nachbarinsel der Nox, wo sie erstmal am sichersten ist. Denn Verbindungen zwischen den Bewohnern der beiden Inseln werden von beiden Seiten nicht gebilligt. Zero ist Calems Bruder und auch er hat von der Schwangerschaft erfahren. Calem und Mona sind am Boden zerstört und so bleibt es Zero und Skya überlassen einen kühlen Kopf zu bewahren und einen Plan zu schmieden. Wenn sie sich beide gegenseitig nur nicht so furchtbar anstrengend, abstoßend, liebenswürdig und bezaubernd halten würden. Mitten in diesem Gefühlschaos stehen die vier Jugendlichen kurz davor, das Geheimnis um die beiden Inseln zu lösen.
Meine Meinung
Wie bereits erwähnt, finde ich die Inhaltsangabe einfach super. Sie ist sehr ansprechend und außergewöhnlich, weil sie als Dialog geschrieben ist und verrät zusätzlich genau die richtigen Dinge über den Inhalt – nämlich nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Form des Dialogs war übrigens mit ein Grund für das MJJ-Vorbereitungsteam, das Buch auf die Titelliste zu nehmen. Und man kann sagen: Es hat sich gelohnt! Denn Conversion ist der Siegertitel der diesjährigen Moerser Jugendbuch Jury.
Absolut zu Recht, wie ich finde.
Am besten haben mir die Charaktere gefallen. Skya ist ein tolles Mädchen mit einem frechen Mundwerk, das auch mal Kontra geben kann. Und dann trifft sie ausgerechnet auf Zero, der sowohl arrogant, als auch selbstverliebt ist und obendrein ein ganz schönes Arschloch sein kann. Natürlich kommt es direkt zum Streit. Ich liebe diese kleinen Streitereien zwischen den beiden. Vor allem, weil das Buch mal aus Skyas, mal aus Zeros Perspektive geschrieben ist, sodass man einen Einblick in beide Gefühlswelten und Gedanken erhält. Und schnell wird einem klar, dass hinter den Sätzen „Gegensätze ziehen sich an“ und „Was sich neckt, das liebt sich“ mehr steckt, als nur Floskeln.
Es ist echt interessant, was sich die Autorinnen bis jetzt für ihre dystopische Zukunft ausgedacht haben. Die beiden Inseln sind schon eine coole Idee und im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr, was dahinter steckt. Doch am Ende des ersten Bands weiß man trotzdem nicht genau, wo alles hinführen wird und ich freue mich deswegen auf den angekündigten zweiten Band, der hoffentlich weitere Einblicke in diese neue Welt eröffnet. Ich möchte euch nicht jetzt schon erzählen, was die vier alles herausfinden und wo sie das am Ende hinführt. Dafür müsst ihr schon selbst das Buch lesen!