Kurzweiliger CosyCrime mit Senioren-Ermittlerinnen und Wellensittich
Der Vogel war’s!Da liegt plötzlich ein Toter in Leahs Garten, offensichtlich erschlagen. Und Inspector Dowling hat nichts Besseres zu tun, als den Mord der 70jährigen Leah anzuhängen, die aus allen Wolken fällt. Sie mobilisiert ...
Da liegt plötzlich ein Toter in Leahs Garten, offensichtlich erschlagen. Und Inspector Dowling hat nichts Besseres zu tun, als den Mord der 70jährigen Leah anzuhängen, die aus allen Wolken fällt. Sie mobilisiert ihre beiden Freundinnen Ruth und Betty und zu dritt machen sie sich auf Mördersuche. Als sie endlich herausgefunden haben, wer der Tote überhaupt ist und klar ist, dass es sich bei ihm um einen geldgierigen Schürzenjäger handelt, haben sie gleich mehrere Verdächtige und ermitteln in alle Richtungen. Dabei lösen sie nebenbei noch das eine oder andere Verbrechen, doch der Mörder war bisher noch nicht dabei. Bis Leah eines Tages einer heißen Spur nachgeht und dabei sich selbst in größte Gefahr begibt.
Ich fand die Idee, drei ältere Semester als Ermittlerinnen einzusetzen und noch dazu einen Wellensittich statt des üblichen Vierbeiners sehr ansprechend und einfach mal was anderes. Mir gefallen Schreibstil und Story sehr gut. Man fliegt durch das Buch, Langeweile kommt keine auf, allerdings nun auch nicht gerade die allerhöchste Spannung. Doch das macht nichts, es ist schließlich ein CosyCrime und genauso funktioniert es auch: ich habe mich wohlgefühlt beim Lesen. Die Figuren hätten gerne noch ein kleines bisschen mehr Tiefe haben dürfen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Mir hat die Freundschaft zwischen den drei Frauen sehr gut gefallen und schön, dass sie alle drei so unterschiedlich und sich doch so einig sind. Wer letztlich den Mord begangen hat, habe ich nicht sofort gewusst, aber doch im Laufe der Geschichte ahnen können. Macht aber nichts, die Auflösung war dennoch interessant und keineswegs an den Haaren herbeigezogen. Wellensittich Peachys Rolle in dem Ganzen ist auf das begrenzt, was er ist: nämlich ein Vogel. Sie löst also keine Fälle, gibt keine entscheidenden Hinweise, sondern piept, schimpft, fliegt, sorgt für gute Laune und ist für Leah ein kleiner Anker im Leben. Das gefällt mir, alles andere wäre zu abgehoben. Was den Inspector betrifft: da hoffe ich, dass er im nächsten Band nicht ganz so ein widerwärtiger Kotzbrocken ist und sich an seine Manieren erinnert. Er muss ja kein weichgespülter Everybody´s Darling sein, aber so ein bisschen Anstand und Feingefühl gepaart mit einem bisschen weniger Stinkstiefeligkeit täten ihm gut.
Alles in allem ein kurzweiliger CosyCrime, leichte Unterhaltung mit einem sehr gut lesbaren Schreibstil und Figuren, die Stoff für mehr bergen. Old Alley Town als Setting passt super und gefällt mir gut. Von mir sehr gute 4/5 Sterne. Ich freue mich auf die Fortsetzung.