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Veröffentlicht am 12.03.2023

Rügen-Gate

Die letzte Lügnerin
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"Die letzte Lügnerin" ist der 3. Justizkrimi von Florian Schwiecker und Michael Tsokos. Starfverteidiget Rocco Eberhard und Rechtsmediziner Justus Jarmer ermitteln wieder…

Darum geht's: Ein Video sorgt ...

"Die letzte Lügnerin" ist der 3. Justizkrimi von Florian Schwiecker und Michael Tsokos. Starfverteidiget Rocco Eberhard und Rechtsmediziner Justus Jarmer ermitteln wieder…

Darum geht's: Ein Video sorgt für Aufsehen. Darin ist Bausenator Dieter Möller zu sehen, wie er einen dubiosen Immobiliendeal aushandelt. Für Rocco Eberhardt wird es persönlich, denn auch sein Vater soll in die Sache verwickelt sein. Richtig heiß wird der Fall, als der Tontechniker des Rügen-Gate-Videos auf dem Seziertisch von Dr. Jarmer liegt. Und Senator Möller wird wegen Mordes angeklagt.

Tsokos alleine funktioniert bei mir fast blind. Der finale Band seiner Z-Reihe war für mich ein echtes Highlight. Die Kollaboration mit Schwiecker finde ich auch gelungen. Allerdings kommen die gemeinsamen Justiz-Krimis bei weitem nicht an Tsokos True-Crime-Thriller heran. Lesenswert finde ich die Reihe trotzdem. Sie lebt eben von der Mischung. Zum einen schaut man dem Rechtsmediziner am Seziertisch über die Schulter - was ich aus sicherer Entfernung immer wieder gerne mache. Zum anderen ist es auch immer interessant, in den Gerichtssaal hineinzuspicken.

Die Mühlen der Justiz mahlen zuweilen langsam. Es ist alles sehr analytisch und formell in den Abläufen. Zwar geht es um ein brisantes Thema. Grundspannung ist auch vorhanden. Und die kurzen Kapitel bringen Tempo in die Geschichte. Und doch wird daraus kein Reißer. Dafür aber ein durchdachter und anspruchsvoller Krimi, der auch seinen Reiz hat. Dass ich ihn diesmal nicht ganz so stark fand, mag mit am Polit-Thema gelegen haben. Vielleicht bin ich von solchen oder so ähnlichen Skandalen im realen Leben einfach schon ein bisschen abgestumpft.

Was mir wieder sehr gut gefallen hat, war der rechtsmedizinische Anteil - auch wenn Jarmers Fall letztendlich irgendwie unspektakulär im Sande verläuft. Auch die strafrechtlichen Einblicke sind für sich genommen wieder sehr interessant. Richtig stark wird es, wenn Jarmer und Eberhardt im Laufe ihrer Arbeit aufeinandertreffen und sich wirklich die Bälle zuspielen können. Das ist eher authentisch-sparsam der Fall. Und deshalb dürften die Autoren da für meinen Geschmack gerne ihre künstlerische Freiheit nutzen und mehr auf die Brause hauen - auch, wenn es dann weniger den realen Gegebenheiten entspricht.

Fazit: Zwei starke Helden. Ein durchaus spannender Fall. Alles in allem ist der Krimi flüssig und interessant zu lesen. Das gewisse I-Tüpfelchen hat mir allerdings gefehlt.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Blasser Held in blasser Story

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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So, hoffentlich ist jetzt bald mal gut mit Max Bischoff. Auch wenn ich den 3. Mörderfinder-Band nicht sooo schlecht fand, reicht es mir langsam. Bischoff ist für mich einfach nicht so ein starker Charakter, ...

So, hoffentlich ist jetzt bald mal gut mit Max Bischoff. Auch wenn ich den 3. Mörderfinder-Band nicht sooo schlecht fand, reicht es mir langsam. Bischoff ist für mich einfach nicht so ein starker Charakter, dass er eine Endlos-Reihe trägt. Schon bei der "Im Kopf des Mörders"-Reihe hat Max mich nicht vom Hocker gerissen. Umso erstaunter war ich, dass susgerechnet er mit "Mörderfinder" gleich nochmal eine Reihe bekommen hat. Oder - die Frage muss erlaubt sein - ist Arno Strobel einfach nichts besseres eingefallen? "Mörderfinder" lese ich trotzdem - aus Tradition, Gewohnheit und Verbundenheit, weil ich seit einer gefühlten Ewigkeit eben alles von Strobel lese. Seine Thriller gehören bei mir einfach ins Regal. Auch die, die mich weniger begeistern.
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Leider bleibt Max Bischoff auch in diesem Teil wieder ein irgendwie blasser und undefinierbarer "Held". Und blass geht es auch durch den Fall. Der ist zwar nicht uninteressant und auch gewohnt Strobel-gut geschrieben, aber auch nichts Besonderes. Es fehlt an Höhen. Zum Glück aber auch an Tiefen. Strobel bewegt sich hier auf sehr sicherem Terrain. Immerhin kann ich sagen: Mörderfinder 3 ist nicht der schlechteste Bischoff-Thriller. Weil aber nicht so richtig Spannung aufkommt, löst er bei mir auch keine Begeisterungsstürme aus.
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Fazit: Ich hoffe weiter auf einen endlich mal wieder starken Stand Alone mit richtig guten und neuen Charakteren und einem mitreißenden Plot. Vielleicht bekomme ich den ja im Herbst?

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Als Hörbuch okay

Ballet School – Der Tanz deines Lebens
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Ich brauchte mal eine kurze Lesepause. Aber so ganz ohne eine Geschichte halte ich es auch nicht aus. Deshalb war jetzt genau der richtige Zeitpunkt für "Ballet School - Der Tanz deines Lebens" von Gina ...

Ich brauchte mal eine kurze Lesepause. Aber so ganz ohne eine Geschichte halte ich es auch nicht aus. Deshalb war jetzt genau der richtige Zeitpunkt für "Ballet School - Der Tanz deines Lebens" von Gina Mayer. Die nette kleine Ballett-Story hatte ich schon länger im Visier. Das Hörbuch ist gerade mal 3 Stunden und 46 Minuten lang. Perfekt, habe ich gedacht - obwohl ich mit Ballett ja eigentlich so gar nix am Hut habe. Gut, "Anna" habe ich früher geliebt - aber das war's dann auch schon zu dem Thema.
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In "Ballet School" geht es um April, die aus heiterem Himmel dann doch in die tanzenden Fußstapfen ihrer verstorbenen Mama treten will. Ruckzuck ist sie auf einem Level mit anderen, die schon jahrelang Unterricht haben. Und natürlich bewirbt sie sich dann auch gleich an der renommiertesten Ballettschule überhaupt…
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Was wir hier haben ist eine Kindergeschichte. Empfohlen ab 9 Jahren. Wie aus einem Disney-Film, der bestimmt einen ganz tollen Soundtrack hätte. Familientauglich. Nett. Süß. Ein bisschen märchenhaft. Durchweg harmlos, weil schwierige Themen doch ziemlich unter den Teppich gekehrt werden. Die Story ist jetzt weder besonders noch bahnbrechend. Und ich bin eben schon weit jenseits der Zielgruppe - obwohl ich ja durchaus ab und zu gerne Kinderbücher lese. Hier war ich kurz davor, zum Cover-Opfer zu werden - und wäre dann beim Lesen wohl ziemlich enttäuscht gewesen. Gut, dass ich es letztendlich beim Hörbuch belassen habe. In dieser Form war es ganz okay. Das liegt allein an Sprecherin Sascha Icks. Sie hat stimmlich echt alles aus der Story rausgeht und sie dadurch gehörig aufgewertet. Ihr Zuzuhören war einfach und hat großen Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Als Hörbuch okay

Ballet School – Der Tanz deines Lebens
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Ich brauchte mal eine kurze Lesepause. Aber so ganz ohne eine Geschichte halte ich es auch nicht aus. Deshalb war jetzt genau der richtige Zeitpunkt für "Ballet School - Der Tanz deines Lebens" von Gina ...

Ich brauchte mal eine kurze Lesepause. Aber so ganz ohne eine Geschichte halte ich es auch nicht aus. Deshalb war jetzt genau der richtige Zeitpunkt für "Ballet School - Der Tanz deines Lebens" von Gina Mayer. Die nette kleine Ballett-Story hatte ich schon länger im Visier. Das Hörbuch ist gerade mal 3 Stunden und 46 Minuten lang. Perfekt, habe ich gedacht - obwohl ich mit Ballett ja eigentlich so gar nix am Hut habe. Gut, "Anna" habe ich früher geliebt - aber das war's dann auch schon zu dem Thema.
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In "Ballet School" geht es um April, die aus heiterem Himmel dann doch in die tanzenden Fußstapfen ihrer verstorbenen Mama treten will. Ruckzuck ist sie auf einem Level mit anderen, die schon jahrelang Unterricht haben. Und natürlich bewirbt sie sich dann auch gleich an der renommiertesten Ballettschule überhaupt…
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Was wir hier haben ist eine Kindergeschichte. Empfohlen ab 9 Jahren. Wie aus einem Disney-Film, der bestimmt einen ganz tollen Soundtrack hätte. Familientauglich. Nett. Süß. Ein bisschen märchenhaft. Durchweg harmlos, weil schwierige Themen doch ziemlich unter den Teppich gekehrt werden. Die Story ist jetzt weder besonders noch bahnbrechend. Und ich bin eben schon weit jenseits der Zielgruppe - obwohl ich ja durchaus ab und zu gerne Kinderbücher lese. Hier war ich kurz davor, zum Cover-Opfer zu werden - und wäre dann beim Lesen wohl ziemlich enttäuscht gewesen. Gut, dass ich es letztendlich beim Hörbuch belassen habe. In dieser Form war es ganz okay. Das liegt allein an Sprecherin Sascha Icks. Sie hat stimmlich echt alles aus der Story rausgeht und sie dadurch gehörig aufgewertet. Ihr Zuzuhören war einfach und hat großen Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Filmreifes Kopfkino

Etage 13 - Es gibt kein Entkommen, und deine Zeit läuft ab
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"Etage 13" ist der neue Thriller von C.M. Ewan. Nachdem ich "Das Ferienhaus" im vergangenen Jahr nicht schlecht fand, war ich jetzt sehr neugierig auf den Nachfolger.
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Darum geht’s: Kate Harding hat einen ...

"Etage 13" ist der neue Thriller von C.M. Ewan. Nachdem ich "Das Ferienhaus" im vergangenen Jahr nicht schlecht fand, war ich jetzt sehr neugierig auf den Nachfolger.
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Darum geht’s: Kate Harding hat einen Vorstellungstermin bei einer hippen Firma. Das Bewerbungsgespräch wird schnell zum Psychospiel und ihr Gegenüber zur Bedrohung…
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Uuuhhh, das Szenario hat mir gefallen. Erhöhter Puls. Hämmernder Herzschlag. Das hatte ich schon bei "Das Ferienhaus". Und diese Thriller-Bedürfnisse werden auch diesmal wieder gut bedient. Ja, das Buch ist definitiv ein Pageturner. Aaaber … mir persönlich setzt Ewan doch etwas zu viel auf Action. Kates Suche nach einem Ausweg ist im ersten Drittel des Buches zwar spannend zu lesen. Aber ich habe ich mich doch ständig gefragt: WARUM das alles??? Bis man darüber mehr erfährt, vergeht eine Weile.
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Nach dem Storymodus "Abrissbirne" schaltet der Plot zur Hälfte des Buches zumindest phasenweise noch in "Etwas mehr Tiefgang" um. Da habe ich endlich Antworten auf meine Fragen nach dem "Wieso, weshalb, warum" bekommen und mehr über die Motivation erfahren. Dieses "Was dahinter steckt" macht für mich in diesem Fall die starken Momente des Buches aus und hätte gerne viel mehr im Vordergrund stehen können. Insgesamt blitzt der Kern des Ganzen leider nur unter allzu vielen Action-Trümmern hin und wieder durch. Und das ist schade. Ja, Ewan kann Action. Das hat er schon in "Das Ferienhaus" bewiesen. Aber in "Etage 13" deutet sich an, dass der Autor noch viel mehr drauf hat. Ich hätte mir mehr Ausgewogenheit, eine bessere Balance zwischen oberflächlicher Action und psychologischer Tiefe gewünscht. Der Plot hätte es hergegeben.
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Fazit: "Etage 13" ist dem Vorgänger "Das Ferienhaus" sehr ähnlich. Ein Buch wie ein Action-Film, durch den man atemlos hindurch hetzt. In dieser Hinsicht erfüllt Ewan die Erwartungen voll und ganz. Würde da nicht zuweilen eine sanftere und sensible Seite durchblitzen. Davon etwas mehr und im Gegenzug etwas weniger "Hau drauf", dann würde mir das Buch richtig gut gefallen.

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