Digitales Gefängnis
Every (deutsche Ausgabe)Sehr lange lag dieses Buch auf meinem Nachttisch. Zu Beginn las ich noch mit Eifer und Interesse, dann wurde es immer ermüdender und irgendwann hatte ich mehrmals mehrere Wochen Lesepausen eingelegt. Doch ...
Sehr lange lag dieses Buch auf meinem Nachttisch. Zu Beginn las ich noch mit Eifer und Interesse, dann wurde es immer ermüdender und irgendwann hatte ich mehrmals mehrere Wochen Lesepausen eingelegt. Doch ganz losgelassen hat mich dieses Buch doch nie und mir war klar, dass ich es beenden wollte. „Every“ ist die Fortsetzung des Bestsellers „Der Circle“, kann aber unabhängig davon gelesen werden. Das Unternehmen Circle hat mittlerweile die Konkurrenz aufgekauft, genießt Monopolstellung und nennt sich nun Every. Als Mensch in dieser nahen Zukunft ohne Every zu leben ist fast unmöglich, denn der Konzern hat sich in alle Lebensbereiche geschlichen. Die Menschen sind im Optimierungswahn, tracken sich bei allem, was sie tun, bauen sozialen Druck auf durch gegenseitiges Shaming und lassen sich von KIs bewerten, da nur diese subjektiv sein können. Delaney ist Softwareentwicklerin und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht den Konzern zu zerschlagen. Dafür lässt sie sich bei Every anstellen, um ihre Saat im Inneren zu legen. In ihrer Jobrotation werden ihr die einzelnen Bereiche von Every vorgestellt und sie lernt die Kollegen kennen. Zuerst klingen die Apps und Toole haarsträubend. Doch wie so vieles gibt es zwei Seiten. Was zuerst übergriffig und unmöglich erscheint entwickelt Vorteile zu größerer Sicherheit oder Bequemlichkeit. Die Idee der Story finde ich absolut gelungen. Ich denke, dass es wichtig ist sich die Zukunft in solch einem Szenario vorzustellen und zu hinterfragen, ob man dies wirklich will. Die Umsetzung war leider sehr ermüdend, da sich der Autor in langatmigen Szenarioerklärungen verliert und die Handlung eher schleppend dahinläuft. Da ich das Thema aber sehr interessant finde werde ich wohl dennoch den ersten Teil „Der Circle“ lesen.