Ein kleiner Appell...
Rettet die Wahrheit!Claus Kleber liefert mit „Rettet die Wahrheit“ (erschienen bei Ullstein Streitschrift / September 2017) ein absolut eindrucksvolles Plädoyer ab, in dem es um journalistische Tätigkeit, die Objektivität ...
Claus Kleber liefert mit „Rettet die Wahrheit“ (erschienen bei Ullstein Streitschrift / September 2017) ein absolut eindrucksvolles Plädoyer ab, in dem es um journalistische Tätigkeit, die Objektivität der Medien und die Gefahr des Verrufs von Nachrichtensendungen geht. Bekannt als Gesicht des ZDF-heute-journals appelliert Kleber an den Leser, den Medien in Zeiten der „Fake News“ wieder mehr Integrität zuzugestehen und den unabhängig arbeitenden Journalisten und ihren Meldungen weitestgehend zu vertrauen.
Das Buch gibt dabei sehr interessante Einblicke in die Abläufe des heute-journals als Nachrichtensendung, beleuchtet journalistische Arbeitsprozesse und blickt zudem auch in die sich neuerlich verändernden globalen Rahmenbedingungen und den Versuch antidemokratischer Gruppierungen, die Medien als „Lügenpresse“ zu verunglimpfen. Auch die Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender und die betont neutrale Zusammenarbeit mit der Politik sind Themen in diesem Buch. Claus Kleber nennt zudem viele Beispiele, die die Brisanz der aktuellen politischen Lage verdeutlichen. Er erzählt dabei unerwartet frei heraus, gibt seine ganz persönliche Meinung kund und verpasst seinem Buch mit „Anekdoten“ und „Internas“ eine ganz eigene Note. Ich fand es manches Mal erfrischend, stellenweise aber auch bedrückend, wie leidenschaftlich und lebhaft Claus Kleber die Dinge hier darlegt. Das Buch ist durchweg in einem sehr gut leserlichen und verständlichen Stil verfasst und wird immer wieder urch die vielfältig wechselnden Themenbereiche aufgelockert. Ich fand die Inhalte ausnahmslos interessant und bin den Ausführungen Klebers gerne gefolgt. Man hätte das ein oder andere Thema vielleicht sogar noch ein wenig detaillierter darlegen können. Aber es handelt sich bei „Rettet die Wahrheit“ nun einmal nicht um ein ausführliches Sachbuch, sondern eher um einen 96-seitigen Essay.
Mich hat Kleber mit seinen Schilderungen erreicht. Ich fand die Verknüpfungen gelungen, die Inhalte ausgewogen und aktuell, sowie den allgemeinen Aufbau und Stil des Buches sehr eingängig. Es ist meiner Meinung nach ein absolut lesenswertes und empfehlenswertes Buch. Deshalb 5 Sterne.