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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2023

Ich mochte die Idee

Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?
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Als WG klappt es zwischen Hazel und Alfie eigentlich ganz gut. Doch als sie miteinander schlafen, muss sich zeigen, ob das nun alles zerstört hat oder beide cool damit umgehen können und weiterhin ein ...

Als WG klappt es zwischen Hazel und Alfie eigentlich ganz gut. Doch als sie miteinander schlafen, muss sich zeigen, ob das nun alles zerstört hat oder beide cool damit umgehen können und weiterhin ein gutes Verhältnis zueinander haben. Als dann auch noch Hazels Schwester Emily mit ihrer Frau Daria auftaucht, die gerade ihren Kinderwunsch verfolgen und auf der Suche nach einem Samenspender sind, kommen weitere Probleme hinzu.

"Not exactly love" ist der Debütroman von Kate Brooks und lässt ja bereits im Titel vermuten, dass es sich um keinen wirklichen Liebesroman handelt. Daher haben mich die ersten hundert eher seichten, humorvollen Seitenüberrascht, die schon auf Liebesroman schließen lassen. Recht schnell, wenn mit Emily und Daria weitere Figuren dazukommen, wird klar, dass Kate Brook diverse gesellschaftliche bzw. politische Themen anspricht und einbinden möchte. Das finde ich prinzipiell als Idee gut - gerade zwischen all den unbefangenen und leichten Liebesromanen, die immer auf ein Happy End zusteuern.

Es gibt viele Perspektivwechsel, an einigen Stellen ist der Schreibstil holprig und mir fehlt tatsächlich Figurentiefe. Ich konnte niemanden so wirklich greifen und fand einige Szenen auch sehr absurd oder an den Haaren herbeigezogen.

Die Lösung am Ende hingegen fand ich wiederum passend.

Mich konnte Kate Brook leider nicht überzeugen, aber da ich die Idee mochte und unbedingt wissen wollte, wie alles ausgeht, habe ich es gern zu Ende gelesen.

Veröffentlicht am 04.03.2023

Einfache Gerichte, die schnell zubereitet sind

Iss dich fit mit Caro
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Caro Mareike Günther kennen die meisten vermutlich von Instagram - mir war sie bis zu ihrem "Iss dich fit mit Caro"-Kochbuch neu. Im einleitenden Theorieteil beschreibt Caro, was für sie gesunde Ernährung ...

Caro Mareike Günther kennen die meisten vermutlich von Instagram - mir war sie bis zu ihrem "Iss dich fit mit Caro"-Kochbuch neu. Im einleitenden Theorieteil beschreibt Caro, was für sie gesunde Ernährung ist - sie soll vor allem einfach und unkompliziert sein, mit austauschbaren Elementen - und dass gesunde Rezepte definitiv gut in den Alltag integrierbar sein müssen.

Es folgen viele Rezepte zum Frühstück, für Hauptgerichte und einige Desserts. Gut gefallen hat mir, dass es für jeden Geschmack Rezepte gibt - sowohl für süße als auch für herzhafte Frühstücker*innen beispielsweise. Gerade beim Frühstück ist die Auswahl gut gegeben: Caro stellt hier Smoothies, Porridge, Omelette oder Brote vor.

Was die Hauptgerichte angeht, war für mich tatsächlich gar nichts Neues dabei und mir persönlich waren die Rezepte überwiegend auch zu simpel, was die Zutaten angeht. Da koche ich seit vielen Jahren selbst schon Varianten, die mir besser gefallen. Gerade was die Salate angeht, bin ich recht eigen und lasse mich nur noch selten von neuen Kreationen überzeugen. Wer sich jedoch gern inspirieren lassen möchte, bisher kaum bis wenig gekocht hat oder auch keine Vorstellung davon hat, wie Mahlzeiten gesünder sein können, ist hier sicherlich auch gut bedient.

Die Desserts sind tatsächlich gesündere Varianten als konventionelle Desserts, für die Zubereitung braucht es beispielsweise bei den Bounty Riegeln etwas mehr Zeit - der Nachtisch müsste also von längerer Hand geplant werden.

Mir gefällt Caros Einstellung, dass kein Lebensmittel "verboten" ist und sie selbst in der Einleitung sagt, dass die tierischen oder glutenhaltigen Elemente schnell und beliebig ausgetauscht werden können. So bietet sie tatsächlich für fast jede Ernährungsform eine machbare Option und Fleisch, Milchprodukte sowie Mehl und Nudeln lassen sich ja wirklich leicht austauschen.

Was ich kritisch sehe, ist die Verwendung von Proteinpulver und Kollagenpulver - klar, das kann man auch einfach weglassen. Allerdings wird da gar nicht erklärt, weshalb diese Pülverchen hier im Kochbuch integriert sind oder was ihr positiver Effekt ist.

Generell würde ich "Iss dich fit mit Caro" eher als basisch und simpel einstufen und den Menschen empfehlen, die wenig Kocherfahrungen haben und immer auf der Suche nach Inspiration - auch von Basic-/Klassik-Gerichten - sind.

Veröffentlicht am 28.02.2023

Seichtes für zwischendurch

Through my Heart – Ich begehre nur dich
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Claudia lebt schon lange im Haus der Hidalgo-Brüder, wo bereits ihre Mutter als Haushälterin gearbeitet hat. Da diese nun krank ist, übernimmt Claudia die Rolle der Haushälterin. In dieser Position bekommt ...

Claudia lebt schon lange im Haus der Hidalgo-Brüder, wo bereits ihre Mutter als Haushälterin gearbeitet hat. Da diese nun krank ist, übernimmt Claudia die Rolle der Haushälterin. In dieser Position bekommt sie natürlich sehr vieles mit, was sich im Hause Hidalgo ereignet. Besonders schwer hat es ihr der älteste der drei Brüder, Artemis, angetan. Vor einigen Jahren hat sie ihm eine Abfuhr erteilt und nun kommt er von der Universität wieder zurück nach Hause und wird seit wieder mit Claudia konfrontiert. Beide spüren noch immer eine starke Anziehung zueinander und können die Ereignisse von damals nicht vergessen.



Tatsächlich bin ich weder auf Wattpad unterwegs, noch habe ich "Through my window" gelesen oder auf Netflix gesehen. Ohne also Ares' Geschichte zu kennen, konnte ich mühelos einsteigen und die Figuren sehr schnell greifen. Der Schreibstil ist sehr leicht, teilweise zu leicht, fast schon kindlich - was an der Übersetzung liegen mag.

Auch wenn ich den Schlagabtausch zwischen Claudia und Artemis unterhaltsam fand und auch die expliziten Szenen ganz gut geschrieben sind, konnte mich "Through my heart" leider nicht überzeugen. Alles wirkt unentschlossen - die Figuren, die Handlungen und irgendwie auch der Erzählstrang. Ist Artemis nun ein guter Typ oder ein Arschloch? Kann sich Claudia nun endlich auf ihn einlassen oder rennt nachts noch immer in Ares' Zimmer und lässt sich von ihm befriedigen? Soll sie nun gedemütigt oder respektvoll behandelt werden? Ariana Godoy wechselt da ständig und lässt leider keinerlei Figurenentwicklung geschehen, wobei das Potential dafür in jedem Fall vorhanden war.


Alles in allem eine sehr oberflächliche und unschlüssige Erzählung, die zwischendurch, für erotisch angehauchte Lesestunden jedoch ganz nett ist.

Veröffentlicht am 24.02.2023

Sehr viele Längen in der Nebenhandlung

In eigenen Händen
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In der schwedischen Universitätsstadt Lund wird im Schrebergarten die Leiche eines grausam ermordeten Mannes gefunden - Tobias Klingström war Sozialarbeiter, ein echter Musterbürger und angeblich überall ...

In der schwedischen Universitätsstadt Lund wird im Schrebergarten die Leiche eines grausam ermordeten Mannes gefunden - Tobias Klingström war Sozialarbeiter, ein echter Musterbürger und angeblich überall beliebt, weshalb sich niemand den Mord erklären kann. Kommissarin Sara Vallén kann dies nur schwer glauben und beginnt die Ermittlungen. Dabei erfahren sie immer mehr über Tobias' Vergangenheit und nähern sich langsam den Hintergründen seines Todes. Währenddessen muss Sara auch auf privater Ebene einiges durchmachen und gegen ihre eigene Vergangenheit ankämpfen und sich mit alten Wunden auseinandersetzen.

Prinzipiell finde ich den Plot spannend und mochte den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel gern, da sich das Buch dann schnell lesen bzw. hören ließ. Auch die Stimme der Sprecherin war sehr angenehm. Was mir - gerade zu Beginn - einige Schwierigkeiten bereitete, war die große Anzahl der Figuren und die zahlreichen Details und Beschreibungen dieser. Wer den ersten Teil um Sara Vallén gelesen hat, ist hier sicherlich im Vorteil. Die enorme Informationsflut, was die Privatleben und Probleme der Ermittler*innen angeht, ebbte kaum ab. Dadurch entstanden einige Nebenhandlungen und Längen, die meinen Lesefluss und das Interesse am Fall etwas hemmten. Dadurch stockte die Spannung immer mehr bzw. kam gar nicht richtig auf Hochtouren.

Trotz alle waren die Abläufe recht realistisch und die Auflösung war zufriedenstellend. An sich ein interessanter Plot, nur die Längen und die Detailfülle haben mich gestört.

Veröffentlicht am 11.12.2022

Familiengeheimnisse

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Nina und ihr Mann Frederik verbringen den Silversterabend wie immer mit zwei befreundeten Ehepaaren, weil Nina, Lollo und Malena schon lange befreundet sind. Während die Erwachsenen in Lollos Haus feiern, ...

Nina und ihr Mann Frederik verbringen den Silversterabend wie immer mit zwei befreundeten Ehepaaren, weil Nina, Lollo und Malena schon lange befreundet sind. Während die Erwachsenen in Lollos Haus feiern, dürfen die beiden Töchter der Familien, Smilla und Jennifer, in Nina und Frederks Haus mit ihren Klassenkameradinnen ins neue Jahr feiern. Es könnte sein wie jedes Jahr, doch Jennifer verschwindet nach der Party.
Nina wacht stark alkoholisiert am Neujahrsmorgen auf und stellt bei Frederik ein verändertes Verhalten fest, was er auf Depressionen schiebt. Schnell wird klar, dass den Abend nicht nur Alkohol, sondern auch Lügen prägen.

Malin Stehns flüssiger Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und in der Regel haben wechselnde Erzählperspektiven einen Sog-Wirkung auf mich. Hier wird abwechselnd aus Ninas, Lollos und Frederiks Perspektive erzählt, doch wirklich sympathisieren kann ich mit keinem
keiner von ihnen. Vieles wird nur angerissen oder zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen und insgesamt gibt es Längen, die keinerlei Auswirkungen auf die Entwicklungen oder die Auflösung haben. Gerade zu Beginn hatte ich eine starke Vermutung, was mit Jennifer passiert ist und wartete auf die entsprechende Auflösung. Doch was das Ende angeht, hat Malin Stehn mich überrascht. Für mich war die Auflösung nicht die erste Wahl und im Endeffekt kam sie dann auch recht plötzlich.
Dennoch ein solider Roman über Familiengeheimnisse, Lügen, Intrigen und die Eskalation, die all dieses hervorbrachte.