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Veröffentlicht am 03.04.2023

Mord und Familie – lesenswerter Nordseekrimi

Zornige Flut
1

Der Einstieg ist mir wieder leichtgefallen. Trifft man doch in diesem Teil mit Liv und Hennes wieder auf alte Bekannte. Der neue Fall, ein Schädelfund im Riesenaquarium einer Fastenklinik auf Sylt, gibt ...

Der Einstieg ist mir wieder leichtgefallen. Trifft man doch in diesem Teil mit Liv und Hennes wieder auf alte Bekannte. Der neue Fall, ein Schädelfund im Riesenaquarium einer Fastenklinik auf Sylt, gibt so einige Rätsel auf. Längere Zeit bleibt die Identität der Toten, das es sich um den Schädel einer Frau handelt steht fest, im Ungewissen. Vieles weist darauf hin, dass es die Ex-Freundin des Klinikchefs sein könnte. Die ist seit Ende April verschwunden und alle Kontaktversuche gehen ins Leere. Überschattet wird die Ermittlungsarbeit durch Anschläge, die eindeutig auf Livs Leben abzielen. Es ist aber nicht klar, ob diese Mordattacken zur Verschleierung der Identität der unbekannten Toten ausgeübt werden, oder es sich um Angriffe aus ihrem familiären Umfeld handelt. Schließlich ist Liv mit ihrer Schwester seit Längeren im Streit und nun steht auch noch die Testamentseröffnung des alten Ocke bevor…
Ich habe den Krimi recht schnell ausgelesen und empfand die darin beschriebenen Figuren wieder sehr interessant, wenn auch zum Teil mit ihren Charakteren abschreckend. Aber genau das macht ja die Handlung interessant. Wenn ich da an den Galeristen Ace Marroni denke, diesen selbstherrlichen Künstler ohne großes Talent und ohne Empathie, dann finde ich den als Fiesling absolut gelungen. Etwas zu ausführlich fand ich die Beschreibungen zur Gesichtsrekonstruktion. Sicher ein wichtiges Mittel in der modernen Kriminalistik, aber zur Spannung haben sie hier nicht unbedingt beigetragen.
Die Aufklärung des Falls, besser gesagt sind es ja zwei Fälle, ist gut entwickelt. Wirkt lebendig, durch die vielen undurchschaubaren Charaktere. Insgesamt gebe ich 4 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.04.2023

was für ein Alptraum

Institut für gute Mütter
0

Frida ist überfordert, getrennt von ihrem Ehemann lebend, teilt sie sich mit ihm das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Harriet. Schon früher hatte sie mit Depressionen zu kämpfen, aber nun der Volltagsjob, ...

Frida ist überfordert, getrennt von ihrem Ehemann lebend, teilt sie sich mit ihm das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Harriet. Schon früher hatte sie mit Depressionen zu kämpfen, aber nun der Volltagsjob, die kleine oft quengelnde Harriet und niemand mit dem sie sich austauschen kann. Das ist einfach zu viel….
Fridas Gedankengänge, ihre Begründungen warum sie Harriet alleingelassen hat, ja wenn sie ehrlich ist, für fast zwei Stunden vergessen hat, hat bei mir den Eindruck einer völlig gestressten, überforderten Frau hinterlassen. Eine Frau, die die Verfehlungen anderer Eltern zum Anlass nimmt, sich selbst besser zu fühlen. Betitelt das Alleinlassen ihrer Tochter als Versehen. Mitleid habe ich mit ihr anfangs nicht gehabt. Das kam erst, als sich der Kinderschutzbund einschaltete und Frida in eine Besserungsanstalt steckte, damit sie hier an einem neu entwickelten Programm teilnimmt.
Auf einem ehemaligen Campus, hinter Elektrozäunen eingeschlossen soll Frida ein Jahr lang lernen, eine verantwortungsvolle Mutter werden. Fand ich Fridas fehlende Fürsorge gegenüber der kleinen Tochter schon krass, so erfährt man mit der Zeit wie willkürlich hier andre Frauen eingewiesen werden. Dabei sind sie hier auf das Wohlwollen der Aufsichtskräfte angewiesen, unterliegen einer mehr als 100%igen Überwachung. Warum mehr als 100? Ganz einfach, weil sogar die Mimik, Körpertemperatur, Intonierung beim Umgang mit ihren Puppen mit ausgewertet werden. Ein regelrechter Wettbewerb unter den Frauen wird entfacht, da bei Nichtbestehen der zu absolvierenden Prüfungen ein Rausschmiss droht und damit der vollständige Verlust des Sorgerechts. Beim Lesen habe ich immer gedacht, was kommt denn jetzt noch? Was kann da noch schlimmer werden? Aber es geht. Und wer wissen will wie, der sollte zu diesem Buch greifen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2023

um das Leben betrogen – lesenswert

Das Geheimnis der Erbin
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Karen arbeitet als V.I.P.-Betreuerin im noblen Hotel The Golden Mountain in St. Moritz und nie hätte sie geahnt, dass sie hier eine so gravierende, wie traurige Entdeckung machen wird. Karen bemerkt, dass ...

Karen arbeitet als V.I.P.-Betreuerin im noblen Hotel The Golden Mountain in St. Moritz und nie hätte sie geahnt, dass sie hier eine so gravierende, wie traurige Entdeckung machen wird. Karen bemerkt, dass das Hotel nicht, wie es die Fahrstuhletagen vermuten lassen, 8 Stockwerke besitzt, nein es sind neun. Angetrieben von ihrer Neugier findet sie den Zugang und was sie in dieser Etage vorfindet, übertrifft ihre Vorstellungen um einiges. Eine alte Dame, etwas schräg was ihr Erscheinungsbild spiegelt, lebt hier seit Jahrzehnten völlig abgeschottet von der Außenwelt in ihrer eigenen Welt. Isobel vertraut sich, ganz gegen ihre sonstige Art, Karen an und erzählt ihr von ihrer Kindheit, von ihrer heißgeliebten Schwester Claire und bittet Karen deren Tochter zu finden. Was Karen dann zum Leben von Isobel und deren Schwester herausfindet, ist unglaublich. Damit aber auch für den Leser sehr unterhaltsam. Ich habe Isobel gedanklich für mich immer die Schattenfrau genannt und denke, dass das sehr treffend ist. Sie hat, obwohl sie in einer sehr reichen amerikanischen Familie aufgewachsen ist, immer im Schatten ihrer großen Schwester Claire gestanden. Initiator dieses Schattendaseins war Meredith, ihre Mutter. Eine Frau, die zu ihrem immensen Reichtum nun auch unbedingt noch einen Adelstitel in der Familie haben wollte. Sie erreicht dieses Ziel durch Claires Heirat mit einem englischen Duke, aber zu welchem Preis!
Treffend schreibt die Autorin, dass Isobel sich in ihrer Vergangenheit eingemauert hat. Stimmt, in der 9. Etage über dem Hotel. Sie, die ein Milliardenvermögen geerbt hat, lebt in völliger Isolation. Durch die Herrschsucht und dem Druck durch ihre Mutter ist sie zu einem Schatten geworden. Erst zum Schatten der Familie Forster und dann ihrer Erinnerungen an ihre Kindheit. Nie war es ihr vergönnt ein eigenes selbstbestimmtes Leben zu führen. Stets ins Abseits gedrängt, ist sie ein ewiges Kind geblieben. Mir hat sie unwahrscheinlich leidgetan. Ich fand das Buch, wenn auch an einigen Stellen vorhersehbar, sehr unterhaltsam und gebe daher 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Ackerman jr. ist zurück - spannend

Die Stimme der Lüge
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seinem größten Widersacher Demon stellen. Der fordert ihn zum Tanz der Dämonen heraus. Dazu soll Frank eine Gruppe von neuen Minenarbeitern aus einer Kupfergrube herausbringen. Keine leichte Aufgabe, da ...

seinem größten Widersacher Demon stellen. Der fordert ihn zum Tanz der Dämonen heraus. Dazu soll Frank eine Gruppe von neuen Minenarbeitern aus einer Kupfergrube herausbringen. Keine leichte Aufgabe, da Demon viele menschliche Monster sowohl auf die Arbeiter als auch gegen Frank einsetzt. Als wäre das nicht genug, sind auch noch 2 der Minenarbeiter bezahlte Killer, die für Demon arbeiten. Demons Ziel ist es nicht Frank zu töten, er will ihn zwingen sich die Hände blutig zu machen. Er soll zu ihm auf die dunkle Seite kommen und dafür sind ihm alle Mittel recht. Durch geschickte Erwiderungen säht Frank aber kleine Zweifel in Demon. Zweifel, die sein Vorgehen und seine Zukunft betreffen und die ihm Unbehagen bringen. Ackerman will, dass alle Beteiligten, gut oder böse, überleben. Immer wieder steht er vor schier unlösbaren Aufgaben, die er einfach nicht lösen kann. Und doch entwickelt dieser dem Tode geweihte Mann einen Plan und zur Sicherheit einen Plan B. Das Ganze wirkt aber nicht an den Haaren herbeigezogen. Nein, auch der Leser versteht es als möglichen, realisierbaren Weg aus den Todesfallen zu entkommen. Dafür habe ich Frank bewundert und Spannung kommt dabei natürlich auch immer mehr auf. Einziger Kritikpunkt von meiner Seite ist, dass ich einige der Wortgefechte zwischen Demon und Frank als zu lang empfunden habe.
Das Ende ist absolut gelungen, denn es lässt zwar Franks ärgsten Feind Demon seine verdiente Strafe zukommen, gibt Frank aber gleichzeitig eine neue, nicht minder gefährliche, Aufgabe. Als Leser können wir uns also auf noch weitere spannende Abenteuer freuen. Von mir erhält der vierte Band 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Liebe bis zur Selbstaufgabe

Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir)
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Amelie ist 16 Jahre als sie mit ihren Eltern aus Sheffield wegzieht. Ihre alten Freunde bleiben zurück und Amelie hat Angst davor, an der neuen Schule eine Außenseiterin zu sein und keine neuen Freunde ...

Amelie ist 16 Jahre als sie mit ihren Eltern aus Sheffield wegzieht. Ihre alten Freunde bleiben zurück und Amelie hat Angst davor, an der neuen Schule eine Außenseiterin zu sein und keine neuen Freunde zu finden. Bereits am ersten Tag, als ihr neuer Klassenlehrer vorschlägt eine singende Vorstellungsrunde zu machen, sieht Amelie ihre Felle davonschwimmen. Sie denkt: herrlich, eine Olympiade der öffentlichen Demütigung. Dabei kann sie wunderbar singen und sich dabei mit der Gitarre begleiten. Wenn da nur nicht immer dieses Lampenfieber wäre. Leider werden nicht nur alle Lehrkräfte und Schüler auf ihr Talent aufmerksam, sondern auch Reese, der selbst in einer Band spielt. Damit beginnt für Amelie eine Achterfahrt der Gefühle, einer Fahrt auf der sie sich fast vollkommen verliert.
Diesen Weg, der mit ganz viel Anerkennung, Aufmerksamkeit, Schmeicheleien und vorgespielter Liebe von Reeses Seite beginnt, wird von Holly Bourne so gefühlvoll wie nachvollziehbar beschrieben. Beim Lesen der Rückblenden erlebt man die Veränderungen in Amelies Wesen und Verhalten mit. Amelies bedingungslose Liebe zu Reese, lässt sie auf einem Pfad von Tränen wandeln. Alle sehen in Reese das was er ist – ein selbstherrliches Arschloch, der immer im Mittelpunkt stehen muss und bewundert werden will. Nur Amelie braucht sehr, sehr lange, um ihm zu durchschauen. Sie lechzt nach seiner Liebe, sucht wenn sie von ihm abgewiesen wird einen Fehler bei sich, versucht ihr Verhalten anzupassen und verliert dabei immer mehr ihre eigene Persönlichkeit. Was sie mit Reese verbunden hat, war keine Liebe, das war etwas Finsteres, toxisches. Wie die Autorin den Leser an Amelies Weg teilnehmen lässt, hat mir gefallen. Anfangs fand ich ihr ständiges Weinen etwas nervig, doch mit jedem neuen Ort an dem sie geweint hat, konnte ich ihre Verzweiflung und ihre Tränen besser verstehen. In meinen Augen hat Joan, Amelies Psychologin, in den Sitzungen die richtigen Fragen gestellt und Denkanstöße gegeben, um Amelie neues Selbstvertrauen zu geben. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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