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Veröffentlicht am 09.03.2023

Wenn die große Leidenschaft auch Leiden schafft - Interessante Einblicke in den Profiturnsport

45 Sekunden. Meine Leidenschaft fürs Turnen – und warum es nicht alles im Leben ist
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Die ehemalige deutsche Leistungsturnerin Kim Bui blickt in ihrer aktuellen Biografie "45 Sekunden - Meine Leidenschaft fürs Turnen – und warum es nicht alles im Leben ist - Ein Plädoyer für menschlicheren ...

Die ehemalige deutsche Leistungsturnerin Kim Bui blickt in ihrer aktuellen Biografie "45 Sekunden - Meine Leidenschaft fürs Turnen – und warum es nicht alles im Leben ist - Ein Plädoyer für menschlicheren Leistungssport" auf verschiedenste Momente ihrer Profisportlerinnenkarriere zurück und nimmt uns Lesende mit hinter die Kulissen des Hochleistungs-Turnsports.

Die Biografie der dreimaligen Olympiateilnehmerin liest sich durchweg sehr kurzweilig, da man quasi mit der sympathischen Kim ihre wichtigsten Stationen peu à peu durchläuft - vom "Turnfloh" bis zur Olympiateilnehmerin.

Man bekommt eine Idee davon, was es heißt von frühesten Kindesbeinen an für und mit dem Sport zu leben und quasi alles andere unterzuordnen. Bui gibt dabei nicht nur den glänzenden Momenten Raum im Buch. Mancher Laie mag gar nicht glauben oder auch wissen wollen wieviel akribische Detailarbeit und hartes Training hinter einem 45-sekündigem Wettkampfauftritt steckt. Nach dem Buch hat man vor den Turnerinnen bzw. generell vor Profisportlern dann auf alle Fälle noch mehr Hochachtung.

Denn gerade in den harten Vorbereitungsphasen, die durch viel Schweiss, Schmerzen und Entbehrungen gekennzeichnet sind, werden dann die Glanzpunkte für den späteren Wettkampf gelegt.

Kim Bui räumt in ihrem Buch damit auf, dass alles immer eitel Sonnenschein ist, wenn man Profisportler
in ist. Sie trifft auch die leisen Töne bzw. die Zwischentöne genau richtig und schildert auch weniger schöne Szenen, die uns als TV-Zuschauer dann häufig verborgen bleiben.

Summa summarum ein offenes und ehrliches Buch über eine Ausnahmeathletin, die ihre Berufung zum Beruf gemacht hat. Man spürt die Passion fürs Turnen auf jeder einzelnen Seite, auch wenn diese spezielle Leidenschaft dann manche Leiden zutage gefördert hat.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

"Die Metamorphose eines halbwegs demokratischen Landes zu einem vollständig faschistischen System, einem Aggressor, eine Gefahr für die gesamte Welt." (Buchzitat)

Putinland
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Der Autor Leonid Wolkow, ein wichtiger und enger Weggefährte von Alexei Nawalny, skizziert in seinem aktuellen Werk "Putinland - Der imperiale Wahn, die russische Opposition und die Verblendung des Westens" ...

Der Autor Leonid Wolkow, ein wichtiger und enger Weggefährte von Alexei Nawalny, skizziert in seinem aktuellen Werk "Putinland - Der imperiale Wahn, die russische Opposition und die Verblendung des Westens" sehr treffend das versch(r)obene Weltbild des wahnsinnigen Kremldiktators Wladimir Putin.


"Wir dachten, wir hätten den Putinismus verstanden, wir glaubten zu wissen, wie er funktioniert."


Auch Wolkow selbst war überzeugt davon, dass der Kremlherrscher keinen Krieg über den Zaun brechen würde und lag mit so vielen anderen politischen Größen dann leider komplett falsch in seiner Annahme. Diese fatale persönliche Fehleinschätzung zeigt dann bereits das vorherige Buchzitat.


Wolkow analysiert in seinem Buch haarscharf, wie das System Putin dann so lange Bestand haben konnte und zeichnet dabei auch rückblickend den Weg beginnend vom großen Umbruch in den 90er Jahren in ein immer mehr totalitäres diktatorisches System nach.


Er geht dabei dann auch den Gründen nach, wieso Putin dann seine persönliche absolute Machtposition in dieser Art und Weise ausbauen konnte und seine Widersacher nach um nach aus dem Weg räumte.


"Wir alle glaubten, er sei ein verbrecherischer, bösartiger Mensch, der bei seinen Entscheidungen aber genau die Vor- und Nachteile abwägt und berechnet, wie er den meisten Gewinn herausschlägt, für sich persönlich und für das System, das er aufgebaut hat, zum Nutzen seines Machterhalts und seines immer weiter wachsenden Reichtums."


Auch Wolkow selbst hätte es wohl nie für möglich gehalten, dass Putin die Nachbarn der Ukraine überfällt und die Welt in eine globale Krise stürzt, wie auch das vorherige und auch das folgende Zitat aus dem Buch schildert. Dabei geht er auch insbesondere auf das verschobene Koordinatensystem des "russischen Zaren" Wladimir ein und zeichnet ein insgesamt obskures Bild des Kremlherrschers.


"In Putins Kopf ist der Westen unfähig zu einer entschiedenen und einigen Antwort, ist die ukrainische Armee handlungsunfähig, ergreifen ihre Soldaten vor den heranrückenden russischen Einheiten in Scharen die Flucht, empfängt die Bevölkerung der überwiegend russischsprachigen Städte in der Süd- und Ostukraine die russischen Soldaten mit Blumen in den Händen als ihre Befreier."


Er kritisiert dabei Putins menschenverachtendes Regime und dessen Vorgehen zurecht sehr harsch.


"Er hat in dem sinnlosen Gemetzel des Krieges gegen die Ukraine ungezählte Menschen getötet. Er hat die Weltordnung zerstört, jene Weltordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Jalta und Potsdam errichtet wurde. Sie hatte sogar in der schlimmsten Zeit des Kalten Krieges Bestand, deren Garanten sollten die Vereinten Nationen sein, zu denen auch Russland gehört. Putin hat sich zu einem mächtigen Faktor der Destabilisierung entwickelt, stark genug, Europa wiederum in den Strudel eines totalen Krieges zu reißen – verkörpert in der Gestalt eines nicht sehr gesunden Mannes von kleinem Wuchs."


Am Ende des Buches gibt Wolkow auch einen Ausblick, wie Russland nach dem "Hitler des 21. Jahrhunderts" (Buchzitat), dann reformiert werden könnte.


Summa summarum ein durchaus spannendes Buch, das mehr als einen Einblick in das russische Seelenleben und das verschrobene Weltbild des Irren Putinocchio gewährt.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Tolle Ideen rund um die ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung des heimischen Gartens

Wenn nicht jetzt, wann dann?
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"Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet."

Dieses sehr eingängige Zitat von Robert Swan, einem britischen Polarforscher und Umweltschützer, gibt den Fokus ...

"Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet."

Dieses sehr eingängige Zitat von Robert Swan, einem britischen Polarforscher und Umweltschützer, gibt den Fokus des kompletten Buches vor.

Manuela Gaßner präsentiert mit ihrem aktuellen Ratgeber-/Sachbuch "Wenn nicht jetzt, wann dann? - Ressourcenschonend und nachhaltig gärtnern. Zusammenhänge verstehen - bewusst planen, anbauen und ernten" in Zeiten der Klimakrise und des - wandels ein wichtiges und ermutigendes Werk, um auch im heimischen Garten dann die Ökosysteme nicht über Gebühr zu strapazieren sondern vielmehr die natürlichen Kreisläufe zu unterstützen und auch das natürliche Gleichgewicht nicht zu stören.

Wer sich bis dato immer gefragt hat, wie man den heimischen Garten dann ökologisch sinnvoll und auch nachhaltig bewirtschaften kann, der bekommt hier in diesem Buch dann sehr vielfältige Tipps und Ideen, wie der grüne Daumen nicht nur das Wachstum der Pflanzen fördert sondern auch der Natur gegenüber den nötigen Respekt zollt.

In Wort und Bild werden hier nachhaltige Kreisläufe reaktiviert, die zur zukunftsgerichteten Entwicklung der natürlichen Ökosysteme notwendig sind.

Summa summarum bildet dieses Werk ein tolle Grundlage, um den heimischen Garten ökologisch umzustrukturieren. Anpacken lautet dabei ganz klar die Devise. Die dafür notwendigen Basics liefert dazu dann dieses Buch.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Neun wichtige Denkanstöße zur Lösung der größten Herausforderung seit Menschheitsgedenken

Klimakrisen
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Es existieren aktuell sehr viele Bücher rund um den Klimawandel und dessen verheerende Auswirkungen. Die Klimakrise wird häufig mit einer Katastrophe biblischen Ausmaßes verglichen.

Dieses Buch widmet ...

Es existieren aktuell sehr viele Bücher rund um den Klimawandel und dessen verheerende Auswirkungen. Die Klimakrise wird häufig mit einer Katastrophe biblischen Ausmaßes verglichen.

Dieses Buch widmet sich auch dem Thema Klimawandel und dessen drastische Auswirkungen auf die Ökosysteme.

Aus neun unterschiedlichen Blickwinkeln wird die Klimakrise beleuchtet und man merkt als Leser sehr schnell, wie vielschichtig diese multiple Krise dann an unser aller Existenz nagen wird.

Die einzelnen Beiträge sind sehr eindringlich und vor allem kurzweilig geschrieben, ohne dass es an der Ernsthaftigkeit fehlt.

Ich bin ehrlich, mich hat das Buch durch den Beitrag von Dr. Gregor Gysi sehr angesprochen und mein Leseinteresse geweckt. Die anderen Perspektiven steuern dann John von Düffel, Prof. Gert Scobel, Dr. Felic Peter, Prof. Niko Paech, Prof. Jürgen Scheffran, Sevde Kolukisaoglu, Prof. Jürgen Tautz und Julian Zuber bei.

Summa summarum ein wichtiges Buch, dass die Klimakrise selbst nicht ad hoc lösen wird, aber den Blick darauf dann ganz einfach verändert und wichtige Denkanstöße gibt, über die es sich nachzudenken lohnt.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Den Durchblick beim Supermarkteinkauf behalten - Aufgeklärte Konsumenten tappen nicht in jede Falle

Der Supermarkt-Kompass
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Thilo Bode, Gründer der Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch, beleuchtet in seinem aktuellen Ratgeberbuch "Der Supermarkt-Kompass - Informiert einkaufen, was wir essen" diverse Kategorien allseits beliebter ...

Thilo Bode, Gründer der Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch, beleuchtet in seinem aktuellen Ratgeberbuch "Der Supermarkt-Kompass - Informiert einkaufen, was wir essen" diverse Kategorien allseits beliebter Nahrungsmittel, die wir tagtäglich bei den "Big Four" des Lebensmittelhandels (Edeka, Aldi, Rewe und Lidl) kaufen.

Im Einkaufswagen von Bode landen für seinen Einkauf unter anderem Brot/Brötchen, Obst, Gemüse, Fruchtsäfte, Konfitüren, Honig, Olivenöl, verarbeitete Lebensmittel, Milch und Käse, Fleisch, Schinken und Wurst, Eier, Snacks sowie Nahrungsergänzungsmittel.

Sehr detailliert beleuchtet er dabei jede einzelne Warenkategorie und räumt mit etwaigen Mythen und Märchen auf. Mitunter streut er auch bewusst Salz in die Wunden und öffnet so dem Impulskäufer die Augen, in welcher Art und Weise dann unser Alltagskonsum auch Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Darüber hinaus vermitteln die zugehörigen Infoboxen zum Abschluss jeder Warenkategorie viel Wissenswertes zu diesen Lebensmitteln und unserer Ernährung.

Wenn für mich persönlich nicht jeder Fakt wirklich neu war, werden hier quasi dem unbedarften Konsumenten die Augen geöffnet.

Wie schnell lassen wir Verbraucher uns dann durch die bunte emotionale Werbung des Lebensmittelhandels und der Nahrungsmittelindustrie dann verleiten?

Summa summarum ein tolles Sachbuch, das den Verbrauchern ein Stück ihrer Souveränität zurück gibt und bestimmt auch einige Konsumenten ihren nächsten Wocheneinkauf dann reiflich überlegen lässt.

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