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Veröffentlicht am 28.04.2023

Kurzweiliger CosyCrime mit Senioren-Ermittlerinnen und Wellensittich

Der Vogel war’s!
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Da liegt plötzlich ein Toter in Leahs Garten, offensichtlich erschlagen. Und Inspector Dowling hat nichts Besseres zu tun, als den Mord der 70jährigen Leah anzuhängen, die aus allen Wolken fällt. Sie mobilisiert ...

Da liegt plötzlich ein Toter in Leahs Garten, offensichtlich erschlagen. Und Inspector Dowling hat nichts Besseres zu tun, als den Mord der 70jährigen Leah anzuhängen, die aus allen Wolken fällt. Sie mobilisiert ihre beiden Freundinnen Ruth und Betty und zu dritt machen sie sich auf Mördersuche. Als sie endlich herausgefunden haben, wer der Tote überhaupt ist und klar ist, dass es sich bei ihm um einen geldgierigen Schürzenjäger handelt, haben sie gleich mehrere Verdächtige und ermitteln in alle Richtungen. Dabei lösen sie nebenbei noch das eine oder andere Verbrechen, doch der Mörder war bisher noch nicht dabei. Bis Leah eines Tages einer heißen Spur nachgeht und dabei sich selbst in größte Gefahr begibt.

Ich fand die Idee, drei ältere Semester als Ermittlerinnen einzusetzen und noch dazu einen Wellensittich statt des üblichen Vierbeiners sehr ansprechend und einfach mal was anderes. Mir gefallen Schreibstil und Story sehr gut. Man fliegt durch das Buch, Langeweile kommt keine auf, allerdings nun auch nicht gerade die allerhöchste Spannung. Doch das macht nichts, es ist schließlich ein CosyCrime und genauso funktioniert es auch: ich habe mich wohlgefühlt beim Lesen. Die Figuren hätten gerne noch ein kleines bisschen mehr Tiefe haben dürfen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Mir hat die Freundschaft zwischen den drei Frauen sehr gut gefallen und schön, dass sie alle drei so unterschiedlich und sich doch so einig sind. Wer letztlich den Mord begangen hat, habe ich nicht sofort gewusst, aber doch im Laufe der Geschichte ahnen können. Macht aber nichts, die Auflösung war dennoch interessant und keineswegs an den Haaren herbeigezogen. Wellensittich Peachys Rolle in dem Ganzen ist auf das begrenzt, was er ist: nämlich ein Vogel. Sie löst also keine Fälle, gibt keine entscheidenden Hinweise, sondern piept, schimpft, fliegt, sorgt für gute Laune und ist für Leah ein kleiner Anker im Leben. Das gefällt mir, alles andere wäre zu abgehoben. Was den Inspector betrifft: da hoffe ich, dass er im nächsten Band nicht ganz so ein widerwärtiger Kotzbrocken ist und sich an seine Manieren erinnert. Er muss ja kein weichgespülter Everybody´s Darling sein, aber so ein bisschen Anstand und Feingefühl gepaart mit einem bisschen weniger Stinkstiefeligkeit täten ihm gut.

Alles in allem ein kurzweiliger CosyCrime, leichte Unterhaltung mit einem sehr gut lesbaren Schreibstil und Figuren, die Stoff für mehr bergen. Old Alley Town als Setting passt super und gefällt mir gut. Von mir sehr gute 4/5 Sterne. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2023

Der Unterschied zwischen mutig und angstfrei

Filius Fuchs & Margret Maus
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Der kleine Fuchs Filius hört eines Morgens ein seltsames Geräusch draußen und schleicht sich aus dem Fuchsbau, um zu sehen, was das wohl ist. Mutig läuft er hinterher, obwohl er doch Angst hat. Aber die ...

Der kleine Fuchs Filius hört eines Morgens ein seltsames Geräusch draußen und schleicht sich aus dem Fuchsbau, um zu sehen, was das wohl ist. Mutig läuft er hinterher, obwohl er doch Angst hat. Aber die Neugierde siegt und er will jetzt einfach ein mutiger Fuchs sein. Als er dann entdeckt, dass das vermeintliche Monster nur eine kleine Maus ist, muss er über sich selbst lachen. Doch plötzlich ist die Maus in großer Gefahr, droht zu ertrinken. Filius rettet sie und schenkt ihr Erdbeeren, um ihr zu zeigen, dass er ihr nichts tun wird.

Die kleine Maus Margret hat niemals Angst. Als sie direkt vor dem Fuchsbau einen leckeren Apfel sieht, möchte sie ihn sich holen. Doch Vorsicht: jede Maus weiß schließlich, dass Füchse böse und gemein sind. Als sie sich den Zeh stößt und laut jammert, wird der Fuchs wach. Margret muss fliehen und spielt dem Fuchs dabei vor, sie wäre ein großes Monster. Mitten in der Flucht stolpert Margret und landet im Teich. So sehr sie auch strampelt, sie schafft es nicht heraus und da ist auch noch der Fuchs, der sie sicher gleich fressen will. Doch statt dessen hilft er ihr und schenkt ihr auch noch Erdbeeren.

Das Buch besticht durch seine durchgehend doppelseitigen sehr hübschen bunten Zeichnungen, die absolut liebevoll gemacht sind. Der Text je Doppelseite ist kurz (4-12 Zeilen) und in Reimform. Diese sind kindgerecht, wenn auch nicht immer wirklich reimend (verlässt und ist reimt sich z.B. nicht, ebenso wie Fehler und Jäger). Doch das ist nicht weiter schlimm, da die Geschichte einfach sehr süß ist. Diese zusammen mit den super schönen Bildern macht Spaß, eignet sich perfekt zum Vorlesen und gemeinsam anschauen. Kinder bekommen ein Sprachgefühl und wertvolle Botschaften mit wie Hilfsbereitschaft, Vorurteile überwinden, Freundschaft, Mut und Selbstbewusstsein.

Was mir besonders gut gefällt ist, dass es ein Wendebuch ist. Man kann es also von vorne oder von hinten lesen. Eine Geschichte aus zwei Blickwinkeln. Einmal aus Sicht von Filius Fuchs und einmal dieselbe Geschichte von Margret Maus. In der Mitte treffen sie sich dann mit dem schönen Ergebnis, dass beide ihr Herz an den jeweils anderen verschenkt haben.

Ich mag das Buch und empfehle es gerne als wirklich schönes Bilderbuch mit Botschaft und Spaß weiter. Eine Geschichte schon für die ganz Kleinen mit tollen Bildern zum Entdecken. Die Seiten bestehen übrigens aus stabilem Naturpapier, sie sind also robust (jedoch nicht so dick wie ein Pappbuch) und damit gut für kleine Kinderhände geeignet. 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 12.03.2023

Entdeckungsreise durch die Nacht – traumhaft schön illustriert

Tiere der Nacht – Wildes Leben in der Dunkelheit
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Die nachtaktive Tierwelt in 11 Gebieten werden hier kurz durchleuchtet und kleine wissbegierige Leser erhalten neben detaillierten, sehr schönen Zeichnungen und ein bisschen was an Wissen zu verschiedenen ...

Die nachtaktive Tierwelt in 11 Gebieten werden hier kurz durchleuchtet und kleine wissbegierige Leser erhalten neben detaillierten, sehr schönen Zeichnungen und ein bisschen was an Wissen zu verschiedenen Tierarten vermittelt. Die 11 Gebiete sind:

• Stadt
• Regenwald
• Strand
• Outback
• Wald
• Arktis
• Gebirge
• Mangrove
• Wüste
• Korallenriff
• Savanne

Das Buch besticht vor allem durch seine wunderschöne Gestaltung. Schon das Cover ist eine echte Augenweide und einfach nur wunderschön! Innen setzt sich das fort in traumhaften, doppelseitigen Bildern, die passend zum Gebiet einen bestimmten Grundfarbton haben. Da hat sich die Illustratorin wirklich Gedanken gemacht und es toll umgesetzt. In den Bildern kann man sich regelrecht verlieren, es gibt viel zu entdecken, die Tiere sind originalgetreu gezeichnet und nicht etwa comichaft. Das finde ich super, erwarte das bei einem Sachbuch aber auch. Jedes Gebiet wird mit einem kurzen Text (7-10 Zeilen) charakterisiert und hat dann auch mehrere Infoboxen mit Wissenswertem zum jeweiligen Tier. Aufgrund der Kürze können das natürlich nur oberflächliche, wenige Infos sein. Die sind dafür kindgerecht und erfüllen damit den Sinn eines Sachbuchs für kleine Kinder ab 5 Jahren.

Die Gebiete liegen alle auf anderen Kontinenten. Ich hätte mir tatsächlich, wenn schon nichts Heimisches, dann aber doch zumindest ein Gebiet in Europa gewünscht. Ich finde es wichtig, den Kindern den Blick für unsere heimische Flora und Fauna zu öffnen, da diese ja quasi vor der eigenen Haustür liegt. Da hätte man dann direkt mit Umwelt- und Artenschutz einhaken können, da die kleinen Leser ja unsere nächste Generation sind, die es mal besser machen sollen. Die hier behandelten Areale sind sehr weit weg und für ein Kind somit nicht wirklich greifbar.

Das aber nur am Rande. Denn im Großen und Ganzen ist es einfach ein richtig schönes Sachbuch über nachtaktive Tiere, in welchem man nicht nur einmal blättern wird. Schön zum Vorlesen oder auch für Erstleser, aufgrund der wunderschönen Bilder aber auch für die ganz Kleinen einfach ein grandioses Bilderbuch. Von mir gibt’s 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 06.03.2023

Drei Geschichten voller kindlicher Fantasie – bunt, skurril, witzig und kindgerecht

Willys wundersame Abenteuer und eine königliche Geschichte
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1. WILLY IN DER QUADRATWELT:
Hier machen sich Willy und sein uralter Teddybär Randolf auf den Weg in die Quadratwelt, um Kater Jojo zu befreien, der von Klauvogel entführt wurde, damit er ihm seinem Boss ...

1. WILLY IN DER QUADRATWELT:
Hier machen sich Willy und sein uralter Teddybär Randolf auf den Weg in die Quadratwelt, um Kater Jojo zu befreien, der von Klauvogel entführt wurde, damit er ihm seinem Boss Grumpfutz bringen kann, dessen Leibspeise Katzen sind. Sie treffen auf kleine grüne Fläusche, auf die kluge Oberwuusch, die liebe Leuchtschlange, den großen Falschrumvogel und natürlich auf Grumpfutz. Schaffen sie es, Jojo wieder nach Hause zu bringen?

2. WILLY UND DER HORROR-HERING:
Ein U-Boot ist auf Grund gelaufen, die Besatzung ist in Gefahr. Willy und Randolf brechen gemeinsam mit Richtigrumvogel zu einer einmaligen Rettungsmission auf, bei der Sie Hilfe von der Möwe Marion erhalten, von Boris dem Blauwal und Beißerchen dem Hai. Gemeinsam vertreiben sie Herbert den Horror-Hering und seine Bande. Nun muss nur noch das U-Boot geborgen werden.

3. IN KÖNIGLICHEM AUFTRAG:
Der König und die Königin wollen wissen, wer das schnellste Auto im Kleinen Land ist. Daher rufen Sie zu einem Wettrennen auf, an dem die sieben Autos des Landes teilnehmen: das Schnelle Auto, das Protzige Auto, das Gierige Auto, das Schicke Auto, das Schäbige Auto, das Doofe Auto und das Kleine Viereckige Auto. Am Ende gibt es nicht nur einen Sieger auf der Rennstrecke, sondern auch einen der Herzen.

Jeffrey Archer, den ich von so spannenden historischen Büchern wie „Traum des Lebens“ kenne, hat diese drei Geschichten zu einer Zeit geschrieben, als seine Kinder noch 4 und 6 Jahre alt waren. Das Cover, farbenfroh und lustig, hat mich sofort neugierig gemacht. Innen setzt sich das fort, da es sehr viele bunte Zeichnungen gibt, die herrlich passend sind und die Geschichten toll unterstreichen. In den ersten beiden Geschichten begebe ich mich mit Willy und seinem so liebenswerten Teddybär Randolf auf Abenteuer, bei denen mir sehr schräge, fantasievolle Wesen begegnen, die es so bisher noch nicht gab. Kinderfantasie pur und damit ein echtes Vergnügen. Doch spielt auch Umweltschutz eine Rolle, stellen die Figuren doch fest, dass die erwachsenen Menschen einfach nie zuhören und daher achtlos mit der Umwelt und ihren Tieren umgehen. Die dritte Geschichte ist dann ganz losgelöst von Willy und Randolf und fühlt sich damit auch komplett anders an. Seltsam, aber irgendwie auch fesselnd, weil völlig skurril.

Alle drei haben gemeinsam, dass es Storys sind, die sich auch ein Kind in seiner Fantasiewelt hätte ausdenken können, was es noch wertvoller macht und somit anderen Kindern garantiert auch super gefällt. Einfach, kindgerecht, turbulent, kurz und knackig, fantasievoll und völlig schräg und damit eben richtig unterhaltsam. Willy ist ein netter, aufgeweckter Junge und Randolf, ja, den kann man nur liebhaben, den ollen, abgeliebten, dicken Knuffelbär.

Ein gelungener Lesespaß zum Vorlesen oder für Erstleser. Voller Fantasie und kurioser Ideen, herrlich illustriert und super unterhaltsam. 4/5 Sterne und eine Empfehlung an alle jungen Lesenden ab 9 Jahren sowie an Erwachsene, die eine Schwäche für überbordende, schräge Kinderfantasie haben und sich noch gut an die eigenen Geschichten erinnern können, die sie sich als Kind so ausgedacht und nachgespielt haben.

Veröffentlicht am 05.03.2023

Düster und atmosphärisch mit einem für mich völlig unerwartetem Ende

Millenia Magika - Der Schlüssel zur Vergangenheit
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Der Schleier, der Arkens magische Bewohner schützt, ist weiterhin in Gefahr. Jazz möchte unbedingt einen Weg finden, ihn neu zu weben, benötigt dazu aber die Hilfe anderer Hexen. Und die sind schwer zu ...

Der Schleier, der Arkens magische Bewohner schützt, ist weiterhin in Gefahr. Jazz möchte unbedingt einen Weg finden, ihn neu zu weben, benötigt dazu aber die Hilfe anderer Hexen. Und die sind schwer zu finden. Adrian trommelt gleichzeitig seine Freunde zusammen, damit sie gemeinsam Merle finden und befreien, die sich für sie in Band 2 dem Orden ausgeliefert hat. Er, Juri, Jazz und Diana machen sich auf die Suche und begegnen auf dieser gefährlichen Reise nicht nur ahnungslosen Menschen, sondern auch gefährlichen Verzehrern und nicht minder üblen Ordensrittern. Doch sie spüren, sie sind Merle dicht auf den Fersen. Jazz geht ihrer eigenen Aufgabe nach und taucht damit immer tiefer in ihre eigene Familiengeschichte und Vergangenheit ein. So verlieren sich die Freunde irgendwann. Ihr Ziel: sich gemeinsam wieder in Arken treffen, wenn alle ihre jeweilige Aufgabe erledigt haben. Doch es kommt ganz anders.

Wo die ersten beiden Teile noch voller Humor und Witz waren, herrscht hier absolut das Düstere vor. Sehr atmosphärisch nicht nur der Schreibstil und die Illustrationen (diesmal schwarz/weiß mit orangefarbenen Highlights drin), sondern auch die Story selbst. Es ist dunkel und neblig, kalt und trüb, seelenlos und gefährlich. Und mittendrin unsere Helden, die so unterschiedlich sind und doch mutig und zielstrebig ihr gemeinsames Ziel verfolgen, treu zusammenhalten und füreinander da sind. Jazz sticht als einzige ein bisschen daraus hervor, weil sie auf ihren jungen Schultern eine riesige Verantwortung trägt und die anderen nicht damit belasten möchte. Das ist im Buch sehr schön beschrieben und ich habe mir ihr mitgelitten. Teilweise war mir das Buch sogar ein bisschen zu düster und ja, auch irgendwie beklemmend. Ein bisschen mehr Humor, wie in den Vorgängerbänden hätte gutgetan. Doch letztlich war das vielleicht auch nur die Vorbereitung auf das Ende, das ein ziemlicher Hammer war und mit dem ich so nicht gerechnet habe. Das jetzt wirklich Schluss ist, mit der Trilogie, mag ich kaum glauben. Aber ja, das Ende war eindeutig ein Ende. Vielleicht gibt es ja eine Art zweite Staffel, die dann in einem anderen Handlungsstrang spielt? Fände ich schön. Egal wie: es ist ein würdiger Abschluss einer magischen Trilogie, der nochmal so richtig aufgefahren hat und in einem irgendwie schwer zu verarbeitenden Ende gipfelte. Nachdem der Buchnachsatz ein ganz anderer war als der, den ich aus Teil 1 und 2 kannte, war ich schon ein bisschen enttäuscht, da mir die Artikel aus den beiden Arkener Tageszeitungen Arkenlaterne und Arkenspiegel immer so gut gefallen haben. Doch nachdem ich das Ende gelesen habe, war mir klar, warum das so ist. Mehr kann ich nicht schreiben, um nicht zu viel zu verraten.

Mich hats gefesselt, auch wenn ich ein bisschen den Witz vermisst habe, für den Juri immer verantwortlich war. Die Altersempfehlung ab 12 Jahren kann ich so unterschreiben – viel jünger sollten die Lesenden nicht sein. Von mir sehr gute 4/5 Sterne.