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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2023

Eher spannender Kriminalfall als Thriller

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Der ehemalige Kommissar Max Bischoff ermittelt in einem Fall, der seit über 20 Jahren in einem kleinen Weindorf an der Mosel auf seine Lösung wartet. Dabei scheint das ganze Dorf etwas zu verbergen, und ...

Der ehemalige Kommissar Max Bischoff ermittelt in einem Fall, der seit über 20 Jahren in einem kleinen Weindorf an der Mosel auf seine Lösung wartet. Dabei scheint das ganze Dorf etwas zu verbergen, und nur mühsam gelingt es Bischoff die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.
Arno Strobel schreibt aus der Perspektive des Ermittlers und teilweise aus der Sicht des Täters, was die Spannung erhöht und für Abwechslung sorgt.
Die Charaktere der handelnden Personen werden schlüssig und logisch passend in den Ablauf der Geschichte integriert. Das Ende und die Auflösung des Falles erfolgt dann doch in Form einer plötzlichen Wendung im Handlungsablauf. Die Auflösung überrascht, obwohl der Täter vorher recht ausführlich dargestellt wurde.
Es handelt sich um einen routiniert geschriebenen und logisch aufgebauten Krimninalroman, der sich unterhaltsam und spannend lesen lässt.

Veröffentlicht am 10.02.2023

Chronik eines Eifeldorfes von 1919 bis 1949

Ginsterhöhe
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Die Autorin bescheibt die Geschichte eines Eifeldorfes in den Jahren 1919-1949. Themen sind der Umgang der Einwohner mit den Kriegsfolgen des 1. Welkrieges, die wirtschaftliche Konsolidierung der Ortschaft ...

Die Autorin bescheibt die Geschichte eines Eifeldorfes in den Jahren 1919-1949. Themen sind der Umgang der Einwohner mit den Kriegsfolgen des 1. Welkrieges, die wirtschaftliche Konsolidierung der Ortschaft mit Einführung einer zentralen Wasser- und Stromversorgung, und schließlich das Erstarken des Nationalsozialismus und die Kriegsjahre. Dabei wurde die Nähe zu der Ordensburg Vogelsang der Nationalsozialisten dem Dorf schließlich zum Verhängnis.
Geschickt verwebt Anna-Maria Caspari die gut recherchierten historischen Fakten mit der Geschichte der fiktiven Dorfbewohner. Realitisch und mit großer atmosphärischer Dichte erfährt man vom Miteinander der Protagonisten im Dorf im Umfeld der zentralen Person des Bauers Lintermann.
Die dörfliche Gemeinschaft wird in ihrer Vielschichtigkeit - vom Miteinander und Zusammenhalt bis zu den Gräueln und Problemen in humanitär, politisch und wirtschaftlich harten Zeiten unter den Nationalsozialisten - beschrieben.
Der Autorin ist ein Roman gelungen, der sich flüssig lesen lässt, die Zeitläufte nicht beschönigt und den Leser mit den Dorfbewohnern mitfühlen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2022

Biographie einer Agentin

Agent Sonja
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Ben Macintyre beschreibt das Leben der Ursula Kuczinski, der Agentin Sonja. Ursula lebte von 1907 - 2000. Ihr bewegtes Leben führt sie über China, Mandschurei, die Schweiz und England schließlich wieder ...

Ben Macintyre beschreibt das Leben der Ursula Kuczinski, der Agentin Sonja. Ursula lebte von 1907 - 2000. Ihr bewegtes Leben führt sie über China, Mandschurei, die Schweiz und England schließlich wieder nach Deutschland. In Schanghai wird sie als überzeugte Kommunistin zur russischen Agentin, die gegen den Nationalsozialismus kämpft. Dabei hat sie mehrere Liebesbeziehungen, zieht Kinder auf, schreibt Bücher und hat Russland bei der Beschaffung der Atombombe maßgeblich unterstützt, und damit großen Anteil am "Gleichgewicht des Schreckens" im kalten Krieg.
Macintyre hat das Buch sehr gut und tiefgehend recherchiert. Dabei schafft er es eine Distanz zu den Protagonisten aufzubauen, und bei dem turbulenten Zeiten eine recht distanzierte Sicht darzustellen. Die Motivation der Handelnden ist für jemanden, der weitgehend in friedlichen Zeiten lebte, schwer nachzuvollziehen.
Aufgrund der großen Anzahl der Protagonisten und großer Detailtreue hat der Bericht manchmal Längen, und ist dann nicht einfach zu lesen.
Für den historisch interessierten Leser ist das Buch jedoch sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 27.10.2022

Für Freunde der griechischen Mythologie

Elektra, die hell Leuchtende
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Der Roman erzählt die Geschichte um die mykenische Königsfamilie aus der griechischen Mythologie. Die klassische sophokleische Trägodie wird im Roman aus der Perspektive der Frauen, insbesondere der Mutter ...

Der Roman erzählt die Geschichte um die mykenische Königsfamilie aus der griechischen Mythologie. Die klassische sophokleische Trägodie wird im Roman aus der Perspektive der Frauen, insbesondere der Mutter Klytämnestra und (ihrer Tochter) Elektra geschildert.
Dabei folgt Jennifer Saint recht genau der Handlung des ursprünglichen Mythos. Es geht wie hier um das Leid und dem daraus entstehenden Kreislauf der Rache. Nach dem Prinzip der Selbstjustiz wird Leid mit Leid beglichen, Tod durch Tod gerächt. Es stellt sich die Frage, ob diese Verhaltensweise gerechtfertigt ist.
Durfte Klytämnestra Agamemnon umbringen, da dieser doch ihre Tochter Iphigenie opferte? War Elektra dann nicht genauso im Recht, als sie Rache an Klytämnestra forderte, da sie den Tod ihres Vaters durch die Mutter erleben musste?
Diese Fragen stellen sich dem Leser, und führen zum Mitleid, der Empathie.
Interessanter Lesestoff für Freunde der griechischen Tragödie und der Mythologie.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Hochspannung von Daniel Silva

Die Cellistin
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Bereits auf den ersten Seiten nimmt Daniel Silvas Thriller rasantes Tempo auf.
In London wird ein russischer Milliardär, durch Nowitschok vergiftet, tot aufgefunden. Aus dieser Situation entwickelt sich ...

Bereits auf den ersten Seiten nimmt Daniel Silvas Thriller rasantes Tempo auf.
In London wird ein russischer Milliardär, durch Nowitschok vergiftet, tot aufgefunden. Aus dieser Situation entwickelt sich die Jagd auf die Täter.
Gabriel Allon, der Chef des israelischen Geheimdienstes, leitet die Aktion. Die Strukturen der russischen Geldwäscheströme sowie das Vermögen des russischen Präsidenten sollen zerstört werden. Die Geschichte spielt vorwiegend in der Schweiz.
Gestört haben mich etwas die häufigen, sich wiederholenden und oft banalen Bezüge zur Corona-Pandemie.
In zum Erzähl-Tempo passenden knappen, an Presseberichte erinnernden Stil schreibt der Autor die Geschichte.
Dabei überzeugen wie immer bei Silva die aktuellen Bezüge zu den politischen Entwicklungen der letzten Jahre. Sie sind gut recherchiert und liefern der fiktiven Geschichte reelle Hintergründe zu aktuellen Geschehnissen.
Zusammenfassend stellt das Buch für Freunde der Hochspannung eine lohnende Lektüre dar.