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Veröffentlicht am 02.03.2023

Filmreifes Kopfkino

Etage 13 - Es gibt kein Entkommen, und deine Zeit läuft ab
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"Etage 13" ist der neue Thriller von C.M. Ewan. Nachdem ich "Das Ferienhaus" im vergangenen Jahr nicht schlecht fand, war ich jetzt sehr neugierig auf den Nachfolger.
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Darum geht’s: Kate Harding hat einen ...

"Etage 13" ist der neue Thriller von C.M. Ewan. Nachdem ich "Das Ferienhaus" im vergangenen Jahr nicht schlecht fand, war ich jetzt sehr neugierig auf den Nachfolger.
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Darum geht’s: Kate Harding hat einen Vorstellungstermin bei einer hippen Firma. Das Bewerbungsgespräch wird schnell zum Psychospiel und ihr Gegenüber zur Bedrohung…
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Uuuhhh, das Szenario hat mir gefallen. Erhöhter Puls. Hämmernder Herzschlag. Das hatte ich schon bei "Das Ferienhaus". Und diese Thriller-Bedürfnisse werden auch diesmal wieder gut bedient. Ja, das Buch ist definitiv ein Pageturner. Aaaber … mir persönlich setzt Ewan doch etwas zu viel auf Action. Kates Suche nach einem Ausweg ist im ersten Drittel des Buches zwar spannend zu lesen. Aber ich habe ich mich doch ständig gefragt: WARUM das alles??? Bis man darüber mehr erfährt, vergeht eine Weile.
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Nach dem Storymodus "Abrissbirne" schaltet der Plot zur Hälfte des Buches zumindest phasenweise noch in "Etwas mehr Tiefgang" um. Da habe ich endlich Antworten auf meine Fragen nach dem "Wieso, weshalb, warum" bekommen und mehr über die Motivation erfahren. Dieses "Was dahinter steckt" macht für mich in diesem Fall die starken Momente des Buches aus und hätte gerne viel mehr im Vordergrund stehen können. Insgesamt blitzt der Kern des Ganzen leider nur unter allzu vielen Action-Trümmern hin und wieder durch. Und das ist schade. Ja, Ewan kann Action. Das hat er schon in "Das Ferienhaus" bewiesen. Aber in "Etage 13" deutet sich an, dass der Autor noch viel mehr drauf hat. Ich hätte mir mehr Ausgewogenheit, eine bessere Balance zwischen oberflächlicher Action und psychologischer Tiefe gewünscht. Der Plot hätte es hergegeben.
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Fazit: "Etage 13" ist dem Vorgänger "Das Ferienhaus" sehr ähnlich. Ein Buch wie ein Action-Film, durch den man atemlos hindurch hetzt. In dieser Hinsicht erfüllt Ewan die Erwartungen voll und ganz. Würde da nicht zuweilen eine sanftere und sensible Seite durchblitzen. Davon etwas mehr und im Gegenzug etwas weniger "Hau drauf", dann würde mir das Buch richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Ganz unterhaltsam aber nicht richtig überzeugend

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Mit "Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel" legt Richard Osman bereits den 3. Krimi um die Senioren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim vor. Sie leben in der Residenz Coopers Chase und möbeln ihren ...

Mit "Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel" legt Richard Osman bereits den 3. Krimi um die Senioren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim vor. Sie leben in der Residenz Coopers Chase und möbeln ihren Alltag auf, indem sie sich Cold Cases widmen. Die vorherigen beiden Bücher habe ich nicht gelesen. Bewertungen dazu haben mir aber ständig das Gefühl vermittelt, ich müsste die Reihe kennenlernen. Das habe ich jetzt getan.
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Die Reihe wird als britisch-charmanter Cosy Crime mit vier Senioren-Ermittlern beworben. Typische Cosy-Vibes sind bei mir aber nicht angekommen. Auch sie Story und die Protagonisten haben mich nicht rundum begeistert. Was ich wiederum mag, ist der doch recht spezielle Stil von Richard Osman. Humor und Handlung sind skurril bis abstrus. Das hat mir gefallen.
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Die Senioren wollen herausfinden, was vor 10 Jahren mit der Journalistin Bethany Waite passiert ist. Abgekoppelt von den Ermittlungen wird Ex-Geheimagentin Elizabeth entführt und mit einem besonderen Auftrag konfrontiert. Die abgefahrenen Momente, die mit diesem Teil der Handlung in Verbindung stehen, haben mir am besten gefallen. Ansonsten fand ich den Krimi mit seinen vielen Personen doch etwas unübersichtlich. Und eigentlich hätte ich es besser gefunden, wenn sich der Autor für einen der beiden Handlungsstränge entschieden, diesen konsequent verfolgt und bis ins kleinste ausgearbeitet hätte.
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Meine Mitgliedschaft im Donnerstagsmordclub hatte ich mir ein bisschen anders vorgestellt. In der Regel springe ich auf Cosy Crime sofort an. In diesem Fall haben mich Story und Charaktere aber nicht so richtig gepackt und sind mir teilweise zu sehr an der Oberfläche geblieben. Spannung kam weniger auf als gedacht. Und auch die Atmosphäre ist nicht ganz so gemütlich, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Den speziellen Osman-Humor mochte ich dagegen recht gern - wenn auch einige Witze ein bisschen verpuffen.
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Fazit: Ich habe so viel Gutes über den Donnerstagsmordclub gehört. Der 3. Krimi der Reihe ist auch intelligente Unterhaltung - hätte aber mehr Charme, Herz und Seele vertragen. Vielleicht sind die beiden Vorgänger besser. Eventuell ist der neue Fall eher was für bereits eingefleischte Fans.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Ein Reihen-Auftakt mit Potenzial

Stille blutet
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"Stille blutet" von Ursula Poznanski habe ich gerade noch rechtzeitig vom SuB befreit, bevor am 1. März mit "Böses Licht" bereits der zweite Fall der Wiener Mordgruppe erscheint.

Nachrichtensprecherin ...

"Stille blutet" von Ursula Poznanski habe ich gerade noch rechtzeitig vom SuB befreit, bevor am 1. März mit "Böses Licht" bereits der zweite Fall der Wiener Mordgruppe erscheint.

Nachrichtensprecherin Nadine Just meldet live im TV ihre eigene Ermordung. Ein übler Scherz eines Kollegen, der den Text auf dem Teleprompter vertauscht hat? Nein. Denn kurz darauf wird die zickige Fernseh-Frau tatsächlich tot in ihrer Garderobe gefunden. Ihr Ex-Freund Tibor Glaser rückt ins Fadenkreuz der Ermittler. Aber der beteuert seine Unschuld…

Der Fall hat mich vom Grundkonstrukt her sehr an "Fake" von Arno Strobel erinnert. Witzig, weil beide Bücher parallel erschienen sind. Und besonders interessant, weil Poznanski & Strobel drei gemeinsame Bücher veröffentlicht haben. Da scheinen die Plot-Gedanken sich in eine Richtung entwickelt zu haben. Allerdings hat mir Poznanskis "Stille blutet" besser gefallen als Strobels "Fake".

Es muss - mal wieder - erwähnt werden: Auf dem Cover steht zwar "Thriller", der Inhalt ist aber mehr Krimi. Und also solcher hat mir das Buch gut gefallen, obwohl es kein Reißer ist und nicht vor unbändiger Spannung strotzt. Aber die Story wird souverän und dynamisch entwickelt und hat durchaus ihre Momente. Ja, der Hauptverdächtige tappt in sämtliche Fallen, die sich ihm stellen. Dämlich? Mag sein. Der Typ war mir aber trotzdem irgendwie sympathisch. Da sieht man schonmal über die ein oder andere Unzulänglichkeit hinweg. Poznanski schreibt ruhig, unaufgeregt und nicht aufaufgesetzt. Das mag ich.

Fazit: "Stille blutet" ist kein Knaller - und doch ein lesenswerter Reihen-Auftakt. So richtig kommt Poznanski vielleicht noch nicht aus dem Quark, aber ich sehe Potenzial für eine gute Weiterentwicklung. Das gilt für die Protagonistin, denn allzu viel habe ich von Ermittlerin Fina Plank noch nicht erfahren. Genauso aber auch für die Handlung, die nicht alles aufklärt, so dass ein spannendes Motiv mit in den zweiten Teil genommen wird. In meiner Bewertung bleibe ich erst mal im soliden Mittel, weil ich in der Fortsetzung noch eine Steigerung erwarte. Ich freue mich jedenfalls auf mehr auf weitere Ermittlungen der Mordgruppe.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Zwei Krimis in einem

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Auf den 3. Grenzfall habe ich mich sehr gefreut. Nach der Lektüre bin ich allerdings etwas zwiegespalten. Der Krimi konnte mich insgesamt nicht wirklich zufriedenstellen. Richtig unzufrieden bin ich aber ...

Auf den 3. Grenzfall habe ich mich sehr gefreut. Nach der Lektüre bin ich allerdings etwas zwiegespalten. Der Krimi konnte mich insgesamt nicht wirklich zufriedenstellen. Richtig unzufrieden bin ich aber auch nicht. Hmmm…
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Alexa Jahn und Bernhard Krammer ermitteln wieder. Und genau da haben wir schon das Problem. Grenzfall 1 hat beide als starke Charaktere eingeführt. Ich habe Jahn & Krammer als interessantes deutsch-österreichisches Ermittlerduo kennengelernt. Auch auf privater Ebene ist einiges ins Rollen gebracht worden. In Band 2 hat mir die konsequente Weiterentwicklung des eingeschlagenen Kurses gefehlt. Ich habe diesmal eigentlich fest auf die Anknüpfung gebaut. Stattdessen ist die Linie aus dem zweiten Grenzfall fortgesetzt worden. Heißt: Auch diesmal ermitteln Jahn & Krammer nicht zusammen. Statt eines echten Grenzfalls hat jeder seinen eigenen Fall, in dem er ermittelt. Einziger Berührungspunkt sind halbherzige Anrufversuche, die aber ins Leere laufen. Erst zum Finale begegnen sich beide. Das reicht mir nicht für einen "Grenzfall".
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Was man hier bekommt, sind schlicht und ergreifend zwei Krimis in einem. Es gibt zwei Fälle, die nichts miteinander zu tun haben und eben auch zwei Ermittlungen. Erzählt wird im munteren Kapitel-Wechsel. Bis zwei Handlungsstränge jeweils in die Gänge gebracht werden, dauert es auch entsprechend lang. Denn obwohl Anna Schneider gut lesbar schreibt, habe ich relativ viel Anlaufzeit gebraucht, bis ich in der/den Geschichte/n drin war. Die Fälle sind auch etwas unausgewogen. Der eine ist deutlich spannender und emotionaler. Dagegen erscheint der Zweite wie ein Seitenfüller. Das ist alles nicht ganz so glücklich.
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Zu den Charakteren: In Band 1 habe ich einen kleinen Crush für den alternden Teddybär-Kommissar Bernie Krammer entwickelt. Auch Alexa fand ich toll. Allerdings geht den beiden über Band 2 bis jetzt zu Band 3 viel Charakter und Identität verloren - eben dadurch, dass beide kein Team bilden und das Zwischenmenschliche fast gänzlich außen vor bleibt.

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Fazit: Beziehungsstatus: Es ist schwierig. An Anna Schneiders Schreibstil habe ich nichts auszusetzen. Auch ihr dritter Grenzfall -Krimi lässt sich gut, schnell und flüssig lesen. Allerdings finde ich es mehr als schade, dass das ursprüngliche Konzept der Reihe total auf der Strecke bleibt. Mir fehlt der Grenzfall beim Grenzfall. Ich möchte Jahn & Krammer nicht als Einzel-Ermittler, die sich auf den letzten Seiten dann doch nochmal über den Weg laufen. Ich möchte beide als Team mit einem gemeinsamen Fall und viel Konfliktpotenzial. Das hat sie ja im Serienauftakt gerade so besonders und liebenswert gemacht.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Kurzweiliges Krimi-Speed-Date

SYLTKRIMI Dünengrab
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Nachdem mir der Kreuzfahrtkrimi "Tödliche AIDA" von Krinke Rehberg gut gefallen hat, war ich auch neugierig auf die zweite Reihe der Autorin. "Dünengrab" ist der 1. Band der SYLTKRIMI-Reihe. Als eBook ...

Nachdem mir der Kreuzfahrtkrimi "Tödliche AIDA" von Krinke Rehberg gut gefallen hat, war ich auch neugierig auf die zweite Reihe der Autorin. "Dünengrab" ist der 1. Band der SYLTKRIMI-Reihe. Als eBook ist der Krimi im vergangenen Mai erschienen. Zum Jahreswechsel hat der Verlag mit der Taschenbuch-Ausgabe nachgelegt. Danke @novamdbuchvertrieb und @kampenwand_verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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Darum geht's: Svea Larsen meldet ihr französisches Au-Pair-Mädchen vermisst. Die Polizei findet heraus, dass Juliette Durand tot ist - allerdings schon seit fünf Jahren. Und es gibt weitere Tote…
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Kaum war das Buch da, habe ich mit dem Lesen angefangen. Und innerhalb weniger Stunden hatte ich es dann auch schon beendet. Mit gerade mal circa 200 Seiten ist "Dünengrab" ein echtes Krimi-Speed-Date. Das Buch ist gut geeignet für eine Zugfahrt oder einen Leseabend auf der Couch.
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In der Kürze liegt die Würze. Ob der überschaubaren Länge könnte man den Krimi als erweiterte Kurzgeschichte bezeichnen. Nach der Lektüre muss ich allerdings sagen, dass Krinke Rehberg auf wenigen Seiten ganz schön viel untergebracht hat. Der Fall ist interessant und spannend. Es gibt einige Wendungen im Handlungsverlauf. Und sogar die Charaktere sind, gemessen am knappen Umfang, gar nicht mal so schlecht ausgearbeitet.
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Die Protagonistin der Reihe ist Hauptkommissarin Bente Broderson. Sie übernimmt das Ruder vom ollen Hansen, der wenige Tage vor dem Ruhestand steht. Bente ist nordisch-knötterig und stur. Und vor allem, wie sie die junge Kollegin Heike am Anfang behandelt und vor den Kopf stößt, lässt die Ermittlerin erst mal unsympathisch rüberkommen. Aber im Laufe der Geschichte lernt man, mit ihrer Art klarzukommen und der negative Eindruck relativiert sich etwas. Bei ihren Ermittlungen trifft Brodersen auf falsche Alibis, Lügen, Widersprüche und Verleumdungen. Der Schauplatz Sylt hätte für meinen Geschmack gerne stärker herausgearbeitet werden können. Aber alles in allem bin ich mit dem Buch recht zufrieden.

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Fazit: "Dünengrab" ist ein lesenswerter Auftakt der SYLTKRIMI-Reihe von Krinke Rehberg. Auf relativ wenig Seiten bringt die Autorin eine spannende und wendungsreiche Geschichte unter. Die einzelnen Bände der Reihe können laut Verlag unabhängig voneinander gelesen werden. Band 1 war eine schnelle Lektüre, die mich für kurze Zeit gut unterhalten hat. Ich kann mir vorstellen so Zwischendurch durchaus weitere Krimis der Reihe lesen.

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