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Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein psychopathischer Killer

Targa – Der Moment, bevor du stirbst
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Targa Hendricks ist Undercover-Ermittlerin des BKAs. Immer, wenn die Polizei mit ihren Methoden nicht mehr weiterkommt, dann kommt Targa ins Spiel und versucht sich, das Vertrauen der Täter zu erschleichen, ...

Targa Hendricks ist Undercover-Ermittlerin des BKAs. Immer, wenn die Polizei mit ihren Methoden nicht mehr weiterkommt, dann kommt Targa ins Spiel und versucht sich, das Vertrauen der Täter zu erschleichen, um Beweise zu sammeln. Denn sie zeigt kaum Gefühle und ist dadurch am besten geeignet. Als in Berlin junge Frauen erstickt werden, hat die Polizei schon einen Verdacht: Falk Sandmann, ein charismatischer Hochschuldozent, der besessen von den Worten Sterbender ist. Targa wird auf ihn angesetzt, weil die Beweise fehlen. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt.

Der Thriller hat zum Anfang zwei verschiedene Handlungsstränge. Einerseits geht es um Targa und Falk Sandmann in Berlin und andererseits im den Gefängniswärter Erik Holm und dem Schwerverbrecher Carlos Schmidt auf einer Gefängnisinsel vor Norwegen. Das ist ganz spannend, weil zuerst kein Zusammenhang zwischen den beiden Strängen besteht und ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie beides zusammengeführt wird. Sowohl Targa als auch Sandmann erzählen ihre Sicht. Somit sieht man beide Seiten gut und weiß immer, was die andere Person denkt, aber nicht sagt.
Wirklich spannend ist der Thriller nicht, erst am Ende baut sich Spannung auf. Zwischendurch ist es eher wie ein Psychothriller. Das gefällt mir nicht so gut, da es dadurch etwas langweilig wird. Nur das Rätseln wegen den beiden Handlungssträngen hat hier mein Interesse aufrecht erhalten. Allerdings zeichnet sich der Thriller durch seine Brutalität aus. Es wird teilweise sehr genau beschrieben, wie Sandmann seine Opfer umbringt und was er dabei fühlt. Für mich ar das teilweise etwas zu viel.
Targa ist eine interessante Figur, weil sie kaum Gefühle zeigt und die anderer Menschen nicht wirklich versteht. Ich hätte mir bei ihr gewünscht, dass mehr über ihre Hintergründe erklärt wird und warum sie so gefühlskalt ist. Da der Thriller allerdings der Auftakt einer Trilogie ist, kommt da bestimmt noch mehr. Allerdings hatte ich das selbe Problem mit Falk Sandmann. Über sein Motiv wird kaum gesprochen, dabei ist das wichtig, denn so wird er komplett als Psychopath dargestellt, ohne, dass seine Geschichte beleuchtet wird. Die Charakterdarstellung geht meiner Meinung nach nicht genug ins Detail.

Insgesamt ist Targa - Der Moment, bevor du stirbst ein ganz guter Thriller, auch wenn mir einige Dinge wie die fehlende Spannung und die nicht ins Detail gehende Charakterdarstellung nicht gefallen hat. Trotzdem empfehle ich diesen Thriller an alle weiter, die gerne Thriller über Psychopathen lesen beziehungsweise hören.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Ein Leben lang gefangen unter der Erde

Silo
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In der Zukunft leben die Menschen großen Bunkern unter Erde, die mehr als hundert Stockwerke tief sind. Nach draußen können sie nicht, weil die Luft verseucht ist und sie dort innerhalb von ein paar Minuten ...

In der Zukunft leben die Menschen großen Bunkern unter Erde, die mehr als hundert Stockwerke tief sind. Nach draußen können sie nicht, weil die Luft verseucht ist und sie dort innerhalb von ein paar Minuten sterben würden. Wenn jemand im Silo etwas Verbotenes sagt oder den Wunsch äußert, nach draußen zu gehen, wird diese Person zur Reinigung nach draußen geschickt, wo sie nach kurzer Zeit verstirbt. Nach der Reinigung des Sheriffs wird die junge Mechanikerin Juliette zum neuen Sheriff ernannt. Doch sie findet mysteriöse Dinge, die den Tod ihrem Vorgängers betreffen.

Diese Dystopie klingt schon im Klappentext anders als andere Dystopien. Vor allem das Leben in den Silos unter der Erde ist mal etwas anderes. Von so einer Zukunftsvision habe ich bisher noch nichts gelesen. Die Idee von den unterirdischen Silos ist auch relativ gut umgesetzt worden.
Leider finde ich dem technischen Fortschritt nicht sehr groß, angesichts der Tatsache, dass die Menschen schon Jahrhunderte unter der Erde leben sollen. Zum Beispiel wird der Strom im Silo nur durch Verbrennung von Benzin erzeugt, nicht etwa durch Erdwärme oder ähnlichem. Das Original auf Englisch ist schon 2011 erschienen, allerdings finde ich trotzdem, dass der Autor sich mehr Gedanken über die technische Netwicklung hätte machen sollen.
Der Erzählstil ist erstmal etwas verwirrend, weil aus der Erzählerperspektive geschildert wird. Außerdem wechselt die Hauptfigur oft. Nach einiger Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt. Der Sprecher des Hörbuchs, Peter Bieringer, schildert die Handlung wirklich sehr gut. Für jede Person hat er eine eigene Stimme entwickelt, sodass das Hörbuch sofort lebendiger herüberkommt und man die Figuren schnell an der Stimme erkennen kann.
Die vielen Hauptfiguren, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, wirken auf mich etwas distanziert, was aber wahrscheinlich am Erzählstil liegt. Die Beziehung zwischen Juliette und Lucas, die sich im Verlaufe der Handlung aufbaut, ist sehr plötzlich. Es wird kaum etwas über die beiden erzählt, aber schon sind beide unsterblich ineinander verliebt. Das finde ich unrealistisch, da hätte der Autor mehr Gefühle schildern sollen.
Es dauert etwas, bis die Handlung in Schwung kommt. Das hat mir nicht so gut gefallen. Dafür ist das Ende aber auch sehr spannend. Generell wird die Spannung (nachdem die Handlung endlich in Fahrt gekommen ist) durch kleine Enthüllungen konstant hoch gehalten.
Insgesamt ist die Atmosphäre dieser Dystopie sehr düster. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht für alle etwas ist, aber mich persönlich hat das nicht gestört, sondern eher das ausweglose Leben im Silo verstärkt.

Insgesamt ist Silo eine ganz gute Dystopie, die leider etwas Zeit braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen. Am Ende ist das Buch trotzdem spannend. Ich empfehle es allen Fans von Dystopien, die aber düstere Szenarios aushalten.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Ein Buch, geschrieben auf Menschenhaut

Das Skript
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Eine junge Frau ist verschwunden. Kurz darauf bekommt eine Studentin mysteriöse Nachrichten geschickt - geschrieben auf ein Stück Menschenhaut. Den Ermittlern fällt auf, dass dies Parallelen zu einem Krimi ...

Eine junge Frau ist verschwunden. Kurz darauf bekommt eine Studentin mysteriöse Nachrichten geschickt - geschrieben auf ein Stück Menschenhaut. Den Ermittlern fällt auf, dass dies Parallelen zu einem Krimi des Autors Christoph Jahn hat. Doch der schiebt das auf einen durchgedrehten Fan. Dieser hatte vor einigen Jahren schonmal einen Fall aus seinen Büchern nachgestellt, um seine Bücher auf die Bestsellerliste zu bringen. Wiederholt sich das grausame Spiel? Oder ist jemand anderes am Werk?

Arno Strobels Art und Weise, die Geschichte zu erzählen, ist wirklich gut. Er benutzt viele ausdrucksstarke Verben und Adjektive, dadurch fühlt sich die Geschichte sehr lebendig an. Meistens wird der Thriller aus der Perspektive eines ermittelnden Kommissars erzählt. Zwischendurch gibt es einige kurze Kapitel über das, was einer gefangenen Frau passiert, ohne dass ihre Identität enthüllt wird. Das macht das Hörbuch nochmal spannender.
Der Sprecher, Sascha Rotermund, spricht das Hörbuch wirklich gut. Mal spricht er lauter, mal leiser und das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Lebendigkeit der Geschichte aus.
Die Idee dahinter ist spannend, aber auch echt grausam. Mir hat sie eigentlich ganz gut gefallen, allerdings war die Umsetzung für mich nicht so ganz gut. Der Thriller ist stellenweise sehr brutal und schildert ganz genau, was den gefangenen Frauen passiert. Das war für mich manchmal einfach zu viel.
Der größte Teil des Hörbuchs ist nicht sehr spannend. Es wird einfach nur erzählt, wie die Kommissare Personen befragen. Erst am Ende wird es echt spannend. Die Identität des Mörders war für mich auch unerwartet. Auf diese Idee bin ich tatsächlich nicht gekommen.
Zusätzlich konnte ich nicht ganz mit der Hauptperson, dem Kommissar Stefan Erdmann, mitfühlen. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich das Hörbuch gehört habe, aber er war für mich als Charakter nicht greifbar.

Insgesamt ist Das Skript ein guter Thriller, der teilweise sehr brutal ist, manchmal aber auch langweilig. Aber das Ende ist spannend und die Identität des Mörders hätte ich nie erraten.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Mord mit Ansage

Stille blutet
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In einer Nachrichtensendung sagt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre eigene Ermordung voraus. Zwei Stunden später ist sie tot. Der Fotograf und Blogger Gunther Marzik erleidet kurze Zeit das Selbe, ...

In einer Nachrichtensendung sagt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre eigene Ermordung voraus. Zwei Stunden später ist sie tot. Der Fotograf und Blogger Gunther Marzik erleidet kurze Zeit das Selbe, nachdem er auf seinen Blog seinen Tod angekündigt hat. Die Wiener Ermittlerin Fina Plank muss nun in diesem Fall mit ihren Kollegen ermitteln, die nicht viel von ihr halten. Doch abgesehen davon, wie soll sie aus den ganzen Fake-Beiträgen und Nachahmervideos wahre Mordankündigungen finden?

Erstmal muss ich sagen, dass ich ein großer Ursula Poznanski Fan bin und fast alle ihre Bücher bisher gelesen habe. Doch dieses Buch hat mich allerdings nicht so ganz überzeugt.
Die Idee dahinter ist gut und wirklich originell. Dass in einem Thriller Leute ihren eigenen Tod voraussagen und dann wirklich umgebracht werden, habe ich noch nie so gelesen. Außerdem ist es auch interessant, dass eine mysteriöse Figur vorkommt, die in den weiteren Büchern der Reihe ebenfalls auftreten wird.
Insgesamt wird aus drei Perspektiven erzählt: Aus der von der Ermittlerin Fina Plank, der des Ex-Freundes von Nadine Just, Tibor Glaser und aus der Perspektive eines mysteriösen Dritten, dessen wahre Absichten nicht enthüllt werden. Das größte Problem, das ich mit dem Thriller hatte, war, dass ich kein bisschen mit Fina und Tibor mitfühlen konnte. Fina fand ich oft sogar unsympathisch. Tibor war mir oft einfach egal und seine Entscheidungen nicht nachvollziehbar für mich.
Spannend war der Thriller für mich kaum. Klar, am Ende gab es etwas Spannung, aber der größte Teil war einfach nur langweilig. Die ganzen sexistischen Bemerkungen von Finas Kollegen haben mich auch einfach nur angenervt.
Allerdings war die Auflösung am Ende richtig im Stil von Ursula Poznanski, sie war nämlich unerwartet, ich hätte das nicht erwartet. Hier ist aber auch wieder das Spannungsproblem: Die Auflösung wurde so unspektakulär präsentiert, dass ich es nicht einmal wirklich krass fand.

Zusammengefasst gehört Stille Blutet nicht zu den wirklich guten Büchern von Ursula Poznasnki. Die Idee war zwar gut, genauso wie die Auflösung, aber es fehlte mir eindeutig an Spannung sowie sympathischen Hauptcharakteren.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Die nächsten Hungerspiele

Die Tribute von Panem 2
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Katniss und Peeta haben die Hungerspiele beide als Sieger überlebt. Ein halbes Jahr später müssen sie auf die Tour der Sieger durch alle Distrikte. Es kommen Gerüchte auf, dass es Aufstände gegen die Regierung ...

Katniss und Peeta haben die Hungerspiele beide als Sieger überlebt. Ein halbes Jahr später müssen sie auf die Tour der Sieger durch alle Distrikte. Es kommen Gerüchte auf, dass es Aufstände gegen die Regierung in anderen Distrikten gibt, die in Katniss eine Anführerin ihrer Aufstände sehen. Präsident Snow droht ihr deshalb damit, ihre gesamte Familie umbringt, wenn sie die Leute nicht davon überzeugt, dass Peeta und sie nur ein harmloses Liebespaar sind. Doch das ist alles nicht so einfach.

Wie schon im ersten Band ist der Schreibstil von Suzanne Collins gut und verständlich. Die Ich-Perspektive vermittelt ein ein gutes Bild über Katniss' Gefühle und ihre Absichten.
Die Protagonistin Katniss ist mir in diesem Band ebenfalls sympatisch, allerdings nicht so sehr wie im ersten Teil. Gut finde ich, dass diesmal noch mehr Charaktere beim Namen vorgestellt werden.
Insgesamt finde ich aber den zweiten Teil etwas schwächer als den ersten, das liegt vor allem an der Handlung. Es gibt sehr große Zeitsprünge während der Handlung. Manche Stellen sind sehr kurz und knapp und andere wiederum sind sehr ausgiebig erzählt. Das gefällt mir nicht so gut. Auch ist es nicht sonderlich originell, dass Katniss und Peeta erneut in die Arena müssen. Somit wiederholt sich die Handlung.
Von der „Liebe“, die im Klappentext versprochen wird, ist in diesem Buch auch nichts zu finden.
Trotzdem ist der zweite Teil der Panem-Trilogie ein guter zweiter Teil, der aber in einigen Dingen nicht mit seinem Vorgänger mithalten kann. Ich freue mich auf den nächsten Teil, in dem hoffentlich meine abschließenden Fragen geklärt werden.

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