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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2023

Kurzweilig, aber nicht ganz stimmig

Das Buch - Schreib um dein Leben!
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Inhalt:
Seit 12 Jahren geht in München der Puppenmörder um. Alle Anstrengungen ihn zu fassen schlugen bisher fehl. Keiner weiß wer er ist. Nun hat er wieder zugeschlagen. Neu ist allerdings, dass der ...

Inhalt:
Seit 12 Jahren geht in München der Puppenmörder um. Alle Anstrengungen ihn zu fassen schlugen bisher fehl. Keiner weiß wer er ist. Nun hat er wieder zugeschlagen. Neu ist allerdings, dass der Täter nicht nur eine Puppe, sondern auch den Schriftzug "Bald" an der Wand hinterlassen hat. Noch während sich Kriminalhauptkommissarin Nadine Herfurth fragt, was das zu bedeuten hat, verschwindet die junge Autorin Kara Bender. Ist sie auch ein Opfer des Puppenmörders geworden? Aber warum wurde dann keine Leiche gefunden? Irgendwie passt das nicht. Was Nadine nicht weiß: der Täter hat Kara entführt, damit sie ein Buch über sein Leben schreibt. Für Kara beginnt eine schreckliche Zeit.....

Leseeindruck:
"Das Buch - Schreib um dein Leben" ist ein rasanter Thriller, der sich schnell lesen lässt. Wozu auch die angenehm kurzen Kapitel beitragen. Es gibt kleinere Cliffhanger, aber auch versteckte Hinweise oder Andeutungen, die zum Miträtseln einladen. Kurzum, ich hatte kurzweilige Unterhaltung. Gut gefallen hat mir auch, dass die doch ziemlich brutalen Morde nicht bis ins Detail beschrieben werden, sondern hier die eigene Fantasie gefragt ist. In der Story selbst findet man auch einiges aus dem privaten Bereich der Autorin. Wer ihr auf den Social Media Kanälen folgt, wird das schnell merken. Zudem sind im Buch ein paar Namen von real existierenden Personen enthalten. Eine Erwähnung konnte man im Vorfeld gewinnen. Beides im Prinzip eine gute Idee. So ein bisschen habe ich aber damit gehadert, weil ich dadurch nicht unvoreingenommen ans Lesen gegangen bin, sondern immer wieder meine Gedanken schweifen lassen habe. Vom Plot her war der Thriller genau mein Fall. Mit Fortschreiten der Geschichte wurde ich jedoch immer unzufriedener. Zum einen war da Kara. Zu ihr konnte ich absolut keinen Bezug aufbauen. Ihre Handlungen waren oft unüberlegt. Ihre Angst bzw. Beklemmung konnte ich nicht wirklich spüren. Irgendetwas hat mir gefehlt. Super gut gelungen fand ich das Buch im Buch über das Leben des Puppenmörders Rafael Dorn. Seinen Werdegang zum Serienkiller konnte ich dadurch nachvollziehen, ja und fast, aber nur fast, tat er mir leid. Leider gab es jedoch während der Gespräche zwischen Kara und Dorn sowie in der weiteren Handlung Unstimmigkeiten. Immer öfter bin ich ins Zweifeln geraten, fand es teilweise unglaubwürdig und auch zu viel des Guten. Am Ende gibt es noch eine unerwartete Überraschung. Was eine interessante Idee war, für mich jedoch so gar nicht zum Charakter von Dorn gepasst hat. Die Danksagung ist wie schon im letzten Thriller von Patricia Walter etwas besonderes und passt sich dem Schluss an. Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht, ob ich das nun eine geniale Idee finde oder eben nicht.

Fazit:
"Das Buch - Schreib um dein Leben" ist bestimmt kein schlechter Thriller. Er ist rasant, hat Wendungen und hält die eine oder andere Überraschung bereit. Mir persönlich war es im Gesamtpaket jedoch nicht stimmig genug. Wer einfach nur gute Unterhaltung möchte und nicht alles hinterfragt, ist hier bestimmt gut beraten.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Der Krimi kommt nur langsam in Fahrt, dann aber mit voller Wucht

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln
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Inhalt:
Vor einem Jahr wurde DI Matthew Lockyer vom Ermittlungsteam für schwere Verbrechen in die Abteilung für ungeklärte Kriminalfälle versetzt. Schuld ist ein Fall, in dem er sich nicht ganz korrekt ...

Inhalt:
Vor einem Jahr wurde DI Matthew Lockyer vom Ermittlungsteam für schwere Verbrechen in die Abteilung für ungeklärte Kriminalfälle versetzt. Schuld ist ein Fall, in dem er sich nicht ganz korrekt verhalten hatte. Zur Zeit arbeiten er und seine Kollegin DC Gemma Broad an einer Serie von Überfällen auf Tante Emma Läden, die sich vor langer Zeit ereignet haben und ein Mann dabei schwer verletzt wurde. Plötzlich erhält Lockyer einen Anruf. Von Hedy Lambert. Verurteilt, weil sie 2005 einen Mann erstochen haben soll. Hedy hatte das immer bestritten und Lockyer plagt bis heute ein schlechtes Gewissen. Schließlich hat er sie damals überführt. Angeblich gibt es neue Erkenntnisse, sagt Hedy. Lockyer lässt sich überreden den Fall noch einmal neu aufzurollen.......

Leseeindruck:
"Der Tote von Wiltshire" ist der Auftakt einer Krimireihe mit den Ermittlern Matthew Lockyer und Gemma Broad. Zugleich auch der erste Krimi aus der Feder von Katherine Webb, die bisher im Roman-Genre tätig war. Aller Anfang ist schwer. Jedenfalls ging es mir so beim Lesen. Es dauerte bis etwas über die Hälfte, als die Geschichte endlich in Fahrt kam. Bis dahin haben sich munter Fall, Privates und einige Nebenschauplätze vermischt. Ohne erkennbaren Cut. Was es an sich schon schwer gemacht hat am Ball zu bleiben. Die Ermittlungen gingen nicht voran und mitten im Text haben die Schauplätze gewechselt und wenn es nur in Gedanken war. Ich empfand das etwas wirr. Zusätzlich konnten auch die Figuren in dieser Phase nicht viel dazu beitragen, den Text lebendiger zu gestalten. Sie wirkten steif. Lediglich bei Gemma Broad gab es Ansätze das Ganze aufzulockern. Leider für meinen Geschmack zu wenig. Um es vorweg zu nehmen, es wurde besser. Selbst die Befragungen hatten plötzlich mehr Pep. Alles was anfangs langwierig gewirkt hatte, bekam einen Sinn. Ob es nun neue Erkenntnisse im Fall waren oder auch um Lockyer besser kennenzulernen. Leider erfährt man über Gemma Broad kaum etwas. Hier wurde wohl für Folgebände aufgespart. Das Ende ist einfach "wow". Es hat mich überrascht, hatte einige Wendungen parat und konnte mich voll und ganz überzeugen. Großes Kino. Inklusive gemeinen Cliffhanger.

Fazit:
"Der Tote von Wiltshire" kommt wirklich "very british" daher. Zumindest in der ersten Hälfte wirkt der Krimi dadurch etwas steif. Dafür konnte das Ende bei mir voll punkten. Um komplett überzeugt zu sein, war mir anfangs das Tempo zu wenig und der Aufbau einfach zu wirr. Dennoch empfehle ich diesen soliden Krimi gerne weiter.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Netter Roman

Winter im kleinen Fördehaus
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Inhalt:
Mia ist Physiotherapeutin und unglücklich. Seit sie sich von ihrem Mann getrennt hat, schläft sie bei ihrem besten Freund Tim auf der Couch. Auch auf ihrer Arbeitsstelle läuft es alles andere als ...

Inhalt:
Mia ist Physiotherapeutin und unglücklich. Seit sie sich von ihrem Mann getrennt hat, schläft sie bei ihrem besten Freund Tim auf der Couch. Auch auf ihrer Arbeitsstelle läuft es alles andere als gut. Da entdeckt sie durch Zufall eine Anzeige in einer Zeitung, in der eine Therapeutin für eine ältere Dame gesucht wird. Versprochen wird ein gutes Gehalt, eine eingerichtete Wohnung und reichlich Ostseeflair. Tatsächlich bekommt sie die Stelle und lässt ihr altes Leben hinter sich. Für Mia beginnt eine Zeit mit Höhen und Tiefen....

Leseeindruck:
"Winter im kleinen Fördehaus" verspricht von Cover und Titel her Winterfeeling pur. Tatsächlich war ich in diese Richtung bald enttäuscht worden. Die Adventszeit im Roman entpuppt sich wie im realen Leben als regnerisch und Weihnachtsstimmung möchte so gar nicht aufkommen. Theoretisch könnte die Geschichte auch zu jeder anderen Jahreszeit spielen und würde ebenso funktionieren. Wenn da später nicht das große Finale an Heiligabend gewesen wäre, welches mich dann doch etwas entschädigt hat. Insgesamt gesehen fand ich dieses Buch nett zu lesen, muss jedoch zugeben manche Seiten nur flüchtig gelesen zu haben. Denn einige Handlungen und Aussagen der Figuren waren in meinen Augen nicht immer stimmig. Einzig Elisabeth, die ältere Patientin, fand ich konsequent und liebenswert trotz ihrer sturen Ader. Aber genau das hat ihren Charakter ausgemacht. Zu den anderen Figuren konnte ich nur bedingt einen Bezug aufbauen.

Fazit:
"Winter im kleinen Fördehaus" ist eine nette Geschichte. Würde sie nicht in der Adventszeit spielen, käme mir der Titel und auch das Cover nicht gerade passend vor. Denn irgendwie assoziiere ich einen Winterromane mit Schnee, den man im Buch schon fast suchen musste. Zudem sind mir manche Handlungen und Gedanken nicht immer logisch erschienen. Aber davon kann sich gerne jeder selbst ein Bild machen.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Kristina unter Druck

Ruhe sanft im Fichtelgebirge
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Inhalt:
Kriminalhauptkommissarin Kristina Herbich steht unter Druck. Ein Häftling, der seine Frau und das gemeinsame Kind vor ein paar Jahren ermordet haben soll und deren Leichen nie gefunden wurden, ...

Inhalt:
Kriminalhauptkommissarin Kristina Herbich steht unter Druck. Ein Häftling, der seine Frau und das gemeinsame Kind vor ein paar Jahren ermordet haben soll und deren Leichen nie gefunden wurden, ist bei einem Freigang geflohen. Kristina soll sich darum kümmern. Ausgerechnet jetzt, da ihr Freund Philipp sie für ein paar Tage besuchen möchte und sie sich auf die Zeit mit ihm gefreut hat. Deshalb beauftragt sie ihren Kollegen und Untergebenen Konrad Breuer sich in Bereitschaft zu halten. Doch der verschwindet spurlos und Kristina weiß bald nicht mehr wo ihr der Kopf steht.....

Leseeindruck:
"Ruhe sanft im Fichtelgebirge" ist der 3. Band um Hauptkommissarin Kristina Herbich. Der Schreibstil ist flüssig und die Szenen sind detailreich, in kurzen Sätzen beschrieben. So konnte ich mir alles gut bildlich vorstellen. Ein großer Pluspunkt der Geschichte. Mit vorliegenden Band in die Reihe zu starten war hingegen eine nicht so gute Idee. Denn der Krimi vereint neben den Fällen an sich, auch viel Privates. Kristina steht diese Mal sowohl beruflich als auch in ihrer Beziehung zu Philipp extrem unter Druck. Da bleibt es nicht aus, dass sie nicht immer ganz bei der Sache ist, schnell die Beherrschung verliert und auch fragwürdige Entscheidungen trifft. Das hat sie in meinen Augen unsympathisch erscheinen lassen. Bis zum Schluss musste ich das ein oder andere Mal über sie den Kopf schütteln. Leider lernt man ihre andere Seite in diesem Band nicht kennen. Ich konnte sie mir in der Führungsposition, in der sie ist, absolut nicht vorstellen. Mit dem Fall bzw. Fälle hatte ich anfangs meine Probleme. Es gibt viele lose Enden, die erst einmal nichts miteinander zu tun haben. Nach und nach bekommt zwar alles einen Sinn, doch trägt hier viel Kommissar Zufall bei oder es wirkt etwas konstruiert, um die Geschichte spannender zu machen. Gefühlt hat Kristina zur Lösung kaum etwas beigetragen. Die ganz große Überraschung blieb aus.

Fazit:
"Ruhe sanft im Fichtelgebirge" konnte mich durch den Schreibstil überzeugen. Der Verlauf der Fälle hat sich eher zu gewollt angefühlt. Die Protagonisten konnten das nicht wett machen. Bei ihnen hat mir die Tiefe gefehlt. Was wahrscheinlich dadurch geschuldet ist, weil ich die Vorgänger nicht kenne. Grundsätzlich mag ich nämlich eine Mischung aus Ermittlungen und Privatem. Trotzdem war der Krimi für mich durchaus lesenswert. Wer also diese Reihe gerne kennenlernen möchte, sollte unbedingt mit Band 1 anfangen.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Zu viel von allem

Mordsradau in Bad Vöslau
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Inhalt:
Ausgerechnet als der Tatort läuft, taucht bei den Pokornys Karl Mochacek, Obmann des Triestingtaler Immobilienverbands, auf. Zwei Maklerkollegen aus dem Vorstand sind unter mysteriösen Umständen ...

Inhalt:
Ausgerechnet als der Tatort läuft, taucht bei den Pokornys Karl Mochacek, Obmann des Triestingtaler Immobilienverbands, auf. Zwei Maklerkollegen aus dem Vorstand sind unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Die Polizei geht von Unfällen aus. Doch daran glaubt Mochacek nicht. Gab es doch heftigen Ärger mit einem Kunden. Die Neugier der Freizeitermittler Willi Pokorny und seiner Frau Toni ist geweckt. Aber schon bald merken sie, dass ihnen etwas verschwiegen wird....

Leseeindruck:
"Mordsradau in Bad Vöslau" ist Band 2 mit den Pokornys. Obwohl ich den Vorgänger kenne, hatte ich einige Schwierigkeiten, um in die Geschichte zu kommen. Man ist zwar gleich mittendrin - etwas das ich liebe - hier hat mir jedoch die Zeit gefehlt mich an die Figuren zu gewöhnen. Diese sind nämlich ziemlich skurril und gerade am Anfang gab es in meinen Augen viel Klamauk. Tatsächlich kamen dann auch spannende Momente, doch so richtig fessseln konnte mich der Plot nicht. Konzipiert ist die Reihe in Richtung lustiger Krimi auf österreichisch. So kommen für mich auch ungewohnte Ausdrücke vor, an die ich mich jedoch schnell gewöhnt habe. Sie mir sogar den ein oder anderen Schmunzler entlockt haben. Insgesamt gesehen war es mir aber einfach zu viel von allem. Einige Szenen kannte ich so oder ähnlich bereits vom Vorgänger. Der Schluss war überraschend, was ich positiv erwähnen möchte. Leider habe ich aber trotz Personenregister am Anfang, keinen wirklichen Bezug zu den Figuren gefunden.

Fazit:
Wer auf Klamauk steht, ist mit "Mordsradau in Bad Vöslau" gut beraten. Mir persönlich wurde es nach einiger Zeit zu viel des Guten. Auch hat sich einiges, die Personen betreffend, zum Vorgänger wiederholt. So fand ich das nicht mehr wirklich witzig. Einen gewissen Unterhaltungswert bietet der Krimi jedoch.

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