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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2023

Irgendetwas fehlte

Ein Geist in der Kehle
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Meine Meinung:
Tatsächlich bin ich durch das sehr atmosphärische und außergewöhnlich schöne Cover auf den Debütroman "Ein Geist in der Kehle" aufmerksam geworden. Thematisch klang dieses Buch nach einem ...

Meine Meinung:
Tatsächlich bin ich durch das sehr atmosphärische und außergewöhnlich schöne Cover auf den Debütroman "Ein Geist in der Kehle" aufmerksam geworden. Thematisch klang dieses Buch nach einem sehr tiefsinnigen und feministisch angehauchten Roman, der wirklich einiges bereitzuhalten schien. Nach dem Lesen der ersten Seiten musste ich bereits feststellen, dass der Schreibstil der irischen Autorin einfach sensationell war und für mich vielleicht sogar einer der literarisch besten, welche ich in naher Vergangenheit gelesen hatte. Auch thematisch schien das Buch mit allen Geheimnissen, Mystik und der Frauenrolle und dem Ausbrechen aus einem " klassischen weiblichen Alltag" gerade zu großartig zu sein. Doch leider sprang bei mir der Funke nie so ganz über. Zwar sind die Charaktere stilistisch fehlerlos ausgearbeitet, doch es schien wie, als sei ein trennendes Blattpapier zwischen mir und diesen gefaltet und leider auch der Handlung. Ich verfolgte diese zwar durchaus mit Interesse, doch emotional nahe oder gebannt, war ich diesen oder selbst nie.

Mein Fazit:
Ein literarisch und feministisch durchaus interessantes und gelungenes Buch. Doch etwas mehr Tiefe und Nahbarkeit hätten der Geschichte in meinen Augen gut getan. 3-3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Eine literarisch begabte Schriftstellerin!

Lichte Tage
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Inhalt:
Als Dora Judd eine Nachbildung von Van Goghs Gemälde an die Wand hängt, bedeutet ihr dieses Bild so viel mehr, als nur das strahlende Gelb der Sonnenblumen. Nachdem Dora Jahre später verstirbt, ...

Inhalt:
Als Dora Judd eine Nachbildung von Van Goghs Gemälde an die Wand hängt, bedeutet ihr dieses Bild so viel mehr, als nur das strahlende Gelb der Sonnenblumen. Nachdem Dora Jahre später verstirbt, ahnt sie nicht, dass dieses Gemälde ihren Sohn Ellis und sein Leben prägen wird. Denn als Ellis, Michael in seiner Jugend zum ersten Mal trifft, sind sich beide des sanften Bandes zwischen sich, vom ersten Augenblick an, sofort bewusst. Doch zwischen der Sehnsucht nach Kunst, Poesie und der Leichtigkeit der Jugend, zwischen den warmen Nächten Frankreichs, sehnen sie sich nach so viel mehr, als das. Die Zukunft zwingt sie zu entscheiden, wer sie sein wollen, wer sie sind und welche Last das Leben auf ihre Schultern legte. Während sich Wege trennen, bleiben sie doch durch eines immer verbunden, durch die Liebe, Sehnsucht und das hoffnungsvolle Gelb der Sonnenblumen.

Meine Meinung:
Zunächst einmal muss ich wirklich sagen, dass das Cover eine wahre Freude ist und ich mich an diesem kaum satt sehen kann. Auch der Erzählstil der Autorin Sarah Wineman konnte mich durch seine Zartheit und die Wahl des Klanges der Worte sehr berühren. Die Autorin scheint ein versiertes Gespür dafür zu haben, wie sie zarte, sanfte Bilder durch wenige Worte erschaffen kann und dabei sehr viel Tiefe entstehen lässt. Dennoch ist dieser Schreibstil auch oftmals nicht sehr leicht zu durchschauen. Gerade die vielen unerwarteten Perspektivwechsel, machen es dem Leser manches mal etwas schwer, die Geschehnisse in voller Gänze und zeitlich richtiger Abfolge zu erfassen. Viel Ungesagtes und zwischen den Zeilen Befindliches steht in diesem Buch oft an vorderster Front. Dies ist zum Teil auch die große Stärke des Buches, da dem Leser so eine ganz eigene Magie mitgegeben wird, aber manchmal geht diese Magie auch nicht auf und lässt den Leser eher verwirrt zurück.

Das größte Manko für mich war jedoch, dass das Gefühl, welches der Schreibstil transportieren konnte, für mich dessen Ende bei den Charakteren gefunden hat. Diese blieben für mich leider, obwohl auf diesen das Hauptaugenmerk lag, oft sehr entfernt, nicht besonders plastisch und eher schemenhaft. Dementsprechend konnte mich die Geschichte auch leider nicht innerlich so mitreißen und bewegen, wie ich es erhofft hatte. Denn diese Geschichte lebt nicht von Handlung, sondern von den Charakteren, die eine bewegte, schöne, hoffnungsvolle, aber auch traurige Lebensgeschichte haben. Wenn diese dann nicht berühren können, wirkt eine Geschichte oft blutleer. Natürlich gab es auch stellen, die mich sehr bewegt haben, die Gefühle auslösten, dies ging jedoch oft auf den Schreibstil und die sprachlichen Zeichnungen, die dem Leser in Gedanken gemalt wurden, zurück. Konstant, konnte mich eine Emotionalität leider nicht erreichen.

Mein Fazit:
Ein herausragender Schreibstil, der viele Sätze beinhaltete, die man mehrmals lesen kann und muss, weil diese so wahr, echt und wunderschön sind. Literarisch ist dieses Buch also sicherlich ein kleiner Schatz. Doch leider empfand ich eine gewisse Distanz zu den Charakteren, die ich selbst nicht genau betiteln konnte, die dieses Buch jedoch den nötigen Glanz und die völlige Bewunderung nahmen.

Dennoch halte ich die Autorin für eine überaus begabte Schriftstellerin, weshalb ich auch zu ihrem nächsten Buch greifen werde. 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2023

Solider Thriller, der sich schnell verschlingen lässt

EAST. Welt ohne Seele
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Meine Meinung:
Ich habe vor einigen Jahren einige Bücher des norwegischen Schriftstellers gelesen und hatte diese in bester Erinnerung. Nun bekam ich sein neustes Werk "EAST" zu Weihnachten geschenkt und ...

Meine Meinung:
Ich habe vor einigen Jahren einige Bücher des norwegischen Schriftstellers gelesen und hatte diese in bester Erinnerung. Nun bekam ich sein neustes Werk "EAST" zu Weihnachten geschenkt und dieses hörte sich wirklich sehr spannend an. Und eines muss man dem Buch lassen, es lässt sich wirklich unheimlich schnell verschlingen und die Seiten fliegen nur so dahin.

Der Anfang des Buches beginnt stark und erzählerisch wird hier sicherlich einiges richtig gemacht, denn man bekommt sofort die spannungsgeladenen Einblicke, die es braucht, um einen Thrillerleser wirklich anzufixen, sodass dieser am Ball bleibt und in den Bann gezogen wird.
So ging es auch mir, doch leider muss ich sagen, dass der Spannungsbogen innerhalb des Buches ab und an dieses Niveau nicht ganz so halten konnte, wie man es sich vielleicht als Leser erhofft hätte. Auch der Schreibstil, der sehr leicht zu lesen war, sagte mir manchmal nicht zu 100% zu und wirkte mir manchmal zu "einfach".

Dennoch eine kurzweilige und durchaus spannende Lektüre.

Mein Fazit:
Ein solider Thriller, der das Rad zwar nicht neu erfindet, auch nicht durchgängig super spannend ist und dennoch Spaß macht.

Veröffentlicht am 15.01.2023

Langsam geht der Reihe die Luft aus

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Meine Meinung:
Ich bin tatsächlich ein Fan des Autors und das, der ersten Stunde und habe wirklich jedes Buch des Autors verschlungen. Während die anfänglichen Bände rundum den Ermittler Harry Hole noch ...

Meine Meinung:
Ich bin tatsächlich ein Fan des Autors und das, der ersten Stunde und habe wirklich jedes Buch des Autors verschlungen. Während die anfänglichen Bände rundum den Ermittler Harry Hole noch konstant brillant waren, empfand ich doch die ein oder andere negative Schwankung innerhalb der letzten 4 Bücher. Umso gespannter war ich nun, was der neue Teil der Kriminalreihe "Blutmond" bereithalten würde.

Zunächst einmal gestaltet sich der Anfang des Buches wirklich spannend und mitreißend. Gerade weil man als langjähriger Leser der Reihe natürlich gespannt ist, wie es nun mit Harry Hole weitergehen würde. Leider muss ich aber sagen, dass mir der Einstieg und dessen Entwicklung nicht sehr gut gefallen hat. Denn beinahe gezwungen und sehr an den Haaren herbeigezogen, wirken die Entwicklungen rundum den ambivalenten Ermittler und so langsam hat man dann doch das Gefühl, dass dieser Reihe die Luft ausgeht.

Auch der Fall an sich ähnelt den vorangegangenen Bänden stark und folgt gleichen Mustern. So lesen wir auch aus Sicht des Täters und als Leser scheint dieser auch schnell enttarnt und ertappt. Doch Jo Nesbø legt natürlich nochmal die ein oder andere Wendung dar und schnell ist am Ende eben doch alles anders, als man denkt.

Doch nun kommt das eigentlich ambivalente Leseerlebnis. Denn obwohl ich mich oft über dieses Buch aufgeregt habe, oder aufgrund der doch sehr kreativen Mordmethodik die Augen gerollt habe und eigentlich zunächst, die für mich einzig interessanten Stellen, die um Harry Hole waren, am Schluss war ich dann doch irgendwie begeistert.

Denn wie Jo Nesbø seine Wendungen einbaut und den Leser zum Ende hin mit offenem Mund zurücklässt, ist zwar erwartbar, aber auch genial spannend und unerwartet.

Mein Fazit:
Dieses Mal war der Weg zum Ziel doch sehr zäh und manchmal etwas mühsam, doch das Ziel, also das Ende war eben doch wieder so, wie es nur Jo Nesbø kann... Brillant!
Und eins muss man sagen, Harry Hole ist wohl der emotionalste und kantigste Ermittler überhaupt und eben ein verdammt cooler Charaktere, den ich sehr ins Herz geschlossen habe.
Solide 3,5 - 4 Sterne, aber den nächsten Harry Hole lese ich eben doch wieder !

Veröffentlicht am 30.10.2022

Irgendetwas fehlte

Die Stimme meiner Schwester
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Meine Meinung:
Dieses Buch war eines der Neuerscheinungen , auf die ich mich am meisten in diesem Quartal gefreut hatte. Dies lag zum einen an der sehr spannenden und kritischen Thematik, aber auch an ...

Meine Meinung:
Dieses Buch war eines der Neuerscheinungen , auf die ich mich am meisten in diesem Quartal gefreut hatte. Dies lag zum einen an der sehr spannenden und kritischen Thematik, aber auch an dem Schauplatz, der natürlich überaus spannend und ungewöhnlich ist. Denn sonderlich häufig wird man nicht mit dem brasilianischen Flair in der deutschen Buchvbranche konfrontiert.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Schreibstil wirklich gelungen und sehr ansprechend war und die Komponenten eines anspruchsvollen, thematisch überzeugenden Romanes spielerisch umsetzen konnte. Und mich mit der sprachlichen Wucht absolut für sich Einnahmen konnte .
Leider war dies für mich in Bezug auf die Charaktere nicht unbedingt der Fall. Diese blieben mir bis zum Schluss fremd und schienen wenig authentisch bzw. zu wenig detailliert, sodass mir deshalb ein Zugang zur Geschichte verwehrt bliebt.

Mein Fazit:
Für mich ein interessantes, gut geschriebenes, aber kein brillantes Buch.