Eine Geschichte die so wichtig ist und dabei wahnsinnig unter die Haut geht
Als ich zum ersten Mal „All die Sterne zwischen uns“ von Katharina Olbert gesehen habe, war ich direkt begeistert.
Und auch der Klappentext klang ausgesprochen gut, so das ich es unbedingt lesen musste.
Wer ...
Als ich zum ersten Mal „All die Sterne zwischen uns“ von Katharina Olbert gesehen habe, war ich direkt begeistert.
Und auch der Klappentext klang ausgesprochen gut, so das ich es unbedingt lesen musste.
Wer allerdings hier eine leichte Lektüre für zwischendurch vermutet, ist hier falsch gewickelt.
Denn diese Story ist schwer, melancholisch und unglaublich traurig.
Der Schreibstil der Autorin hat mich direkt begeistert. Fesselnd, bildhaft und unglaublich mitreißend.
Die Atmosphäre ist dabei sehr melancholisch und schwer.
Im Fokus stehen hierbei Clarissa und Bela.
Zwei sehr gebrochene Charaktere, die vom Leben aus der Bahn geworfen wurden.
Sie sind verloren, einsam. Einfach zerbrochen und haben sich irgendwie auf ihrem Weg selbst verloren.
Auch die Nebencharaktere sind sehr interessant gestaltet, auch wenn sie alles andere als einfach sind.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen und das spürt man einfach mehr als deutlich.
Einzig Louis und Clarissas Papa haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und für etwas Leichtigkeit in dieser schweren Zeit gesorgt.
Sie sind authentisch und greifbar. Und ja, vielleicht fühlt man so intensiv mit ihnen mit, weil man sich unglaublich gut in sie hineinversetzen kann.
Auch wenn es schwer ist, dieses Leid zu durchleben, so findet man doch ein gewisses Gefühl dafür.
Ich ließ mich sofort mitten in die Geschichte hineinfallen und es tat so unglaublich gut.
Katharina Olbert erzählt es mit wahnsinnig viel Feingefühl und einer Sanftheit, die direkt unter die Haut geht.
Sie schildert uns den Klinikaufenthalt, aber gleichzeitig zeigt sie uns die Menschen und ihre Schicksale.
Und ja, es gibt Konflikte, es gibt Rückfälle, Wut und Angst.
Es gibt Vorurteile und Nischendenken.
Und dann werden wir mitten in Clarissas und Belas Geschichte hineingezogen.
Man erlebt, wie sie verzagen, aber auch wie sie aufstehen, Fehler machen ,aber auch lernen sich zu öffnen.
Einen ganz besonders intensiven Einblick bekommt man in Clarissas Leben.
Puh, das war wirklich heftig. Zumal man sich damit wirklich gut identifizieren kann.
Es gibt so viel Schmerz und Angst.
Trauer und Wut.
Aber es scheint nicht aufzuhören, es scheint kein Ende in Sicht. Es scheint ihr schier den Atem zu nehmen, so dass man einfach keine Wahl hat, als unter dieser Last zusammenzubrechen.
Erst als man hinterfragt und analysiert, scheint sich wirklich etwas zu ändern.
Stress ist ein enormer Faktor in unserem Leben, der schnell an Kontrolle gewinnt.
Aber nur wir entscheiden, ob er sie erhalten darf.
Es ist kein Fehler, nicht alles schaffen zu können. Es ist kein Fehler, sich einsam und verloren zu fühlen.
Aber es ist ein Fehler, andere über uns bestimmen zu lassen.
Die Autorin hat hier etwas ganz wichtiges und entscheidendes zu Papier gebracht.
Es gab Momente, die haben mich enorm stark gefordert und ja, mir kamen die Tränen.
Aber nicht vor Enttäuschung oder Wut.
Sondern vor Rührung und Dankbarkeit.
Das sind so kostbare Dinge im Leben, die wir viel zu oft nicht wertschätzen.
Vielleicht lässt uns diese Geschichte wieder aufmerksamer durchs Leben gehen.
Allein der Epilog war für mich zuviel des Guten und wäre absolut nicht notwendig gewesen.
Fazit:
Katharina Olbert hat mit „All die Sterne zwischen uns“ eine sehr einfühlsame, melancholische und tiefgreifende Geschichte geschrieben, die in jeder einzelnen Sekunde unter die Haut geht.
Einsam, verloren und melancholisch.
Eine Geschichte, die das Leben schreibt und dabei so viele Wahrheiten und Werte zwischen die Zeilen legt.
Unbedingt lesen.