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Veröffentlicht am 24.10.2017

Wenn Blumen sprechen

Mausetot im Mausoleum
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Loretta hat sich schweren Herzens dem Abenteuer entsagt und macht sich daran die Fotografie für sich zu entdecken. Bis sie mal wieder in eine heikle Situation stolpert, die alles ändert.

Dieses Buch habe ...

Loretta hat sich schweren Herzens dem Abenteuer entsagt und macht sich daran die Fotografie für sich zu entdecken. Bis sie mal wieder in eine heikle Situation stolpert, die alles ändert.

Dieses Buch habe ich innerhalb eines Tages verschlungen, einfach weil die Handlung mich auf mehreren Ebenen immer weiter in ihren Bann gezogen hat. Und ohne zu viel versprechen zu wollen, das Ende hat mich selten sprachlos zurückgelassen (auf eine gute Art und Weise). Es handelt sich um den neunten Teil einer Reihe rund um Loretta Luchs, trotzdem hatte ich angenehmer weise keinerlei Einstiegsprobleme (als Neuling in dieser „Ruhrpott Krimödie“).

Die Hauptperson Loretta Luchs war in mir von Anfang an sympathisch und auf ihre Art gut verwinkelt dargestellt, was ihre Persönlichkeit betraf. Lorette war in meinen Augen auch dafür verantwortlich, dass sich eine gewisse Komik durch das gesamte Buch zog.

Auch die Erzählweise aus Sicht von Loretta Luchs, hat mir gut gefallen. Dadurch wurde die Spannung noch zusätzlich gesteigert, da der personale Ich-Erzähler Dinge oftmals ja nicht erlebt oder erst später erfährt.

Bei einem Krimi spielt der Spannungsbogen natürlich eine entscheidende Rolle und hier kann ich nur sagen Hut ab. Es war ausgezeichnet und die unerwartete Wendung würde mit einigen Finessen gesponnen und mit einem köstlichen Ende serviert.

Ein weiterer Pluspunkt waren für mich die behandelten Themen. Nebenbei etwas dazu zu lernen ist immer gut und hier gab es gleich zwei interessante Gebiete, die der Leser neu entdecken konnte. Zum einen das Thema Blumensprache, das sich anschaulich durch das gesamte Buch zog. Zum anderen die Astrologie und wie man sich die Arbeit eines Astrologen so ungefähr vorstellen kann. Wenn das nicht interessant ist?

Fazit: Ein Krimi mit frischem Wind in den Segeln, der mit einer ordentlichen Prise Spannung daherkommt. Nervenkitzel vorprogrammiert. Ich werde mich in jedem Fall über die weiteren 8 Teile hermachen, wer macht mit? (:

Veröffentlicht am 03.10.2017

Es weihnachtet sehr

Das Sams 9. Das Sams feiert Weihnachten
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Das Sams und Herr Taschenbier erleben ihr erstes Weihnachten zusammen. Papa Taschenbier erklärt dem Sams Traditionen und Gewohnheiten und die Weihnachtsgeschichte und dann gibt es noch eine ganz besondere ...

Das Sams und Herr Taschenbier erleben ihr erstes Weihnachten zusammen. Papa Taschenbier erklärt dem Sams Traditionen und Gewohnheiten und die Weihnachtsgeschichte und dann gibt es noch eine ganz besondere Überraschung.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Kind für das Sams geschwärmt habe, deshalb war es für mich eine frohe Nachricht diesem neuen Teil lesen zu können.
Die Geschichte spielt im Winter, um die Weihnachtzeit und diese Zeit wird in den verschiedensten Situationen wunderbar dargestellt und beim Plätzchen backen kann bei mir direkt Weihnachtsstimmung auf.
Ein besonderes Highlight waren für mich die Illustrationen von Nina Dulleck, die nicht putziger und lustige hätten sein können. Eine schöne Bebilderung.
Aufgefallen sind wie immer beim Sams auf die Wortwitze, die sich mit der deutschen Sprache und ihren Eigenheiten auf herrlich kindliche Weise auseinandersetzen und diese hinterfragen. Auch älteren Menschen kann ich diese immer noch empfehlen, da sie unterhaltsam bleiben und die Ohren für das aufmerksamer werden öffnen.
Und auch inhaltlich war wieder so viel los, das es garantiert nicht langweilig wird. Das Sams schafft es immer wieder aufs Neue sich und Herrn Taschenbier in ein Abenteuer zu stürzen.
Alles in allem eine gelungene Rückkehr des Sams und seiner Freunde, die sich wohl wunderbar als Nikolausgeschenk machen würde.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Für jeden Topf einen Deckel

Der erste Satz
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Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein ...

Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein wunderbares und inhaltlich sehr vielfältiges Werk geschaffen und eine interessante Idee verwirklicht.


Der Spielraum zwischen den verschiedenen Geschichten könnte nicht größer sein. Die eine hört sich an wie ein Märchen, die nächste wie ein vergangenes Liebesdrama und die dritte wie eine Ode an das Leben. Eines vereint sie alle, hinter jeder steht eine Bedeutung, die es zu ergründen gilt.


Und auch sprachlich hat mich dieses Buch glücklich gemacht. Zum einen hört sich nicht jede Geschichte gleich an, sondern sprachlich sind deutlich Abstufung zu erkennen, zum anderen hat die Autorin wunderbar farbige (Sinn)Bilder und Metaphern entwickelt, die mich gedanklich immer auf eine kurze Reise mitgenommen haben.


Die Geschichten haben viele verschiedene Gefühle in mir angesprochen, von Trauer,Freude, Mitgefühl und Leere über Jauchzen und Liebe war alles dabei.


Ein Buch bei dem für jeden eine Geschichte enthalten ist. Wie ein Deckel passen zum Topf sind so viele Situation hier lebendig dargestellt, dass jeder Mensch sich in mehr als einer Situation wieder finden wird.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Tödliche Liebe

Libori-Lüge
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Ein Kommissar dessen Privatleben vollständig in Trümmern liegt und eine aufgespießte Frauenleiche die viele unbequeme Fragen aufwirft, so startet der Kriminalroman "Libori-Lüge". Eine Geschichte entpuppt ...

Ein Kommissar dessen Privatleben vollständig in Trümmern liegt und eine aufgespießte Frauenleiche die viele unbequeme Fragen aufwirft, so startet der Kriminalroman "Libori-Lüge". Eine Geschichte entpuppt sich, in der ganz viel Drama, Liebe aber auch Humor eine Rolle spielen und an der am Ende die Abgründe der menschlichen Psyche deutlich werden.


Ein durch und durch guter Krimi in dem sich nicht alles nur um die Ermittlungen dreht, sondern auch die Hauptakteure und ihr Privatleben nicht zu kurz kommen.

Ludgera Vogt erzählt auf eine herzerwärmende Art und Weise von Tiefschlägen im Leben und dem wieder nach vorne schauen.

Sehr gut gefällt mir die wie zufällig gewählte Einbindung von intimen Fakten und Situationen der Hauptcharaktere in die Gesamthandlung. Anders als in anderen Krimis führen diese Situationen nicht nur zum näheren Kennenlernen der Charaktere, sondern den Leser auch ermittlungstechnisch zu neuen Erkenntnissen, ausgezeichnete Idee.

Der Schreibstil war ausgewählt und mit einer humorvollen Note versetzt, wobei die Autorin es trotzdem schafft mit Ernsthaftigkeit hinter die Fassade der handelnden Menschen zu schauen und deren Gefühlsleben mit klaren Worten zu erfassen.


Für Gänsehaut sorgte bei mir die unbekannte Erzählstimme, die sich durch das ganze Buch zieht und am Ende ein erschreckendes Innenbild des Täters vor dem Auge des Lesers entstehen lässt.

Trotz dieser Spur des Täters tappte ich erstaunlich lange im Dunkeln, was die Auflösung anging. Durch die gute Verschleierung des Täters stieg die Spannung teilweise ins Unermessliche und ich persönlich bin mir sicher das ist kein Buch, das man lange liegen lässt wenn man es erst einmal begonnen hat.


Ein wahrlich guter Krimi, den ich nur weiter empfehlen kann aber vorsicht mit Gänsehautgarantie.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Philosophieren über alles

Über die Erhabenheit toter Katzen und das Umwerben trauriger Mädchen
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Jan der 14-oder-so ist philosophiert gerne über das Leben. Auf dem alten Dachboden seines Onkels hatt er eine alte Kamera gefunden mit der er die Gegend durchstreift und tote Katzen fotografiert. Und dann ...

Jan der 14-oder-so ist philosophiert gerne über das Leben. Auf dem alten Dachboden seines Onkels hatt er eine alte Kamera gefunden mit der er die Gegend durchstreift und tote Katzen fotografiert. Und dann ist da auch noch Claudia das Mädchen aus der Schule.


Ein Buch das erfrischend anders ist (und ein bisschen seltsam) und aus allem was ich bis dato gelesen habe herausfällt.
Im Laden bei meiner Entdeckung reichte schon allein die mal-ganz-andere Schrift und das absolut wunderschöne und faszinierende Cover um mich in den Bann des Buches zu ziehen.


Beim Lesen stellte ich dann fest meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, das Buch bedient sich einem ganz speziellen ausgefeilten Schreibstil, teils sehr pragmatisch, teils wirklich wie ich mir einen philosophierenden Jungen ausmale.

Mein Exemplar ist mit Klebezetteln regelrecht tapeziert, da so viele Stellen zum grübeln und tief-einatmen-und-dann-Lächeln einladen.

Jan denkt über mutige Tage, das komische Grammophon und seine Nachbarin nach oder darüber das Lieben die mutigste Sache der Welt ist und alle Menschen sich auf unterschiedliche Arten lieben.


Für jeden der das Außergewöhnliche sucht und genug hat von Kitsch und Gloria, für den ist dieses Buch genau das richtige.