Profilbild von CynthiaM94

CynthiaM94

Lesejury Star
offline

CynthiaM94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CynthiaM94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2023

Dystopischer Jugendroman, aber leider nicht viel neues

Equilon
0

„Equilon“ kommt mit einem spannenden Themenmix aus Klimakrise und KI-Technologie daher und war dadurch für mich sofort interessant. Ich liebe Dystopien, die auf einer Art Kollaps-Szenario beruhen. Allerdings ...

„Equilon“ kommt mit einem spannenden Themenmix aus Klimakrise und KI-Technologie daher und war dadurch für mich sofort interessant. Ich liebe Dystopien, die auf einer Art Kollaps-Szenario beruhen. Allerdings habe ich in diesem Buch für mich wenig neues entdeckt, sondern viele Parallelen zu ähnlichen Büchern, die ich bereits gelesen habe.

Zum Inhalt: Equilon ist ein intelligenter Algorithmus, der die Welt gerechter machen soll. Denn nach dem großen Klimakollaps sind weite Teile der Welt kaum noch bewohnbar. Aber die MegaGoods haben technologisch fortschrittliche Städte erschaffen, die die Erfüllung aller Träume darstellen. Doch nur wer den Score knackt und die Welt bereichert, darf in ihnen leben. Und Equilon entscheidet, wer dazugehört.

Vorweg: ich glaube dieses Buch ist wirklich gut. Wer noch nicht viele dystopische Romane anderer namenhafter Autoren gelesen hat, dem wird dieses Buch vermutlich sogar sehr gefallen. Denn es hat eine spannende Storyline, coole Charaktere und etliche dunkle Geheimnisse. Ich mochte das Worldbuilding, wenn man es überhaupt so nennen kann, die Story spielt schließlich auf der Erde, wirklich total gern. Die Beschreibungen der Grenzländer aber auch von New Valley haben mir gut gefallen und ein bisschen an „Tribute von Panem“ erinnert. Allerdings wird das alles etwas oberfläachlich abgehandelt und hätte für meinen geschmack gerne komplexer sein können.

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der beiden Protagonisten Dorian und Jenna erzählt, die sehr unterschiedliche Lebenswege beschritten haben, aber in New Valley aufeinander treffen. Dorian ist der klassische Underdog und ich mochte ihn von Beginn an. Er ist so anders als alle anderen Charaktere und sein düsteres, poetisches Wesen hebt ihn ab und macht ihn interessant. Jenna dagegen ist der Inbegriff von ehrgeizig und stellt einen tollen Kontrast zu Dorian dar. So gerne will sie in diese scheinbar perfekte Welt passen, dass sie bereit wäre, auch sich selbst dafür zu verraten.

Die Entwicklung der Geschichte ist gut konstruiert und sehr spannend. Immer mehr düstere Offenbarungen zeigen, dass die neue Welt mehr Schein als Sein ist und steuern auf einen unmittelbaren Konflikt hin. Das Ende kam für mich sehr abrupt, hier hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht auch weitreichendere Konsequenzen aufgezeigt würden.

Alles in allem ein tolles Buch, dass ich nur deswegen mit 3 Sternen bewerte, weil ich das Gefühl hatte das alles schonmal irgendwo anders gelesen zu haben und mir die Geschichte nicht tiefgreifend genug war. Hier war wirklich viel Potential vorhanden, aus dem man noch mehr hätte machen können. Für Einsteiger in die Dystopie-Literatur aber sicher spannend und empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2023

Young Adult trifft criminal Mystery

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
0

Ich habe schon einige Bücher von Stefanie Hasse gelesen und mag ihren Schreibstil, der oft durch Detailverliebtheit und anschauliche Beschreibungen glänzt. Und Schreiben ist auch das zentrale Thema ihrer ...

Ich habe schon einige Bücher von Stefanie Hasse gelesen und mag ihren Schreibstil, der oft durch Detailverliebtheit und anschauliche Beschreibungen glänzt. Und Schreiben ist auch das zentrale Thema ihrer neue Dilogie "Master Class". Die beiden Teile sind zeitgleich erschienen und schließen direkt aneinander an, sodass man sie quasi wie ein Buch lesen kann, wodurch Band 1 natürlich mit einem Cliffhanger endet. Ich muss sagen, Band 1 hat mich leider noch nicht so richtig catchen können.

Zum Inhalt: Riley hat es geschafft: mit ihrer Schreibgruppe hat sie einen Platz beim Schreibwettbewerb auf Masters Castle ergattern können, bei denen die neun Teilnehmer in verschiedenen Aufgaben um den Sieg schreiben. Doch einer der Teilnehmer scheint sehr private Exposés über Riley zu verfassen, die sich zunehmend verfolgt fühlt. Kann sie herausfinden wer dahinter steckt?

Das Buch wird als Romantic-Suspense beschrieben. Tatsächlich habe ich beides bisher nicht ausreichend gespürt. Ja, es bahnt sich eine Lovestory an, die von Beginn an sehr offensichtlich wirkt und sich dann anhand passender Gelegenheiten sehr stetig entwickelt, was für mich aber irgendwie sehr gewollt wirkt. Kleine Stolpersteine auf dem Weg zur rosaroten Brille können nicht kaschieren worauf das ganze von Anfang an hinauslaufen soll.

Zum Suspense-Thema: es gibt eine interessante Außenseiter-Perspektive, die wie der Erzähler einer Geschichte auf die Ereignisse und die Figuren schaut. Das finde ich einen tollen Schachzug, der der Geschichte einen spannenden Twist gibt. Dies könnte der Urheber der Texte über Riley sein, die ich ehrlich gesagt gar nicht so bedrohlich empfinde. Ja, sie sind mit privaten Details gespickt, aber weder pikant noch offen bedrohlich. Mich hätte da zum Beispiel der Text aus Sicht des Antagonisten sehr gereizt. Also stimmungstechnisch war da in meinen Augen noch Luft nach oben.

Außerdem finde ich, dass alle Figuren inklusive Riley sehr blass und eindimensional bleiben. Es beginnt zwar mit netten Kurz-Steckbriefen, aber da man die Figuren nicht tiefergehend kennenlernt, ist es auch schwer einen Verdacht zu fassen, bei wem es sich um den anonymen Schriftsteller handelt. Überzeugend hingegen fand ich das Settings im Masters Castle, was mit seinen endlosen Gängen, den Schmugglerhöhlen und coolen versteckten Räumen voll punkten kann und sehr atmosphärisch wirkt.

Insgesamt hat das Buch mich einfach nicht völlig abgeholt, sodass ich es zwar nett zu lesen fand, aber auch nicht so gebannt bin, dass ich unbedingt weiterlesen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2023

Über Monster in unterschiedlicher Gestalt

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
0

Ich war auf dieses Buch schon besonders gespannt, da ich gerne Geschichten über griechische Mythologie lese und mir die modernen Retellings, die aktuell viel erscheinen bisher immer gut gefallen haben. ...

Ich war auf dieses Buch schon besonders gespannt, da ich gerne Geschichten über griechische Mythologie lese und mir die modernen Retellings, die aktuell viel erscheinen bisher immer gut gefallen haben. Medusa ist eine diese Mythengestalten, die ich vorrangig als Feindbild eines Helden aus Film und Fernsehen kenne, über die aber eigentlich nicht viel bekannt ist. Umso neugieriger war ich, da sie nun eine Stimme erhalten soll. Allerdings war das Buch inhaltlich dann doch anders, als von mir erwartet.

Zum Inhalt: Medusa wächst als menschliches Kind zweier Götter bei ihren Schwestern den Gorgonen auf. Und obwohl sie so anders ist, lieben die beiden sie, wie ein eigenes Kind. Medusa wächst zu einer schönen jungen Frau heran, die das Interesse des Gottes Poseidon auf sich zieht. Als diese sie im Tempel der Athene vergewaltigt, zieht Medusa damit den Zorn der Gottheit auf sich, die Medusa mit einer Abscheulichen Gestalt und der Fähigkeit alles was sie betrachtet in Stein zu verwandeln straft. Und als wäre dies nicht genug bekommt ein Sohn Zeus die Aufgabe, den Kopf einer Gorgone zu beschaffen.

Zuallererst vielleicht einmal so viel: Das Buch wird aus sehr vielen unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Nicht mit allen Namen und Mythengestalten konnte ich von vornherein etwas anfangen, sodass ich zwischendurch auch mal Google konsultieren musste. Es gibt hinten im Buch auch eine Übersicht, aber beim Ebook finde ich das immer unpraktisch. Tatsächlich kam Medusas eigene Perspektive sogar ziemlich kurz in dieser Geschichte, vielmehr melden sich diverse Gottheiten und Personen zu Wort, die im weitesten Sinne mit dem Medusa-Mythos zu tun haben. In einigen der Passagen wird sogar der Leser direkt adressiert, was mich immer wieder kurz verwirrt hat, weil es für mich den Lesefluss gestört hat. Diese Art des Erzählens habe ich in letzter Zeit gehäuft festgestellt- mich begeistert das eher nicht.

Ansonsten lehrt die Geschichte vor allem, dass Monster in verschiedenen Facetten und Gestalten auftreten können. In dieser Geschichte sind die Übergänge zwischen gut und Böse sehr fließend, vermeintliche Helden entpuppen sich als Möder und auch Götter entwickeln ein Gewissen. Die Geschichte insgesamt hat mir gut gefallen, vor allem wie ich die einzelnen Handlungsstränge zu einer Gesamterzählung verflochten, auch wenn ich sie aufgrund der vielen Perspektivwechsel etwas unübersichtlich fand.

Für mich war einfach schade, dass man von Medusa selbst und ihren Gefühlen und Gedanken so wenig mitbekommt. Viele Kapitel zielen darauf ab, wie sie von anderen fälschlicherweise wahrgenommen wird. So wird sie in ihrer eigenen Geschichte in die stumme Opferrolle gedrängt. Erst gegen Ende, im Zwiegespräch mit Athene, schwingt endlich Persönlichkeit mit, da war die Geschichte dann aber auch schon vorbei.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2023

Racheroman

Stigma
0

„Stigma“ fällt direkt durch das dunkle, unheimliche Cover mit dem gelben Schriftzug auf. Ich finde das springt direkt ins Auge und macht neugierig. Was ich toll fand und zum ersten Mal bei einem Thriller ...

„Stigma“ fällt direkt durch das dunkle, unheimliche Cover mit dem gelben Schriftzug auf. Ich finde das springt direkt ins Auge und macht neugierig. Was ich toll fand und zum ersten Mal bei einem Thriller gesehen habe, ist die Triggerwarnung am Anfang des Buches. Mag man bei einem Thriller überflüssig finden, ich fand sie aufgrund der Thematik sehr angebracht. Beim Lesen habe ich festgestellt, dass ich mich das Buch sehr stark an einen anderen Thriller erinnert, den ich kürzlich gelesen habe und der sich mit einem ähnlichen Thema beschäftigt. Klar, neue Themen fallen nicht vom Himmel, aber sowas hinterlässt immer einen faden Beigeschmack bei mir.

Zum Inhalt: eine entstellte Männerleiche in Hamburg. Dem Opfer wurden die Augen entfernt und neben dem Körper drapiert. Ein Mafiaritual? Die Ermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey tappen im Dunkeln. Als eine zweite Leiche gefunden wird, der die Ohren entfernt wurden, geht man von einem Serientäter aus. Die Ermittlungen führen die Polizei in einen Strudel aus sexualisierter Gewalt gegen Frauen und doch scheint es keinen Verdächtigen zu geben, der alle Opfer kannte. Gleichzeitig beginnt Jagoda Drohungen des unbekannten Täters zu bekommen.

Zuerst einmal: das Buch ist keine leichte Kost. Neben den Abschnitten, die die Ermittlungen aus Sicht von Milo schildern, werden immer wieder Zwischenkapitel eingestreut, die sich als Rückblenden um verschiedene, namentlich genannte Frauen drehen, die sexuelle Übergriffe und Gewalt erfahren. Beim Lesen dieser Abschnitte ist mir regelrecht schlecht geworden. Nicht weil ich so zart besaitet bin, sondern weil mich diese Selbstverständlichkeit, mit der die Täter vorgehen, einfach krank und wütend macht. Diese Kapitel gehen echt unter die Haut und waren für mich gleichzeitig das schlimmste und beste an diesem Buch.

In der Buchbeschreibung findet sich die Widmung „Für alle, die es leid sind, immer wieder dieselbe Geschichte über ermordete Frauen zu lesen: Dieses Buch ist für Euch.“ und genauso wird diese Geschichte erzählt. Dieses Buch ist für mich ein Racheroman, quasi ein Aufruf, sich gegen die Peiniger zu stellen und ihnen ihre Taten zu vergelten, wo das Justizsystem versagt- immer noch ein brandaktuelles Thema! In diesem Buch werden Monster zu Opfern.
Es gab ein paar Wendungen innerhalb der Geschichte, mit denen ich nicht gerechnet habe, aber insgesamt fand ich die Geschichte ca. ab der Hälfte etwas vorhersehbar. Da stoßen auch die Ermittler auf entscheidende Hinweise, können sie nur noch nicht mit den Taten verknüpfen. Die Ermittler selbst sind ziemlich blass geblieben, Vincent ist sehr eindimensional dargestellt, im Zentrum steht ganz klar Milo. Männerfiguren scheinen in diesem Buch allgemein nur Mittel zum Zweck zu sein, alle Schlüsselpositionen sind mit Frauen besetzt, sowohl im Ermittlerteam, als auch in Milos Umfeld.

Ich muss sagen, dass das Spannungslevel für meinen Geschmack noch ausbaufähig war, die Ermittlungen kommen lange nicht so recht in Gang. Erst auf den letzten Seiten kam für mich atemlose Spannung auf und da ward er Fall dann auch schon gelöst. Insgesamt solide, konnte mich aber nicht mitreißen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2023

nicht ganz mein Geschmack

We don’t lie anymore
0

Ich fand die Forbidden-Royals Reihe von Autorin Julie Johnson wirklich stark und wollte daher noch was anderes von ihr lesen. „We don‘t lie anymore“ ist der zweite Band einer Dilogie, die Bände sind aber ...

Ich fand die Forbidden-Royals Reihe von Autorin Julie Johnson wirklich stark und wollte daher noch was anderes von ihr lesen. „We don‘t lie anymore“ ist der zweite Band einer Dilogie, die Bände sind aber unabhängig voneinander lesbar, da die Vorgeschichte der Figuren ausreichend umrissen wird. Das Buch ist eine Mischung aus Kleinstadt-Romance und Gangster-Drama, die mich letztendlich nicht so ganz abholen konnte.

Zum Inhalt: Josephine braucht eine Auszeit von ihrem Leben und ihrem Job in Genf und kehrt deshalb in ihre Heimatstadt zurück, um sich über ihre weiteren Schritte klarzuwerden. Dort trifft sie auf Archer, ihre Jugendliebe, der ihr vor einem Jahr das Herz gebrochen hat. Und als die beiden aufeinandertreffen, spüren sie, dass ihre Geschichte noch nicht vorbei ist.

Ich bin jetzt nicht unbedingt der größte Fan von Second-Chances-Geschichten, aber die Slow Burn Romance in diesem Buch hat mir gut gefallen. Neben der Liebesgeschichte gibt es in dieser Geschichte sehr viele Nebenschauplätze der Handlung, wodurch aber alle Handlungsstränge für sich sehr kurz gekommen sind. Daher wurde keiner der Aspekte so richtig vertieft, wobei sie an sich alle Potential für Spannung und Konflikte gehabt hätten. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.

Die Gefühle der Protagonisten drehen sich auch eine ganze Weile im Kreis bis von externer Stelle der glorreiche Hinweis kommt, doch mal miteinander zu reden. Danach ist es fast, als wäre kein Jahr vergangen und die Charaktere knüpfen an ihre vorherige Beziehung wieder an und die Erkenntnisse, die sie über sich und ihre Beziehung erlangen, sind interessant zu verfolgen.

Das Finale im Buch fand ich dann tatsächlich ziemlich übertrieben für einen Liebesroman. Es wirkte so als müsste hier auf Teufel komm raus nochmal Spannung erzeugt werden, für mein Empfinden hat das aber einfach nicht so in die Geschichte gepasst.

Insgesamt eine Solide Geschichte, die sich nett lesen lässt. Der Funke ist aber nicht so ganz zu mir übergesprungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere