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Veröffentlicht am 14.03.2023

Flucht nach Shetland

Polarlichtzauber
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Nach dem ersten Band "Mittsommernachtsküsse" legt Cornelia Engel mit "Polarlichtzauber" bereits den zweiten Band ihrer neuen Reihe "Liebe auf Shetland" vor, die von einem klassischen Neuanfang mit Hindernissen ...

Nach dem ersten Band "Mittsommernachtsküsse" legt Cornelia Engel mit "Polarlichtzauber" bereits den zweiten Band ihrer neuen Reihe "Liebe auf Shetland" vor, die von einem klassischen Neuanfang mit Hindernissen auf den zauberhaften Shetlandinseln erzählt.

Nur weg aus München! Modedesignerin Jezz hat genug von der Großstadt, ihrer Mutter, die sich ständig in ihr Leben einmischt, und von den Männern sowieso. Kurz entschlossen nimmt sie einen Job in einem Brautmodengeschäft auf den Shetlandinseln an. In der schaukelnden Propellermaschine nach Sumburgh lernt sie den Schotten Magnus kennen. Wilde rote Haare, raumfüllend, laut – und dann schläft er auch noch an ihrer Schulter ein! Nur gut, dass ihre beste Freundin Mara sie abholt. Deren Beistand braucht Jezz dringend, denn Magnus entpuppt sich als Bruder ihrer neuen Chefin! Es gelingt ihr fortan nur schwer, einen Bogen um den überraschend charmanten Hünen zu machen, der bei den anstehenden Wikinger-Festspielen eine Hauptrolle übernehmen soll. Leider scheint Jezz aber nicht die Einzige zu sein, die bei seinem Anblick weiche Knie bekommt …

Das hübsche Cover zeigt ein altes graues Haus, direkt am Meer gelegen, im Hintergrund sind Schiffe zu erkennen. Der stimmungsvolle Titel schwört auf eine romantische Geschichte ein.

Cornelia Engel hat sich für ein traumhaftes Setting entschieden. Ihre neue Reihe spielt auf den malerischen Shetlandinseln, einer zu Schottland gehörende Inselgruppe in der Nordsee und im Nordatlantik zwischen Norwegen, Schottland/Orkney und den Färöern. Die rauhe Schönheit hat Cornelia Engel gut eingefangen, ihr Roman atmet viel Lokalkolorit und erzählt von altehrwürdigen Traditionen.

Der zweite Band aus der Reihe "Liebe auf Shetland" ist in sich abgeschlossen, man benötigt keinerlei Vorkenntnisse, sondern kann gleich in diese romantische Liebesgeschichte einsteigen. Es ist eine leicht und locker geschriebene, schöne Lektüre zum Abschalten, mit gut ausgearbeiteten Charakteren, perfekt geeignet zur Einstimmung auf eine geplante Urlaubsreise auf die Shetland-Inseln.

Cornelia Engel ist ein humorvoller, romantischer Wohlfühlroman gelungen. Im Mittelpunkt stehen Jezz und Magnie, zwei konträr angelegte Charaktere, deren Lebenswege sich in diesem Roman immer wieder kreuzen. Magnie ist ein selbstsicherer, groß gewachsener Mann, der aus dem kleinen Ort auf den Shetlandinseln stammt und nicht nur wegen seiner wilden roten Haare alle Blicke auf sich zieht. Auf den ersten Blick ist er ein typischer "Womanizer", der für das bevorstehende Wikinger-Spektakel lebt, auf unverbindliche Flirts setzt und sich auf keine feste Beziehung mehr einlassen will. In der Öffentlichkeit setzt er sich meistens mit seiner lauten, poltrigen Art in Szene, aber er zeigt seine sanfte, weiche Seite, wenn er sich um seinen lebhaften Hund kümmert oder mit den zwei Kindern seiner Schwester Alison herumtobt. Auch für alte, kranke Menschen, die in einem Seniorenheim leben, hat er ein großes Herz. Er kümmert sich ehrenamtlich um sie und organisiert einige Aktivitäten. Jezz hingegen ist eine zurückhaltende junge Frau, die nach einem traumatischen Erlebnis aus der Bahn geworfen worden ist. Nach einer Schock-Diagnose hat ihr Ex-Freund sie im Stich gelassen, sie selbst muss sich ihrer schweren Erkrankung und einer (glücklicherweise erfolgreich verlaufenden) Operation stellen. Ich kann gut nachvollziehen, dass sie Abstand von ihrem alten Leben braucht und sich zu ihren auf den Shetland-Inseln lebenden Freundinnen flüchtet, um ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Beruflich gesehen, brennt sie für Mode und träumt von einer Karriere als Mode-Designerin, aber nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium muss sie sich den Realitäten des Lebens stellen. Ihre Chancen, sich in der hart umkämpften Fashion-Welt einen guten Namen zu machen, schätzt sie gering ein; auf der Shetland-Insel ist sie als Schneiderin tätig und beweist ihre Kreativität im Umgang mit den Kundinnen. Bald avanciert sie zur Designerin und Assistentin der Geschäftsführung, wobei sie auf ihre ausgezeichneten Kenntnisse der englischen Sprache vertrauen kann.

Das Buch ist locker und leicht und nicht allzu vorhersehbar geschrieben, bietet einige überraschende Wendungen und lässt den Protagonisten Magnie und Jezz genügend Raum für ein langsames Kennenlernen und die behutsame Entwicklung einer echten Beziehung. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Verliebt in Namibia

Fischbrötchen und Roibuschtee
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Moin!

Mit ihrem Roman "Fischbrötchen und Roibuschtee" legt die erfolgreiche Selfpublisherin Jane Hell bereits den fünften Band aus ihrer beliebten "Fördeliebe"-Reihe vor, der einen weiten Bogen spannt ...

Moin!

Mit ihrem Roman "Fischbrötchen und Roibuschtee" legt die erfolgreiche Selfpublisherin Jane Hell bereits den fünften Band aus ihrer beliebten "Fördeliebe"-Reihe vor, der einen weiten Bogen spannt von der kleinen Hafenstadt Eckernförde in Schleswig-Holstein zum Staat im südwestlichen Afrika, der aufgrund seiner faszinierenden Tierwelt im Etosha-Nationalpark zu einem attraktiven Reiseziel avanciert ist. Jane Hell nimmt ihre Leser*innen mit auf einen aufregenden Roadtrip, mit Herz und Humor, von der Ostsee an den Südatlantik:

»Ich könnte jetzt sagen, du bist schöner als dieser Sonnenuntergang«, seine Lippen streiften meinen Hals beim Sprechen, »aber dann wirst du vermutlich laut loslachen und mich fragen, ob das zu meiner Romantik-Nummer dazugehört.« Hanna ist frustriert. Ihr Freund hat sie für eine andere verlassen. Mit einem bitteren Gefühl der Zurückweisung reist sie allein von Schleswig-Holstein nach Namibia, um ihrer besten Freundin als Trauzeugin zur Seite zu stehen. Am Flughafen von Windhoek lernt sie den charmanten Deutschnamibier Louis kennen, den sie auf der Hochzeitsfeier überraschend wiedertrifft .Die Abenteuer mit dem fürsorglichen und gleichzeitig trotzigen Mann lassen sie nicht kalt. Ein Roadtrip mit Herz und Humor von der Ostsee an den Südatlantik.

Das witzige Cover steht in einer bewährten Tradition, die überdimensionierte Tasse Roibuschtee, mitten an einem (durch die Nationalflagge Namibias gekennzeichneten) weitläufigen Strand platziert, in echter Eyecatcher, auch der kurze, knackige Titel bleibt im Gedächtnis.

Jane Hell erzählt eine emotionale, liebenswerte, hin und wieder sozialkritisch angehauchte Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten, die sich leicht und locker lesen lässt und - anders als die bisher erschienenen Bücher - auf einen fernen Kontinent entführt, der von seiner kolonialen Vergangenheit geprägt ist. Dank der bildgewaltigen Beschreibungen ist dieses ausgefallene Setting real vorstellbar; man fühlt sich mitten nach Namibia versetzt und bekommt große Lust auf einen eigenen Urlaub am Südatlantik. Genau das Richtige gegen unser Schietwetter!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Winterzauber

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer
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Während der Pandemie träumt man sich an die schönsten Urlaubsorte. Für die deutsche Schriftstellerin Julia Rogasch ist Sylt die Heimat ihres Herzens. Hier spielen alle Romane aus ihrer Feder, wie das im ...

Während der Pandemie träumt man sich an die schönsten Urlaubsorte. Für die deutsche Schriftstellerin Julia Rogasch ist Sylt die Heimat ihres Herzens. Hier spielen alle Romane aus ihrer Feder, wie das im Oktober 2021 erschienene Buch "Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer", das uns auf das kommende Weihnachtsfest einschwört:

Wenn draußen die Winterstürme toben, wird es in der kleinen Teestube auf Sylt romantisch und gemütlich

Luises Eltern versuchen verzweifelt, die seit Jahrzehnten familiengeführte Teestube gegen die Konkurrenz der schicken Cafés auf Sylt zu verteidigen. Doch nun sind sie mit ihrer Kraft am Ende, und Luise eilt ein paar Wochen vor Weihnachten zu Hilfe. Unterstützung erhält sie dabei vom gut aussehenden Konditor Moritz, der sich im Zimmer oberhalb der Stube eingemietet hat. Zwischen Törtchen, feinen Teemischungen und kalten Winterstürmen kommen die beiden sich bald näher. Sie finden ein altes Rezeptbuch, das die Teestube retten könnte, und ein lange gehütetes Geheimnis, das sie weit in die Vergangenheit ihrer beiden Familien zurückführt. Nichts ist so, wie es scheint, und doch am Ende alles so, wie es sein muss.

Schon das ansprechende Cover lässt alle romantischen Leserherzen höher schlagen. Man blickt direkt auf eine malerische Winterlandschaft am Meer. Im Hintergrund ist ein gemütliches Reetdachhaus zu erkennen, in dem - wenn man dem breiten Aufsteller glauben darf - durchgefrorene Gäste eine gute Tasse Tee genießen dürfen. Auch der schöne Titel ist gut gewählt. Denn Julia Rogasch erzählt eine zauberhafte Geschichte, die für Herzklopfen in der schönsten Zeit des Jahres sorgt.

Alle Romane von Julia Rogasch spielen auf Sylt; hier ist es Keitum, das malerische friesische Juwel am Watt. Die meisten Häuser stammen aus dem 18. Jahrhundert, kleine Boutiquen und urige Teestuben haben sich in alten Häusern angesiedelt, die oft von malerischen Gärten und den typischen Friesenwällen umgeben sind.

Julia Rogasch greift die idyllische Atmosphäre von Keitum im Winter auf, beschreibt die liebevollen Dekorationen vor Ort und erzählt eine emotional bewegende Liebesgeschichte, die sich (etwas geballt) binnen weniger Tage im Dezember ereignet. Luise und Moritz sind sympathische Protagonisten, die traumatische Erlebnisse in ihrem Herzen tragen und durch ein streng gehütetes Familiengeheimnis für alle Zeiten miteinander verbunden sind. Die Tourismus-Expertin Luise hat den Tod ihrer Schwester Marie noch nicht überwunden, sie leidet unter ihrem Verlust und fühlt sich in der Pflicht, ihre gesundheitlich angeschlagenen Eltern zu unterstützen, in dem sie die Geschäfte in der traditionsbewussten kleinen Teestube am Meer führt, die seit mehreren Generationen im Besitz ihrer Familie ist. Finanziell gesehen, ist der kleine Laden in Schieflage geraten, ihre störrische Großmutter zeigt ihr die kalte Schulter und verweigert alle Gespräche für zukunftsweisende Veränderungen. Auch der Konditor Moritz sieht sich in einem schweren Gewissenskonflikt . Er stammt aus einer reichen Familie, besitzt ein stattliches Haus in Keitum und kennt keinerlei finanzielle Sorgen. Nach seiner Rückkehr nach Sylt soll er in die Geschäftsführung des familieneigenen exklusiven Resorts einsteigen, das sich zum ersten Haus am Platz in Keitum entwickelt und die alteingesessenen kleinen Geschäfte verdrängt. Dabei möchte er lieber seinen eigenen Lebenstraum verwirklichen und seiner Liebe zum Backen nachgehen.

Was für eine herzerwärmende Lektüre, die von großen Gefühlen in der schönsten Zeit des Jahres erzählt! Ich habe dieses schöne Buch in meinem Ohrensessel genossen, auf dem Tisch eine dampfende Tasse Tee und ein Schale mit selbstgebackenen Plätzchen. Auch wenn die Handlung keine Überraschungen bietet, sondern ruhig vor sich hin plätschert und auf das klar vorhersehbare Happy-End für alle Beteiligten zusteuert, fühlt man sich mit diesem Wohlfühlroman gut unterhalten; er ist wie eine warme, weiche Decke, in die man sich in kalten Nächten einkuscheln und geborgen fühlen kann. Vermisst habe ich einige Rezepte für die traditionellen Kuchen/Torten und Teemischungen, die in der kleinen Teestube am Meer anboten werden. Sie hätten meine Lektüre perfekt abgerundet. Danke für diese entspannende Auszeit auf meiner Lieblingsinsel!

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Weihnachten in St. Peter Ording

Friesenwinterzauber
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Gerade im Herbst liebe ich romantische Wohlfühlromane. Deshalb habe ich dem neuen Roman "Friesenwinterzauber" von Tanja Janz entgegengefiebert, die von einem nordfriesischen Winter voll Liebe und Zuversicht ...

Gerade im Herbst liebe ich romantische Wohlfühlromane. Deshalb habe ich dem neuen Roman "Friesenwinterzauber" von Tanja Janz entgegengefiebert, die von einem nordfriesischen Winter voll Liebe und Zuversicht erzählt.

Alle schwärmen von der schönsten Zeit im Jahr, doch Isabel möchte sich am liebsten den gesamten Winter über verkriechen. Da bittet ihre alte Nachbarin Helma Osterfeld sie, sie nach St. Peter-Ording zum Wiedersehen mit ihrer Schwester zu begleiten. Isabel muss nicht lange überlegen und spürt beim Blick auf Salzwiesen und Wattenmeer bald den heilsamen Zauber der nordfriesischen Winterlandschaft. Und nicht nur das. Es scheint, dass sie sich diesem Ort nicht ohne Grund so verbunden fühlt. Findet sie im alten Haubarg womöglich, wovon sie ein Leben lang geträumt hat: ihre Familie?

Das stimmungsvolle Cover strahlt eine anheimelnde Atmosphäre aus und lässt mein Herz gleich höher schlagen. Wer träumt nicht von einem reetgedeckten Friesenhaus, das mitten in einer tief verschneiten Landschaft gelegen ist?

Alle Romane von Tanja Janz spielen in St. Peter Ording, und man spürt die tiefe Verbundenheit der Autorin zu diesem kleinen Ort im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Dank ihrer ausführlichen Schilderungen fühlt man sich mitten in das Nordsee- und Schwefelbad versetzt und kann sich alle Schauplätze deutlich vorstellen.

Die emotionsgeladene, spannende Handlung hat mich gleich in ihren Bann gezogen, was nicht zuletzt an den vielen liebenswerten Figuren liegt. Im Mittelpunkt steht Isabel, eine hilfsbereite, kinderliebe Therapeutin, die - gemeinsam mit ihrer treuen Hündin Mari - ihre betagte Nachbarin auf einer Reise nach St. Peter Ording begleitet. Dort gehen ihre Wünsche in Erfüllung: Sie findet nicht nur ihr großes Glück in der Liebe, sondern auch ihre leibliche Mutter, die sie schmerzlich vermisst hat. Abgerundet wird der unterhaltsame Wohlfühlroman durch interessante Deko-Ideen und köstliche Rezepte, welche das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Wer kann zu Buttermilchwaffeln und Beschwipsten Schneemann schon "Nein" sagen?

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Who dares, wins

Das Lied der Wölfe
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Who dares, wins
Kaum eine bedrohte Tierart ist so umstritten wie der Wolf. Aus alten Märchen erinnern wir das klassische Feindbild, aus der Zoologie wissen wir um seinen Schutzstatus. In ihrem Roman "Das ...

Who dares, wins
Kaum eine bedrohte Tierart ist so umstritten wie der Wolf. Aus alten Märchen erinnern wir das klassische Feindbild, aus der Zoologie wissen wir um seinen Schutzstatus. In ihrem Roman "Das Lied der Wölfe" hat Rena Fischer sich mit diesem heiklen Thema literarisch auseinandergesetzt:


Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus in den Highlands trifft sie auch auf den verschlossenen Nevis, Alistairs attraktiven Sohn, mit Augen wie das Sturmgraublau des schottischen Himmels. Der verwundete Ex-Elitesoldat soll sich von seinen schweren Kriegsverletzungen erholen. Doch er verweigert die Therapie und torpediert das Wolfsprojekt, wo er nur kann. Kaya ist wütend und fasziniert zugleich, ohne das tragische Ausmaß seines Zustands zu ahnen. Eine Zusammenarbeit mit Nevis endet katastrophal. Erst als sich beide ihrer Vergangenheit stellen, können sie ihre Liebe und ihre Zukunft retten.


Das stimmungsvolle Cover macht auf dieses interessante Geschichte neugierig. Zwei Menschen sind in einem Boot auf einem abgelegenen See unterwegs. Bewegen sie sich in einem ruhigen Gewässer oder müssen sie sich gegen die Macht der Natur behaupten?


Rena Fischer hat sich für ein traumhaftes Setting in einem einsamen Herrenhaus den schottischen Highlands entschieden. Das Geschehen wird aus zwei Perspektiven erzählt, aus der Sicht von Nevis, einem ehemaligen Elite-Soldaten und einzigen Sohn eines Milliardärs, der während seines Dienstes eine schwere Verletzung davongetragen hat und unter einer schweren Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, und aus der Sicht von Kaya, einer ehrgeizigen Forscherin, die ihre Trennung von ihrem psychopathischen Ex-Freund nicht verarbeitet hat, sich in ihre Arbeit stürzt und für ein Wolfsprojekt engagiert worden ist. Nevis und Kaya sind sensible, psychisch schwer angeschlagene Persönlichkeiten, die ihre erlittenen Traumata vor allen anderen Menschen verbergen.


Nach einem etwas zähen Beginn nimmt dieser faszinierende packende Roman Fahrt auf, und ich habe ihn nicht mehr aus meinen Händen legen können. Dennoch ist er keine leichte Kost, auch wenn er eine (vorhersehbare) dramatisch angehauchte Liebesgeschichte erzählt. Eine gerechte Beurteilung meiner Lektüre fällt mir sehr schwer. Einerseits hat mich das enorme Fachwissen von Rena Fischer beeindruckt. Wölfe zählen zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten, und Rena Fischer liefert wertvolle Hintergrundinformationen, die zum Verständnis des "Wolfprojektes" beitragen. Der Einsatz der Protagonisten für die vom Aussterben bedrohten Tiere hat mich sehr beeindruckt; und ich zolle Rena Fischer meinen vollen Respekt, dass sie dieses komplexe Thema in ihrem Roman kritisch aufgearbeitet hat.


Andererseits bin ich geschockt von den schrecklichen Erlebnissen des männlichen Protagonisten, die ausführlich geschildert werden. Nevis leidet unter der Entführung und Ermordung seines Zwillingsbruder, dem er nicht helfen konnte, er hat belastende Einsätze als Elite-Soldat hinter sich gebracht, die er in Flashbacks erinnert; er boykottiert seine psychotherapeutischen Behandlungen, verweigert eine medikamentöse Behandlung und scheint in einer Spirale des Grauens gefangen. Sein bester Freund leidet an schlimmen Depressionen, die zu mehreren Suizid-Versuchen münden. Ich liebe Bücher, die unsere Realität widerspiegeln, dennoch ist diese geballte Ladung Drama zu viel für mich gewesen. Alpträume und Erinnerungen sind definitiv nichts für zartbesaitete Leser; insoweit muss ich eine leise Warnung aussprechen.


Das (für alle Liebesromane übliche) Happy-End soll die aufgewühlten Gemüter besänftigen, aber es ist für meinen persönlichen Geschmack nicht allzu glaubhaft ausgefallen. Liebe kann manches heilen, aber sie hat ihre Grenzen. Deshalb kann ich nicht die volle Punktzahl vergeben. Schade!

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