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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2023

Ein toller Reiseroman

Kathmandu & ich
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"Es ist das berühmte Luftholen vor dem Sprung, das Auge im Tornado, die Ruhe vor dem Sturm, alles zugleich. Und dann passiert es."

Nepal. Das Land der Achttausender und Jules Traumreiseziel. Jule. Eriks ...

"Es ist das berühmte Luftholen vor dem Sprung, das Auge im Tornado, die Ruhe vor dem Sturm, alles zugleich. Und dann passiert es."

Nepal. Das Land der Achttausender und Jules Traumreiseziel. Jule. Eriks Traumfrau, für die er alles machen würde, auch nach Nepal fliegen.
So kommt es dazu, dass die beiden zusammen mit ihren Freunden im Flieger nach Nepal sitzen und einem Abenteuer mit vielen Überraschungen und Wendungen entgegen fliegen.

Sven Jähnel hat es geschafft mit "Kathmandu & ich" Reiseroman und Liebesgeschichte so zu vereinen, dass es nicht langweilig wird.
Man darf allerdings nicht erwarten, dass die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, denn hier geht es eher um die Reise durch Nepal.

Der Schreibstil sorgt dafür, dass man durch die Geschichte fliegt, die wiederum sehr authentisch wirkt. Man merkt, dass der Autor Nepal bereits bereist hat, denn ich glaube kaum, dass jemand, der noch nicht in Nepal war, die Dinge so genau beschreiben kann.
Ich hatte Spaß am Lesen, obwohl mir die Handlung an manchen Stellen zu sprunghaft war.
Dies ändert aber nichts daran, dass die Protagonisten sympathisch und sehr authentisch geschrieben sind, sodass man ihre Aktionen zum größten Teil nachvollziehen kann.

Alles in allem ist es ein gelungener Roman, der dazu anregt auch mal andere Reiseziele ins Auge zu fassen und in vielerlei Hinsicht über seinen Schatten zu springen.
Man sollte seine Komfortzone verlassen um Abenteuer zu erleben und über sich selbst hinauszuwachsen.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Mörderisches Urlaubsfeeling

Südlich von Porto lauert der Tod
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"Denn nun konstruierte sich in ihrem Kopf ein Fall, und sie konnte sich nicht dagegen wehren."

So ergeht es Ria, Stuttgarter Polizistin, die Urlaub bei ihrer Familie in Torreira macht. Sie will sich von ...

"Denn nun konstruierte sich in ihrem Kopf ein Fall, und sie konnte sich nicht dagegen wehren."

So ergeht es Ria, Stuttgarter Polizistin, die Urlaub bei ihrer Familie in Torreira macht. Sie will sich von ihrem Leben in Stuttgart ablenken und Zeit mit ihren Liebsten verbringen. Bis eine Frau stirbt und kurz darauf der Leichnam verschwindet.

Mariana da Silva ist es gelungen einen Portugal-Krimi zu schreiben, der Spannung und Urlaubsfeeling gut zusammenbringt. Dies liegt besonders an dem authentischen Schreibstil, der dafür gesorgt hat, dass ich mich sofort mit den Protagonisten wohlgefühlt habe und auch nach Torreira reisen wollte.
Das Setting passt hervorragend und die Beschreibungen haben das Urlaubsfeeling verstärkt. Auch die kurzen Erklärungen bestimmter Wörter, zu Beginn der Kapitel, haben einfach in das Buch gepasst.
In Kombination mit dem Mordfall ergibt sich ein rundes Gesamtbild.
Nichtsdestotrotz hätte ich mir hier und da ein bisschen mehr Spannung gewünscht, da sie mir etwas abhanden gekommen ist. Allerdings passt das ruhigere Vorgehen zu dem Ort Torreira und der Umgebung, sodass es okay ist.

Alles in allem ist "Südlich von Porto lauert der Tod" ein schöner Krimi für zwischendurch, der besonders durch die authentische Atmosphäre heraussticht und der den Drang weckt, selbst in den Urlaub zu fahren.
Ich würde gerne noch mehr Zeit mit Ria und ihrer Familie verbringen, und wäre einer Fortsetzung definitiv nicht abgeneigt.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Sehr Atmosphärisch

Gallant
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"Wieder dieses Wort - sicher. Aber was ist sicher?"

Sicher ist, dass Gallant ein Buch mit sehr viel Atmosphäre und ebenso vielen Geheimnissen ist, die nach und nach aufgedeckt werden. Schon das Cover ...

"Wieder dieses Wort - sicher. Aber was ist sicher?"

Sicher ist, dass Gallant ein Buch mit sehr viel Atmosphäre und ebenso vielen Geheimnissen ist, die nach und nach aufgedeckt werden. Schon das Cover verbirgt Geheimnisse, wie man im Laufe der Geschichte erfährt. Als ich erfahren habe was dahinter steckt, hat mich das Buch schon in seinen Bann gezogen. Genauso wie der Schreibstil, der mich durch die vielen authentischen Beschreibungen und Details für sich gewinnen konnte. Es war mir möglich, mir Merilance und Gallant deutlich vorzustellen. Besonders bei kurzen Szenen hat der Schreibstil dafür gesorgt, dass sie mir, durch die vermittelte Atmosphäre, im Gedächtnis bleiben. Dazu kommen die vielen Fragen, die man sich während des Lesens stellt. So wurde für Wendungen gesorgt, die nicht nur Olivia ein wenig überrascht haben.

Olivia. Sie ist in diesem Fall eine wirklich besondere Protagonistin, da sie nicht sprechen kann, was sie vor Herausforderungen stellt. Sie wurde von V. E. Schwab so gut herausgearbeitet, dass ich mit ihr fühlen und ihre Aktionen und Reaktionen nachvollziehen konnte. Leider kann ich dies nicht von den anderen Protagonisten sagen. Bei ihnen hat mir einfach etwas gefehlt um sie besser verstehen zu können.

Nichtsdestotrotz ist es ein gelungener Roman. Besonders das mittlere Drittel konnte mich überzeugen, denn zu Beginn ging es doch eher etwas langsamer voran, was nichts schlechtes ist. Im Vergleich dazu wurde das Ende, für mich, zu schnell über die Bühne gebracht. In gewisser Hinsicht passt es aber zum Buch und der Handlung.

Alles in allem ist "Gallant" ein Roman mit einem tollen Schreibstil, der sehr viel Atmosphäre verleiht, hier und da eine Schwäche hat und dem es an Düsternis nicht mangelt.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Wunderschön und tragisch

Das Leuchten der Rentiere
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„Die Rentiere waren Biekka Oapmi, Eigentum des Windes.“

Ann – Helén – Laestadius nimmt uns in ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“, mit in die schneebedeckten Weiten nördlich des Polarkreises. Sie ...

„Die Rentiere waren Biekka Oapmi, Eigentum des Windes.“

Ann – Helén – Laestadius nimmt uns in ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“, mit in die schneebedeckten Weiten nördlich des Polarkreises. Sie lässt uns einen Blick in das Leben der Samen werfen. Genauer gesagt in das Leben von der Sámi Elsa.

Als Elsa im Alter von gerade mal neun Jahren miterlebt, wie ihr Rentier ermordet wird, ist sie gezwungen zu Schweigen. Bis zu einem bestimmten Punkt, an dem ihr klar wird, dass sich etwas ändern muss. Wir begleiten sie in ihrer Kindheit und erleben mit, wie sie zu einer starken jungen Frau wird, die sich für ihre Kultur und die Menschen, die ihr wichtig sind, einsetzt.
In diesem Buch geht es um mehr als nur Gerechtigkeit. Es geht um die Natur, die so schön und doch verletzlich ist. Es geht darum, was passiert, wenn Menschen vernachlässigt werden.

Dieser Roman ist keine Lektüre für zwischendurch, da viele wichtige Themen behandelt werden, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind.
Mich hat „Das Leuchten der Rentiere“ zum Nachdenken gebracht, auch durch die Nähe der Charaktere, die man während des Lesens erfährt.
Die Längen, die sich in der Mitte des Romans ergeben haben, wurden durch das mitreißende Ende wieder ausgeglichen.
Zu dem ermöglicht der bildliche Schreibstil, dass man sich mit der Natur und den Charakteren verbunden fühlt. Es hat sich so angefühlt, als würde man neben Elsa auf Skiern stehen und zum Rentiergehege fahren oder die Polarlichter beobachten.
Deshalb passt das Cover perfekt, es spiegelt die Weite und die Schönheit der Natur wider.

Insgesamt ein gelungener Roman, der Wunderschön und zugleich Tragisch ist und dem Leser die Kultur der Samen näherbringt.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Intensiv und aufwühlend

Macht
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„Er ist so unbedeutend. Er ist nur diese eine Nacht. So, wie auch ich für ihn unbedeutend war.“

Mit diesen oder ähnlichen Worten versucht die Hauptprotagonisten Liv die Mach über ihr Leben zurück zu gewinnen. ...

„Er ist so unbedeutend. Er ist nur diese eine Nacht. So, wie auch ich für ihn unbedeutend war.“

Mit diesen oder ähnlichen Worten versucht die Hauptprotagonisten Liv die Mach über ihr Leben zurück zu gewinnen. Sie will ihrem Vergewaltiger keine Macht über ihr Leben einräumen.
Doch schnell wird deutlich, dass dies alles andere als einfach ist, denn auch Jahre nach der Vergewaltigung lebt Liv mit täglichen Ängsten und wird immer wieder mit dem Thema konfrontiert.
Sei es wenn sie nachts im Dunkeln nach Hause geht oder auf der Arbeit, wenn der Bruder einer Patientin, der vor Jahren der Vergewaltigung bezichtigt wurde, ihr auf dem Flur begegnet.

Heidi Furre schildert in ihrem Roman „Macht“ auf sehr deutliche und intensive Weise, wie es ist vergewaltigt worden zu sein und wie es das Leben beeinflussen kann.
Durch den authentischen Schreibstil und die geschilderten Situationen wird dem Leser die Möglichkeit gegeben mit Liv zu fühlen und ihre Gedankenwelt besser zu verstehen.
Hierbei wird deutlich, dass es nicht um die Tat an sich geht, sondern um das Leben danach.
Viele der gelesenen Situationen klingen noch lange nach und lassen den Leser nicht so schnell los.
Allerdings gab es zwischendurch immer wieder Passagen, an denen ich nicht mitkam und kurz verwirrt war, sodass der Lesefluss gestoppt wurde.
Dies ist aber nur ein kleiner Punkt in einem Roman, der so viel mehr ist.
Heidi Furre zeigt, dass über dieses Thema gesprochen werden muss und wie schwer es für Menschen wie Liv ist die Macht über das Leben zurück zu erlangen.
Denn es gibt genug Menschen auf dieser Welt, die das Gleiche wie Liv durchmachen müssen.

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