Tessa Hennig – Bea macht blau
Bea ist Hausfrau, Mutter und glücklich. Doch in nur wenigen Tagen wird ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt: Caro ihre Tochter studiert nicht wie vermutet in München, sondern zieht nach Passau zu ihrem Lover und wäre das noch nicht schlimm genug, hält Caro auch noch eine Überraschung bereit, doch auch ihr Ehemann Matthias hat eine Überraschung für Bea, denn der vergnügt sich schon seit drei Monaten mit der Schwester einer Bekannten vom Stammtisch. Als Bea kurzentschlossen die Flucht antritt und an ihren liebsten Urlaubsort reist kommt der nächste Tiefschlag, denn die Besitzerin Maria, mit der sie schon fast ein freundschaftliches Verhältnis pflegt ist gestorben, das Gästehaus herunter gekommen und wenn sich niemand drum kümmert wird es abgerissen.
Doch will Bea überhaupt einen Neuanfang in Spanien? Oder will sie nicht lieber für ihre Ehe und Familie kämpfen? Und dann gibt es da ja auch noch die Schwester, mit der sie seit Jahren kein Wort gewechselt hat. Doch wie immer im Leben... es kommt ganz anders als man denkt
„Bea macht blau“ ist mein erstes Buch von Tessa Hennig, die mich mit ihrem humorvollen, temporeichen Schreibstil und der spannenden, fesselnden und vor allem emotionalen Achterbahnfahrt der Handlung von der ersten Seite an mitreißen konnte. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und der Spannungsbogen wird im gesamten Buch aufrecht erhalten. Die Konstellation von Fettnäpfchen bei der Hauptfigur selbst, aber auch bei ihrer Familie und die damit einhergehenden Lösungen sind genial in der Story verwoben, sodass das Buch einfach Spaß macht. Natürlich gibt es Klischees die bedient werden, aber das gehört für mich einfach dazu.
Die Charaktere sind allesamt detailliert, lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Bea ist eine Perfektionisten, hat für sich und ihre Familie alles durchgeplant, ja anfänglich hatte ich so meine Bedenken, ob ich überhaupt mit ihr zurecht kommen würde, denn da war sie schon anstrengend, mit ihrem Schubladendenken und ihrer überdramatischen Ader. Im Verlaufe des Buches konnte sie mich aber von sich überzeugen und hat mich fasziniert.
Alba, die Schwester von Maria hat mich hier sehr beeindruckt, die ältere Dame steht mit Rat und Tat zur Seite, obwohl auch sie etwas quirlig und divenhaft ist, aber ich mochte sie sofort, denn sie hat ein gutes Herz und auch die Sprüche, die die Seniorin in manch unpassenden Moment raushaut, haben mich mehrfach zum schmunzeln gebracht.
Die Autorin hat die Landschaft so bildhaft beschrieben, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte und das Flair richtig spüren konnte.
Das Cover ist ehrlicherweise nicht so meins, dennoch hat mich damals die Leseprobe überzeugt.
Fazit: kurzweiliger, schöner Familienroman in der auch ein wenig Leidenschaft nicht zu kurz kommt. 4 Sterne.