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Veröffentlicht am 11.08.2017

Nichtsdestotrotz ist es ein "Schmankerl" für Fans der Reihe geworden; wenn man es als eigenständiges Produkt betrachtet und auch aus handwerklicher Sicht gesehen völlig in Ordnung

Feuer und Stein - Eine Liebe in den Highlands
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Seit ein paar Tagen nun, bin ich stolze Besitzerin der ersten Graphic Novel des 1. Teils der Highlandersaga von Diana Gabaldon und habe sie mit etwas gemischten Gefühlen gelesen.
Als ich auf den ersten ...

Seit ein paar Tagen nun, bin ich stolze Besitzerin der ersten Graphic Novel des 1. Teils der Highlandersaga von Diana Gabaldon und habe sie mit etwas gemischten Gefühlen gelesen.
Als ich auf den ersten Seiten der Graphic Novel Jamies gezeichnetem Konterfei begegnete, war ich zunächst einmal sehr irritiert, denn in der Tat, meinen persönlichen "Kopfkino- Jamie" stelle ich mir tatsächlich etwas anders vor. Dennoch, Hoang Nguyen hat seine Arbeit sehr gut gemacht, Jamies Aussehen entspricht exakt dem in der Romanvorlage geschilderten Gesichtszügen und körperlichen Merkmalen.

Nach einigen Gewöhnungsmomenten begegnete ich dann dem gezeichneten Murtagh, der eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Sean Bean auffweist, wie ich finde und der auch mit meinem persönlichen Kopfkino sehr gut übereinstimmte. Wer es zuvor noch nicht wusste, die Geschehnisse in dieser Graphic Novel werden aus Sicht Murtaghs geschildert. Daher steht das eigentliche Heldenpaar hier nicht unbedingt im Fokus- auch ihre Gespräche, wie sie sich ineinander verlieben, und all das, was die Romanreihe ausmacht, kam mir etwas zu kurz.
Claire ist trotz guter Zeichnungen eine hübsche, etwas puppenhaft wirkende Comicfigur geworden- ich habe mir Claire eigentlich immer mit etwas erwachsener wirkenden Gesichtszügen vorgestellt und eher markant attraktiv und nicht so offensichtlich hübsch. Was ihre körperlichen Attribute angeht- damit wurde nicht gegeizt. In manchen gezeichneten Szenen wirken ihr sehr großer Busen und ihr ausladendes Hinterteil doch ein wenig zu übertrieben, wie ich finde- aber nun gut, das ist auch nur mein persönlicher Eindruck.

Dafür sind wiederum einige der Nebenakteure wie etwa Laoghaire, Geillis Duncan, Duncan oder Frank Randall überaus gelungen. Das Comic ist vor allen denjenigen Lesern zu empfehlen, die "Feuer und Stein" bereits als Romanvorlage kennen, da manche Dinge des sehr umfangreichen 1. Teils keine Erwähnung in der Graphic Novel finden- bzw. es erfordert definitiv Vorkenntnisse, wenn man dem Verlauf des Comics zu hundert Prozent folgen möchte. Nichtsdestotrotz ist es ein "Schmankerl" für Fans der Reihe geworden; wenn man es als eigenständiges Produkt betrachtet und auch aus handwerklicher Sicht gesehen völlig in Ordnung. Die Zeichnungen sind stimmungsvoll, die actionreichen Szenen sind ziemlich beeindruckend und so bietet diese Graphic Novel eine wunderbare Ergänzung zum ersten Teil der Romanserie, leider aber auch nicht mehr als das- mir fehlte persönlich der bestimmte Zauber/ die Magie die die Romane rund um Jamie & Claire ausmacht, aber das ist auch alles Geschmackssache.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Im „Original Sin“, werden sämtliche, noch so dunklen Spielarten der Lust bedient. Nur für Fans von Soft SM, Bondage o.ä.!

Vom Feind verführt
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Elaine DeLacroix ist eine schwer zu fassende Frau. Das muss Agent Matt, der bei der International Crime Defense arbeitet, schnell herausfinden. Eigentlich soll er die Diebin für seine Organisation dingfest ...

Elaine DeLacroix ist eine schwer zu fassende Frau. Das muss Agent Matt, der bei der International Crime Defense arbeitet, schnell herausfinden. Eigentlich soll er die Diebin für seine Organisation dingfest machen, doch dann entscheiden die Oberen plötzlich anders. Elaine soll rekrutiert werden, um einen ganz besonders dicken Fisch zu fangen. Es knistert bereits von Beginn an zwischen den beiden und es bleibt auch nicht dabei. Elaine ist halt eine verführerische Frau, die Matt nach allen Regeln der Kunst verführen kann. Elaine und Matt arbeiten nun zusammen und müssen wichtige Codes beschaffen, die Elaines Erzfeind Browning zu Fall bringen können. Als Matt jedoch von einer Mitarbeiterin seiner Firma erfährt, dass Elaine einst selbst mit Browning zusammen war und im Verdacht steht, nicht nur gestohlen, sondern auch gemordet zu haben, ist er wie vor den Kopf gestoßen. Im „Original Sin“, in Las Vegas, wo alle noch so verruchten Wünsche der Klientel erfüllt werden, laufen nicht nur alle Fäden zusammen. Dort erfährt Matt zudem grenzenlose Lust und Erfüllung…

Tja, wieder einmal bin ich sozusagen hereingefallen, auf einen spannend klingenden Klappentext, der mir suggerierte, ich würde es hier mit einem, höchstens, softerotischen Romantic Suspense zu tun bekommen. Vorweg, dies ist natürlich nicht der Autorin anzulasten, doch ich fühlte mich beim Lesen dieses Romans leider völlig fehl am Platz, was daran lag, dass in diesem Roman die dunkleren Spielarten der Liebe bevorzugt werden. Liebesszenen sind in „Vom Feind verführt“, reichlich vorhanden und diese sind explizit ausformuliert und werden Fans besagter Spielarten sicherlich begeistern. Mein Fall war es leider nicht, was aber ebenfalls ein Punkt ist, den ich bei Bewertung außen vor gelassen habe, da alles ja absolute Geschmackssache ist. Der Krimiplot ist hauchdünn und dient lediglich als Staffage und als Aufhänger für reichlich erotische Spielereien; man sollte dies vielleicht vorher wissen, wenn man zu diesem Roman greift. Vor allem sollte man aber Spielarten wie Bondage, Menage a trois und Soft SM gegenüber sehr aufgeschlossen sein, ansonsten wird einen das Ganze wohl eher völlig kalt lassen. Punktabzüge habe ich allerdings vorgenommen, weil ich fand, dass man als Leser einfach nicht nachvollziehen konnte, wieso sich Elaine und Matt ineinander verlieben. Außer das sie sämtliche Körperflüssigkeiten miteinander austauschen oder miteinander schlafen, sprechen sie kaum über andere Dinge. Okay, man hat es hier mit einem erotischen Roman zu tun und sollte sicherlich keine tiefschürfende Sozialstudie oder anderes erwarten , doch es wäre halt schön gewesen, wenn dem Heldenpaar zusätzlich ein paar persönliche Dialoge bzw. Kennenlerngespräche auf den Leib geschrieben worden wären, die ihre plötzliche Liebe zueinander verdeutlicht hätten. Nach dem Lesen des Romans sah ich übrigens, dass es noch einen Vorgängerband zu „Vom Feind verführt“, gibt, der „In Ketten“, heißt. Hätte ich das mal eher gewusst, denn dann hätte ich zumindest eine leichte Ahnung davon gehabt, was mich in „Vom Feind verführt“; erwartet.

Handwerklich ist dieser Roman durchaus gut gemacht, die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und ihre Liebesszenen wirken auch alles andere als klinisch, sonder sehr bildhaft. Es kommt einfach darauf an, was man für Erwartungen an einen erotischen Roman hat.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Eine zunächst unfreiwillige Frauen-WG- Die interessante Geschichte einer Familie in Kriegszeiten; allerdings für meinen Geschmack zu kurz und knapp abgehandelt

Die Stunde unserer Mütter
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In einer kleinen, bayrischen Kleinstadt im Jahre 1940, lebt Maria zusammen mit ihrer Tochter Anna und der russischen Hausangestellten Nadja. Marias Mann, Werner, ein Offizier, wurde eingezogen. Er schreibt ...

In einer kleinen, bayrischen Kleinstadt im Jahre 1940, lebt Maria zusammen mit ihrer Tochter Anna und der russischen Hausangestellten Nadja. Marias Mann, Werner, ein Offizier, wurde eingezogen. Er schreibt jedoch regelmäßig Briefe an sie, obwohl sich beide bereits vor seiner Abreise entfremdet hatten. Auf dem Lande geht es etwas beschaulicher zu, dennoch dringt der Hass auf Ausländer auch bis in ihr Dorf. Selbst Nadja, gerät ins Visier mancher verbohrter Dörfler und so steht eines Tages die Gestapo vor der Tür, um sie abzuholen.

Maria hat jedoch noch einige andere Probleme. Ihr geliebter Bruder Philip, der in München lebt, bittet sie darum, seine englische Frau Vivien und Tochter Antonia für unbestimmte Zeit bei sich aufzunehmen, da er in seiner Wohnung heimlich Juden vor den Nazis versteckt. Maria ist hin und hergerissen, denn sie fürchtet sich davor, dass Viviens Identität für Schwierigkeiten sorgen könnte, doch sie kann Philip nichts abschlagen und so ziehen Vivien und Antonia bald bei Maria und Anna ein. Während sich die Mädchen trotz all ihrer Unterschiedlichkeiten schnell miteinander anfreunden, müssen sich Maria und Vivien, die aus völlig anderen Welten stammen, zunächst einmal näher beschnuppern. Doch ihre Zweckgemeinschaft und ihr Wunsch, Menschen wie Nadja zu helfen, schweißt sie in den Kriegsjahren näher zusammen…

Wie die Autorin in ihrem Nachwort schreibt, handelt es sich bei ihrem aktuellen Roman „Die Stunde unserer Mütter“, um die Geschichte ihrer eigenen Familie und bei einem solch persönlichen Werk, ist es sicherlich auch eine schwierige Gratwanderung, Realität und Fiktion miteinander zu verbinden. Vor allem aber wird die Autorin sicherlich auch mit sich gerungen haben, in welchem Maße sie überhaupt wahre familiäre Dinge einfließen lassen möchte. Zumindest könnte ich mir das gut vorstellen.

Zunächst einmal fand ich die Ausgangssituation sehr interessant. Zwei unterschiedliche Frauen, die über Philip, Marias Bruder miteinander verwandt sind, eigentlich nie einen besonderen Draht zueinander hatten und nun, in einer schwierigen Zeit plötzlich zusammenhalten müssen und ihre pubertierenden Töchter, die ebenfalls ein sehr unterschiedliches Wesen aufweisen. Das Ganze spielt größtenteils auf dem Land und umfasst die Jahre 1940-1945. Fünf Jahre voller Entbehrungen, Enttäuschungen, Zurückweisungen, Trauer und Hoffnung.

Nebenher wird allerdings auch die Geschichte von Marias Eltern, Friedrich und Elsa erzählt, die ebenfalls ihre Probleme und Geheimnisse haben. Somit ist das Ganze eher als Familiensaga ausgelegt, was an sich ja durchaus spannend sein kann.

Leider hatte ich beim Lesen aber das Gefühl, als wolle die Autorin womöglich zu viel. Sechs Akteure und ihre Gedanken, Gefühle und Wünsche in Gänze darstellen zu wollen, vermag einiges an Fingerspitzengefühl. Und schnell kann es dazu in einem solchen Fall passieren, dass der ein oder andere Akteur zu blass beschrieben bleibt. Genau das habe ich beim Lesen des Romans nämlich empfunden. Hier ein paar Beispiele: Wieso sich Maria und Werner überhaupt entfremdet haben, wird eigentlich nur schemenhaft umrissen und auch ihre Versöhnung geschieht so rasch, unspektakulär und eigentlich kaum nachvollziehbar für mich, dass ich mir gewünscht hätte, dass Marias und Werners persönlicher Hintergrund viel mehr ausgeleuchtet worden wäre. Wobei Werner sowieso eher Staffage bleibt, über den man kaum etwas erfährt, außer wenn man seinen „Small Talk“ in seiner Feldpost verfolgen darf.

Genauso verhält es sich mit Vivien und Philip. Die beiden, die sich angeblich so sehr lieben, dass Philip aus Sorge um sie beschließt, sie und ihre gemeinsame Tochter aufs Land zu schaffen, haben während der fortlaufenden Geschichte so gut wie keinen Kontakt mehr miteinander, was ich schwerlich verstehen konnte. Und auch einer klärenden Aussprache geht die ansonsten kämpferische Vivien so völlig aus dem Weg und fügt sich sang und klanglos der veränderten Situation? Ich fand es sehr schade, dass wichtige Romanpassagen und Handlungsstränge so knapp abgehandelt wurden, denn die Familiensaga an sich hatte viel Potential. Oftmals besitzen Romane vermeidbare Längen; hier ist jedoch das Gegenteil der Fall. Um allen Handlungen und Akteuren in diesem Roman gerecht zu werden, hätte „Die Stunde unserer Mütter“ mindestens 100-150 Seiten mehr vertragen können. Auch Nadjas Schicksal, oder die Schwierigkeiten, die Maria mit ihrer Tochter Anna hatte, die wahrscheinlich unter Essstörungen litt?, kamen viel zu kurz. Und Philips mutige Taten, fanden ebenfalls keine Erwähnungen mehr.

Wunderbar beschrieben fand ich dagegen Antonias tragische erste große Liebe. Diese Romanpassagen gingen mir sehr unter die Haut.

Obwohl „Die Stunde unserer Mütter“, ein Roman ist, der in Kriegszeiten spielt, wird der historische Hintergrund zum Teil zu stiefmütterlich behandelt. Daher und aus oben genannten Gründen, kann ich für diesen Roman auch nicht mehr vergeben, als 3.5 von 5 Punkten. Es ist eine leichte Unterhaltungslektüre, die gewisse Einblicke in die Zeit des zweiten Weltkriegs bietet, doch leider fehlt ihr zu einer besseren Bewertung für meinen Geschmack mehr Ausführlichkeit und Substanz, so leid es mir für die Autorin und ihr Werk auch tut.

Kurz gefasst: Eine zunächst unfreiwillige Frauen-WG- Die interessante Geschichte einer Familie in Kriegszeiten; allerdings für meinen Geschmack zu kurz und knapp abgehandelt.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Fluffig leichter Unterhaltungsroman, auch als Urlaubsschmöker gut geeignet. Leider aber ohne viel Tiefgang

Landliebe
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Die Münchnerin Ellie hat momentan wirklich kein Glück. Erst verliert sie ihren Job und dann schändet sie, ohne es nur zu ahnen, ein teures Modern Art Kunstwerk, das ihr neuer Arbeitgeber erst einen Tag ...

Die Münchnerin Ellie hat momentan wirklich kein Glück. Erst verliert sie ihren Job und dann schändet sie, ohne es nur zu ahnen, ein teures Modern Art Kunstwerk, das ihr neuer Arbeitgeber erst einen Tag zuvor vom Künstler erhalten hatte. Und wieder steht sie nun ohne Arbeitsstelle dar- dazu auch noch mit fast zehntausend Euro Schulden.

Was soll sie nur tun? Gut, dass eine ihrer Freundinnen beim Fernsehen arbeitet. Diese sucht nämlich noch händeringend nach einer neuen Kandidatin für die Kuppelshow „Landliebe“. Ellies Gage würde genau zehntausend Euro betragen, somit wäre Ellie ihre Schulden auf einen Schlag los. Sie lässt sich also überreden, für vier Wochen eine heiratswillige Kandidatin zu mimen- ahnt jedoch nicht, worauf sie sich eingelassen hat. Denn sie muss für die Show nicht nur knappe Dirndl und High Heels tragen und geschminkt wie ein Pfingstochse herumlaufen, sondern auch noch ihr Gehirn auf Urlaub schicken. Gewünscht ist nämlich eine möglichst naiv und minderbemittelt wirkende Kandidatin, die den Weinbauern Tom dermaßen umschwärmt, dass dieser sich Hals über Kopf in sie verliebt.

Doch einen Haken an der Sache gibt es- Tom ist leider kein gewöhnlicher Kandidat. Er macht bei dieser Farce von Fernsehkuppelshow lediglich mit, weil er dringend die großzügige Gage benötigt, damit er sein Weingut, das sich seit vielen Jahrzehnten in Familienbesitz befindet, halten kann. Missernten haben es nämlich an den Rand des Ruins getrieben. Zudem will sich sein erbitterter Widersacher Marcus, der im gleichen Ort lebt, Toms Weingut unbedingt unter den Nagel reißen und schreckt dabei vor keiner Schandtat zurück. Als Tom Ellie zum ersten Mal begegnet, ist er erschreckt über ihre grell geschminkte Optik und ihre sehr enge Bekleidung. Ihm wäre die andere Kandidatin lieber, doch die ist leider nur eine Schauspielerin, eine Staffage, für die er sich nicht entscheiden darf.

Obwohl Ellie überaus freundlich ist, versucht Tom ihr anfangs, so gut es geht aus dem Wege zu gehen, doch das ist nicht so einfach, denn Ellie hat es sich in den Kopf gesetzt, auf seinem Hof mitzuarbeiten. Selbst ein harter Tag in den Weinbergen schreckt sie nicht ab, wobei sie zur Arbeit tatsächlich ohne aufreizende Kleidung und aufwendiges Make Up erscheint. Zwar gefällt Tom, was er nun vor sich sieht, doch fürchtet er sich vor Gefühlen oder Komplikationen. Schließlich hat ihn seine letzte Freundin Knall auf Fall verlassen, weil sie es nicht aushielt auf dem Land. Und einer Stadtpflanze wie Ellie kann es doch nur genauso gehen, oder?

Aufmerksam geworden auf den Roman „Landliebe“, bin ich nicht nur wegen des fröhlich poppigen Covers, sondern vor allem, weil man es hier mit einem Liebesroman zu tun bekommt, der in der Moselregion spielt. Da enge Verwandte von mir aus dieser Region stammen und ich schon selbst oft dort war, erhoffte ich mir also locker leichte, fluffige Unterhaltungslektüre, die mich in Urlaubsstimmung versetzen würde. Und tatsächlich wurden meine Erwartungen erfüllt, allerdings mit wenigen Einschränkungen. Zum einen hätte der Roman überall auf dem Land spielen können, weil die Autorin viel zu wenig Wissen über den Weinbau einfließen lässt. Und auch die Beschreibungen der Moselregion waren eher spärlich zu nennen, was ich total schade empfand. Dann hatte ich zudem ein Problem mit dem Romanhelden Tom. Er benimmt sich nicht nur störrisch, das hätte mich nicht wirklich gestört beim Lesen, sondern in gewissen Situationen sogar ziemlich unverschämt- sein schlechtes Benehmen zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch. Obwohl Ellie die Freundlichkeit und Güte in Person ist, benimmt er sich mehr wie eine unmündige „Rotzgöre“, als ein erwachsener Mann; letztendlich besagt die Storyline ja, dass er, genau wie Ellie, auf die Gage der Show angewiesen ist. Und solch ein Verhalten ist dann einfach unglaubwürdig.

Während ich die Romanheldin Ellie eigentlich gerne mochte, allerdings nicht nachvollziehen konnte, wieso sie sich in dem mürrischen Tom überhaupt verliebt, entwickelte ich immer mehr Antipathie gegen den Romanhelden, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tut.

Die Autorin kann definitiv gut schreiben, die Story liest sich lockerleicht und wenn man ein Buch nach dieser Erwartungshaltung auswählt, wird man hier ganz auf seine Kosten kommen. Ich hätte mir jedoch ab und an etwas weniger Vorhersehbarkeit und dafür mehr Tiefgang gewünscht. Selbst gewisse Konflikte lösen sich schnell und unproblematisch in Wohlgefallen auf und echte Spannungselemente sucht man hier vergebens, da die Rahmenhandlung um Toms Nebenbuhler viel zu knapp und lieblos abgehandelt wurde. Bedenkt man meine Kritikpunkte, könnte man meinen, dass ich mich beim Lesen lediglich durch das Buch gequält hätte. Doch eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Wer reine, leichte Unterhaltungslektüre im Stile eines „Sat 1 Filmfilms“ sucht, wird sich mit „Landliebe“ wunderbar amüsieren, denn die Story ist durchaus humorig und kurzweilig geschrieben. Mehr sollte man jedoch nicht erwarten.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Solider Liebesroman, mit einer leider hauchdünnen Story und einem sympathischen Heldenpaar, das aber oftmals völlig irrational agiert

Dirty, Sexy, Love
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Alex hat beschlossen, alles auf eine Karte zu setzen und Eric, ihre Onlinebekanntschaft zum Geburtstag zu überraschen, da er sich schon eine Weile rar bei ihr gemacht hat per E-Mail.

Sie platzt, aufgebrezelt, ...

Alex hat beschlossen, alles auf eine Karte zu setzen und Eric, ihre Onlinebekanntschaft zum Geburtstag zu überraschen, da er sich schon eine Weile rar bei ihr gemacht hat per E-Mail.

Sie platzt, aufgebrezelt, mitten hinein, in die Party, die zu Erics Ehren in der „Dive-Bar“ gegeben wird. Doch Eric erkennt sie nicht, was Alex fassungslos werden lässt. Mit wem hat sie sich denn dann nur die vielen Monate ausgetauscht? Die Antwort auf ihre Frage, lässt nicht lange auf sich warten. Joe, der bärtige, langmähnige Bruder von Eric, gibt Alex gegenüber zu, dass er Erics Profil benutzt hat. Eigentlich anfangs nur, um seinem Bruder, dem Kindskopf, einmal eine vernünftige Freundin zu suchen. Doch dann wurde Alex im Laufe der Zeit zu einer echten Vertrauten für Joe und er brachte es nicht über sich, Alex die Wahrheit zu gestehen.

Alex ist außer sich vor Wut und stöckelt verärgert davon. Dumm nur, dass zwischenzeitlich ein Unwetter aufgezogen ist und sich nun wahre Sturzbäche über sie ergießen. Bis sie das einzige Hotel im Ort gefunden und eingecheckt hat, ist sie bereits vollkommen durchnässt und durchgefroren und wacht am nächsten Morgen mit einer dicken Erkältung auf, die sich im Laufe des Tages, den Alex eigentlich zur Abreise nutzen wollte, verschlimmert. Als Joe vor ihrer Hotelzimmertür steht, um sich zu entschuldigen und sie zum Frühstück überredet, lässt sich Alex einladen. Doch während des Frühstücks geht es ihr immer schlechter und sie bricht kurz darauf zusammen. Joe entpuppt sich als Retter in der Not und umsorgt sie in den nächsten Tagen, wie ein guter Freund. Obwohl Alex immer noch sauer ist, wegen seiner Lügerei, beschließt sie Joe eine Chance zu geben und noch ein paar Tage zu bleiben. Sie stellt fest, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben, doch dann taucht Joes Ex-Freundin auf und auch Eric, ist alles andere als angetan davon, dass Alex plötzlich so viel mit Joe zusammen ist…

Nachdem ich so begeistert war, vom Auftaktband der neuen „Dive-Bar“ Reihe von Kylie Scott, habe ich mich so sehr auf die Fortsetzung gefreut, in der nun Joe, Erics Bruder, die Frau fürs Leben findet. Nach dem Knalleffekt anfangs, als Alex entdeckt, dass sie die ganze Zeit über mit Erics Bruder E-Mails ausgetauscht hat und den Romanpassagen, in denen Joe Alex gesund pflegt, flaut die Geschichte leider immer mehr ab und plätschert spannungslos vor sich hin. Zugegeben, die Liebesszenen zwischen dem Heldenpaar mögen, wie man es von der Autorin gewohnt ist, „hot“ sein, doch ein „Bad Boy“ ist Joe absolut nicht. Eher der Typ romantischer, haariger Kuschelbär, der keinen Hehl daraus macht, es mit Alex ernst zu meinen.

Daher fand ich die Weiterentwicklung der Storyline ziemlich unglaubwürdig. Plötzlich ist Joe, der so pflichtbewusst und aufrichtig in allen Lebenslagen ist, (abgesehen von seiner E-Mail Schummelei) sich nicht mehr sicher was er will und schweigt sich einfach aus- benimmt sich also ziemlich unredlich, Alex gegenüber. Dass Alex nun trotz allem bei ihm ausharren will, obwohl er sie so verletzt hat, spricht nicht gerade für Alex Intelligenz, leider. Und für den Leser ist das Verhalten der Heldin ebenfalls absolut nicht nachvollziehbar. Die tragischen Ereignisse, die gegen Ende des Romans geschehen, die das Heldenpaar aber eigentlich nicht unmittelbar betreffen, nutzt die Autorin dann für einen letzten Zwist zwischen Alex und Joe, auf den sie meiner Meinung nach lieber hätte verzichten sollen.

Süß, aber etwas belanglos geschrieben, fand ich den E-Mailkontakt des Heldenpaars, der bevor sie sich persönlich kennenlernen, stattfand, doch immerhin bekommt man so zumindest das Gefühl, dass Alex und Joe viele Gemeinsamkeiten miteinander haben.

Die Liebesgeschichte ist an sich nicht schlecht geschrieben, kommt aber leider ohne echte Überraschungsmomente daher, so dass ich nicht unbedingt beim Lesen an der Geschichte kleben bleiben wollte. Ein echter Lesesog stellte sich also nicht bei mir ein und selbst kleine, witzige Auftritte von „Stage Dive“ Mitgliedern, konnten mich dann nicht mehr aufmuntern. 3.5 von 5 Punkten.