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Veröffentlicht am 12.03.2023

Früher war alles besser/schlechter? Das wird jeder anders sehen...

Ein Hof und elf Geschwister
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Klappentext:

„ALS DAS BÄUERLICHE LEBEN ZU ENDE GING – GESCHICHTE EINER ZEITENWENDE



Die stolze bäuerliche Landwirtschaft mit Viehmärkten, Selbstversorgung und harter Knochenarbeit ist im Laufe der Sechzigerjahre ...

Klappentext:

„ALS DAS BÄUERLICHE LEBEN ZU ENDE GING – GESCHICHTE EINER ZEITENWENDE



Die stolze bäuerliche Landwirtschaft mit Viehmärkten, Selbstversorgung und harter Knochenarbeit ist im Laufe der Sechzigerjahre in rasantem Tempo und doch ganz leise verschwunden. Ewald Frie erzählt am Beispiel seiner Familie von der großen Zäsur. Mit wenigen Strichen, anhand von vielsagenden Szenen und Beispielen, zeigt er, wie die Welt der Eltern unterging, die Geschwister anderen Lebensentwürfen folgten und der allgemeine gesellschaftliche Wandel das Land erfasste.



Zuchtbullen für die monatliche Auktion, Kühe und Schweine auf der Weide, Pferde vor dem Pflug, ein Garten für die Vorratshaltung – der Hof einträglich bewirtschaftet von Eltern, Kindern und Hilfskräften. Das bäuerliche Leben der Fünfzigerjahre scheint dem Mittelalter näher als unserer Zeit. Doch dann ändert sich alles: Einst wohlhabende und angesehene Bauern gelten trotz aller Modernisierung plötzlich als ärmlich und rückständig, ihre Kinder riechen nach Stall und schämen sich. Wege aus der bäuerlichen Welt weist die katholische Kirche mit neuer Jugendarbeit. Der Sozialstaat hilft bei Ausbildung und Hofübergabe. Schon in den Siebzigerjahren ist die Welt auf dem Land eine völlig andere. Staunend blickt man zurück, so still war der Wandel: "Mein Gott, das hab ich noch erlebt, das kommt mir vor wie aus einem anderen Jahrhundert." Ewald Frie hat seine zehn Geschwister, geboren zwischen 1944 und 1969, gefragt, wie sie diese Zeit erlebt haben. Sein glänzend geschriebenes Buch lässt mit treffsicherer Lakonie den großen Umbruch lebendig werden.



Eine Familie erlebt das Verschwinden des bäuerlichen Lebens in den 50er und 60er Jahren



Verwebt auf überzeugende Weise die eigenen Erfahrungen mit zeitgeschichtlichen Zusammenhängen



Dicht und eindringlich geschrieben, überzeugend und berührend“



Autor Ewald Frie hat mich mit seinem Buch wahrlich begeistert. Sein Schreibstil und auch sein Ausdruck besitzen ein gewisses Niveau welchem man gerne folgt und welches einen abtauchen lässt in eine längst vergangene Zeit. Seine Familiengeschichte klingt einerseits nicht spannender als andere auch in diesem Bauernleben aber schlussendlich ist sie doch besonders. Frie zieht hier und da weniger Vergleiche mit der heutigen Zeit sondern setzt eher gewisse neutrale Gegenüberstellung dem Leser zur Verfügung. Was der dann daraus macht ist jedem selbst überlassen. Fries Erzählung sind nicht, wie man meist bei solchen Geschichten vermutet nur von Hass und harter Arbeit geprägt, nein, hier wird auch mal gelacht und gezeigt, dass das Leben damals auch schön sein konnte mit dem was man hatte. Wer sich aber ein wenig mit der Landwirtschaft auskennt weiß, das Leben con damals ist so heute nicht mehr umsetzbar bzw. weiter machbar. Die Zeiten haben sich geändert, ob positiv oder negativ auch da hat der Leser freie Wahl. Frie hat jedenfalls immer, aber wirklich immer, den richtigen Ton am Leib um den Leser komplett einzunehmen und ohne Zeiten zu bewerten. Das Buch erhält von mir 5 ausgezeichnete Sterne. Nicht nur wegen dem Schreibstil sondern auch wegen der gekonnten Gegenüberstellung von damals und heute.

Veröffentlicht am 05.03.2023

Ein Muss für alle die gern kochen und genießen!

Gewürze – Das Kochbuch
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Klappentext:

„Gewürze sind das i-Tüpfelchen beim Kochen!



Unvergessliche Gerichte bestehen aus frischen Zutaten, aromatisch kombiniert, liebevoll zubereitet – und aus der Finesse der zugegebenen Kräuter ...

Klappentext:

„Gewürze sind das i-Tüpfelchen beim Kochen!



Unvergessliche Gerichte bestehen aus frischen Zutaten, aromatisch kombiniert, liebevoll zubereitet – und aus der Finesse der zugegebenen Kräuter und Gewürze. Denn erst mit Gewürzen entstehen wahre Geschmackserlebnisse – sie holen das Beste aus den Zutaten heraus und geben eine Prise Zauberei hinzu. Mit diesem Kochbuch gibt Heiko Antoniewicz Einblick in Gewürzkunde und liefert gaumenkitzelnde Rezepte von Kümmel und Anis bis hin zu Koriandersamen, Zimt und Co.



Sorgen Sie für Geschmack in Ihrer Küche



Gewürze muss man kennen, damit man sie beim Kochen richtig einsetzen kann. Mit diesem Kochbuch können Sie sowohl bekannte Gewürze wie Zimt, Vanille und heimische Kräuter als auch Garam Masala oder Yucatan Spice besser kennenlernen und verstehen, sie in der Küche gekonnt einzusetzen: Egal ob mit Gemüse, Frucht, Fisch oder Fleisch, die Rezepte machen deutlich, wie Gewürze jedem Gericht das gewisse Etwas verleihen!…“



Man beendet dieses Sach- und Kochbuch mit einer Lust, bei der man sofort in den nächsten Gewürz-Laden gehen möchte für den nächsten Großeinkauf! Heiko Antoniewicz lebt hier Gewürze regelrecht und es steht schon ab der ersten Seite fest: ohne Gewürze geht es nicht. Dieses Buch ist Sachbuch und Kochbuch in Einem. Einerseits finden sich hier Kapitel wie „Walbaden“ oder „Hitze der Nacht“ etc. aber diese werden nochmals unterteilt mit den entsprechenden Gewürzen an sich. Diese werden wunderbar kurzweilig und informativ vorgestellt und eben in den folgenden Rezepten im Einsatz präsentiert. Antnoniewicz gibt zu Beginn des Buches einen gewissen Grund-Kochkurs zu Brühen, Dressings, Laken etc.. Dieser macht Sinn, da wir in den Rezepten immer wieder auf diese hingewiesen werden und da macht es ebenfalls Sinn wenn wir wissen wie es geht. Die Rezepte hier sind nicht nach Ländern sortiert sondern eben nach den Gewürzen und ihren Geschmacksexplosionen am Gaumen. Wir werden mit diesem Kochbuch eine kleine Weltreise unternehmen und schlussendlich eine große Vielzahl an ganz exquisiten Gerichten erlesen. Alle Rezepte sind verständlich niedergeschrieben und definitiv für den ambitionierten Hobbykoch auch nachkochbar. Eine Reise selbst ist natürlich die Beschaffung der Gewürze. Da muss selbstredend jeder Leser hier seine eigene Quelle kennen und wenn man sich auch frühzeitig und ausreichend mit den Rezepten befasst und diese vorbereitet, ist der Kochvorgang selbst eine ganz besondere Abenteuerfahrt für sich. Ja, es ist ein anspruchsvolles Kochbuch aber eines welche die Sinne absolut verzaubern wird und wir Leser und Genießer definitiv auf unsere Kosten kommen.

Optik und Haptik sind ebenfalls erwähnenswert. Der feste Einband hat eine fühlbare Erhebung und seine Farbe ist natürlich ein Highlight selbst. Die Rezepte sind mit Bildern untermalt und alles hat einen stimmigen und ruhigen Verlauf. Die Textgröße ist bestens gewählt und alles wirkt unaufgeregt und anregend. Ja, man bekommt hier große Lust auf Gewürze, auf‘s Kochen und auch auf‘s Genießen gleichermaßen! 5 Sterne für dieses „scharfe“ Buch!

Veröffentlicht am 02.03.2023

"Komm wir fahren nach Amsterdam..." (Cora)

MARCO POLO Reiseführer Amsterdam
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Klappentext:

„Unterwegs in der Stadt der Grachten mit dem MARCO POLO Reiseführer Amsterdam Du suchst größte Vielfalt auf engstem Raum? Dann komm nach Amsterdam! Die vielleicht kleinstmögliche Metropole ...

Klappentext:

„Unterwegs in der Stadt der Grachten mit dem MARCO POLO Reiseführer Amsterdam Du suchst größte Vielfalt auf engstem Raum? Dann komm nach Amsterdam! Die vielleicht kleinstmögliche Metropole der Welt vereint Alt und Neu, Ruhe und Action, Kleinstadtcharme und Weltbürgertum. Den Spagat schafft sie wunderbar: Zwischen den alten Grachtenhäusern, hübschen Brücken und Kanälen fühlst auch du dich sofort wohl. Und mit den Empfehlungen aus dem MARCO POLO Reiseführer steht deinem Stadturlaub oder Wochenendtrip nichts mehr im Weg!



Erkunde Amsterdam auf dem Fahrrad mit den MARCO POLO Erlebnistouren und der kostenlosen Touren-App: super Orientierung dank Online- und Offline-Karten



Typisch holländische Frikandel oder Spezialitäten aus aller Welt: Entdecke tolle Restaurants, Bars und Cafés für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel!



Insider-Tipps von denen, die Amsterdam am besten kennen: Finde heraus, was die Einheimischen an ihrer Stadt lieben



Auf alles vorbereitet mit den MARCO POLO Best-of-Tipps für schlechtes Wetter, Urlaub mit Kindern und kleinem Budget



Mit komplett überarbeiteten Highlight-Karten, ÖPNV- und Stadtplänen



Amsterdam erleben wie die Locals mit MARCO POLO Insider-Tipps und Erlebnistouren



„Gezellig“ ist der Amsterdamer. Das zeigt sich beim Chillen im quirlig-vollen Vandelpark genauso wie am Koningsdag Ende April, wenn die ganze Stadt bei Bier und Oranjebitter-Likör eine einzige große Freiluftparty wird. Feilsche doch mal in den IJ-Hallen auf dem größten Flohmarkt Europas oder mische dich im historischen Café Hoppe unter die Einheimischen!



Dein MARCO POLO Reiseführer Amsterdam begleitet dich überall hin und gibt dir die besten Tipps – damit dein Städtetrip genau das Erlebnis wird, das du dir wünschst.“



Das bekannte Format der Marco-Polo-Reiseführer ist immer und immer wieder erwähnenswert. Passen sie doch unkompliziert in jede Jackentasche! Dieses Mal geht es nach Amsterdam! In der Neuauflage werden wieder frisch und modern die Highlights der Stadt beleuchtet. Nach einer kurzen und informativen Einführung wie Amsterdam so tickt geht es dann auch gleich auf Sightseeing-Tour. Das mittelalterliche Zentrum Amsterdams ist ein echtes Highlight. Egal ob die Grachten oder ein Ausflug zum Begijnhof versprechen sehr viele Geschichten. Wer aber noch weiter abtauchen möchte, sollte sich das Rijksmuseum nicht entgehen lassen! Moderate Eintrittspreise lassen einen abtauchen in die große Kunstwelt. Beim Thema „Essen und Trinken“ zeigt sich Amsterdam multikulturell. Hier scheint es alles zu geben was es auf der gesamten Welt an Kulinarik gibt. In diesem Reiseführer wird dies schnell deutlich! Wer es aber original holländisch mag wird auch hier fündig! Auch die Bar- und Club-Tipps sind alle extrem vielseitig. Bei den Erlebnistouren ist auch für jeden etwas dabei. Die hier ausgewählten Routen lassen eigentlich keine Wünsche offen. Mit den kleinen und typischen Markierungen, welche seit langer Zeit ja fast schon ein Selbstläufer sind bei dieser Reiseführer-Reihe, gibt es wieder viele Tipps und Kniffe die man ruhig annehmen sollte. Die große Karte im hinteren Teil des Reiseführers ist wieder aktuell auf dem neuesten Stand und immer eine nützliche Stütze. 5 Sterne hierfür inkl. Reiseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.03.2023

Absolute Leseempfehlung!

Das Gewicht des Ganzen
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„„Im späten Licht rückte die Wildnis näher an sie heran. Die Grenzen von Leib und Erde verwischten. Etwas Altes wuchs zusammen.“  



Jeder hat sein Bündel zu ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„„Im späten Licht rückte die Wildnis näher an sie heran. Die Grenzen von Leib und Erde verwischten. Etwas Altes wuchs zusammen.“  



Jeder hat sein Bündel zu tragen, doch das Gewicht des Ganzen trägt allein die Mutter. Milla hat sich nach dem Freitod ihres Sohnes nach Kanada zurückgezogen. Sie hat ihre Spedition aufgegeben und den Mann, mit dem sie ein halbes Leben zusammen war. In einem alten Haus mitten im Nirgendwo versucht sie weiterzumachen. Sie lernt Russ kennen, einen Antiquitätenhändler, als sie einen Revolver versetzen will, den sie unter einer Treppendiele gefunden hat. Zwischen beiden entsteht etwas, das man eine Freundschaft nennen könnte, das aber zugleich mehr und weniger ist als das. Bis sich ihre Wege wieder trennen.“



Das Gewicht des Ganzen“ ist ein schmales Büchlein von Autor Sven Heuchert. Die Geschichte wird beworben mit den Worten, es sei glasklare Prosa. Und genau das ist es auch - hier ist alles ungebunden und dennoch „hält“ man als Leser den roten Faden fest in der Hand. Millas Geschichte sitzt tief und lässt auch die Leserschaft nicht kalt. Ihr Rückzug ist die Flucht vor allem und verkriechen vor allem was einem Menschen noch schmerzen könnte wenn doch eigentlich der größte Schmerz auf einem liegt. Ihre Zuflucht ist ein altes Haus inmitten im Nirgendwo. Sie will versuchen mit ihrem Schmerz einher zu gehen. Mal gelingt es ihr, mal nicht. Wie würden wir Leser damit umgehen? Eine schwere Frage zu einem sensiblen Thema welches wir uns gar nicht erst vorstellen wollen. Ein wenig Licht in Millas graue Welt bringt Russ. Sie lernen sich zufällig kennen und auch er hat seinen Seelenrucksack zu tragen. Milla ist nicht die Einzige die Schmerz (er)trägt! Die beiden lassen sich auf einander ein - aber nicht wie Sie jetzt vielleicht denken! Genau hier zeigt Heuchert noch feinere Töne als ohnehin in der gesamten Geschichte! Seine sensible Sprache, seine gefühlvolle Wortwahl lassen uns Leser hier nicht im Meer der Tränen versinken sondern genau in die andere Richtung schwimmen. Hier geht es um Trauerbewältigung in vielen feinen Richtungen! Von Verarbeitung will ich hier noch gar nicht sprechen aber allein jemanden zu finden der einen versteht, ist mehr wert als jeder Lottogewinn auf dieser Welt. Sven Heuchert formt seine Protagonisten ganz langsam in einem weichen Ton und überrollt weder die Figuren noch uns Leser. Er ist nicht aus auf ein rasantes Ende oder einen Knaller zum Schluss, er will mit seinen Worten zeigen wie beschwerlich dieses Leben sein kann mit all seinen Wendungen und Erlebnissen und wie wir damit umgehen könnten, wenn wir es denn wollen. Ja, „das Gewicht des Ganzen“ kann einen manches Mal erdrücken bis wir keine Luft mehr bekommen, aber manchmal ist es auch gut und hilfreich wenn man das Ganze mit jemanden teilen kann.

Ich bin schwer beeindruckt von diesem Wert und von Heucherts Schreibstil - 5 Sterne inkl. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.03.2023

Absolute Leseempfehlung!

Über den Dächern von Jerusalem
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Klappentext:

„Geschichte wird lebendig, wenn man die Menschen dahinter versteht. Das gilt auch und gerade für den Nahost-Konflikt.



2023: Anat hat den Wehrdienst angetreten und trifft bei einer Übung ...

Klappentext:

„Geschichte wird lebendig, wenn man die Menschen dahinter versteht. Das gilt auch und gerade für den Nahost-Konflikt.



2023: Anat hat den Wehrdienst angetreten und trifft bei einer Übung im Westjordanland auf Karim, einen jungen Palästinenser. Beide sind wie gelähmt vor Angst, doch Karim bringt sie im Schutz der Dunkelheit zurück nach Jerusalem. Als er selbst bei einer Demonstration festgenommen wird, setzt sich Anats Mutter für ihn ein …



1947/1948: Tessa kommt als Halbwaise nach Palästina und begegnet in Jerusalem Mo, dessen Familie von dort vertrieben wurde. Sie freunden sich an, doch in den Kämpfen nach der Staatsgründung Israels trennen sich ihre Wege. Wird es ihren Enkeln gelingen, sich zu versöhnen?



Der renommierten Journalistin Anja Reumschüssel gelingt es ihn ihrem ersten Roman ebenso spannend wie kenntnisreich von der komplexen Geschichte Israels und seiner zwei Völker zu erzählen. In der Gegenwart verortet und doch mit Rückblicken bis zur Zeit der Staatsgründung versehen, entsteht hier ein differenziertes Bild des Nahost-Konfliktes, das Verständnis fördert und Hoffnung entstehen lässt.“



Es ist immer schwierig als Erwachsener Kindern oder Jugendlichen Kriege und Konflikte zu erklären wenn man sie selbst schwer in Worte fassen kann bzw. sie selbst schwer versteht. Oft geht es nicht um das Grundverständnis sondern mehr um den emotionalen Part. Warum dauern Kriege so lange an und das beste Beispiel ist nunmal der Nahost-Konflikt. Autorin und Reporterin Anja Reumschüssel hat es in ihrem Debüt-Roman „Über den Dächern von Jerusalem“ versucht und was soll ich sagen? Es ist ihr bestens gelungen einen Krieg er erklären, verpackt in einer emotionalen und gefühlvollen Geschichte die auf zwei Zeitebenen spielt. Auf Grund dessen erhält der Leser ein viel besseres Grundverständnis für diesen Konflikt auch wenn er in unseren Augen mehr als überflüssig erscheint. Ja, man muss es erst verstehen bevor man urteilen bzw. die weiteren Entwicklungen verstehen kann. Reumschüssel differenziert definitiv in ihrem Roman. Und das ist auch gut so. Es wäre nicht richtig sich auf irgendeine „Seite zu schlagen“ oder die dem Leser schmackhaft zu machen - es muss alles so neutral und wertefrei wie möglich bleiben und genau das hat die Reporterin und Autorin sehr gut geschafft. All diese schwere Kost dann noch für Jugendliche verständlich zu machen ist schon fast eine Kunst für sich. Und sie hat noch etwas geschafft in diesem Roman: die junge Leserschaft (wobei dieses Buch auch gut von Erwachsenen gelesen werden kann) erliest sich immer wieder das Wort „Hoffnung“. Eine Hoffnung auf Frieden. Das wohl wichtigste Gut auf diesem Erdball in all den grausamen Zeiten aktuell. 5 Sterne für dieses besondere Werk und eine klare Leseempfehlung an alle Wissbegierigen da draußen!