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Veröffentlicht am 09.03.2023

Über den Tod und das Leben

Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)
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Dieses Buch wird abwechselnd von Mateo und Rufus erzählt, doch es kommen auch hin und wieder andere Personen mit einem oder einigen wenigen, kurzen Kapiteln zu Wort.
Es handelt sich um ein Jugendbuch, ...

Dieses Buch wird abwechselnd von Mateo und Rufus erzählt, doch es kommen auch hin und wieder andere Personen mit einem oder einigen wenigen, kurzen Kapiteln zu Wort.
Es handelt sich um ein Jugendbuch, doch anhand des Titels kann man bereits erahnen, dass das Thema Tod hier eine sehr zentrale Rolle spielt, weshalb ich bei Jugendlichen ggf. ein begleitetes Lesen mit einem anschließenden Gespräch über den Inhalt empfehlen würde.

In der alternativen Realität dieses Buches gibt es eine Agentur, die sich "Todesboten" nennt und die Menschen an ihrem Todestag darüber in Kenntnis setzt, dass sie bald sterben werden. So können sie sich von ihren Liebsten verabschieden, noch einmal einen schönen Tag erleben o.ä. Für Mateo und Rufus ist diese Nachricht sehr schockierend, denn beide sind jung und gesund. Durch ihre jeweiligen unglücklichen Umstände und eine dafür vorgesehene App finden sie zueinander und verbringen ihren letzten Tag gemeinsam.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich hin und her gerissen bin, wie ich dieses Buch finden soll. Es brauchte einige Zeit, bis die Geschichte mich packen konnte, dennoch habe ich nie einen richtigen Lesesog verspürt. Mir gefiel es, durch die Kapitel aus anderen Sichtweisen noch mehr über die Welt zu erfahren; dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die entstehende Verbindung zwischen Mateo und Rufus mehr Zeit bekommt, um sich zu entwickeln. Zugleich jedoch mochte ich die beiden Protagonisten, fand ihre Gefühle - auch füreinander - sehr authentisch und nachvollziehbar und habe sehr mit ihnen gelitten. Auch hat mir gefallen, was für Gedanken und Überlegungen in dieser Geschichte bzgl. Leben und Tod angesprochen wurden und dass auch sehr realistisch dargestellt wurde, wie Menschen teilweise miteinander umgehen oder sich ausnutzen.

Auch wenn ich darauf gefasst war, wie diese Geschichte enden muss, fielen mir die letzten Kapitel wirklich, wirklich schwer. Ich war sehr berührt und auch etwas schockiert vom Ende und war froh, mit anderen Lesenden darüber reden zu können.


Fazit:
Obwohl ich nicht behaupten würde, dass ich das Buch sehr mochte und nochmal lesen möchte, hat es mich sehr zum Nachdenken angeregt und wird mich noch lange beschäftigen; und das ist vermutlich, was der Autor erreichen wollte. Ich vergebe daher empfehlenswerte 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Erschreckende Darstellung von Sucht und Leistungsdruck

One Last Act
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Der dritte und abschließende Band dieser Reihe wird aus den Perspektiven von Allyson und Ethan erzählt und dreht sich um die Themen Schauspielerei, Leistungsdruck und Suchtmittelabhängigkeit. Und obwohl ...

Der dritte und abschließende Band dieser Reihe wird aus den Perspektiven von Allyson und Ethan erzählt und dreht sich um die Themen Schauspielerei, Leistungsdruck und Suchtmittelabhängigkeit. Und obwohl ich die beiden Protagonisten bereits aus den vorherigen Büchern kannte und mochte, konnte mich diese Geschichte leider nicht so begeistern wie erhofft.

Allyson ist im zweiten Semester ihrer Ausbildung zur Schauspielerin. Sie ist sehr strukturiert und sortiert, aber dennoch fällt es ihr schwer, die vielen Unterrichts- und Übungsstunden in ihren vollen Terminkalender zu pressen. Sie hat große Versagensängste, da die Schauspielerei ihr Lebenstraum ist und sie keinen Plan B hat, sollte sie die Ausbildung nicht schaffen.
Ethan hingegen hat in seinem Leben schon wahnsinnig viel erreicht, ist dafür aber auch tief abgestürzt und muss nach seinem Entzug nun von Neuem starten. Er weiß noch nicht, was er mit sich und seinem restlichen Leben anfangen soll.

Ich mochte sehr, wie realistisch und ungeschönt Ethans Abhängigkeit und sein Kampf dafür, clean zu bleiben, dargestellt wurden. Auch seine Ratlosigkeit, wie sein Leben weitergehen soll, und die Unsicherheit, wie er den Medien und seinen Fans gegenüber treten kann, fand ich sehr gut beschrieben. Ich habe sehr mit ihm gelitten. Schön fand ich auch, dass das Thema Leistungsdruck durch Allyson hier so einen großen Raum einnahm und sehr intensiv beschrieben wurde, da ich denke, dass dieses Thema für seine weite Verbreitung noch viel zu selten in Büchern aufgegriffen wird.

Leider konnte mich das Buch dennoch nicht komplett von sich überzeugen, was für mich hauptsächlich an zwei Faktoren lag. Zum Einen konnte ich Allyson ihre (echten) Gefühle für Ethan irgendwie nicht abnehmen. Ich spürte zwar das Knistern zwischen ihnen, und Ethans Gefühle wirkten auf mich authentisch, aber für mich hatte ihre Beziehung zueinander eher etwas von Star-und-Fangirl als von einer Beziehung auf Augenhöhe. Obwohl versucht wurde darzustellen, dass Allyson in den "neuen" Ethan und nicht in den Star Ethan Cooper verliebt ist, konnte ich dieses komische Gefühl nicht abschütteln.
Zum Anderen hatte ich ab einem bestimmten Punkt leider erhebliche Probleme damit, Allysons Entscheidungen nachzuvollziehen. Sicherlich sind Entscheidungen im Zusammenhang mit Suchtmittelabhängigkeit nicht logisch erklärbar, und vielleicht ist es deshalb auch nur natürlich, gewisse Entscheidungen nicht zu verstehen, wenn man sich nicht in dieser Lage befindet. Dennoch fand ich einige ihrer Entscheidungen absolut nicht plausibel, insbesondere aufgrund ihrer Freundschaft zu Ethan und der Gespräche, die sie mit ihm hatte. Das hat mir Allyson in der zweiten Hälfte des Buches leider sehr unsympathisch gemacht.

Ich habe das Hörbuch gehört und empfand beide Sprecher*innen (Julia Preuß und Alexander Pensel) als sehr angenehm und passend für die Charaktere.

Fazit:
Leider ist dieser Teil für mein Empfinden der schwächste der Reihe, was allerdings auch an dem sehr schwierigen und zugleich wichtigen Thema Suchterkrankung liegen könnte. Obwohl ich von der Geschichte etwas enttäuscht wurde, fand ich sie lesenswert und habe die Zeit mit Ethan sehr genossen. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Mir fehlte das gewisse Etwas

Catching Stardust (Queen's University 1)
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Dieses Buch wird aus den Perspektiven von Ruth und Dominic erzählt und ist der erste Teil einer Reihe, in der jeder Band für sich abgeschlossen ist und von neuen Protagonisten handelt.

Ruth und Dominic ...

Dieses Buch wird aus den Perspektiven von Ruth und Dominic erzählt und ist der erste Teil einer Reihe, in der jeder Band für sich abgeschlossen ist und von neuen Protagonisten handelt.

Ruth und Dominic waren mir beide sehr schnell sympathisch, auch wenn Dominic mit seiner ruppigen Art und seinem "Schubladendenken" vielleicht auf den ersten Blick unsympathisch erscheint. Ich mochte allerdings, dass er so direkt und ungefiltert Dinge anspricht, auch unangenehme Wahrheiten. Und mir gefiel die Entwicklung, die er im Verlauf der Geschichte durchgemacht hat. Ruth ist ebenfalls ziemlich schlagfertig und ehrlich, wodurch die beiden gut miteinander harmonierten, auch wenn Ruth durch ihre Krankheit oft leiser ist, als sie eigentlich sein möchte. Auch die Nebencharaktere wirkten echt auf mich, und insbesondere "Toast" hat mich als Mensch und als Freund sehr beeindruckt.
Ruths Erkrankung an Depressionen und ihr Kampf zurück in einen normalen Alltag nimmt viel Raum in der Geschichte ein und wurde - soweit ich das beurteilen kann - sehr sensibel, realistisch und gut nachvollziehbar dargestellt.

Leider konnte mich das Buch dennoch nicht so begeistern, wie ich es mir erhofft hatte. Über weite Teile fehlte mir einfach das gewisse Etwas, ich hatte nicht das Bedürfnis, unbedingt weiter lesen zu müssen. Auch hat sich die Handlung etwa ab der Hälfte der Geschichte in eine Richtung entwickelt, die leider sehr vorhersehbar war und das Besondere an Ruth's und Dominic's Beziehung zueinander zerstört hat. Hinzu kam, dass man die Schwere der Themen, die hier behandelt werden, beim Lesen auch deutlich spürt. Es hat meine Stimmung oft herunter gezogen, sodass ich mich zwingen musste, um wieder nach dem Buch zu greifen.

Fazit:
Trotz liebenswerter Protagonisten und einem wichtigen Thema konnte mich dieses Buch leider nicht vollkommen von sich überzeugen. Es lag mir zu schwer im Magen und konnte mich nicht an sich fesseln. Ich vergebe gute 3,5 Sterne, bin jedoch noch unsicher, ob ich dem zweiten Band um "Toast" eine Chance geben werde.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Interessante Art von Poesie

Starry Night, Blurry Dreams - Sternenklare Nacht, wundersame Träume
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen Sammelband von grafischen Gedichten. Die Zeichnungen werden stets begleitet von einer Wortgruppe oder einem sehr kurzen Gedicht, welches das Bild beschreibt oder ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Sammelband von grafischen Gedichten. Die Zeichnungen werden stets begleitet von einer Wortgruppe oder einem sehr kurzen Gedicht, welches das Bild beschreibt oder die Intention dahinter verrät. Einige Zeichnungen entsprechen wörtlich genommenen Redewendungen, andere beschreiben ein Gefühl.

Ich ließ mich von diesem Buch überraschen, da ich nicht genau wusste, was ich mir unter dieser Beschreibung vorstellen sollte. Mir hat sehr gefallen, wie verschiedene Gefühle und Gemütszustände hier interpretiert wurden. Manche Zeichnungen boten Raum für viel Interpretation und haben mich gefesselt, andere Zeichnungen hingegen waren für mich schwer nachzuvollziehen. Die beschreibenden Wortgruppen haben für mich nicht immer zur Zeichnung gepasst, bzw. habe ich in diesen Fällen nicht verstanden, was hier ausgedrückt werden sollte.

Insgesamt war es eine interessante Erfahrung, Poesie auf diese Weise zu erleben und zu spüren. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Interessante Fälle, die mich emotional leider nicht erreichen konnten

Ohne jede Spur
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In diesem Buch berichtet der Autor von echten Kriminalfällen, bei denen Menschen unerklärlich verschwunden sind. Er stellt die einzelnen Fälle in einer erzählerischen, fiktiv anmutenden Form dar, durch ...

In diesem Buch berichtet der Autor von echten Kriminalfällen, bei denen Menschen unerklärlich verschwunden sind. Er stellt die einzelnen Fälle in einer erzählerischen, fiktiv anmutenden Form dar, durch die man sich besser in die Angehörigen der Verschwundenen oder in die Verschwundenen selbst hinein versetzen kann. Es handelt sich bei den Fällen sowohl um unerklärlich verschwundene Kinder, Jugendliche und junge Menschen, als auch um Familienväter oder Senioren.

Insgesamt bin ich etwas unsicher, wie ich dieses Buch bewerten soll. Es gab viele Geschichten, die mich berührt haben und die interessant waren. Zugleich konnte ich mich trotz der Erzählweise nicht immer in die Menschen einfühlen, aus deren Perspektive der Fall erzählt wurde. Insbesondere zu Beginn des Buches wiederholte sich der Autor oft, wenn es darum ging, allgemeine Reaktionen von Angehörigen der Vermissten zu beschreiben. Während einige Fälle aufgeklärt und bis zu Ende erzählt werden konnten, kommen in diesem Buch auch einige Geschichten vor, bei denen das Verschwinden noch immer ungeklärt ist und man sich mit der Ungewissheit arrangieren muss.

Auch mit dem Sprecher dieses Hörbuchs habe ich mich schwer getan - Alexander Gamnitzer hat zwar eine angenehme Stimme, wirkte aber auch oft unbeteiligt und sehr monoton in seiner Stimmlage.

Fazit:
Auch wenn diese Zusammenstellung von Vermisstenfällen durchaus interessant war, konnten mich die Schicksale leider nicht immer emotional erreichen. Daher gibt es von mir gute 3,5 Sterne.

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