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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2023

Spannendes Thema, das leider nicht alle Kritikpunkte wettmachen konnte

°C – Celsius
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Eine Welt im Chaos, die Politik steht vor einem Rätsel. Große Drohnen unbekannter Herkunft werden gesichtet, die entgegen aller Erwartungen nicht angreifen, sondern lediglich kampflos ihre Routen fliegen. ...

Eine Welt im Chaos, die Politik steht vor einem Rätsel. Große Drohnen unbekannter Herkunft werden gesichtet, die entgegen aller Erwartungen nicht angreifen, sondern lediglich kampflos ihre Routen fliegen. Wo angesichts der friedlichen Flugobjekte erst Entwarnung verkündet wird, wird kurz darauf Katastrophenalarm verkündet: denn was harmlos aussah, ist der Auftakt eines Versuchs, das Klima gezielt zu beeinflussen, um den Klimawandel aufzuhalten. Klingt erstmal nicht nach einem Grund für Aufregung, wenn nicht China der Schirmherr des Projektes wäre und dadurch ein Maximum an Macht gewinnen würde. Was sie noch nicht wissen: China ist nicht der einzige Staat, der zugunsten des eigenen Wohlstands das Klima beeinflusst ... Wie für jeden bisherigen Katastrophenthriller von Elsberg gilt auch hier: ich liebe den Schreibstil! Sehr spannend trotz der vielen agierenden Personen und den damit verbundenen Handlungsschauplätzen, an denen der Hauptplot sowie einige Nebenhandlungen stattfinden und den Leser Stück für Stück auf den richtigen Weg mitnehmen. Doch dieser Lesegenuss wurde für mich durch einen Aspekt immer wieder unterbrochen. Das Buch enthält mehrere sehr lebendig ausgearbeitete Szenarien, welche sich über mehrere Kapitel hinweg erstrecken. Grundsätzlich ja ein sehr positiver Aspekt, der zu großen Teilen zum Entstehen des Suchtfaktors beigetragen hat. Jedoch wird bei vielen Szenen durch spätere Aufklärungsmomente klar, dass Handlungen kompletter vorangegangener Kapitel gar nicht tatsächlich stattgefunden haben, sondern nur Teile von fiktiven Überlegungen oder Darstellungen darstellten, wodurch sich natürlich mehrmals die Ausgangslage der Welt und die politische Machtverteilung änderte. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich an mehreren Stellen unsicher war, welche der Szenerien sich nun tatsächlich zugetragen hat, wie der Status Quo der Welt nun aktuell aussieht, welche der beiden Klimastrategien gerade aktiv verfolgt wird oder in welchem Kalenderjahr wir uns befinden. Kurz gesagt: ich hätte nach diesen erklärenden Auflösungen eine Art kurzes Statusupdate gebraucht, um wieder zum roten Faden der Story zurückzufinden. Da ich das Thema Geoeengineering aber wahnsinnig spannend umgesetzt fand, mich die gesamte Handlung zur Reflektion vieler alltäglicher Situationen angeregt hat und mich sicher noch einige Tage in meinen Gedanken begleiten wird und ich es trotz meiner Kritik kaum aus der Hand legen konnte, vergebe ich 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 18.04.2023

So faszinierend, das man fast den Schrecken darüber vergisst

Terra Nova
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Wie wird sich die Welt weiterentwickeln? Wie wird sie in ca. 300 Jahren aussehen? Wird es noch Menschen geben? Das stand für mich eigentlich nie zur Diskussion. Technische Weiterentwicklung- ja klar, aber ...

Wie wird sich die Welt weiterentwickeln? Wie wird sie in ca. 300 Jahren aussehen? Wird es noch Menschen geben? Das stand für mich eigentlich nie zur Diskussion. Technische Weiterentwicklung- ja klar, aber eben nur als Unterstützung des Menschen. Aber als ich jetzt den Sci-Fi Roman Terra Nova beendet habe, war ich mir auf einmal nicht mehr so sicher. Denn diese Dilogie spielt in einer Zeit ca 300 Jahre voraus, in der die Menschen in einer unterirdischen digitalen Welt leben und nahezu die komplette Umgebung nur aus gecodeten Hologrammen besteht. Die Einrichtung der Häuser, Haustiere, Bücher, sogar die Menschen selbst - alles nur virtuell verfügbar, während ihre Körper in Tanks aufbewahrt werden. Aber nun soll der große Durchbruch erfolgen, nachdem auch diese Körper nicht mehr nötig sein werden, weil die Menschen fortan nur noch im virtuellen Raum "leben" werden. Aber weil es auch dort Menschen wie Kaja und Liam gibt, die die Vorstellung, nur noch als Code mit eingepflanzter KI zu existieren, absolut nicht erstrebenswert finden, planen sie den großen Ausbruch aus dem Holovit auf der Suche nach echtem menschlichen Leben auf der Erde. So faszinierend ich das ganze Thema rund um die künstliche Existenz in einem Hologramm und die digital programmierten Welten auch finde, in mindestens gleichem Maße fand ich die Vorstellung eines solchen "Lebens" einfach nur erschreckend und habe mich mehrmals gefragt, was die Entwickler dazu bewegt, diese Idee toll zu finden, wo sie damit doch eigentlich nur eines tun: Menschenleben auslöschen. Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Einblick in die Gedanken und Beweggründe der Entwickler gewünscht, um wenigstens ansatzweise den Antrieb für eine solche Forschung verstehen zu können. Ohne diese Mehrinformationen schienen mir die Einstellung und auch die Handlungen der "Gegenseite" häufig unlogisch und nicht durchdacht, obwohl ich mir gleichzeitig schon allein aufgrund der Beschreibung ihrer sehr intelligenten Charaktere sicher war, dass für ihr Verhalten sicher nachvollziehbare Gründe vorliegen, die ich nur nicht überblicken konnte. Abschließend muss ich noch meinen Kritikpunkt aus Band 1 wiederholen: wieder ist zum Ende des Buches unklar, ob es einen weiteren Band der Reihe geben wird. Das Potenzial hierfür wäre auf jeden Fall da, da mich das offene Ende mit vielen offenen Fragen zurückgelassen hat. Positiv gegenüber Algorytmica ist zu erwähnen, dass das Buch deutlich mehr Spannung geboten hat und ich dadurch viel mehr in der Geschichte gefangen war. Ich vergebe 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Vergiss uns nicht - aber noch viel wichtiger: Vergiss DICH nicht!

Vergiss uns. Nicht.
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April ist für alle da. Für ihre Freunde, ihren Boss, dank eines von ihr gegründeten Projekts für Studierende, denen es finanziell nicht gut geht. Sie ist für jeden da, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. ...

April ist für alle da. Für ihre Freunde, ihren Boss, dank eines von ihr gegründeten Projekts für Studierende, denen es finanziell nicht gut geht. Sie ist für jeden da, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Und leider bekommt sie auch viel zu selten etwas zurück, besonders Luca und Sage nehmen ihre Hilfe mehrfach an, geben aber wenig zurück. Einer tickt da anders: Gavin. Er ist der einzige, der Aprils Hilfe zurückweist, und das, obwohl sie ihm gerne helfen möchte, als sie merkt, dass er eine Last mit sich herumschleppt. Und so schwer es ihr auch fällt, ihre früheren Gefühle für Gavin hintenan zu stellen, sie möchte für ihn da sein. Und entdeckt dabei, dass ihr Herz mit Gavin nicht so abgeschlossen hat, wie sie eigentlich dachte. Gavins Verhalten ihr gegenüber bringt sie spürbar durcheinander - mal wünscht sie sich mehr von ihm, mal würde sie ihn am liebsten nie wiedersehen. Gleichzeitig hätte sie gern den Freund zurück, der er damals für sie war. Aber genügt das? Und obwohl sie hin- und hergerissen ist und ihr noch nicht klar zu sein scheint, was sie eigentlich von ihm will, merkt man eines ganz klar: er tut ihr gut! Weil er sie daran erinnert, auch an sich zu denken. Weil er sie liebt, wie sie ist und sie nicht verändern will. Weil sie für ihn an erster Stelle steht. Weil er ihr auch dann helfen würde, wenn er dazu gar nicht in der Lage ist. Weil er für sie da ist, so zerrüttet ihre Freundschaft auch ist. Weil man Seite für Seite das Gefühl bekommt, dass für die beiden noch Hoffnung besteht, als was auch immer. Und genau diese zarte Pflanze der Hoffnung, die etwas verdorrt, aber noch nicht ganz gestorben war, konnte ich über die Zeit regenerieren, wachsen und langsam erblühen sehen. Ich habe mich sehr in die beiden als Paar verliebt, auch wenn ich mir mehr Einblicke in ihre frühere Freundschaft gewünscht hätte, um noch mehr diese schon bestehende Verbundenheit zu spüren, auf der ihre Gefühle aufbauen. Die einzige Sache, die dieser Pflanze die Sonne genommen hat, war das Verhalten von Sage und Luca, das ich mehrmals sehr unsympathisch wahrgenommen habe. Ich vergebe 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Authentisch, romantisch, gefühlvoll

The Reason of Love
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Ich mochte die Authentizität von Haley sehr, da sie, unabhängig ob als eher schüchterner Charakter zu Beginn der Story oder mit mehr Selbstbewusstsein gegen Ende des Buches nie an Glaubwürdigkeit verliert ...

Ich mochte die Authentizität von Haley sehr, da sie, unabhängig ob als eher schüchterner Charakter zu Beginn der Story oder mit mehr Selbstbewusstsein gegen Ende des Buches nie an Glaubwürdigkeit verliert und auch ihren Werten treu bleibt. Für sie ist glasklar: was die Liebe angeht, gibt es nur alles oder nichts, für lockere Affären ist sie nicht zu haben. Und genau das behält sie sich auch bei, obwohl sie mehrmals die Möglichkeit hätte, diese Einstellung über Bord zu werfen. Besonders herausheben möchte ich auch noch die zu Beginn geschilderten Zweifel Mateos Absichten gegenüber, die für mich so logisch und natürlich wirkten, da sie ja doch eher eine Außenseiterrolle am College einnimmt und sich nun einer der begehrtesten Sportler für sie zu interessieren scheint. Leider ist das, was ich an Haley so geliebt habe, einer meiner Kritikpunkte an Mateos Charakter. Wie wir später von ihm selbst erfahren, schwärmt er schon länger für Haley - diese Gefühle merkt man ihm aber leider nicht an. Passend zu seinem sonstigen Verhalten hätte ich in diesem Fall irgendeine Art humorvoller Flirtversuche erwartet, aber das war leider nicht der Fall. Erst ab einem Zeitpunkt X, an dem aus dem Frauenheld Mateo plötzlich ein enthaltsamer Freund wird, konnte ich darauf spekulieren, dass er sich nun seiner Gefühle für Haley bewusst geworden ist. Allgemein mehr Details hätte ich mir auch gegen Ende des Buches gewünscht, die abschließende Auflösung kam für mich sehr schnell und war, gerade was die emotionalen Aspekte angeht, sehr knapp gehalten, was meiner Meinung nach eher wenig zu Haleys Charakter und ihrer doch relativ geringen Erfahrung mit Beziehungen passt. Auch wenn ich bei diesem Band leider ein paar Kritikpunkt anzumerken hatte, soll hier keinesfalls der Eindruck entstehen, dass ich das Buch nicht genossen habe. Ich hatte sehr schöne Lesestunden (wenn auch nicht viele, da sich das Buch sehr flüssig und schnell wegliest), die den Einfluss meiner Kritik auf die Bewertung geschmälert haben und vergebe 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Können Gefühle falsch sein? Oder sind es nur die Ansichten der anderen, die falsch sind?

All In - Zwei Versprechen
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Kann etwas falsch sein, dass sich so richtig anfühlt? Können Gefühle für einen Mann so verachtenswert sein, nur weil er der Bruder deines toten Freundes ist? Darf man Gefühle für die Freundin seines verstorbenen ...

Kann etwas falsch sein, dass sich so richtig anfühlt? Können Gefühle für einen Mann so verachtenswert sein, nur weil er der Bruder deines toten Freundes ist? Darf man Gefühle für die Freundin seines verstorbenen Bruders empfinden? Wie geht man damit um, wenn das gesamte Umfeld so offensichtlich gegen eine mögliche Beziehung ist? Wie lange kann man sich zum Wohl anderer verleugnen? Sollte man das überhaupt, nur weil es der für alle bequemere Weg ist? Oder sollte man nicht lieber mutig sein und der Liebe eine Chance geben? Eine schwierige Situation, wenn Herz gegen Verstand kämpft - noch schwieriger, wenn dein Freund bzw. dein Bruder dir am Totenbett den Segen mitgibt, wieder neu zu lieben. Wer wird gewinnen? Ein harter Kampf, den Kacey und Theo mit sich ausfechten müssen, ohne zu wissen, dass sie eigentlich auf derselben Seite kämpfen. Seite an Seite - das beschreibt Theo und Kacey allgemein sehr gut, denn anders als Jonah und Kacey, über deren Beziehung stets ein Timer abzulaufen schien und bei denen sich daher sehr viel in kurzer Zeit entwickelt hat, braucht es bei Kacey und Theo erst viel Zeit, bis der Gedanke an eine mögliche Liebe zwischen ihnen sich überhaupt erst entfalten kann. Ich hatte den Eindruck, dass die Gefühle der beiden eine tiefere Ebene erreichen und sie durch den gemeinsamen Verlust und die Schwierigkeit, unabhängig von den Vorurteilen anderer ihre eigenen Träume zu verfolgen, viel bedachter miteinander umgehen und sich weniger von körperlicher Leidenschaft lenken lassen. Insgesamt mochte ich das Buch deutlich lieber als Teil 1, weil es mich emotional mehr abholen konnte. Ich vergebe 4/5 🌟

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