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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2017

Skandinavische Krimis – einfach toll

Durst
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Oslo. Der Spezialist für Serientäter, Harry Hole, muss alles geben. Obwohl er eigentlich in Ruhe an der Hochschule unterrichten möchte, muss er nun aktiv ermitteln. Und auch noch in seinem Umfeld.
Am Anfang ...

Oslo. Der Spezialist für Serientäter, Harry Hole, muss alles geben. Obwohl er eigentlich in Ruhe an der Hochschule unterrichten möchte, muss er nun aktiv ermitteln. Und auch noch in seinem Umfeld.
Am Anfang war es sehr schwierig in das Buch hineinzukommen. Natürlich habe ich auch den Fehler begangen, ohne Vorkenntnis der bisherigen 10 Bände an das Buch heran zu gehen. Mit der Zeit kam man aber dennoch gut hinein. Nesbo versteht es, Spannung aufzubauen und immer wieder überraschende Wendungen einzubauen.
Das wird bestimmt nicht das einzige Buch von ihm bleiben, das seinen Weg in mein Regal findet!

Veröffentlicht am 18.10.2017

Krimi mal anders

Unter Fremden
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„Unter Fremden“ ist sicher ein Kriminalroman. Doch mit einer ganz besonderen Thematik. Die junge Syrerin Madiha ist neu in Deutschland, gestrandet in einer Flüchtlingsunterkunft. Dann verschwindet ihr ...

„Unter Fremden“ ist sicher ein Kriminalroman. Doch mit einer ganz besonderen Thematik. Die junge Syrerin Madiha ist neu in Deutschland, gestrandet in einer Flüchtlingsunterkunft. Dann verschwindet ihr Vertrauter und Wegbegleiter Harun. Als wäre das nicht genug fliegt auch noch ein Molotow-Cocktail auf die Unterkunft. Kann Madiha in der Fremde bestehen und findet sie Harun wieder?
In „Unter Fremden“ schafft Profijt es ohne Probleme dem Leser aus der Ich-Perspektive die Sorgen und Ängste der Flüchtlinge näher zu bringen. Denn wenn diverse Deutsche schon Sorgen und Ängste haben, dann erst recht Flüchtlinge die nach einer gefährlichen Flucht vor dem Krieg hier angekommen sind und sich erst einmal zurecht finden müssen. Mit viel Geschick schafft Profijt es, einem die andere Kultur näher zu bringen. Die Vorstellungskraft wird angeregt, ganz von allein werden die Worte zu Bildern. Alle Beschreibungen sind sehr gut nachzuvollziehen und auch der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut.
Ein sehr gut geschriebenes Buch für tolle Lesestunden, von dem man auch noch etwas lernen kann!

Veröffentlicht am 17.10.2017

Realistische Dystopie

American War
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Düstere Zukunftsvisionen. Und angesichts der aktuellen politischen Lage sind die auch nicht unrealistisch. Ein Bürgerkrieg erschüttert die USA. Den Weltmachtstatus haben sie verloren. Die diesem zerrütteten ...

Düstere Zukunftsvisionen. Und angesichts der aktuellen politischen Lage sind die auch nicht unrealistisch. Ein Bürgerkrieg erschüttert die USA. Den Weltmachtstatus haben sie verloren. Die diesem zerrütteten Land lebt die sechsjährige Sarat in einem Flüchtlingslager. Die Toten sind unzählig und leider heißt es wieder Nord- gegen Südstaaten. Das Streitthema sind die fossilen Brennstoffe.

Angesichts der aktuellen amerikanischen Politik sind solche Auseinandersetzungen leider nicht unwahrscheinlich. Umso interessanter und wichtiger ist es, dass hier in der Dystopie die möglichen Folgen dargestellt werden. El Akkad versteht es, geschickt auf die Sinnlosigkeit des Krieges aufmerksam zu machen. Denn die Verlierer sind immer die Schwachen. Die Kinder, die unschuldig in dieser Situation leben müssen und auch die Folgen tragen müssen.

Aufgrund der düsteren Prognosen ist es nicht immer angenehm und leicht dieses Buch zu lesen. Aber es regt stark zum Nachdenken an.

Das Buch wird aus der Sicht eines Geschichtsprofessors erzählt, der seine eigene Familien geschichte aufarbeitet. Das Leben seiner Tante Sarat. So lernt er sie besser kennen, denn als Kind kannte er sie nur kurz.

Als Kriegsreporter in Afghanistan hat der Autor dieses Buches bereits genug gesehen und erlebt, um zu wissen, was Krieg anrichten kann. Diese Erlebnisse machen das Buch umso eindringlicher. Sehr empfehlenswert für alle, die sich für politische Entwicklungen und Geschichten interessieren. Ein Buch, auf dem viele Lehren gezogen werden können!

Veröffentlicht am 30.07.2017

Die Reihe wird immer stärker

Ich bin der Schmerz
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Die Familie als Druckmittel zu nutzen ist sehr perfide. Aber auch wirksam, wenn man unbescholtene Männer dazu bringen möchte, andere Menschen zu ermorden.Hilfe erhält die Shepherd Organization vom Serienkiller ...

Die Familie als Druckmittel zu nutzen ist sehr perfide. Aber auch wirksam, wenn man unbescholtene Männer dazu bringen möchte, andere Menschen zu ermorden.Hilfe erhält die Shepherd Organization vom Serienkiller Francis Ackerman jun., dem Bruder des Ermittlers. Was aber wenn da auf einmal noch mehr Familienmitglieder unerwartet eine große Rolle spielen?

Gerade die Charaktere werden im Laufe der Reihe immer ausgefeilter. Fand ich den ersten Band noch äußerst wirr und nicht so gut, sieht es jetzt mit dem dritten Teil der Reihe immer besser, sodass man auf die Fortsetzung äußerst gespannt sein kann. Cross dringt tief in die Psyche der Menschen ein und überlegt gut und stichhaltig, wie man welche Taten und Handlungen erzeugen kann. Auch an Überraschungen mangelt es in diesem Thriller wieder nicht. Allerdings fehlt noch etwas die Plausibilität von Ackermans Wandlung. Auch die Beschreibung, welche Waffe mit welcher Munition genutzt wird, ist stellenweise etwas zuviel des Guten.
Das schlichte weiße Cover fügt sich gut in die anderen Cover der Reihe ein, sodass auch hier eine gute Stimmigkeit herrscht.
"Ich bin der Schmerz" ist ein guter und spannender Thriller, mit leichten Schwächen, aber dennoch weiter zu empfehlen. Jedoch sind einige Zusammenhänge vermutlich wesentlich einfacher zu verstehen, wenn man Band 1 und 2 der Reihe kennt.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Cross - Meister der unerwarteten Wendungen

Ich bin die Angst
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Chicago. Der Anarchist trinkt das Blut seiner Opfer, zwingt sie dabei zuzusehen und verbrennt sie dann. Dennoch steht noch jemand über ihm. Wem dient er? Was treibt ihn an? Wer ist er wirklich?

"Ich bin ...

Chicago. Der Anarchist trinkt das Blut seiner Opfer, zwingt sie dabei zuzusehen und verbrennt sie dann. Dennoch steht noch jemand über ihm. Wem dient er? Was treibt ihn an? Wer ist er wirklich?

"Ich bin die Angst" ist der zweite Band um die Shepherd Organization und Marcus Williams. Dabei wirkt er wesentlich ausgearbeiteter als der erste Band. Gerade die Figur Marcus Williams wirkt glaubhafter als im Reihenauftakt. Man spürt die Zweifel, die Zerrissenheit, aber auch den Antrieb für sein Handeln. Die Abscheu, die er verspürt, dass ein anderer Serienkiller ihm bei der Lösung des aktuellen Falles helfen möchte.

Cross schreibt sehr mitreißend. Der Leser wird direkt in das Buch eingesogen und kann es nicht mehr aus der Hand legen. Durch die vielen Details wird das Bild im Kopf beim Lesen sehr klar und deutlich. Ab und zu kommt eine überraschende Wendung, welche die Spannung weiter aufbaut. Die Anzahl dieser Wendungen ist in diesem Buch aber deutlich überschaubarer als im Vorgänger "Ich bin die Nacht", sodass das Szenario auch wesentlich realistischer wirkt.

Das Cover ist schlicht gehalten, rot wie das Blut, das der Killer vergießt und daher sehr passend. Kein weiterer Schnickschnack lenkt vom Inhalt des Thrillers ab.

Ein Thriller der überzeugt! Eine gelungene Fortsetzung, die Lust auf den dritten Band der Reihe macht!