Das grausamste Raubtier ist... der Mensch
(Kurzrezension) Ich wünschte, ich könnte bei „Die Stimme der Lüge“ sagen, dass der Thriller on point ist. Er ist nah dran, doch es gibt den ein oder anderen Aspekt, der den Lesegenuss minimal beeinträchtigt ...
(Kurzrezension) Ich wünschte, ich könnte bei „Die Stimme der Lüge“ sagen, dass der Thriller on point ist. Er ist nah dran, doch es gibt den ein oder anderen Aspekt, der den Lesegenuss minimal beeinträchtigt hat.
Warum Francis Ackerman jr. eine meiner liebsten literarischen Figuren ist, muss ich wahrscheinlich nicht bis ins Detail erörtern. Die Mischung aus seinem Charme, seiner Intelligenz und dem mörderischen und perfekten Raubtier spricht mich sehr an. In diesem Roman ist er Teil einer Realityshow und muss verschiedene Prüfungen überleben. Das Spiel fängt für mich sehr langatmig und zäh an, entwickelt sich jedoch weiter, bis die Geschwindigkeit der Geschehnisse endlich an Fahrt aufnimmt und man mit einer morbiden Faszination Francis blutige Spur verfolgt – und wenn man ehrlich ist, liest man doch genau deshalb die Geschichten rund um Francis Ackerman jr.
Diesmal jedoch lag der Fokus nur auf Francis und seinem Gegenspieler Demon; Nadia Shirazi und Marcus haben nur eine kleine Nebenrolle erhalten. Daneben wurde die Sidestory mit „Chamäleon“ groß angekündigt und aufgebaut, doch letztendlich haben mich der Verlauf und Ausgang unbefriedigt zurückgelassen.
Der Roman ist eingangs noch etwas gewöhnungsbedürftig, da sich einer anspruchsvolleren Sprache und stellenweise eines nicht alltäglichen Vokabulars bedient wird, doch dieses Niveau passt wiederum perfekt zu der Geschichte.
„Die Stimme der Lüge“ fügt sich sehr gut in die bisherige Reihe und lässt trotz anfänglicher Startschwierigkeiten in den Punkten Spannung, Überraschung und Unterhaltung nicht zu wünschen übrig.