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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2017

Interessante Familiengeschichte

Die Hummerkönige
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Seit Brumfitt Kings vor Jahrzehnten auf der Insel Loosewood Island sesshaft wurde, lebt die Familie vom Hummerfang. Ihr Reichtum gründet sich auf besonders ergiebige Fanggründe, die sich der Vorfahr gesichert ...

Seit Brumfitt Kings vor Jahrzehnten auf der Insel Loosewood Island sesshaft wurde, lebt die Familie vom Hummerfang. Ihr Reichtum gründet sich auf besonders ergiebige Fanggründe, die sich der Vorfahr gesichert hat, aber im Gegenzug lastet ein Fluch auf der Familie.
Die Geschichte handelt überwiegend von Cordelia Kings, die teilweise schon verzweifelt versucht, die Anerkennung des Vaters zu bekommen. Sie möchte gerne in seine Fußstapfen treten und die Hummerkönigin sein.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht. Ich fand es wenig interessant und langatmig. Mein Durchhaltevermögen hat sich aber bezahlt gemacht, denn irgendwann hat mich die Geschichte gepackt. Sehr anschaulich und detailliert wird die schwere Arbeit der Hummerfischer beschrieben und wie abhängig diese vom Wetter und insbesondere vom Meer sind.
Die Rückblicke auf Brumfitt, der auch als Maler Anerkennung findet, waren jetzt nicht so mein Ding. Diese Abschnitte hätte für mein persönliches Empfinden kürzer ausfallen können. Teilweise störten sie meinen Lesefluss.
Die Charaktere kommen realistisch rüber und bleiben sich in ihren Handlungen treu.
In einer schönen Sprache zeigt uns die Autorin den Kampf Cordelias, sich in dieser Männerdomäne durchzusetzen und anerkannt zu werden.
Nach etwas zähem Beginn entwickelt sich die Geschichte zu einer interessanten und fesselnden Familiengeschichte mit tiefen Einblicken in das Leben der Hummerfischer.

Veröffentlicht am 21.07.2017

Empty-Nest ... und was jetzt?

Bea macht blau
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Beas Tochter hat gerade ihr Abitur gemacht und verlässt das Elternhaus, um zu studieren. Bea fällt in ein schwarzes Loch und weiß nichts mit der gewonnen Freizeit anzufangen, fühlt sich überflüssig. Diese ...

Beas Tochter hat gerade ihr Abitur gemacht und verlässt das Elternhaus, um zu studieren. Bea fällt in ein schwarzes Loch und weiß nichts mit der gewonnen Freizeit anzufangen, fühlt sich überflüssig. Diese Situation kennen sicherlich viele Mütter. Das Haus ist plötzlich so leer und ruhig, der bisherige Lebensinhalt fällt praktisch weg.
Der Auszug der Tochter ist es aber nicht allein; auch sonst läuft einiges anders als geplant. So geschieht es, dass sich Bea plötzlich auf dem Weg nach San Sebastián befindet. Hier hat sie viele Urlaube verbracht und ihre Schwester lebt dort.
Der teilweise sehr humorvolle Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Erwähnenswert sind die detaillierten Stadt- und Landschaftsbeschreibungen; insbesondere Bilbao habe ich genau vor Augen gehabt.
Sehr authentisch sind die Protagonisten. Gerade Bea ist mir sehr sympathisch. Wie sie diese für sie sehr schwierige Situation meistert, sich von der Hausfrau und Mutter zu einer selbständigen und selbstbewussten Frau entwickelt, ist glaubhaft dargestellt.
Dieser Roman ist wie aus dem Leben gegriffen und hat mich sehr gut unterhalten. Wer nach einer schönen Sommerlektüre Ausschau hält, ist mit „Bea macht blau“ ganz gut bedient.

Veröffentlicht am 08.07.2017

Ein guter Einblick in das Leben der Roma im 18. Jahrhundert

Der Gaukler und die Tänzerin
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Sie wurde als Tochter des Landgrafen Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt geboren, wächst aufgrund besonderer Vorkommnisse aber bei Zigeunern auf. Diese betrachtet sie als ihre Familie bis sie auf ihre Vergangenheit ...

Sie wurde als Tochter des Landgrafen Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt geboren, wächst aufgrund besonderer Vorkommnisse aber bei Zigeunern auf. Diese betrachtet sie als ihre Familie bis sie auf ihre Vergangenheit trifft und die Erinnerungen an ein anderes Leben nach und nach wiederkommen.
In einem sehr bildhaften und detailreichen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit in das 18. Jahrhundert und bringt uns die Lebensweise und Kultur der Roma anhand der Geschichte Sunis näher. Das Volk der Roma wurde zu allen Zeiten bei der Bevölkerung nicht gerne gesehen und die Mitglieder als Diebe und Gesindel bezeichnet. Ihnen wurde sogar unterstellt, Kinder zu rauben. Mit dieser Geschichte bekommt man einen Einblick wie beschwerlich das Leben der Roma war (und wahrscheinlich noch immer ist), wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten und dass ihnen Familie über alles geht.
Einen kleinen Einblick bekommt man auch in das Leben der besseren Gesellschaft. Hier sind Abendgesellschaften, Jagdausflüge, Liebhaber und Mätressen nichts Ungewöhnliches.
Sehr gut ist auch Sunis Konflikt beschrieben, die sich als Romni fühlt, aber keine ist. Eine Zeit lang fühlt sie sich in beiden Kulturen nicht zuhause.
Die Charaktere und ihre Entwicklung im Verlauf des Geschehens sind sehr gut dargestellt und durchaus realistisch.
Trotz zwischenzeitlicher kleiner Längen fand ich die Geschichte sehr unterhaltsam und überwiegend spannend.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Sehr unterhaltsame Urlaubslektüre

Landliebe
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Ellie kann ihre finanziellen Probleme durch die Teilnahme an der TV-Show Landliebe in den Griff bekommen. Dafür muss sie – in ein Dirndl gequetscht – vier Wochen lang das Großstadtdummchen auf Toms Weingut ...

Ellie kann ihre finanziellen Probleme durch die Teilnahme an der TV-Show Landliebe in den Griff bekommen. Dafür muss sie – in ein Dirndl gequetscht – vier Wochen lang das Großstadtdummchen auf Toms Weingut mimen.
Zugegeben das klingt sehr nach der TV-Show „Bauer sucht Frau“, da ich diese aber nie sah, kann ich auch keine Vergleiche ziehen. In diesem Fall hat Jana Lukas einen sehr unterhaltsamen und humorvollen Roman geschrieben. Der Schreibstil ist angenehm und äußerst flüssig zu lesen.
Die Protagonisten sind sehr liebevoll gezeichnet und die Handlungen überwiegend realistisch. Die Autorin hat ein Händchen dafür, die Emotionen der Protagonisten gut rüber zu bringen.
Auch wenn vieles vorhersehbar war, so habe ich mich doch durchgehend gut unterhalten, oft amüsiert und keineswegs gelangweilt. Lediglich das letzte Drittel erschien mir teilweise zu überhastet, daher vergebe ich wohlverdiente 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2017

In Anlehnung an literarische Köstlichkeiten leckeres aus der Küche

Yummy Books!
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Ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin von Koch- und Backbüchern. Obwohl dieses Buch optisch nicht der Vorstellung eines Kochbuchs entspricht (kleines Format, keine großformatigen Hochglanzfotos fertiger ...

Ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin von Koch- und Backbüchern. Obwohl dieses Buch optisch nicht der Vorstellung eines Kochbuchs entspricht (kleines Format, keine großformatigen Hochglanzfotos fertiger Speisen – aber Fotos sind vorhanden)wollte ich es unbedingt meiner Sammlung einverleiben. Mich hat Cara Nicolettis Idee fasziniert. Sie hat in Anlehnung an Bücher, die in ihrem Leben eine gewisse Bedeutung hatten, 50 Rezepte von Speisen kreiert, die so oder so ähnlich in dem jeweiligen Buch vorkommen.
Vertreten sind Bücher aus der Kindheit über die Jugend und das Studium bis hin zum Erwachsenenalter. Das Besondere an diesem Buch sind für mich aber die dazugehörigen Episoden aus dem Leben der Autorin. Diese lassen für mich die Rezepte etwas in den Hintergrund treten zumal ich bei einigen (amerikanischen) Zutaten wie ungeschwefelte Melasse oder Kürbispüree in Dosen (könnte man ja noch selber machen) gar nicht wüsste wo ich das herbekomme.
Ausprobiert habe ich die Buchweizenpfannkuchen. Die Zubereitung anhand der Vorgaben war völlig unproblematisch und das Ergebnis lecker. Als nächstes werde ich den Haselnuss-Streuselkuchen mit Brombeeren ausprobieren und bin sicher, dass er ebenfalls gut schmecken wird.