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Veröffentlicht am 11.04.2023

Die Magie des Tees

A Magic Steeped in Poison – Was uns verwundbar macht
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Nings Schwester liegt im Sterben - sie hat vergifteten Tee getrunken und als einzige Chance, sie zu retten, sieht Ning den Wettbewerb der mächtigsten Teemagier des Reiches. Denn wer den Wettbewerb gewinnt, ...

Nings Schwester liegt im Sterben - sie hat vergifteten Tee getrunken und als einzige Chance, sie zu retten, sieht Ning den Wettbewerb der mächtigsten Teemagier des Reiches. Denn wer den Wettbewerb gewinnt, hat einen Wunsch frei. So bricht sie ohne das Wissen ihrer Familie auf und gerät in einen Strudel aus Intrigen und politischen Verwicklungen.

Das Buch hat gerade zu Beginn starke Mulan-Vibes, im Laufe der Geschichte wird aber deutlich, dass dieses Buch ansonsten nicht so viel mit Mulan gemein hat. Uns erwartet hier ein einzigartiges Abenteuer rund um die Teemagie mit jeder Menge japanischem Flair.

Um die Teemagie in all ihren Facetten zu verstehen, habe ich zugegeben ein bisschen gebraucht. Doch die damit verbundenen Rituale der Teezubereitung haben mein Herz jedes mal höher schlagen lassen und man merkt, wie viel Liebe und Einfallsreichtum die Autorin dabei in ihr Magiesystem gesteckt hat.

Auch der Großteil der Charaktere hat sich früher oder später in mein Herz geschlichen. Da das Buch mitunter auch mal sehr politisch wird, hat sich erst am Ende gezeigt, wer Freund und wer Feind ist. Das macht auch einen Teil der Spannung des Buches aus.

Was die Spannungskurve anbelangt, so geht es zunächst sehr seicht los, um dann zum Ende hin immer stärker anzusteigen - die zweite Buchhälfte hat mich aufgrund dessen weit aus mehr mitgerissen als die erste.

Es gibt auch eine Liebesgeschichte, mit der ich anfänglich nicht warm geworden bin. Doch hier hat mich die Autorin überrascht: Tatsächlich gibt es hier unvorhersehbare Wendungen, die mich dann doch noch richtig catchen konnten und mich nun nach Beenden doch sehr neugierig machen, wie es insbesondere mit der Liebesgeschichte weitergeht.

Die Autorin hat mich in vielerlei Hinsicht zum Mitfiebern gebracht und hatte so gut wie immer eine Überraschung parat, die ich nicht erwartet hatte. Auch Nings Handlungen waren für mich häufiger unerwartet, doch eigentlich auch immer nachvollziehbar. Sie ist keine herausragende Protagonistin und alles andere als fehlerfrei, aber darum vielleicht gerade eine so gute.

Das Buch hat mich mit jedem Kapitel jedes mal wieder auf‘s Neue überrascht und sticht mit seinem einzigartigen System der Teemagie deutlich heraus. Ich bin begeistert und vergebe darum gerne fünf Sterne.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2023

Peter Hase zum Anfassen

Frohe Ostern, Peter Hase
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In diesem süß gestalteten Bilderbuch verteilt Peter Hase Ostereier an seine Freunde, zum Beispiel Katerchen Moppel und Eichhörnchen Nusper. Das Buch kommt dabei mit sehr wenig Text aus, so geht es auf ...

In diesem süß gestalteten Bilderbuch verteilt Peter Hase Ostereier an seine Freunde, zum Beispiel Katerchen Moppel und Eichhörnchen Nusper. Das Buch kommt dabei mit sehr wenig Text aus, so geht es auf jeder Seite darum, ein hier beheimatetes Tier vorzustellen. Das Besondere: Jedes Tier kann befühlt werden, sei es das Federkleid der Gans, der rote Frack der Kröte oder der buschige Schwanz des Eichhörnchens. Letzteres streichelt mein Sohn ganz besonders gern.

Farblich ist das Buch in Pastelltönen gehalten. Den Zeichenstil würde ich als eher klassisch, aber sehr schön bezeichnen. Das Fühlbuch kommt zudem noch sehr stabil daher.
Uns hat es sehr viel Ostervorfreude bereitet, daher vergebe ich gern fünf Sterne.

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  • Cover
Veröffentlicht am 07.03.2023

Eine Geschichte vom Freundschaftschließen

Lenni und Lu werden Freunde
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Dieses Pappbilderbuch erzählt auf niedliche Weise, wie der Elefant Lenni und das Luchsmädchen Lu Freunde werden. Obwohl Lu ganz anders ist als Lenni und noch so quirlig dazu, schließt der kleine Elefant ...

Dieses Pappbilderbuch erzählt auf niedliche Weise, wie der Elefant Lenni und das Luchsmädchen Lu Freunde werden. Obwohl Lu ganz anders ist als Lenni und noch so quirlig dazu, schließt der kleine Elefant sie ganz schnell in sein Herz.

Die Geschichte ist nicht nur liebevoll erzählt, sondern auch mindestens genauso schön illustriert. Die Geschichte wird bildlich sehr gut dargestellt. Die Illustrationen nehmen dabei in der Regel die ganze Doppelseite ein, sodass es neben der Handlung viel zu entdecken gibt. Auch die Farben sind sehr ansprechend. Ich habe mich auf Anhieb in die süßen Zeichnungen von Elefant und Luchsmädchen verliebt.

Auch die Textmenge pro Seite scheint mir angemessen. Ab und an könnte der Text noch etwas leserlicher gestaltet werden. Da die Schrift recht dünn ist, wird es beim Vorlesen anstrengender, wenn sie auf dunklem Hintergrund steht.

Ein bisschen Kritik auf hohem Niveau noch zum Schluss: Luchsmädchen Lu hat ab und an einen flapsigen Sprachstil, zum Beispiel benutzt sie gern das Wort „total“ als Antwort. Das scheint mir für Bilderbücher doch etwas ungewöhnlich.

Dennoch habe ich Lenni und Lu fest in mein Herz geschlossen und bin jetzt schon Fan dieser Kinderbuchreihe!

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Spannender Jugendthriller

Good Girl, Bad Blood
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Der Prozess um Max Hastings hat begonnen und Pip arbeitet die Ereignisse in ihrem Podcast auf. Dieser sollte damit nach einer ersten Staffel eigentlich wieder enden, doch dann steht ihr Freund Connor vor ...

Der Prozess um Max Hastings hat begonnen und Pip arbeitet die Ereignisse in ihrem Podcast auf. Dieser sollte damit nach einer ersten Staffel eigentlich wieder enden, doch dann steht ihr Freund Connor vor der Tür. Sein Bruder Jamie wird vermisst und er bittet Pip um Hilfe. Pip nutzt ihren Podcast und die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer und macht sich an die Arbeit.

Die Geschichte beginnt zunächst sehr ruhig und knüpft an die Ereignisse von Band 1 an. Diese werden unter anderem in einem Review zu Pips Podcast aufgearbeitet, sodass das Buch sogar gut lesbar ist, wenn man Band 1 noch nicht kennt. Der Lesende bekommt noch einmal alle wichtigen Informationen und Personenkonstellationen geliefert. Entsprechend dauert es ein bisschen bis der Roman an Fahrt aufnimmt - dann aber so richtig!

Holly Jacksons Schreibstil habe ich schnell lieben gelernt. Mit viel Fleiß und Sorgfalt hat sie hier einen spannenden Krimi entfaltet. Jackson beweist hier ihre Liebe zum Detail. Den gesammelten Hinweisen dürfen wir als Leser/-innen ebenfalls folgen, so gibt es im Buch beispielsweise Fotos von Beweisstücken oder Grundrisse, in denen Pip Abläufe und ähnliches festhält. Auch ihre Fallnotizen bekommen wir zu lesen sowie die Interviews, die sie für ihren Podcast führt. Und auch einzelne Podcastfolgen finden wir transkribiert vor. Das macht es umso spannender hier mitzurätseln und ständig neue Theorien aufzustellen.

Pip ist ein außerordentlich vielschichtiger Charakter, dem die Autorin sehr viel Tiefe sowie Ecken und Kanten gegeben hat, was Pip für mich als Protagonistin sehr authentisch macht. Die Liebesgeschichte aus Band 1 spielt hier ebenfalls noch eine sehr dezente Rolle im Hintergrund, was ich als sehr angenehm empfand.

Besonders auf den letzten 100 Seiten habe ich es sehr genossen wie sich die Puzzleteile schließlich zusammengefügt haben. Die Auflösung des Falls und das Ende des Buches wirken auf mich realistisch und passend.
Für diesen durchweg spannenden Jugendthriller vergebe ich gerne volle fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.01.2023

Skurril und zugleich herausragend!

Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter
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Die junge, gerade verwaiste Mary stößt in den Unterlagen ihrer Mutter auf Hinweise zu den Experimenten ihres Vaters Dr. Jeckyll sowie zum Verbleiben von Edward Hyde, einem Freund ihres verstorbenen Vaters ...

Die junge, gerade verwaiste Mary stößt in den Unterlagen ihrer Mutter auf Hinweise zu den Experimenten ihres Vaters Dr. Jeckyll sowie zum Verbleiben von Edward Hyde, einem Freund ihres verstorbenen Vaters und gesuchter Mörder, für dessen Auslieferung eine beträchtliche Geldsumme ausgesetzt ist. Mit Hilfe von Sherlock Holmes und Dr. Watson stürzt sich Mary in Ermittlungen, wobei noch weitaus mehr düstere Geheimnisse ans Licht kommen und Mary Unterstützung von weiteren Töchtern verrückter Wissenschaftler bekommt.

Der Roman spielt zum Ende des 19. Jahrhunderts und damit im viktorianischen London. Er sticht durch zwei Aspekte besonders heraus: zum einen durch das Aufgreifen zahlreicher literarischer Figuren dieser Zeit, zum anderen durch seinen Schreibstil. Beginnen wir bei Letzterem, denn der Schreibstil macht das Buch wirklich zu etwas ganz Besonderem. Obwohl Mary die eigentliche Protagonistin des Buches ist, ist es nicht sie, die uns ihre Geschichte erzählt, sondern Catherine - eine Freundin, die Mary im Laufe dieses Buches finden wird. Catherine schreibt die Abenteuer von Mary und den anderen Frauen als Manuskript nieder. Dabei wird sie immer wieder durch Zwischenrufe, hier niedergeschrieben als Kommentare, der anderen Frauen unterbrochen. Das macht die Erzählung sehr unterhaltsam. Es ist jedoch von Vorteil, wenn man von Anfang an weiß, wer der Erzähler ist. Catherine schreibt dabei überwiegend in dritter Person, nur wenige Kapitel verschiedener Figuren sind in der Ich-Perspektive geschrieben. Ich empfand diese Erzählweise als herausragend.

Ebenso spannend ist die Einbindung verschiedener Figuren der Literaturgeschichte, natürlich angefangen bei Dr. Jeckyll, über Sherlock und Watson bis hin zu Frankenstein. Ich selbst habe die Bücher, auf die hier Bezug genommen wird, nicht gelesen, das ist aber auch gar nicht notwendig. Und wenn man die ein oder andere Figur gar nicht kennt, kommt beim Lesen die Neugier von allein, diese zu googeln. Entsprechende Hinweise finden sich auch in den Buchdeckeln. Die Geschichten der Figuren wurden dabei natürlich ein bisschen abgewandelt, ihre Charaktere behalten sie dabei in der Regel aber bei. So ist auch Sherlock hier ein Kombiniergenie mit nur wenig Feingefühl, wenn auch etwas empathischer als das Original. Dennoch mochte ich ihn hier unheimlich gerne.

Wir ermitteln mit Mary, Sherlock und weiteren weiblichen Heldinnen in einem Mordfall der sehr skurrilen Art, der durchweg spannend und fesselnd war. Lediglich zum Ende wurde das Buch etwas ruhiger. Die Geschichte des ersten Bandes ist damit abgerundet, dennoch gibt es einen kleinen Cliffhanger und einen Ausblick auf Band 2.

Ich bin schwer begeistert von diesem Mystery-Fantasy-Krimimix, da er in vielerlei Hinsicht mal was ganz anderes ist, und vergebe daher gerne volle fünf Sterne.

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