Cover-Bild Schura
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ecco Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 21.02.2023
  • ISBN: 9783753000763
Maria Jansen

Schura

Roman | Ein vielschichtiges Debüt über Verlust und was geschieht, wenn man nicht trauern kann

„Niemand sagte: Er ist gestorben. Sie sagten: Er ist weggegangen. Richtig wäre es zu sagen: Er ist nicht wiederaufgetaucht.“

Sommer sind für Schura eine Zeit der Leichtigkeit. Auf der Datscha ihrer Großeltern kann sie den strengen und emotional abwesenden Eltern entkommen, Erziehung und Vorbildfunktion übernehmen ihre vier älteren Brüder – Kostja, Mischa, Fedja und Grischa. Sie führen Schura ins Rauchen und Trinken ein, üben Vergeltung für den Übergriff des Nachbarjungen Iwan, sind ihre Verbündeten und Wegweiser. Bis einer von ihnen plötzlich verschwindet.

Der einschneidende Verlust entfremdet Schura von der Kernfamilie. Sie wächst zu einer wütenden, jungen Frau auf, die hinter ihrer Feindseligkeit große Unsicherheit verbirgt. Erst ein unerwartetes Wiedersehen konfrontiert sie aufs Neue mit ihrer unverarbeiteten Trauer und eröffnet eine Chance, ihrem Leben eine andere Richtung zu geben ...

»Berührend erzählt Maria Jansen von der Wucht der Trauer und findet einen ganz unerwarteten Weg, wie Schura – und Kostja – ihren Frieden finden!« Emotion

»Ein beeindruckendes Debüt.« Buchkultur

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2023

Fordert zum Eintauchen auf

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Schura wächst mit ihren vier Brüder auf. Kostja, der älteste, hält sie alle zusammen, kümmert sich, beschützt. Ihre Kindheit besteht aus Sommern auf der Datscha, die so lange von Familienchaos und Unbeschwertheit ...

Schura wächst mit ihren vier Brüder auf. Kostja, der älteste, hält sie alle zusammen, kümmert sich, beschützt. Ihre Kindheit besteht aus Sommern auf der Datscha, die so lange von Familienchaos und Unbeschwertheit geprägt sind, bis Kostja eines Tages plötzlich verschwindet. Sein Verlust reißt ein Loch in die Familie, aber ganz besonders in Schuras Leben. Sie zieht sich in sich selbst zurück, ist ziellos und lässt kaum jemanden an sich heran.

"Nun fehlte der Muskel, der Motor, der alles in Gang gehalten hatte, der uns einatmen und ausatmen ließ. Als Kostja verschwunden war, hatten alle die Luft abgehalten. Und ich war das erste Organ gewesen, das der Familienkörper abgestoßen hatte."

Dann, eines Tages, Schura studiert nun Medizin, liegt ihr Bruder als Körperspender vor ihr im Leichenschauhaus. Sie begibt sich daraufhin mit Kostjas Geist an ihrer Seite auf Spurensuche.

Maria Jansen erzählt mit einer Leichtigkeit, lässt die Worte fließen, da entstehen keine Lücke, keine Langatmigkeit, nichts hindert den Lesenden daran, in die Geschichte einzutauchen. "Schura" ist überraschend, erfrischend, fordert zum Eintauchen auf. Und mit Jansen ist eine neue Stimme in der deutschen Gegenwartsliteratur aufgetaucht, die man sich merken sollte!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Unverarbeitete Trauer und ein wenig märchenhafte Magie

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Das Cover verdeutlicht bildlich, wie die junge Hauptfigur Schura auseinander fällt und lautlos weint in ihrer traumatischen Trauer. In dieser russischen Familiengeschichte geht es um die junge Schura und ...

Das Cover verdeutlicht bildlich, wie die junge Hauptfigur Schura auseinander fällt und lautlos weint in ihrer traumatischen Trauer. In dieser russischen Familiengeschichte geht es um die junge Schura und ihrem besonders engen Verhältnis zu ihrem ältesten Bruder Kostja, der plötzlich verschwindet. Ihr Zusammenleben mit Großeltern, Eltern und ihren älteren Brüdern in einer russischen Stadt in Karelien und auf der Datscha ihrer Großeltern wird umfassend liebevoll, teils mit deftig herbem Wortschwall beschrieben. In ihrer trauernden Seelenwanderung besonders während ihres Medizinstudiums bei Anatomiestudien erfolgt nach jahrelanger Wut und Feindseligkeit gegenüber ihrer Umwelt ein unerwartetes Wiedersehen mit Kostja – nur für sie sichtbar, geschaffen aus Erinnerungen und Traurigkeit. Beim Sezieren zwischen Brust und Bauchhöhle empfindet sie das dazwischen liegende Zwerchfell als Sitz der Seele vergleichbar mit der Rolle von Kostja in ihrer Familie. Mit der Romanfigur der Babka Jasja kommt ein märchenhaftes Erzählelement mit heidnischer Magie des slawischen Kulturraums ins Spiel, der der schwermütigen russischen Seele Erleichterung verschafft bis zur Erlangung neuer Freiheiten. Russisch/kyrillisch durchzieht das Buch zusammen mit Beschreibungen zu typischem Brauchtum und Ritualen. Ein interessanter, feinfühliger, bildhafter Sprachstil mit kreativen Wortkombinationen.

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