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Veröffentlicht am 23.04.2023

weniger wäre hier mehr gewesen

Die Kinder der Luftbrücke
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Das Buch führt den Leser in das Jahr 1948 in den Westsektor Berlins. Hier lebt Nora Thalfang mit Mutter Else, jüngerer Schwester und ihren beiden kleinen Kindern. Ihr Mann gilt seit 1943 als vermisst und ...

Das Buch führt den Leser in das Jahr 1948 in den Westsektor Berlins. Hier lebt Nora Thalfang mit Mutter Else, jüngerer Schwester und ihren beiden kleinen Kindern. Ihr Mann gilt seit 1943 als vermisst und so muss sie allein täglich kämpfen, um ihre Familie durchzubringen. Lebensmittel sind mehr als knapp und so weiß sie gesamte Familie wie es sich anfühlt mit knurrendem Magen ins Bett zu gehen. Doch dann bietet sich ihr die Gelegenheit als Übersetzerin und Sekretärin für die US-Alliierten auf dem Flughafen Tempelhof zu arbeiten. Ihr Glück ist es, dass sie perfekt englisch spricht.
Ich fand es sehr berührend und nachvollziehbar, wie die Autorin die Heißhungerattacken der Kinder nach Süßem beschreibt. Gerade der erst fünfjährige Jörg, hat mir echt leidgetan. Den vorwitzigen, neugierigen und begeisterungsfähigen Jungen habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Noras Job in Tempelhof fällt genau in die Zeit als die russischen Besatzer die Versorgung Westberlins von der Außenwelt abschneiden. Weder Strom noch Lebensmittel sind nun ausreichend vorhanden. In die Geschichte um Nora bettet die Autorin diese geschichtsträchtigen Ereignisse der Rosinenbomber sehr gut ein und lässt das Chaos und die Entbehrungen der Bevölkerung miterleben. Leider tut sie das mit sehr viel Beschreibungen zur Gefühlvielfalt Noras. Denn sie steht immer im Zwiespalt nicht genug für ihre Kinder da zu sein, ihre Kinder und den Haushalt der Mutter zu überlassen. Außerdem hat sie den zwei Jahre jüngeren amerikanischen Piloten Matthew kennengelernt, entwickelt Gefühle für ihn. Sie fühlt sich dabei schlecht. Verrät sie damit nicht ihren Ehemann? Hierbei kam es zu vielfachen Wiederholungen, die der Handlung nicht guttaten. In meinen Augen wäre hier weniger mehr gewesen. Gleiches gilt für die sich entwickelnde Liebe Noras zu Matthew. Insgesamt gebe ich daher nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Geschichte wirkte etwas abgehackt

Träume aus Eis
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Erna und Josef haben einen Traum, sie wollen einen Eissalon in München eröffnen. Dafür setzt sich die gesamte Familie ein, nebst Fanny der Küchenmamsell. Doch der Neuanfang ist schwer. Nur zögerlich finden ...

Erna und Josef haben einen Traum, sie wollen einen Eissalon in München eröffnen. Dafür setzt sich die gesamte Familie ein, nebst Fanny der Küchenmamsell. Doch der Neuanfang ist schwer. Nur zögerlich finden Kunden den Weg in ihren Laden. Aber Josef gibt nicht auf, kreiert die absonderlichsten Eissorten bis ihm dann die zündende Idee fürs Steckerl-Eis bekommt, das hatte er in Berlin gesehen. Dieses Eis am Stiel soll den Ausweg aus fehlenden Einnahmen bringen soll….
Die Autorin stellt den Kapiteln immer ein Datum voran. Als Orientierung für den Leser war der Zeitstempel recht angenehm. Doch kam es durch diesen Wechsel in meinen Augen immer zu Brüchen in der Handlung. Oftmals fehlte mir am Ende der Kapitel noch einige weiterführende Sätze. Da trifft beispielsweise Frieda, nachdem Erich ihr vor allen Leuten im Restaurant einen Heiratsantrag macht und erstmals auf ihre Schwiegereltern. Ende. Kein Wort wie die erste Begegnung war, nichts. Die Geschichte wirkte dadurch an mehreren Stellen recht holprig und ließ diese Familiengeschichte nicht rund erscheinen. Oftmals wurden neue Ereignisse anhand des Datums herausgearbeitet, ohne im Folgenden eine Entwicklung darauf aufzubauen. Was gut herausgearbeitet wurde, war der Zusammenhalt der Familie. Familie Pankower hat ein sehr großes Herz und so dass sie auch Fanny und Ludwig, den Stammkunden, miteinschließt. Auch die teilweise im bayrischen Dialekt geführten Dialoge haben mir gefallen. Die habe ich als Preuße sogar problemlos verstanden. Insgesamt betrachtet gebe ich für diesen Familienroman nicht mehr als 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

bin einfach nicht eingefangen worden von dem Verwirrspiel

Erinnere dich!
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Dr. Arno Seitz ist Dozent an der Humboldt-Uni in Berlin. Ursprünglich kommt er aus Wendling, einem Ort am Rande der Alpen, dem er aber den Rücken gekehrt hat, da dieser Ort mit zu traurigen Erinnerungen ...

Dr. Arno Seitz ist Dozent an der Humboldt-Uni in Berlin. Ursprünglich kommt er aus Wendling, einem Ort am Rande der Alpen, dem er aber den Rücken gekehrt hat, da dieser Ort mit zu traurigen Erinnerungen aus seiner Jugend verbunden ist. Hier ist vor 20 Jahren Maja seine Jugendliebe während einer gemeinsamen Bergtour verschwunden und danach nie wieder aufgetaucht. Nun erhält er eine Einladung genau dorthin zum 20-jährigen Abi-Treffen. Soll er hinfahren, seine alte Klicke wiedertreffen? Die Klicke, bei der Maja nun fehlen wird. Als ihm ein billiges Handy zugeschickt wird und darauf immer wieder die Aufforderung „Erinnere dich!“ erscheint, entschließt er sich am Klassentreffen teilzunehmen, sich seinen Erinnerungen zu stellen.
Dem Autor gelingt es sehr gut Arnos Schmerz über den Verlust seiner Jugendliebe zu beschreiben. Dabei entwickelt er, wie Arnos Ohnmacht sich zu erinnern, langsam verändert. Getriggert die Handynachrichten und -bilder in denen er beschuldigt wird Maja etwas angetan zu haben, tauchen Erinnerungen aus der Vergangenheit wieder auf. Kann er den neuen Erinnerungen trauen oder sind sie nur ein Spiegel der Anschuldigungen? Glaubt Arno in einem Moment sich selbst in der Erinnerung völlig neu zu entdecken, so kommen kurz danach wieder Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner neuen Erinnerungen auf. Es ist ein ständiges hin und her, das mich anfangs gepackt hat, weil wissen wollte was damals mit Maja passiert ist. Als dann die Verwirrung bei mir zu groß wurde, konnte ich mich nicht mehr auf das Buch einlassen. War zu abgelenkt von der Frage, ob man wirklich Erinnerungen suggeriert bekommen kann, um diese dann für wahr zu halten? Auch wenn dieser Thriller geschickt Gegenwart und Vergangenes verbindet, Lug in Trug verwandelt, hat der Autor mich auf dem Weg zum Schluss irgendwann verloren. Überzeugen konnte das Buch mich leider nicht. Von mir gibt’s daher nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

interessante Sicht, bei der ich aber Spannung vermisst habe

Stigma
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Das Cover hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Da sich auch die Kurzbeschreibung spannend angehörte, habe ich zugegriffen. Doch leider haben sich meine Erwartungen nach spannenden Lesestunden nicht erfüllt. ...

Das Cover hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Da sich auch die Kurzbeschreibung spannend angehörte, habe ich zugegriffen. Doch leider haben sich meine Erwartungen nach spannenden Lesestunden nicht erfüllt. Zu umfassend berichtet die Autorin von Milos privatem Umfeld. Ihre zutiefst mit ihren serbischen Wurzeln verbundene Familie, deren Nähe Milo ausweicht. Denn sie lebt mit einer Frau seit zwei Jahren zusammen, was sie sich ihrer Familie nicht zu sagen traut. Wenn die Heimlichkeiten auch nachvollziehbar sind, so belasten sie auch ihre Beziehung mit Valerie, tragen insgesamt nicht zum Spannungsaufbau bei.
Gefallen haben mir die kursiven Kapitel, in denen die weiblichen Opfer beschreiben, was Männer ihnen angetan haben. Anfangs kennt man die Frauen nicht, aber im Laufe der Geschichte bildet sich ein Gesamtbild. Ein Bild, das vermuten lässt, dass Frauen sich an den Männern nun rächen. Auch Milo und ihr Team ermitteln in diese Richtung. Nur leider kommen Ermittlungserfolge hier nur sehr zögerlich. Wobei ich beim Lesen oft entsetzt war, wie unprofessionell diese Ermittlerin vorgeht. Ich denke da zum Beispiel an das Verschweigen der Drohnachrichten auf ihrem Handy wie auch ihre Alleingänge bei den Ermittlungen. Sehr gut beschrieben und in meinen Augen gelungen sind die Beschreibungen der wechselnden Emotionen der Opfer. Angst, Ohnmacht, Verzweiflung wandeln sich zu Sicherheit, ja Freude über den Tod des Peinigers.
Doch insgesamt betrachtet fehlte es mir einfach an Spannung und so gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

leider etwas enttäuscht

Am Faden des Spielers
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Ex-Polizist Nik Pohl ist die letzte Hoffnung des Kleinkriminellen Kevin Cuizek, der bei einem versuchten Einbruch in eine Bar auf zwei erschossene Polizisten trifft. Natürlich ist er der Hauptverdächtige. ...

Ex-Polizist Nik Pohl ist die letzte Hoffnung des Kleinkriminellen Kevin Cuizek, der bei einem versuchten Einbruch in eine Bar auf zwei erschossene Polizisten trifft. Natürlich ist er der Hauptverdächtige. Selbst angeschossen flieht er, um Pohl seine Unschuld zu beteuern. Nik glaubt ihm und versucht mit seinem Hackerfreund Jon und dem Pathologen Balthasar den tatsächlichen Ablauf aufzudecken. Und genau da habe ich die Vorstellung dieses Trios vermisst. Neue Leser haben es schwer die Beziehung der drei zu erfassen. Es wird nur die Brillanz von Nik betont und die fast uneingeschränkten Möglichkeiten von Jon sich in fremde Datenbanken einzuhacken.
Wie die drei dann zusammenarbeiten und sich ergänzen ist dann sehr erfolgreich, sie sind eben ein eingespieltes Team. Dieser Fall führt sie allerdings immer wieder in Sackgassen. Ermittlungsansätze gehen ins Leere und darum muss Nik immer wieder bei Null ansetzen, um neue Ungereimtheiten zu finden und dann in eine neue Richtung zu ermitteln. Die ganze Ermittlung der Drei kam mir vor wie ein JoJo – immer wieder haben sie den Faden aufgerollt und neue Ansätze gesucht. So richtig kam da bei mir keine Spannung auf. Schade, da habe ich schon spannendere Krimis vom Autor gelesen. Darum kann ich leider auch nur 3 Lese-Sterne geben.

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