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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2023

Erschreckend echt!

Going Zero
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Das Buch handelt von 10 Menschen, die an einem gewagten Experiment teilnehmen. Wer es schafft, 30 Tage komplett von der Bildfläche zu verschwinden ohne entdeckt zu werden, wird mit 3 Millionen Dollar belohnt. ...

Das Buch handelt von 10 Menschen, die an einem gewagten Experiment teilnehmen. Wer es schafft, 30 Tage komplett von der Bildfläche zu verschwinden ohne entdeckt zu werden, wird mit 3 Millionen Dollar belohnt.
Doch ist es wirklich möglich, keine Spuren zu hinterlassen?! Gerade im Zeitalter der Digitalisierung sorgen vor Kameraüberwachung, Internet, darin enthaltene Suchverläufe und Algorithmen dafür, dass niemand unsichtbar bleibt.
Cy Baxter und seine Firma wollen daher mit ihrem FUSION-Projekt gegenüber den Sicherheitsbehörden beweisen, dass sie in der Lage sind, die Welt durch Nutzung entsprechender Technologien, jede gesuchte Person ausfindig machen zu können.

Die Handlung macht Spaß, auch weil sich der Humor immer wieder blicken lässt. Und ganz klar, versucht man sich in die Protagonisten hineinzuversetzen und selber zu überlegen, wie man das Überwachungsradar unterlaufen könnte. Dabei wird jedoch auch bewusst, wie transparent man selbst als Privatperson in der heutigen Zeit ist und daher hat das realistische Szenario des gläsernen Menschen einen sehr fiesen Beigeschmack.
Es ist definitiv ein hochaktuelles Thema, das bewegt und ein Buch, dass sich nicht nur für Thrillerfans eignet!

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Außergewöhnlich

Anatomy
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Edinburgh 1817 - Hazel Sinnett, ein Mädchen aus gutem Hause, träumt seit je her davon, Chirurgin zu werden. Trotz einiger Widrigkeiten die es ihr als Frau verbieten, an den Vorlesungen teilzunehmen, bekommt ...

Edinburgh 1817 - Hazel Sinnett, ein Mädchen aus gutem Hause, träumt seit je her davon, Chirurgin zu werden. Trotz einiger Widrigkeiten die es ihr als Frau verbieten, an den Vorlesungen teilzunehmen, bekommt sie im Rahmen einer Wette mit Dozent Dr. Beecham doch noch die Möglichkeit, die medizinische Prüfung abzulegen und auch anderen Frauen den Weg für das Studium zu ebnen.
Hierzu benötigt sie die Dienste von Auferstehungsmann Jack Currer, der ihr die zu Übungszwecken notwendigen Leichen ausgraben und beschaffen soll.
Währenddessen verschwinden immer wieder Auferstehungsmänner auf mysteriöse Weise spurlos und auch die ausgegrabenen Körper weisen merkwürdige Besonderheiten auf.

Das außergewöhnliche Cover, bei dem sich ein genauerer Blick lohnt, hat mich zusammen mit dem Buchtitel direkt angesprochen. Auch der Klappentext liest sich vielversprechend. Inhaltlich werden Historiker hier sicherlich die Hände überm Kopf zusammenschlagen, angesichts der künstlerischen Freiheiten, die sich die Autorin hier nimmt, um Hauptprotagonistin Hazel weitaus mehr Freiheiten zu ermöglichen, als es die damalige Zeit für das weibliche Geschlecht in den Oberschicht üblich war.
Ein ungestörtes Jungesellinnen-Leben gehört ganz sicher nicht dazu, ebensowenig eine Mutter, die derart wenig Auge auf die Tugend der eigenen Tochter hat.
Die Entwicklung ihres Charakters stagniert zudem, spätestens ab der Hälfte des Buches.
Das Ende fand ich hingegen gut gelöst und lässt an dieser Stelle noch Luft für eine etwaige Fortsetzung.

Insgesamt ist es eine sehr spannende Geschichte, die sich absolut flüssig liest und mich gerade durch die detailliert geschilderten Transplantationen und Sektionen abholen konnte, da diese sehr anschaulich beschrieben sind.
Auch die Tatsache, dass es früher “Auferstehungsmänner” gab und wie deren Arbeit aussah, fand ich sehr interessant zu erfahren.
Ein ungewöhnliches Setting, das einen lesenswerten, spannenden Roman für Zwischendurch verspricht und mir sehr schöne Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Ein schönes Hörbuch

Ein simpler Eingriff
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Eine Geschichte die in einem Krankenhaus spielt.
Während Krankenschwester Meret zunächst noch stolz und überzeugt hinter der fachlichen Expertise der neurochirurgischen Abteilung steht, in der sie arbeitet, ...

Eine Geschichte die in einem Krankenhaus spielt.
Während Krankenschwester Meret zunächst noch stolz und überzeugt hinter der fachlichen Expertise der neurochirurgischen Abteilung steht, in der sie arbeitet, sorgt ein unerwarteter Zwischenfall bei einem Routineeingriff und ihre Bekanntschaft mit ihrer neuen Mitbewohnerin im Schwesternwohnheim für zunehmende Zweifel.
Sorgen die Behandlungen tatsächlich für eine Linderung der Beschwerden oder leiden die Patientinnen danach erst recht?
Als der Eingriff ausgerechnet bei Marianne, einer Tochter aus gutem Hause schief geht und sich zwischen Sarah und Meret Gefühle zu entwickeln scheinen, beginnt nun endlich auch sie selbst, vieles zu hinterfragen.

Die Geschichte, die sich hieraus entwickelt, ist letztlich eine ganz andere, als ich es ursprünglich erwartet habe.

Man fühlt sich einerseits wie ein stiller Begleiter und Beobachter von Krankenschwester Meret, darf teilhaben ihren Gedanken, Gefühlen und alltäglichem Handeln.
Sozusagen als Zeuge der zunehmenden Emanzipierung der Hauptprotagonistin, aber mehr eigentlich nicht, da es sich in einem sehr kleinen Kosmos aus Sequenzen im Krankenhaus, Schwesternwohnheim und vereinzelnden Rückblenden in ihre Kindheit, abspielt.
Die Handlung an sich, die übrigen Charaktere sind fürs innere Auge visuell übertragbar, klar und authentisch. Jedoch wird der Hintergrund oftmals leider nur in Ansätzen offenbart, Schicksale lediglich grob gezeichnet und eher an der Oberfläche.
Vom plötzlichen Ende bin ich dann auch etwas überrascht - zumindest habe ich es so nicht kommen sehen.
Und obwohl ich stellenweise etwas Tiefe vermisse, hat mich die Geschichte trotzdem vom Anfang bis zum Schluss, wunderbar einnehmen und fesseln können.
Für ein Highlight reicht es an dieser Stelle zwar nicht, aber es ist definitiv ein schönes Hörbuch für zwischendurch, mit einer Substanz, die nachhallt.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Es hätte ein Highlight werden können!

Café Leben
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Henrietta Lockwood lernt in ihrem neuen Job im Hospiz die 66-jährige Annie kennen. Ihre Aufgabe ist es, die Lebensgeschichte der Patienten aufzuschreiben.
Annie hat Krebs im Endstadium und ihr bleibt ...

Henrietta Lockwood lernt in ihrem neuen Job im Hospiz die 66-jährige Annie kennen. Ihre Aufgabe ist es, die Lebensgeschichte der Patienten aufzuschreiben.
Annie hat Krebs im Endstadium und ihr bleibt nur noch wenig Zeit, anderen von ihrer Geschichte zu erzählen, damit sie nicht wie sie selbst, ihr ganzes Leben verschwenden.

Die 32-jährige Henrietta ist dabei nicht etwa die soziale und einfühlsame Persönlichkeit, die man sich zunächst vielleicht vorstellen mag.
So versucht sie zunächst Annies Geschichte anhand eines Fragebogens abzuarbeiten, was wiederum vor allem Annie missfällt, die eine genaue Vorstellung von dem hat, was sie der Nachwelt mitteilen möchte.
Auch das spurlose Verschwinden ihrer Schwester vor 46 Jahren kommt dabei zur Sprache, dass Henriettas Interesse weckt und sie beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, was damals passiert ist.

Mit Henrietta und Annie treffen zwei vollkommen verschiedene Charaktere aufeinander, die doch viel gemein haben.
Die anfängliche Distanz die sich zu einer Verbundenheit wandelt, finde ich dabei nicht glaubwürdig ganz dargestellt.

Während mir das erste Drittel der Geschichte ausgesprochen gut gefallen hat, geht der Story ab etwa der Hälfte dann immer wieder mal die Puste aus und es wird leider ein wenig zäh. Zum Ende hin überschlagen sich wiederum die Ereignisse.

Obwohl es zahlreiche emotionsgeladene Passagen gibt, die das ein oder andere Taschentuch erfordern könnten, fand ich das Potential einiger Handlungselemente nicht voll ausgeschöpft.
Manche Kernaussagen gehen regelrecht verloren. So auch der eindringliche Wunsch Annies, dass Henrietta nicht den selben Fehler wie sie begehen möge. Henrietta ist jedoch in einer vollkommen anderen Lebenssituation.

Während ich anfangs noch überzeugt war, ein echtes Highlight in den Händen zu halten, hat mich der Gesamteindruck ein wenig enttäuscht!
Nichtsdestotrotz ist es allemal ein sehr lesenswertes Buch, wenn auch mit ein paar kleineren Schwächen.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Guter Auftakt

Ich will nur spielen
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Von Berlin aus zieht der verwitwete Kriminalkommissar Maik Michalski zusammen mit seiner kleinen Tochter Lilly in die Kleinstadt Werder. Mit der Idylle ist es jäh vorbei, als im Stadtpark eine Frauenleiche ...

Von Berlin aus zieht der verwitwete Kriminalkommissar Maik Michalski zusammen mit seiner kleinen Tochter Lilly in die Kleinstadt Werder. Mit der Idylle ist es jäh vorbei, als im Stadtpark eine Frauenleiche auftaucht, der auch noch beide Augäpfel fehlen.
Bald wird klar, dass es sich hierbei nicht um eine Einzeltat handelt und der Täter noch dazu, scheinbar absichtlich, Hinweise in Form von kleinen Gegenständen hinterlässt.
Ausgerechnet ein ehemaliger Kollege aus Berlin, mit dem schon die frühere Zusammenarbeit unerträglich war, wird Maik zur Unterstützung bei der Mordermittlung an die Seite gestellt.

Anfangs ging ich davon aus, hier erwartet mich ein brutaler Thriller mit zu Tode gequälten und misshandelten Opfern, die sich durch sämtliche Kapitel ziehen.

Doch statt vermeintlichen Blutdurst zu stillen, gibt die Story viel mehr Einblick in die Psyche des Täters, der in mehreren Etappen selber zu Wort kommt und prägende Ereignisse aus seiner Vergangenheit preisgibt.
Was die tatsächliche Message ist, die er mit Hinweisen zu übermitteln versucht, ist einerseits offensichtlich und gleichzeitig so subtil, dass man erst beim ganz genauen Hinsehen wahrnimmt.

Von Anfang bis Ende ein gelungener Thriller, der mir dank des angenehmem, flüssigen Schreibstils, vortrefflich dargestellten Charakteren und dem spannungsreichen Plot mit entsprechend gut platzierten Twists, durchweg wahrhaft Freude beim Lesen beschert hat.
Ein kleines Manko gab es für mich nur am Ende.
Der Epilog hätte, für meinen Geschmack und im Rückblick auf die Handlung, inhaltlich mehr Potential gehabt, als ihm eingeräumt wurde. Wohingegen die übrigen Kapitel durchweg sehr ausgewogen sind, keine störenden Längen enthalten und einen lockeren Lesefluss ermöglicht haben. An dieser Stelle hätte es vermutlich auch den Rahmen gesprengt, wäre in der Geschichte intensiver auf die Vergangenheit des Hauptprotagonisten Maik eingegangen worden. Dieser wird mehrfach von schlimmen Albträumen geplagt, die ein interessantes Licht auf seine Vorgeschichte werfen und Stoff für noch folgender Bücher bzw. eine Reihe bieten.
Es schreit quasi schon nach einer Fortsetzung, die ich auch in jedem Fall lesen wollen würde.

Für ein Highlight ist zwar noch ein bisschen Luft nach oben, nichtsdestotrotz wurde ich hier sehr gut und fachlich einwandfrei recherchiert unterhalten und vergebe daher auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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