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Veröffentlicht am 12.03.2023

Beklemmend, grausam und komplex

Die marmornen Träume
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Seit Jahren liebe ich die Bücher von Jean-Christophe Grangé und natürlich stellte „Die marmornen Träume “ ein absolutes Must Read für mich dar.
Auch wenn es ein etwas anderer Thriller von ihm ist, kann ...

Seit Jahren liebe ich die Bücher von Jean-Christophe Grangé und natürlich stellte „Die marmornen Träume “ ein absolutes Must Read für mich dar.
Auch wenn es ein etwas anderer Thriller von ihm ist, kann ich ihn nur wärmstens empfehlen.

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt sehr fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre sehr beklemmend und düster.
Er präsentiert uns hier wieder eine ganze Reihe an Charakteren, die jeder für sich ,sehr interessant und vielfältig gestaltet sind.
Am meisten konnte mich jedoch Simon in Atem halten. Ich kann nicht mal sagen warum. Denn sein leichtlebiger Lebensstil macht ihn nicht unbedingt sympathisch und trotzdem wächst er immer mehr ans Herz.
Aber auch Minna mit ihrem kleinen Problem war sehr faszinierend zu beobachten. Ich mochte ihre Art einfach so gern.
Wir begleiten dabei Simon,Minna und Franz.
Drei komplett unterschiedliche Charaktere, bei denen man sich direkt die Frage stellt, wie sie so eine Dynamik entwickeln konnten.

Der Einstieg verlief nicht ganz so reibungslos, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich brauchte tatsächlich etwas, um hineinzufinden und das Ganze zu verinnerlichen.
Diese Geschichte spielt in der Zeit von 1939 – 1942.
Und auch wenn das nicht für jeden etwas ist. Fand ich es unglaublich interessant, wie hier agiert wurde.
Denn er gibt sehr detailliert und authentisch den Alltag der damaligen Zeit wider.
Der Autor nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund und führt uns die Gräueltaten vor Augen. Dabei ist die Brutalität, aber auch die Perfidität unglaublich beängstigend.
Das Ganze ist sehr grausam und geht wirklich an die Substanz.
Immer in Habachtstellung, immer auf der Hut. Nichts kann man tun, ohne das Gefühl zu haben, beobachtet zu werden.
Im Fokus stehen allerdings die Morde, die durch den Marmormann verübt werden.
Und niemand ist vor ihm sicher.
Das war wirklich heftig. Nicht die Leichen an sich, sondern was dadurch transportiert wurde.
Auch wenn man denkt, man kommt dem Täter auf die Spur, so hat man doch keine Ahnung von der komplexen Materie.
Ich war wirklich sprachlos, wie geschickt er die Richtungen wechselte und ich immer wieder von vorn anfangen musste.
Teilweise war ich wirklich erschüttert und schockiert, was sich hinter der Fassade herauskristallisierte.
Nichts fühlen, geht nicht.
Man hängt gebannt an den Zeilen fest und leidet automatisch mit.

Abgesehen davon empfand ich die Traumdeutung und Psychoanalyse als ungemein interessant und vielfältig.
Was sich allerdings am Ende offenbarte, hätte ich niemals für möglich gehalten. Daraus spricht so viel Schmerz und Leid,dass es mich gerade auf der menschlichen Ebene sehr fertig gemacht hat.
Der Autor widmet sich auch sehr gekonnt den psychischen Aspekten, was mir sehr gut gefallen hat.
Ebenso baut er hier Twists ein, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung geben und es dadurch auf eine völlig neue Ebene heben.
Die Ermittlungen empfand ich als sehr gut ausgearbeitet und konnte es wahnsinnig gut nachempfinden.
Insgesamt unfassbar großes Kino.
Eine vielschichtige und komplett unvorhersehbare Story, die das fürchten lehrt und in tiefste Abgründe eintaucht.
Grangé kann auch anders und das absolut gekonnt.

Fazit:
Mit „Die marmornen Träume “ hat Jean-Christophe Grangé einmal etwas völlig anderes geschrieben, als es sonst der Fall ist.
Beklemmend, grausam und komplex.
Ein Thriller, der die Spannung konstant aufrecht erhält und dabei mit Twists punktet, dass dir der Atem wegbleibt.
Ich bin absolut begeistert.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Eine Geschichte, die dir das Herz bricht und es anschließend wieder zusammensetzt

Fire in our Souls
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Seit erster Stunde lese ich unglaublich gern, die Bücher von Yvonne Westphal.
Weil sie emotional, schonungslos, humorvoll, aber vor allem unglaublich ehrlich sind.
Sie brechen dir das Herz, nur um es anschließend ...

Seit erster Stunde lese ich unglaublich gern, die Bücher von Yvonne Westphal.
Weil sie emotional, schonungslos, humorvoll, aber vor allem unglaublich ehrlich sind.
Sie brechen dir das Herz, nur um es anschließend wieder zusammenzusetzen.
Und wie sehr hab ich mich auf „Fire in our Souls “ gefreut, auch wenn ich keinen Schimmer hatte, worum es gehen würde.
Aber ich wusste, sie würde mich auch hier wieder bis ins Mark erschüttern.
Und ich hatte so recht.

Ich liebe ihre Art zu schreiben einfach.
Warmherzig, mitreißend und wahnsinnig bildhaft.
Ich mochte die Atmosphäre unglaublich gern.
Melancholisch, traurig, aber auch voller Energie und Feuer.
Sie hat hier wieder unglaubliche Charaktere erschaffen und ich finde einfach keine Worte, um diese nur ansatzweise gerecht zu beschreiben.
Fakt ist: Es gibt keine Nebencharaktere.
Jeder ist wichtig und elementar für diese Story. Sie zeigt uns hier nicht einfach nur Menschen. Sie zeigt uns Menschen, die verletzlich sind und sich schützen.
Menschen, die selbstverliebt und arrogant sind, weil sie anders nicht in Erscheinung treten können.
Und sie zeigt uns Menschen, die mutig, stark und ehrlich sind und sich niemals verstecken.
Tristan und Rebecca sind das Herzstück dieser Story.
Mutig, tough, verletzlich und unglaublich sensibel.
Wenn man diese beiden sieht, hat man das Gefühl, es zerreißt dich in tausend Stücke, weil du ohne sie nicht mehr sein möchtest.
Rebecca ist ein Engel. Standfest. Unverrückbar. Sie ist ein Vulkan, der jeden Moment ausbrechen kann und das mit so einer Sanftheit und Stärke, dass man sein Herz besser festhalten sollte.
Tristan. So einzigartig, so zynisch und trotzdem warmherzig und sanft. Ich habe ihn bereits geliebt, da wusste ich es selbst nicht einmal.
Und dann ist da dieser berühmte Fels in der Brandung, der auch hier nicht außen vor bleibt.
Am stärksten haben mich Victoria, Jack und Richard beeindruckt.
Aber all diese Menschen gehen so unglaublich unter die Haut, dass es fast weh tut. Bis auf Sherry,die mich immer zum lachen gebracht hat.

Erst wenn du alles verloren hast, kannst du neue Kraft gewinnen und dich selbst entdecken.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Mich haben Tristan und Rebecca sofort begeistert. Feuer und Eis treffen aufeinander und ich habe ihre Dialoge so unfassbar geliebt.
Man spürt einfach diese Energie und Leidenschaft unglaublich intensiv.
Man bekommt hier allerdings auch einen Nachhilfekurs in Zynismus, Sarkasmus und Ironie, was mir enorm gut gefallen hat. Viele kennen bis heute den Unterschied nicht.
Darüber hinaus gibt uns Yvonne Westphal so viel mehr als eine leichtlebige New Adult Story.
Sie geht tiefgreifend und schonungslos vor.
Fügt Schmerzen und Qualen zu.
Aber die Wahrheit tut immer weh, oder?

Sie greift hier sensible und ernste Themen auf, die so unglaublich wichtig sind und viel zu oft passieren.
Sie zeigt, dass es ein Fehler ist, seine Stimme nicht zu erheben.
Dass sich nur etwas ändern kann, wenn wir selbst unseren Beitrag leisten und mein Gott, sie hat so recht.
Mir ging diese Geschichte sehr an die Nieren, besonders als man Einblicke in die Hintergründe erhielt. Die so niederschmetternd, tragisch und erschütternd sind.
So viel Schmerz, Wut und Ausweglosigkeit.
Sie zeigt uns Menschen, die nicht perfekt sind, aber ihre Charaktereigenschaften machen sie perfekt.
Aber sie zeigt uns auch, wie leicht Menschen gebrochen, manipuliert und zerstört werden können.
Dass Menschen für andere nichts weiter sind als Individuen, mit denen man spielen kann.
Aber dass man als Einzelperson nichts ausrichten kann, ohne selbst niedergestampft zu werden.
Gott, ich war so wütend und schockiert.
Es ist nicht nur diese maßlose Arroganz und Ignoranz. Vor allem zeigt es dir, wie wenig die Menschen selbst von sich halten.

Diese Story hat mich so unglaublich überrascht und überwältigt.
Danke Rebecca für deine Wärme, Zuversicht und Stärke.
Die Lovestory ist wahnsinnig sanft und berührend.
Und darüber hinaus hat Yvonne Westphal die Themen mit sehr viel Feingefühl und Brisanz ausgearbeitet.
Sie schafft darüber hinaus eine wahnsinnig tolle Wohlfühlatmosphäre, besonders das Milk and Honey ist ein Traum.
Trauer oder Tragik ändern die Menschen nicht.
Worte sehr wohl.
Es geht hier um Loslassen, Ankommen , Vertrauen und Loyalität.
Es ist eine Geschichte darüber, dass man sich niemals verstecken sollte. Denn wenn du nicht selbst für dich einstehst, wer soll es dann tun?
Kämpfe – denn nur so kannst du etwas verändern.

Fazit:
Mit „Fire in our Souls “ hat Yvonne Westphal eine sehr tiefgreifende, emotionale und melancholische Geschichte geschrieben, die mehr als das Herz berührt.
Worte, voller Empathie und Leidenschaft gewoben, mit Charakteren, die so wandelbar und einzigartig sind und darüber hinaus, findet man hier sehr sensible und ernste Themen, die alles verändern.
Ich hab es so geliebt, ich war so wütend und habe so unglaublich mitgefühlt.
Eine Geschichte, die dir das Herz bricht und es anschließend wieder zusammensetzt.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 09.03.2023

Überraschend, verstörend und emotional

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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"Stigma“ von Lea Adam klang mal nach einem richtig guten Thriller.
Natürlich musste ich meine Nase direkt tiefer reinstecken und ja, Lea Adam hat mich hier richtig überrascht und ich verlange definitiv ...

"Stigma“ von Lea Adam klang mal nach einem richtig guten Thriller.
Natürlich musste ich meine Nase direkt tiefer reinstecken und ja, Lea Adam hat mich hier richtig überrascht und ich verlange definitiv mehr von Milo.

Der Schreibstil der Autorin ist wahnsinnig angenehm, mitreißend und bildhaft.
Dazu erschafft sie eine sehr beklemmende und bedrohliche Atmosphäre, was unglaublich gut passt.
Richtig toll fand ich hier wirklich die Charaktere. Wobei wir hier überwiegend Milo begleiten, so bekommen wir auch Einsicht durch die Augen der Opfer. Was zwar extrem an die Nieren geht, aber die Blickwinkel auch erweitert.
Milo ist eine starke Ermittlerin, die sich so leicht nicht in die Ecke drängen lässt.
Zudem zeigt sie aber auch viel Verletzlichkeit und Wärme, was sie einfach sehr sympathisch macht.
Insgesamt empfand ich alle Charaktere als sehr authentisch und greifbar.

Der Einstieg war direkt nervenaufreibend und unfassbar spannend. Zudem verstört es auch auf eine Art und Weise.
Die Autorin fackelt hier wirklich nicht lange und kommt direkt auf den Punkt.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich besonders mit den Opfern mitgelitten habe.
Wobei hier nicht Opfer gleich Opfer ist.
Es gibt zwei Arten von Opfern.
Die Frauen, die Opfer sexueller Übergriffe geworden sind und Männer, die bestialisch ermordet wurden.
Natürlich gingen mir die ersteren Opfer sehr nahe. Zudem ist die Thematik wirklich harter Tobak . Da sich die Autorin wirklich nicht scheut, dies auch detailreich zu zelebrieren.
Und daraus spricht so viel Hoffnungslosigkeit, Wut, Angst und Verzweiflung.
Man fühlt sich machtlos, weil es einfach nichts gibt, was man tun kann.
Man fühlt nur eine tiefe Ohnmacht und eine schier endlose Leere, die alles in einem zerstört.
Und dann gibt es die anderen Opfer.
Und man fühlt nur Befreiung und Genugtuung. Aber ist das richtig? Darf man das? Macht uns das nicht selbst zu schlechten Menschen?
Darf man wirklich gleiches mit gleichem vergelten?
Und hängen überhaupt beide Dinge miteinander zusammen?

Lea Adam hat hier eine verdammt wichtige und ernste Thematik ausgearbeitet, was mir unglaublich gut gefallen hat.
Das mit einer Eindringlichkeit und Schärfe, dass einem die Luft wegbleibt.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass nicht jeder diesen Thriller lesen kann.
Weil er wirklich extrem an die Nieren geht. Das Leid und die Qual mitzuerleben, hebt es gleich auf ein höheres Level.
Lea Adam schafft eine gute Balance zwischen den Gewalttaten und Ermittlungen, zumal die Bedrohung immer größer wird und es droht, persönlich zu werden.
Es gibt so viele Verdächtige, aber kein klares Ziel.
Es werden Wendungen eingebaut, die mich völlig aus der Bahn geworfen haben und zudem sind die Emotionen so unglaublich groß und vielfältig.

Mich konnte die Autorin positiv überraschen und begeistern. Sie teilt ordentlich aus, wirft aber auch stumme Fragen in den Raum, die es wirklich in sich haben.
Dieses Werk lässt das Thrillerherz definitiv höher schlagen.
Ich würde mich sehr freuen, noch mehr von Milo zu lesen.

Fazit:
Lea Adam konnte mich mit „Stigma“ direkt überraschen und wirklich begeistern.
Ein tiefgreifender Thriller, der auf so vielen Ebenen Schmerzen zufügt.
Überraschend, verstörend und emotional.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 09.03.2023

Feinfühlig, grausam und verstörend zugleich

Old Country – Das Böse vergisst nicht
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Auf den Horror Roman von Matt und Harrison Query war ich total gespannt.
Old Country klang so unglaublich gut, dass es nur gut werden konnte.
Und eins ist Fakt: Ich habe genau das bekommen, was ich mir ...

Auf den Horror Roman von Matt und Harrison Query war ich total gespannt.
Old Country klang so unglaublich gut, dass es nur gut werden konnte.
Und eins ist Fakt: Ich habe genau das bekommen, was ich mir erhofft habe und darüber hinaus noch eine sehr wichtige Message, die zwischen die Zeilen gelegt wird.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist sehr angenehm zu lesen. Enorm mitreißend, fesselnd und absolut bildgewaltig.
Die ruhige, aber doch sehr beklemmende und beunruhigende Atmosphäre macht dieses Buch in meinen Augen aus.
Jeden Moment Spannung pur, weil man nie weiß, was als nächstes passiert.
Harry und Sasha stehen hier im Fokus.
Beide erfüllen sich ihren Traum von ihrem eigenen Heim. Beide sind im Himmel und es ist fast zu schön, um wahr zu sein.
Ich hab beide unglaublich gern gemocht.
Sasha mit ihrer Engelsgeduld,ihrem Sanftmut und ihrer Intelligenz. Eine sehr empathische und kluge junge Frau, die über sich hinauswächst und Vertrauen über alles stellt.
Harry trägt viele Narben mit sich herum und weiß Gott, er hat einiges hinter sich.
Auch die Nebencharaktere sind sehr gut ausgearbeitet und dargestellt. Durchweg sympathisch, auch wenn ich oft nach einem Makel bei Ihnen gesucht habe.
Aber sie alle schleichen sich mehr oder minder ins Herz ,ohne dass man etwas dagegen tun kann. Ganz besonders Dash.

Dieser Roman ist eher ruhig und trotzdem unglaublich nervenaufreibend. Man spürt diese Bedrohung unschwellig, da sie stetig wahnsinnig präsent ist und permanent für eine gewisse Beklommenheit sorgt.
Besonders Harry und Sasha sind sehr tiefgründig ausgearbeitet. Ganz besonders Harry. Man erfährt wahnsinnig viel über seinen Hintergrund. Was sehr schmerzhaft und tragend ist. Dadurch bekommt man ein sehr gutes Gefühl für ihn.
Das Setting ist atmosphärisch pur.
Gut durchdacht und sehr faszinierend.
Idyllisch, grausam und unheimlich zugleich.
Zudem werden die beiden mit Dingen konfrontiert, die man nie für möglich halten würde.
Es ist sehr verstörend und beängstigend, was hier passiert und mit welchen Herausforderungen man es hier zu tun bekommt.
Dabei gehen Harry und Sasha sehr unterschiedlich damit um, bilden aber dennoch eine Einheit.

Die Idee dahinter hat mir richtig gut gefallen, auch wenn es sehr grausam und verrückt ist.
Aber dennoch liegt hier auf der einen Seite sehr viel Schärfe und Eindringlichkeit darin verborgen. Und zum anderen auch sehr viel Feingefühl und Emotionalität.
Jede Sekunde ist unglaublich spannend.
Man spürt förmlich diese innere Anspannung, diese Bedrohung und das anschließende Loslassen. Man hat das Gefühl, genau den gleichen Höllenritt zu durchleben, wie es Harry und Sasha tun.
Hass, Wut, Verzweiflung und Ausweglosigkeit in seiner schlimmsten Form.
Aber zugleich auch eine gewisse Zufriedenheit und Akzeptanz.
Aber worauf zielt das Ganze hinaus?
Sicher nicht das, was man sich wünschen oder vermuten würde.
Dafür aber etwas sehr essentielles, was wichtiger ist als alles, was man sich vorstellen kann.
Mich konnten die beiden Autoren absolut überzeugen und in den Bann ziehen.
Ich liebe dieses Buch auf eine Weise, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.

Fazit:
Old Country von Matt und Harrison Query ist genau das, was ich mir erhofft habe und noch viel mehr.
Feinfühlig, grausam und verstörend zugleich.
Es ist sehr atmosphärisch und unglaublich nervenaufreibend.
Zudem legt es einfach so viel zwischen die Zeilen.
Beeindruckend und tiefgreifend.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 05.03.2023

Eine Geschichte die so wichtig ist und dabei wahnsinnig unter die Haut geht

All die Sterne zwischen uns
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Als ich zum ersten Mal „All die Sterne zwischen uns“ von Katharina Olbert gesehen habe, war ich direkt begeistert.
Und auch der Klappentext klang ausgesprochen gut, so das ich es unbedingt lesen musste.
Wer ...

Als ich zum ersten Mal „All die Sterne zwischen uns“ von Katharina Olbert gesehen habe, war ich direkt begeistert.
Und auch der Klappentext klang ausgesprochen gut, so das ich es unbedingt lesen musste.
Wer allerdings hier eine leichte Lektüre für zwischendurch vermutet, ist hier falsch gewickelt.
Denn diese Story ist schwer, melancholisch und unglaublich traurig.

Der Schreibstil der Autorin hat mich direkt begeistert. Fesselnd, bildhaft und unglaublich mitreißend.
Die Atmosphäre ist dabei sehr melancholisch und schwer.
Im Fokus stehen hierbei Clarissa und Bela.
Zwei sehr gebrochene Charaktere, die vom Leben aus der Bahn geworfen wurden.
Sie sind verloren, einsam. Einfach zerbrochen und haben sich irgendwie auf ihrem Weg selbst verloren.
Auch die Nebencharaktere sind sehr interessant gestaltet, auch wenn sie alles andere als einfach sind.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen und das spürt man einfach mehr als deutlich.
Einzig Louis und Clarissas Papa haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und für etwas Leichtigkeit in dieser schweren Zeit gesorgt.
Sie sind authentisch und greifbar. Und ja, vielleicht fühlt man so intensiv mit ihnen mit, weil man sich unglaublich gut in sie hineinversetzen kann.
Auch wenn es schwer ist, dieses Leid zu durchleben, so findet man doch ein gewisses Gefühl dafür.

Ich ließ mich sofort mitten in die Geschichte hineinfallen und es tat so unglaublich gut.
Katharina Olbert erzählt es mit wahnsinnig viel Feingefühl und einer Sanftheit, die direkt unter die Haut geht.
Sie schildert uns den Klinikaufenthalt, aber gleichzeitig zeigt sie uns die Menschen und ihre Schicksale.
Und ja, es gibt Konflikte, es gibt Rückfälle, Wut und Angst.
Es gibt Vorurteile und Nischendenken.
Und dann werden wir mitten in Clarissas und Belas Geschichte hineingezogen.
Man erlebt, wie sie verzagen, aber auch wie sie aufstehen, Fehler machen ,aber auch lernen sich zu öffnen.

Einen ganz besonders intensiven Einblick bekommt man in Clarissas Leben.
Puh, das war wirklich heftig. Zumal man sich damit wirklich gut identifizieren kann.
Es gibt so viel Schmerz und Angst.
Trauer und Wut.
Aber es scheint nicht aufzuhören, es scheint kein Ende in Sicht. Es scheint ihr schier den Atem zu nehmen, so dass man einfach keine Wahl hat, als unter dieser Last zusammenzubrechen.
Erst als man hinterfragt und analysiert, scheint sich wirklich etwas zu ändern.
Stress ist ein enormer Faktor in unserem Leben, der schnell an Kontrolle gewinnt.
Aber nur wir entscheiden, ob er sie erhalten darf.
Es ist kein Fehler, nicht alles schaffen zu können. Es ist kein Fehler, sich einsam und verloren zu fühlen.
Aber es ist ein Fehler, andere über uns bestimmen zu lassen.
Die Autorin hat hier etwas ganz wichtiges und entscheidendes zu Papier gebracht.
Es gab Momente, die haben mich enorm stark gefordert und ja, mir kamen die Tränen.
Aber nicht vor Enttäuschung oder Wut.
Sondern vor Rührung und Dankbarkeit.
Das sind so kostbare Dinge im Leben, die wir viel zu oft nicht wertschätzen.
Vielleicht lässt uns diese Geschichte wieder aufmerksamer durchs Leben gehen.
Allein der Epilog war für mich zuviel des Guten und wäre absolut nicht notwendig gewesen.

Fazit:
Katharina Olbert hat mit „All die Sterne zwischen uns“ eine sehr einfühlsame, melancholische und tiefgreifende Geschichte geschrieben, die in jeder einzelnen Sekunde unter die Haut geht.
Einsam, verloren und melancholisch.
Eine Geschichte, die das Leben schreibt und dabei so viele Wahrheiten und Werte zwischen die Zeilen legt.
Unbedingt lesen.