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Veröffentlicht am 19.12.2018

Eine Geschichte über Wut, Trauer, Schuld und Erinnerungen.

Ein Tag hat viele Farben
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Es herrscht eine angespannte Stimmung, als die drei Geschwister Anna, Tom und Mia im Hause ihres Vaters aufeinander treffen. Die Zusammenkunft hat einen traurigen Grund, die lebenserhaltenden Geräte ihres ...

Es herrscht eine angespannte Stimmung, als die drei Geschwister Anna, Tom und Mia im Hause ihres Vaters aufeinander treffen. Die Zusammenkunft hat einen traurigen Grund, die lebenserhaltenden Geräte ihres Vaters sollen abgestellt werden und sie alle müssen Abschied nehmen. Seine Frau Constanze ist außer sich und vermag es doch nicht die Beziehung der Geschwister zueinander zu kitten. Vielmehr bahnt sich Verzweiflung seinen Weg durch Vorwürfe und Schuldzuweisungen.

Geschrieben ist es aus der Sicht der drei Geschwister, die jeder für sich eine schwierige Geschichte haben. Man merkt schnell, dass Anna, Tom und Mia ihr eigenes Päckchen zu tragen haben und sich völlig fremd sind. Ihre Gedanken sind zerfressen von Neid und Missgunst, sodass die Familie kaum Zusammenhalt findet.

Anna ist das Nesthäkchen, sie ist eine herzliche Person, die aber still und in sich gekehrt ist. Ihr Bruder Tom ist noch viel zurückhaltender, unsicher und schweigsam. Mia dagegen, ihre Halbschwester, ist aggressiv und einschüchternd. Ihre zickige und arrogante Art trifft nicht nur ihre Geschwister, sondern auch ihre Stiefmutter und ihren Mann. Mich hat es genervt, dass sie jeden angegangen ist und sich kaum zusammenreißen konnte.
Constanze spielt die fröhliche und besonnene Witwe, obwohl sie genauso große Probleme hat, wie die drei Geschwister.
Ihr seht: eine kaputte Familie, die alle auf ihre Art verschlossen und einsam sind. Die sich nicht viel zu sagen hat und doch so viel unter Verschluss hält. Kein Wunder, dass sich die Wut über all die Jahre angestaut hat und sie sich nicht die einfachsten Sorgen anvertrauen konnten.

Hauptaugenmerk und größtes Streitthema: Das wertvolle Gemälde ihres Vaters. Doch es birgt Geheimnisse, die eine Aussprache unumgänglich macht und Wahrheiten ans Licht bringt, die alle erschüttert. Nach und nach lösen sie sich von dem Hass und endlich können sie sich verstehen. Die Stimmung wird automatisch leichter und ausgelassener. Es fließen Tränen, es wird gelächelt und sogar ein Plan gemeinsam geschmiedet. Ich habe es als sehr befreiend empfunden zwischen all der drückenden Atmosphäre.

Ein unterhaltender Roman, mit einem schmerzlichen Thema, der zum schnellen Lesen animiert und den ich innerhalb von zwei Tagen gelesen habe. Der Schreibstil ist flüssig und leicht und ließ mich ganz in die Geschichte abtauchen und sie einatmen. Und trotzdem fehlte mir die Tiefe und die Spannung. Die Charaktere sind zu gradlinig und zu schnell im plötzlichen Verzeihen, obwohl der Zorn vorher deutlich spürbar war.
Die Aussprachen sind emotional und schlüssig und als Leser hat man verstanden, wie all der Hass und die falschen Eindrücke entstehen konnten. Und obwohl man die ganze Zeit mit den Problemen gefühlt hat und dachte, sie würden aufgegriffen werden, so verliefen sie doch im Nichts. Einige Handlungsstränge bleiben offen und viele Fragen ungeklärt. Schade.

Fazit: Es fiel mir leicht in die Geschichte einzutauchen und dem schönen Schreibstil zu folgen. Ein trauriges Thema, das mit viel Wut, Hass und Schuld bestückt ist. Ich habe ein emotionales Chaos mit dieser Familie durchlebt und sie doch nicht richtig kennengelernt. Im Grunde gibt es eine gute Grundbasis der Handlung, die aber nicht voll ausgeschöpft wurde. Es fehlte mir an Spannung und tieferen Einblicken hinter die Fassade.

Veröffentlicht am 08.03.2023

Schade, das war wohl keine Geschichte für mich ...

Frau Holles Labyrinth
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Stefanie Lasthaus hat eine fesselnde Handlung aufgebaut, deren Hintergründe mich fasziniert haben. Genauso wie die Geschichte rund um Frau Holle und ihrem Labyrinth. Die Stimmung ging mir unter die Haut, ...

Stefanie Lasthaus hat eine fesselnde Handlung aufgebaut, deren Hintergründe mich fasziniert haben. Genauso wie die Geschichte rund um Frau Holle und ihrem Labyrinth. Die Stimmung ging mir unter die Haut, die Dunkelheit drückte mir aufs Gemüt und die Verzweiflung schlug mir auf den Magen.

Leider waren beide Protagonistinnen keine Sympathieträgerinnern. Die jüngere Schwester Moira ist verwöhnt, ichbezogen und schert sich einen Dreck um die Angelegenheiten anderer. Ich musste tief durchatmen, sobald sie die Bühne betrat.

Jetzt sollte man meinen, dass ich jedenfalls mit der älteren Schwester mitfühlen konnte. Und anfangs war es auch wirklich so. Aber im weiteren Verlauf zeigt sie Seiten an sich, dass mir fast die Kinnlade runtergefallen ist. Sie ist permanent abwertend gegenüber den Menschen aus Frau Holles Reich. Bezeichnet sie als zurückgeblieben und hinterwäldlerisch. Sie ist regelrecht pikiert über die Lebensumstände und macht sich darüber lustig.

Ich hätte mir wirklich nur einen Funken Anstand gewünscht. Respekt. Dankbarkeit. Empathie. Irgendwas!

Auch ihr plötzliches Bedürfnis ihre Schwester zu beschützen, obwohl sie sie vorher schon unausstehlich fand, kam gar nicht bei mir an.

Es ist so traurig. Eigentlich mochte ich niemanden im Buch. Schade, das war wohl keine Geschichte für mich.

Fazit: »Frau Holles Labyrinth« von Stefanie Lasthaus hat eine faszinierende Grundgeschichte, die voller Düsternis und Verzweiflung steckt. Leider konnten mich die Protagonistinnen nicht catchen, viel mehr habe ich Anstand, Respekt und Empathie vermisst. Auch die Handlung plätscherte vor sich hin und endete ohne große Überraschungen.

Veröffentlicht am 31.07.2022

Ich bin tatsächlich sehr zwiegespalten.

Blossom
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Gleich vorweg: Mir fehlte eine Content Note.

Vom Sog-Faktor war ich absolut begeistert. Der Schreibstil von Amelia Cadan hat mich mitgerissen, die feurigen Dialoge, das Knistern, die Anziehungskraft und ...

Gleich vorweg: Mir fehlte eine Content Note.

Vom Sog-Faktor war ich absolut begeistert. Der Schreibstil von Amelia Cadan hat mich mitgerissen, die feurigen Dialoge, das Knistern, die Anziehungskraft und das Setting haben es mir angetan. Trotz der Leichtigkeit liegt auch eine gewisse Schwere auf der Geschichte, was ja vor allem an den tiefgehenden Themen liegt.

Demnach würde ich das Buch gerne in den Himmel loben … aber … und jetzt kommen wir zu meinem Hauptproblem:
1. Viel zu viele unterschiedliche Themengebiete, die ins Leere laufen
2. Kein sensibler Umgang mit diesen
3. Alles nur oberflächlich, kein Vordringen in den Kern der Problematiken, keine Aufklärung
4. Und zum Ende hin: Aus dem Augen, aus dem Sinn - streuen wir noch Zuckerguss drüber!

Durch diese Punkte wirkt es leider als wären die Thematiken nur der Dramatik willen gewählt worden. Was ich mir kaum vorstellen kann, da unglaublich viel Potenzial in der ganzen Geschichte steckt.

Jun zu verstehen war nicht leicht und doch gibt es so viele Aspekte in ihrem Leben, die einen mitfühlen und hinter ihre aufgesetzte Maske blicken lassen. Ihre Familie ist ihr Anker, ihr Halt und gleichzeitig ihre größte Sorge. Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Geschwistern und ihrer Mutter lastet schwer auf den Schultern dieser jungen Frau.

Umso schwerer war es für mich nachzuvollziehen, warum sie die Entscheidung trifft ihre Familie im Stich zu lassen, ihr Sexleben über das Wohl ihrer Geschwister zu stellen, ihre erdrückende Verantwortung plötzlich durch die rosa Wolken der Verliebtheit einzutauschen. Nicht bei den Problematiken, die in der Familie einfließen.

Fazit: Ich bin tatsächlich sehr zwiegespalten. »Blossom« von Amelia Cadan hat für mich unglaublich viel Potenzial und einen berauschenden Schreibstil. Aber leider wurden die Themen in der Geschichte unsensibel, unreflektiert und vor allem nicht tiefgründig dargestellt. Eine Aufklärung habe ich bis zum Ende nicht bekommen, stattdessen wurde alles in rosa Zuckerwatte gehüllt.

Die ganze Rezension/Kritik gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 12.06.2022

Witches und Hunters - wir gehen im Zwiespalt auseinander ...

Witches & Hunters
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Auch wenn Cat als starke und unabhängige Frau beschrieben wird, so habe ich ihr doch das junge Alter und ihre Naivität angemerkt. Vielleicht konnte ich sie auch genau deswegen in mein Herz schließen, denn ...

Auch wenn Cat als starke und unabhängige Frau beschrieben wird, so habe ich ihr doch das junge Alter und ihre Naivität angemerkt. Vielleicht konnte ich sie auch genau deswegen in mein Herz schließen, denn diese Gutgläubigkeit hat der Handlung eine gewisse Hoffnung gegeben.

Mit dem Schreibstil von Janina Schneider-Tidigk bin ich etwas durch die Szenen gestolpert. Die Actionszenen kamen leicht und dynamisch rüber, während sich viele Unterhaltungen und Sätze sperrig anfühlten und dazwischen mit Nichtigkeiten ausgefüllt wurden. Ich konnte mich ebenfalls nicht mit der vulgären (Aus-)Sprache anfreunden.

Es war ein Highshool-Teenie-Magie-Romanzen-Drama, das nur noch von einem Überschuss an Testosteron gekrönt wurde. Während sich die Männer balzen und ein bisschen zu wichtig nahmen, fehlte nur noch das gegenseitige Muckis zeigen. Genauso gab es hier völlig übereilte Eifersucht und übertriebene Beschützerinstinkte.

Einzig und allein die Brutalität, die Geschichte rund um die Hexen und ihre Fähigkeiten, sowie der Konflikt haben mich am Lesen gehalten.

Fazit: »Witches und Hunters - Verbranntes Vertrauen« - wir gehen im Zwiespalt auseinander. Eine überladene Teenie-Drama-Show, die sich aller Klischees bediente, aber auch unterhaltsam zu lesen war. Während mich die Kampf- und Magieszenen catchen konnten und ich die Hintergrundgeschichte äußerst spannend fand, war mir im Vordergrund zu viel Machtgehabe zwischen den Männern.

Die ganze Rezension/Kritik gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 25.02.2019

Ein wundervoller Anfang voller Witz und Charme, der sich leider in eine zornige Geschichte wandelt.

Haunted Love - Perfekt ist Jetzt
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150 Seiten so schön und einfühlsam, ein bisschen schüchtern, aber auch mutig. Die ersten antastenden Versuche, zärtlich und liebevoll. Voller Witz und Humor und strotzend vor Stärke und Empathie.

Und ...

150 Seiten so schön und einfühlsam, ein bisschen schüchtern, aber auch mutig. Die ersten antastenden Versuche, zärtlich und liebevoll. Voller Witz und Humor und strotzend vor Stärke und Empathie.

Und dann …

… das Erwachen. Auf einmal ziehen Aggressionen, Wut, Trauer und Verletzungen durch das Buch. Es werden Lampen zerschmettert, gegen Wände geschlagen, gewütet, geschrien und Herzen zerbrochen.

Hazel macht in meinen Augen so viele Rückschritte. Ihre Vergangenheit lastet schwer auf ihr, trotzdem hat sie für ihr Leben gekämpft und tut dies ebenfalls für andere. Ich bewundere die Fürsorge und Willensstärke dieser jungen Frau. Ihre Gutmütigkeit kennt keine Grenzen – sie steckt alles zurück, lässt sich verletzen und demütigen, nur damit es anderen besser geht. Hazel verändert sich so sehr unter dem schlechten Einfluss und gibt nicht nur sich, sondern auch ihr Leben auf. Aber irgendwo langt es doch! Irgendwo ist der Punkt, da sollte Hazel geschüttelt werden und einer sollte ihr erklären, dass sie mehr Wert ist!
Jedes Mal aufs Neue habe ich mit ihr gelitten und die Schmerzen ertragen. Nur damit sie sich drei Sekunden später in exakt dieselbe Situation stürzt. Wieder … und … wieder … und wieder.

Ja, es ist die erste Liebe. Ja, auch ich war naiv und habe viel mit mir machen lassen. Daher meine Frage: Wer hält es aus, nach so viel Schmerz immer wieder zu vergeben und zu vergessen? Wer kann am Boden zerstört sein und im nächsten Moment wieder lachen und scherzen, als wäre nie etwas gewesen?

Unpassend.

Die Zeit macht aus der strebsamen, starken Frau eine wütende, verlorene Seele. In einer Sekunde schreit sie: Nie, nie im Leben mache ich das und wehrt sich mit Händen und Füßen. In der nächsten sagt sie: Ja, das ist so aufregend, ich freue mich darauf. Es fühlte sich einfach nicht mehr echt an.

Ich muss sagen, dass die Geschichte erschreckende Themen beinhaltet, bei denen mir mulmig wurde. Es ist keine leichte Kost. Dabei wäre mehr Tiefe aus Calebs Sicht durchaus wünschenswert gewesen. Er ist ein explosiver Charakter, der in seinem Inneren bestimmt viel zu bieten hat. Leider werden fast nur seine schlechten Seiten beleuchtet. Wenn er und Hazel zusammen sind, dann mischt sich alles zu einem Cocktail. Liebevoll, sensibel, witzig, wütend, niederschmetternd, verachtend. Und das in einer Geschwindigkeit, dass mir schwindelig wurde, als wäre ich gerade selbst durch einen Mixer gedreht worden. Für mich stellte der Umgang keine gesunde Basis dar.

Was allerdings ganz toll war und unbedingt betont werden sollte: Caleb sagt Hazel immer wieder wie schön sie ist und verbietet ihr regelrecht sich schlecht zu fühlen. Er sieht sie als einen wundervollen und perfekten Menschen an. Ein großes Lob, dass die Gefühle von Caleb in dieser Weise spürbar waren.

Abschließend möchte ich noch kurz etwas zum Schreibstil anmerken. Ayla schreibt mitreißend und flüssig und absolut fesselnd. Allerdings sind mir da so ein paar Eigenheiten der Autorin aufgefallen: Es wird oft an Etiketten rumgeknibbelt, an der Lippe gepult, in die Nase gezwickt und die Augenbrauen in die Stirn gezogen.

Und nun?
Ich dachte das könnte eine so wundervolle Geschichte werden. Es fing hammermäßig an, hat mich lächeln und schmunzeln lassen und ich habe dermaßen mitgefiebert. Es steuerte darauf zu ein Highlight zu werden! Und jetzt sitze ich hier und weiß nicht, ob 3 Sterne überhaupt gerechtfertigt sind.
Auf der einen Seite ist da der wundervolle Schreibstil und die Seiten der Geschichte, die wirklich gelungen sind. Auf der anderen ist da dieses schwierige Thema, das so dramatisch war und trotzdem nicht tief genug gegriffen hat.

Fazit: Ein wundervoller Anfang voller Witz und Charme, der sich leider in eine dunkle und zornige Geschichte wandelt. Für die Schwere dieser Thematik war mir vor allem Caleb nicht tiefgründig und nachvollziehbar genug.

Ich vergebe zwischen 2,5 und 3 Sternen.