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Veröffentlicht am 15.09.2016

ein gelungener Auftakt

Die Tintenkleckser 1 - Mit Schlafsack in die Schule
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Die Schüler der 3 a sind in der Schule als "die Tintenkleckser" bekannt. Sie sind alle ganz aufgeregt: Heute findet in ihrer Klasse die große Lesenacht statt. Doch dann gibt es einen ziemlichen Wirbel: ...

Die Schüler der 3 a sind in der Schule als "die Tintenkleckser" bekannt. Sie sind alle ganz aufgeregt: Heute findet in ihrer Klasse die große Lesenacht statt. Doch dann gibt es einen ziemlichen Wirbel: Jana-Ida behauptet, dass ihr jemand eine Tiger-Figur gestohlen hat. In der Nacht schleichen sich Ben und Mia dann davon und versuchen, den Tiger zu finden. Ob dies wirklich klappt?

Meine Meinung:

Die Geschichte beginnt mit der Erklärung, wie die Klasse zu ihrem Namen kam. Außerdem werden hier alle Schüler mit einer Zeichnung vorgestellt. Das hat mir gut gefallen.
Mia und Ben sind die Hauptpersonen der Geschichte. Sie waren mir gleich sympathisch. Vor allem war es auch gut beschrieben, in welchem Dilemma Mia steckt. Sie weiß mehr als die anderen, aber kann es - aus gutem Grund - nicht sagen. Doch sie merkt auch, dass ihre Freundin total traurig ist und das findet sie schlimm.
Das Thema ist für Kinder interessant. Vor allem wird hier klar, dass nicht alles immer so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch die Freundschaft kommt hier nicht zu kurz.

Die Geschichte ist in 17 kurze Kapitel eingeteilt, die sich auch gut zum Vorlesen eignen. Außerdem sind immer wieder schwarz-weiß-blaue Zeichnungen enthalten (manche im Comic-Stil), die den Text auflockern. Diese fand ich einfach toll. Daneben ist auf der Innenseite des Buchumschlags auch eine Zeichnung der Schule und ihrer Umgebung zu finden, so dass man sich dies gut vorstellen kann.
Der Schreibstil selbst ist leicht und kindgerecht. Außerdem gibt es auch ein schönes Ende.

Fazit:

Mir hat die Geschichte gefallen. Sie war lustig und auch ein bisschen spannend. Alles in allem ein gelungener Auftakt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

ganz eigener, aber faszinierender Schreibstil

Der Ort, an dem die Reise endet
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Odidi Oganda wird in Nairobi erschossen. Sein Vater Nyipir und seine Schwester Ajany holen seinen Leichnam nach Hause. Er soll seine letzte Ruhestätte auf der Farm der Familie bekommen. Das ist das Einzige, ...

Odidi Oganda wird in Nairobi erschossen. Sein Vater Nyipir und seine Schwester Ajany holen seinen Leichnam nach Hause. Er soll seine letzte Ruhestätte auf der Farm der Familie bekommen. Das ist das Einzige, das sie noch für ihn tun können. Durch Odidis Tod werden auch die dunklen Erinnerungen der Familie aufgewirbelt. Jeder versucht, so gut es geht, mit dieser Situation fertig zu werden. Letzten Endes merken sie, dass man das Schweigen brechen muss um Frieden zu finden ...

Meine Meinung:

Durch Odidis Tod kommen in der Familie Oganda viele unausgesprochene Erinnerungen und Fragen ans Licht. Jeder der Familie hat seinen ganz eigenen "Dämon", den er bekämpfen muss. Alle zerbrechen fast an Odidis Tod und gehen erst einmal ganz unterschiedlich damit um. Die Mutter Akai verschwindet in die Wildnis, seine Schwester Ajany will Odidis Leben in Nairobi finden und der Vater versucht, die Geister der Vergangenheit fernzuhalten. Vor allem das Schweigen trennt sie voneinander. Sie können einander nicht trösten, da sie nicht wissen, was den anderen umtreibt. Die Gefühle und Gedanken der Personen werden durch den ganz eigenen Erzählstil richtig eindrücklich und greifbar. Es werden Gedanken in den Raum geworfen, Fragen gestellt, die niemand beantworten kann. Sätze abgebrochen. Dieser Schreibstil ist nicht immer leicht zu lesen, aber faszinierend, so dass man in der Geschichte gefangen ist. Man taucht tief in Kenias Geschichte ein.

Dann taucht auch noch der Engländer Isaiah Bolton auf, der auf der Suche nach seinem Vater ist. Durch ihn werden die Erinnerungen endgültig aufgewirbelt und die Geister erwachen zum Leben. Niemand kann sich ihnen nun noch entgegenstellen. Doch es dauert lange, bis alle Antworten auf ihre Fragen bekommen.

Die Vergangenheit der verschiedenen Charaktere ist miteinander verwoben. Vor allem die Zeit der kolonialen Gewaltherrschaft und der blutigen Auseinandersetzungen nach der Unabhängigkeit Kenias hat die Personen geprägt. Sie tragen nun schwer an ihrer Vergangenheit und ihren Taten. Die Geister der Toten verfolgen sie und sie hoffen auf Vergebung. Erst, als sie bereit sind, über das Geschehene zu reden, wird auch diese Last leichter.

Fazit:

Eine Geschichte voller Gewalt, Trauer und verlorener Träume. Am Ende bleibt aber ein Funke Hoffnung, dass sich die Dinge nun ändern. Lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Wahrheit sagen

Die Wahrheit sagen
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Ein junger Schriftsteller bemerkt eines Tages, dass auf einer Müllkippe eine kleine Hütte steht, die bewohnt ist. Er will wissen, wer dort wohnt und was dahintersteckt. Also macht er sich auf, diesen Menschen ...

Ein junger Schriftsteller bemerkt eines Tages, dass auf einer Müllkippe eine kleine Hütte steht, die bewohnt ist. Er will wissen, wer dort wohnt und was dahintersteckt. Also macht er sich auf, diesen Menschen kennenzulernen. Es handelt sich um Bernhard Mares. Da dieser ein sehr bewegtes Leben hinter sich hat, will der junge Mann darüber ein Buch schreiben. Anfangs hält Mares überhaupt nichts von dieser Idee, doch dann lässt er sich auf den Handel ein. Der Schriftsteller soll seine geliebte Sophie finden. Im Gegenzug wird er ihm seine Geschichte erzählen.

Meine Meinung:

Die Geschichte wechselt zwischen den Erzählungen des Schriftstellers und dem Leben des Bernhard Mares ab. Anfangs beginnt die Geschichte leicht und man weiß noch nicht, was einen erwartet. Doch dann beginnt Mares, aus seinem Leben zu erzählen. Diese Einblicke in sein Leben waren sehr interessant und fesselnd, aber aufgrund der Erlebnisse auch schwere Kost. Mares selbst konnte ich anfangs schwer einschätzen, aber mit der Zeit hat man das Gefühl, ihn besser zu kennen.

Bernhard Mares Leben fing schon schwer an. Seine Mutter legte ihn nach der Geburt vor einer Kirche ab. Doch er hat Glück und wird vom Pfarrer gefunden und darf bei einer netten Frau eine Weile aufwachsen. Doch der Neid und der Egoismus eines anderen Menschen führt dazu, dass er im Waisenhaus landet. Hier bekommt er keine Wärme und Liebe, aber er übersteht die Zeit. Als er "freikommt", ist er vom Soldatenleben fasziniert und meldet sich freiwillig. So wird er zu einem SS-Mann. Die Kriegsbeschreibungen waren nachvollziehbar und eindrücklich geschildert. Vor allem kann man verstehen, dass ein Mensch abstumpft, wenn er so viel Gewalt und Tod sieht. Daneben macht die Geschichte auch nachdenklich. Man hat das Gefühl, dass Bernhard kein schlechter Mensch ist. Er wurde nicht Soldat aufgrund einer ideologischen Verblendung, sondern nur, weil er endlich irgendwo dazugehören möchte. Ihm ist nicht klar, was für Grausamkeiten der Krieg für die Juden bereithält. Als er diese dann erlebt, lehnt er sich nicht dagegen auf. Doch es bleibt auch die Frage, welche Möglichkeiten er überhaupt gehabt hätte. Was hätte man selbst an seiner Stelle getan? Man merkt, dass man im Leben nicht immer alles nur in Gut und Böse einteilen kann, sondern dass es ganz viele Zwischenstufen gibt. Die Schuldgefühle, die Menschen nicht gerettet zu haben, verfolgen ihn dann auch bis zum Ende seines Lebens.

Auch nach dem Krieg bleibt sein Leben bitter. Er wandert immer wieder ins Gefängnis, wo er ziemlich viel einstecken muss. Das einzige, das ihn vor dem Tod bewahrt, ist sein Glauben an die Liebe bzw. an Sophie. Hier wird klar, welche Macht die Liebe besitzt. Davon abgesehen besteht sein einziges Glück im Leben eigentlich nur darin, immer wieder zu überleben. Ansonsten ist es voller Leid und trauriger Ereignisse. Beeindruckt war ich von seinem Mut, immer bei der Wahrheit zu bleiben, auch wenn er genau wusste, was er sich dadurch einhandelte. Mit der Zeit hoffte ich für ihn, dass wenigstens seine Suche nach Sophie positiv endet und er hier noch Freude und Glück erlebt.

Der Schreibstil selbst hat mir gefallen. Die Kapitel, in denen über Bernhard Mares Leben berichtet wurden, fand ich aber interessanter, als die Einwürfe des Schriftstellers. Dieser war für mich nur eine Randfigur und blieb ein bisschen blass. Durch diese abwechselnde Erzählung wurde der Lesefluss ein bisschen ausgebremst.

Fazit:

Alles in allem eine interessante und sehr eindrückliche Geschichte, die aufzeigt, wieviel Leid in ein einziges Leben passt. Aber auch, dass die Liebe den Überlebenswillen auch in "verlorenen" Situationen aufrecht erhalten kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Reise der Amy Snow

Die Reise der Amy Snow
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Amy wurde als Baby von der 10-jährigen Aurelia Vennaway im Schnee gefunden. Aurelia nimmt Amy mit nach Hatville Court, ihrem zuhause und kümmert sich um sie. Aurelias Eltern lehnen Amy aber ab. Trotzdem ...

Amy wurde als Baby von der 10-jährigen Aurelia Vennaway im Schnee gefunden. Aurelia nimmt Amy mit nach Hatville Court, ihrem zuhause und kümmert sich um sie. Aurelias Eltern lehnen Amy aber ab. Trotzdem wird Amy Aurelias beste Freundin. Als Aurelia stirbt, verlangen deren Eltern, dass Amy sofort das Haus verlässt. Also macht sich Amy auf in eine ungewisse Zukunft. Doch Aurelia hat vorgesorgt: Sie hat Amy Briefe hinterlassen, in denen sie Anspielungen auf ein großes Geheimnis macht. Um dieses zu lösen, muss sich Amy auf eine Reise quer durch England begeben. Dabei trifft sie auf Aurelias Freunde und löst langsam das Rätsel. Auch wird Amy im Laufe der Reise klar, was sie selbst noch vom Leben will.

Meine Meinung:

Die Geschichte spielt in England im viktorianischen Zeitalter. Dass hier die Herkunft der Menschen eine große Rolle spielte, wird in der Geschichte sofort klar. Die normale Bevölkerung wurde von den Reichen nur als Bedienstete akzeptiert. Ansonsten gab man sich mit diesen nicht ab. Nächstenliebe war - zumindest für Aurelias Eltern - ein Fremdwort. Obwohl Amy noch ein hilfloses Baby war, wurde sie von Aurelias Eltern nur deshalb geduldet, da der Pfarrer die Vennaways vor Zuschauern für ihre gute Tat lobte. Der Schein musste gewahrt werden und so durfte Amy bleiben. Ihr Leben in Hatville Court verlief dann aber auch sehr bedrückend. Einzig Aurelia hielt zu Amy.

Aurelia war mir sofort sympathisch. Sie ist ein ganz offener und liebevoller Mensch, obwohl ihre Eltern dies nicht gerne sehen. Doch sie hat natürlich als Kind überhaupt keinen Einfluss. Amy dagegen ist sehr zurückhaltend und ruhig. Aufgrund ihrer Vergangenheit ist dies aber auch kein Wunder. Außerdem ist sie zwar Aurelias Freundin, gehört aber nicht dem gleichen Stand an. Daher darf sie sich natürlich auch nichts herausnehmen. Auf ihrem weiteren Weg muss Amy dann aber auch erst lernen, für sich selbst einzustehen und ihre Träume zu erkennen.

Als sich Amy nach dem Tod Aurelias auf die in den Briefen beschriebene Reise machte, hat es mir richtig Spaß gemacht, sie hier zu begleiten. Das lag auch an der anschaulichen Erzählweise. Man hatte von den Handlungsorten und auch von den einzelnen Charakteren sofort ein Bild vor Augen. Auch war ich gespannt, was Amy am Ende der Reise finden würde. Daneben lernte man Aurelia durch die Briefe besser kennen.

Der Schreibstil selbst ist ist flüssig und mitreissend. Auch werden am Ende alle Fragen geklärt - zumindest für den Leser. Aber das letzte Drittel war mir stellenweise etwas zu langatmig.

Fazit:

Alles in allem eine schöne und unterhaltsame Geschichte, bei der man bis zum Ende gespannt ist, wie sich alles auflöst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Streiche im Doppelpack

Streiche im Doppelpack
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In diesem Buch sind 25 kurze Geschichten enthalten. Sie erzählen aus dem Leben der Zwillinge Anna und Jule. Dabei drehen sich die Geschichten meist um Situationen, die die Kinder selbst aus ihrem Alltag ...

In diesem Buch sind 25 kurze Geschichten enthalten. Sie erzählen aus dem Leben der Zwillinge Anna und Jule. Dabei drehen sich die Geschichten meist um Situationen, die die Kinder selbst aus ihrem Alltag kennen, wie beispielsweise mit Decken eine Höhle bauen, oder die "Küchenrollentrompete". Das gefällt mir. Diese bekannten Situationen können die kleinen Zuhörer natürlich gut nachvollziehen. Außerdem haben die Zwillinge viele lustige Ideen. Im Großen und Ganzen kann ich auch die Reaktionen der Eltern nachvollziehen. Manchmal hätte ich aber auch anders gehandelt.
Schön finde ich, dass jede Geschichte auf eine Bibelstelle Bezug nimmt. Manchmal war dies offensichtlich, manchmal musste ich selbst nachsehen, welche Bibelstelle hier gemeint sein könnte und war überrascht. Eine tolle Idee!

Ich habe dieses Buch meiner Tochter (4 Jahre) vorgelesen. Für sie waren die Geschichten aber noch fast ein bisschen zu lang. Manche Situationen kannte sie auch nicht. Hier hörte sie dann auch nicht richtig zu und schweifte eher ab. Mir fiel das Vorlesen anfangs ein bisschen schwer. Ich fand nicht sofort den richtigen "Lesefluss" und konnte die Geschichten daher auch nicht "spannend" vorlesen. Dadurch war meine Tochter natürlich auch nicht sehr gefesselt. Dies wurde mit der Zeit dann aber besser.
Die Geschichten, die meine Tochter selbst schon - zumindest ähnlich - erlebt hat, fand sie dann aber schön. Vor allem die Geschichten in der zweiten Hälfte fanden wir beide toll.

Von den Illustrationen sind wir beide begeistert. Sie sind richtig hübsch. Wir haben als allererstes das Buch durchgeblättert, um diese zu betrachten. Meine Tochter hat dann immer geraten, was in der Geschichte wohl passiert. Außerdem gefällt es uns, dass auf fast jedem Bild die kleinen Tierchen (Schwein, Ente und Fliege) zu finden sind. Diese hat meine Tochter immer wieder mit Freude gesucht.

Fazit:

Eine Sammlung von - für Kinder - alltägliche und teilweise auch lustige Gute-Laune-Geschichten. Vor allem die Illustrationen und der Bezug zu den Bibelstellen hat mir gefallen.