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Veröffentlicht am 03.03.2023

Blutiger Thriller in Berlin 1939

Die marmornen Träume
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Ich bin ein Fan von Krimis oder Thrillern, die in einer anderen Zeit spielen. Die Inszenierung im diktatorischen Nazi-Deutschland hat mir gut gefallen. Das Buch scheint gut recherchiert und die Szenerie ...

Ich bin ein Fan von Krimis oder Thrillern, die in einer anderen Zeit spielen. Die Inszenierung im diktatorischen Nazi-Deutschland hat mir gut gefallen. Das Buch scheint gut recherchiert und die Szenerie ist durch die wortgewandte Umschreibung des Autors hatte ich ein deutliches Bild vor Augen. Einige der Schauplätze und Institutionen sind tatsächlich Teil dieses traurigen Kapitels deutscher Geschichte, andere sind nach Vorbild vom Autor konstruiert worden und scheinen umso schrecklicher.

Grangé erschafft drei Hauptcharaktere. Beewen ist ein regimetreuer Gestapo-Mann und übernimmt die Ermittlungen. Er scheint eher ein Mann fürs Grobe und dem typischen Bild der skrupellosen und gewalttätigen Geheimpolizei zu entsprechen. Doch dem Autor gelingt es immer wieder, ihn weicher zu zeichnen. Er zeigt die Ereignisse auf, die ihn Beewen zu diesem Menschen formten, lässt ihn Gefühle und Zweifel entwickeln und zeigt so, dass Menschen mehr sind, als der erste Blick verrät. Mit Minna stellt er ihm eine kluge Frau zur Seite. Die Baronin ist an ihrer Zeit gescheitert. Zu adelig, reich und sozial, um sich unbemerkt zu verstecken, zu klug - immer hin ist sie Psychiaterin - und menschlich, um nicht an den Schrecken der Zeit zu verzweifeln. Mit Simon bekommt er noch einen zweiten Psychiater an die Seite gestellt. Er hat sich den Zugang zur Elite durch Tricks und Intrigen erarbeitet. Doch leider ist er zu oberflächlich um sein großes Talent zu nutzen. Doch immer wieder lässt Grangé den Ehrgeiz des kleinen Mannes aufblitzen.
Für mich sind die drei ein seltsames, aber doch sehr gelungenes Team. Alle drei wecken immer wieder Sympathien bei mir, verlieren sie dann aber doch immer wieder. Am besten gefällt mir, wie sehr die drei sich auf den 680 Seiten verändern und dass jeder von ihnen den Platz bekommt, sich zu beweisen und ein Held zu sein.

Das Buch ist spannend. Die Spannung entsteht nicht wegen der grausamen Morde an den Damen der Nazi-Eliten, sondern vor allem wegen der Widrigkeiten der Ermittlungen. Eigentlich kann das Team den Fall gar nicht lösen. Zu viel soll vertuscht und verschleiert werden, zu viel wird selbst dem Gestapo-Mann vorenthalten. Dennoch verbeißen die drei sich so fest in den Fall und begeben sich selbst in Lebensgefahr, dass es bis zum Ende spannend und überraschend bleibt.
Die Auflösung des Fall und das Ende des Buchs sind schwer vorherzusehen und haben mich mit offenem Mund zurück gelassen.

Leider hat das Buch so seine Längen. Die Vorstellung der Charaktere und des Falls sind etwas zäh. Klar muss der Autor die Personen erstmal einführen und einen Zusammenhang zur Geschichte konstruieren, aber fehlte hierbei ein wenig Spannung.

Ich empfehle es euch trotz der kleinen Kritik aber auf jeden Fall! Mich hat das Buch begeistert!

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Hochspannung mit Suchtgefahr

Morddurst
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Mir fiel es mit jedem Kapital schwerer das Buch überhaupt wieder wegzulegen. Dementsprechend muss ich mich bei beim Autor Frederic Hecker beschweren, weil er mir den Schlaf geraubt hat.
Bereits auf den ...

Mir fiel es mit jedem Kapital schwerer das Buch überhaupt wieder wegzulegen. Dementsprechend muss ich mich bei beim Autor Frederic Hecker beschweren, weil er mir den Schlaf geraubt hat.
Bereits auf den ersten Seiten beginnt der Thriller mit einem großen Knall und bietet auch in der Folge viele besondere Augenblicke.
Nicht nur Hauptkommissar Fuchs gewinnt in diesem Teil weiter an Tiefe und Menschlichkeit, sondern auch die anderen Personen entwickeln sich im Vergleich zu den vorigen Teilen weiter. In bemerkenswerter Weise schafft es der Autor widersprüchliche Handlungen von Personen darzustellen, ohne diese zu bewerten.
Auch der Aderlass-Mörder und sein Inneres wird von Hecker unfassbar spannend und vielseitig geschildert. Mir hat es sehr gut gefallen, dass der Mörder in diesem Buch menschlich dargestellt wurde und nicht wie in vielen anderen Büchern der Bogen überspannt wird.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Hecker schafft es dauerhaft das Gleichgewicht zwischen Informationen und Spannung, sowie ausführlicher Schilderungen und kurzweiliger Folge von Wendungen zu wahren. Die unterschiedlichen Perspektiven erhöhen die Dramatik immer wieder von Neuem.

Für mich eine absolute Leseempfehlung und bereits jetzt ein Highlight meines Lesejahres 2023!

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Überzeugender Küstenkrimi, der unter die Haut geht

Toxische Tiefe: Ostsee
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„Toxische Tiefe: Ostsee“ von Karen Kliewe ist bereits der dritte Teil aus der Reihe mit Journalistin Johanna Arnold. Johanna – Ann genannt – ist eine angehende Journalistin, die noch im Studium steckt. ...

„Toxische Tiefe: Ostsee“ von Karen Kliewe ist bereits der dritte Teil aus der Reihe mit Journalistin Johanna Arnold. Johanna – Ann genannt – ist eine angehende Journalistin, die noch im Studium steckt. In den ersten beiden Büchern haben wir viel über Ann, ihre Familie und Freunde gelernt. Daran knüpft dieser Teil direkt an. Wir haben Ann in den ersten beiden Büchern in Extremsituationen kennengelernt, denn die beiden Kriminalfälle betrafen sie persönlich und gingen ihr sehr nahe. Das ist im dritten Teil jetzt anders. Thematisch entführt uns die Geschichte auf ein Forschungsschiff in der winterlichen Ostsee. Eigentlich wollte Ann dort über die wissenschaftliche Arbeit an Bord schreiben, doch dann kommt alles ganz anders. Viele Seemeilen vom nächsten Festland entfernt, erhärtet sich ein schrecklicher Verdacht: Einer von ihnen ist ein Mörder. Natürlich kann Ann die Füße nicht stillhalten und beginnt zu ermitteln.

Nicht nur Ann hat im Buch gerätselt, Verdächtige identifiziert und wieder ausgeschlossen, auch ich war mitten im Geschehen und habe versucht das Rätsel zu entschlüsseln. Immer wieder wurde ich auf eine falsche Fährte gelockt, die ich korrigieren musste. Der Schreibstil ist unglaublich angenehm und so, dass ich den hohen Wellengang an Bord gespürt und die Möwen kreischen gehört habe. Die Sprache transportiert sowohl Emotionen wie Angst, aber auch Freude, als auch die winterliche, manchmal düstere, Atmosphäre auf dem Forschungsschiff. Es hat mir viel Freude bereitet, Ann auch in diesem Teil zu begleiten.

Was aber nicht vergessen werden darf: Neben der Aufklärung des Mordfalls, gibt der Krimi einen wissenschaftlichen Einblick in die Auswirkungen des Klimawandels, der wirklich gut recherchiert ist. Kliewe erläutert Hintergründe und thematisiert die Arbeit auf dem Schiff. Das macht das Buch abwechslungsreich und spannend.

Ich denke, dass das Buch auch gut ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Teilen gelesen werden kann. In diesem Teil spürt Ann die traumatischen Auswirkungen aus den zwei vorhergehenden Fällen. Ann versucht, ebenso wie schon im zweiten Teil, die vergangenen Ereignisse zu verarbeiten, doch es fällt ihr immer noch schwer. Sie kämpft auch an Bord des Schiffes mit Panikattacken. Die Gründe hierfür werden in diesem Buch jedoch nicht weiter thematisiert. Wer sich also für die Hintergründe interessiert, sollte auf jeden Fall auch die beiden vorangegangenen Bücher lesen. Mir persönlich haben der erste und der dritte Teil am besten gefallen.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Literarisches Meisterwerk

Die Leuchtturmwärter
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Diese Geschichte ist atemberaubend erzählt. Noch nie habe ich so viele Metaphern für das Wasser, Meeresrauschen und Wellenschlagen gelesen. Der Schreibstil ist sehr einzigartig, auf den Punkt gebracht ...

Diese Geschichte ist atemberaubend erzählt. Noch nie habe ich so viele Metaphern für das Wasser, Meeresrauschen und Wellenschlagen gelesen. Der Schreibstil ist sehr einzigartig, auf den Punkt gebracht und gradlinig, aber flüssig zu lesen. Die Atmosphäre wird stark durch den Schreibstil übertragen. Auf dem Leuchtturm sowie in den Cottages für die Wärterfamilien herrscht eine raue, düstere Stimmung, die sich durch das ganze Buch zieht.

Die Geschichte nimmt sofort an Fahrt auf und ab den ersten Kapiteln war ich gespannt, was tatsächlich auf dem Leuchtturm geschehen ist. Die teilweise sehr kurzen Kapitel haben mich durch die Geschichte fliegen lassen. Das Ende war zwar nicht spektakulär und ohne magische Hintergründe, aber es rundet den Roman sehr gut ab.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Einmal in der Vergangenheit, wo die drei Wärter auf dem Leuchtturm arbeiten und zum anderen in der Gegenwart, in der die Witwen die Geschehnisse reflektieren und aufarbeiten. Dazu kommt, dass ein unbekannter Journalist ein Buch über die damaligen Geschehnisse schreiben möchte, wodurch die Aufarbeitung der Geschehnisse erst ins Rolle. kommt. Nach und nach werden die Zusammenhänge zwischen den Protagonisten aufgedeckt, man lernt jede Person sehr gut kennen und kann Sympathien und Mitgefühl entwickeln.

Eine rundum sehr gelungene Geschichte, die außergewöhnlich erzählt ist und spannende Verstrickungen zwischen den Charakteren offenbart.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Packender Thriller bis zum Schluss

Die Falle
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Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Nachdem ich es geschenkt bekommen habe, lag es nich sehr lange ungelesen in meinem Bücherregal. Doch als ich es heute angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr ...

Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Nachdem ich es geschenkt bekommen habe, lag es nich sehr lange ungelesen in meinem Bücherregal. Doch als ich es heute angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.

Die Handlung ist gut durchdacht, knifflig und spannend. Die Idee ist mal etwas anderes und der Erzählstil einfach nur klasse und einzigartig. Ich liebe Bücher wie diese, in denen aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Ich tauchte ein in die Tiefe von Linda's Gefühlswelt und in ihre Abgründe. Ich habe mitgefiebert, konnte die nächste Seite kaum erwarten. Der Perspektivenwechsel zwischen gegenwärtiger Geschichte und der Vergangenheit, verpackt in einem neuen Buch von Linda Conrads, ist sehr gut gelungen. Das Ende wird nochmal richtig spannend und hat mich nicht enttäuscht zurückgelassen.

Insgesamt ein packender Psychothriller, den ich nur weiterempfehlen kann!

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