Profilbild von Lesemaus-Hamburg

Lesemaus-Hamburg

Lesejury Star
offline

Lesemaus-Hamburg ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesemaus-Hamburg über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2023

Der Ansatz war toll, aber ...

Hund 51
0

HUND 51
Laurent Gaudé

Zem Sparak ist einer von den „Hunden", wie sie im Lager genannt werden, genauer gesagt ist er Hund 51, der seit zwanzig Jahren im Auftrag des Managements in Zone 3 herumschnüffelt. ...

HUND 51
Laurent Gaudé

Zem Sparak ist einer von den „Hunden", wie sie im Lager genannt werden, genauer gesagt ist er Hund 51, der seit zwanzig Jahren im Auftrag des Managements in Zone 3 herumschnüffelt. Früher hätte man ihn Ermittler genannt, aber früher gibt es nicht mehr. Früher war, bevor GoldTex die verschuldeten Staaten aufkaufte und sie privatisierte. Griechenland war damals das erste Land.
Jetzt gibt es nur noch drei Zonen: In der Zone 1 wohnen die Reichen und Privilegierten, kaum einer kommt in diese Zone. Die Zone 2 ist für die reiche Intelligenz wie Ärzte und Studierte. Der Abschaum lebt in Zone 3, dem Ort, wo Gewalt an der Tagesordnung ist und wo es keine Schutzkuppel gibt und der saure Regen das Gesicht verätzt, wenn man nicht schnell genug ins Trockene kommt. Und genau in dieser Zone 3 wird ein Toter gefunden - aufgeschlitzt vom Hals bis zum Bauchnabel. Schnell stellt sich heraus, dass der Tote eigentlich aus der Zone 2 kommt. Und so muss Zem mit Salia Malberg, einer Polizistin aus Zone 2, zusammenarbeiten.
Die Ermittlungen führen sie direkt zum Organhandel.
Bestechung, Drogen, Prostitution und Clan-Machenschaften machen es den Ermittlern schwer und kurze Zeit später wird eine weitere Leiche gefunden …

Ich mochte das dystopische Setting. Auch die Protagonisten gefielen mir sehr, aber der Krimi wollte einfach nicht wirklich spannend werden und dass, obwohl der Autor wirklich ein paar spezielle Ideen eingeflochten hat, wie zum Beispiel den "LOve Day“ (einmal im Jahr darf jeder mit jedem Sex haben - auf diese Idee muss man erst einmal kommen:). Letztendlich sprang der Funke bei mir leider nicht über und ich war einfach froh, als ich das Buch beendet hatte.
Ich hoffe trotzdem, dass dieses Buch eine Leserschaft findet.
2½/ 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2023

Nicht ihr bestes Buch!

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
0

EINE VOLLSTÄNDIGE LISTE ALLER DINGE, DIE ICH VERGESSEN HABE
Doris Knecht

Unsere Protagonisten ist gezwungen, sich räumlich zu verändern: Ihre Tochter, der eine Teil vom Zwillingspärchen, möchte nach der ...

EINE VOLLSTÄNDIGE LISTE ALLER DINGE, DIE ICH VERGESSEN HABE
Doris Knecht

Unsere Protagonisten ist gezwungen, sich räumlich zu verändern: Ihre Tochter, der eine Teil vom Zwillingspärchen, möchte nach der bestandenen Matura ausziehen. Ohne die monatlichen Bezüge vom Kindesvater ist ihre Wohnung, in der sie viele Jahre zu dritt gewohnt haben, für sie unbezahlbar geworden.
Schnell merkt sie, dass die Wohnungen auf dem Markt kleiner und teurer sind. Was tun?
Zu den Eltern zurück ist schließlich auch keine Option. Dort wuchs sie als älteste Schwester mit zwei jüngeren Zwillingspärchen als Geschwister auf.

„Ich musste mein Zuhause verlassen und fast siebenhundert Kilometer weit wegziehen, um sichtbar zu werden und festzustellen, dass ich eine ganz normale, durchschnittlich attraktive Frau bin, nicht auffällig schön, nicht hässlich. Ich vergesse das sofort, sobald eine meiner Schwestern in der Nähe ist, oder, wahrscheinlicher, alle vier auf einmal.“ (S. 22)

Unsere Protagonistin erzählt in unabhängigen Kapiteln von ihren Gedanken im jetzt sowie Geschichten aus ihrer Vergangenheit:
Ihren Abtreibungen, vergangenen Liebschaften, Freundinnen, Lebenssituationen und Ängsten, damals nach der Trennung:

„Auch die Angst gehört mir jetzt ganz alleine, die Angst, es nicht zu schaffen, die Angst, zu versagen, die Angst, krank zu werden, die Angst, die Arbeit zu verlieren. Die Angst, zu fallen: Hinter mir würde keiner mehr stehen, um mich aufzufangen, da wäre nur noch leerer Raum über hartem Grund." (S. 48)

Doris Knecht ist eine begnadete Autorin. Ich lese ihre Bücher sehr gerne - dieses konnte mich allerdings nur zu Beginn überzeugen. Wo ich am Anfang noch mehrere Emotionen fühlte, war es am Ende nur noch Langeweile. "Es sind Geschichten aus dem Leben und auch diese müssen erzählt werden“, so meine Lesepartnerin Nini. Ja, das stimmt. Man kann sie lesen, verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht getan hat. Herzlichen Dank, liebe Nini, ich weiß nicht, ob ich das Buch ohne dein Zutun beendet hätte.
Heute keine große Leseempfehlung von mir.
2½/ 5 für einen schönen Schreibstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2023

Kann an den ersten Teil nicht anschließen

Love Songs in London – Dancing on Sunshine
0

Hier kommt der 3. Band der Reihe Love Songs in London:

DANCING ON SUNSHINE
Tonia Krüger

Maggie wurde vor einem Jahr von ihrem Freund Luke verlassen - ohne ein Wort des Abschiedes reiste er vor einem ...

Hier kommt der 3. Band der Reihe Love Songs in London:

DANCING ON SUNSHINE
Tonia Krüger

Maggie wurde vor einem Jahr von ihrem Freund Luke verlassen - ohne ein Wort des Abschiedes reiste er vor einem Jahr von jetzt auf gleich in die Staaten zurück und 'ghostete' sie anschließend.
Seitdem ist ihr Herz gebrochen. Maggie steht völlig neben sich: Weder schafft sie es, ihren Masterstudiengang an der Universität zu beenden, noch kann sie einen Liebesbrief verfassen, und genau das wäre so wichtig, denn sie jobbt bei der Word Ghost Agency, eine Agentur, die anonym für andere Menschen Briefe und Texte formuliert, korrigiert und kalligraphiert.
Und genau durch so eine Karte, die sie im Auftrag von Alice für Jaden schrieb, lernt sie ihn kennen: Jaden, groß, Surfer-Typ, unbeschreiblich sexy und … stinksauer auf Alice und Maggie, da sie ihn so hintergangen haben.
Ob sich aus dieser Geschichte eine Liebesgeschichte entwickelt, müsst ihr selber herausfinden.

Ja, da ist er, der 3. Teil der Love Songs in London. Ich habe den ersten Band der Reihe so sehr geliebt. Er zog direkt in meine Highlights ein, aber diesen Band hätte ich am liebsten in der Mitte abgebrochen.
Maggie verliebt sich in Jaden, kann sich aber nicht auf ihn einlassen, weil sie vor einem Jahr (!) ohne ein Wort des Abschiedes verlassen wurde!
Wirklich? (Was für ein Typ, dem würde ich keine Träne hinterher weinen) Und dann diskutiert und hinterfragt sie alle Gefühle und jeden Kuss für Jaden? Sie hat noch immer das Gefühl, ihren Ex zu hintergehen und weil ihr nichts Besseres einfällt, sagt sie dem neuen, potenziellen Freund direkt ins Gesicht, dass sie die alte Liebe nie vergessen wird und er immer ihre große Liebe sein wird?!
😱

Ach, es hätte so eine schöne Liebesgeschichte werden können, denn die detaillierten Beschreibungen der Autorin - angefangen bei Londons Straßen, Parks und ‚places to see‘, über die vielen kleinen Details von der Eiscreme bis hin zu den glitzernden Sprenkeln in Jadens Augen sind unglaublich schön und malerisch skizziert.
Vielleicht ist die Geschichte aber auch eher etwas für junge Mädchen.
Auch wenn im Herbst bereits der vierte Band erscheint, hört hier für mich die Reihe auf.

Leider gibt es von mir dieses Mal keine Leseempfehlung.
2 1/2 / 5 (für einen tollen und farbenfrohen Schreibstil).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2023

Zeitreise

Wir sehen uns gestern
0

Stellt euch mal vor, ihr hättet zu irgendeinem Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen. Euch vielleicht an einem Punkt nicht für diesen Weg, sondern einen anderen entschieden. Dann würdet ihr heute ...

Stellt euch mal vor, ihr hättet zu irgendeinem Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen. Euch vielleicht an einem Punkt nicht für diesen Weg, sondern einen anderen entschieden. Dann würdet ihr heute nicht hier stehen, sondern woanders. Vielleicht ginge es euch besser, vielleicht aber auch schlechter, auf jeden Fall anders.
Aber was ist, wenn man in die Vergangenheit reisen und kleinere Fehler korrigieren könnte? Auf der Party damals mit einem anderen tanzen (oder knutschen) oder dem Vater ins Gewissen reden, dass er wirklich dringend mit dem Rauchen aufhören muss?

WIR SEHEN UNS GESTERN
Emma Straub

Im Heute:
Alice arbeitet trotz eines abgeschlossenen Kunststudiums in einem Schulbüro. Von ihrem Freund hat sie sich gerade getrennt und die ersehnte Beförderung hat sie auch nicht erhalten, dennoch ist Alice eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Okay, es könnte besser laufen, zumal sie Morgen 40 Jahre alt wird und diesen alleine feiern muss. Ihr Vater liegt todkrank im Krankenhaus und ihre beste Freundin ist im Babystress.
Als Alice am nächsten Morgen aufwacht, ist es 1996 und ihr Vater steht gesund in der Küche. Heute ist ihr 16. Geburtstag und nachdem sie den Schock verarbeitet hat, bemerkt sie, dass heute der Tag ist, an dem sie einige Dinge korrigieren könnte, die sich eventuell positiv auf ihre Zukunft auswirken würden.

Hmm. Irgendwie dachte ich, dass dieses Buch eine gute Abwechslung sein könnte. Leider muss ich aber sagen, dass ich mehr von dem Buch erwartet habe.
Auch wenn es sich flüssig liest und die Beziehung Alice zu ihrem Vater so lieb ist, konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen. Gerade das letzte Drittel war recht wirr.
Ich habe dieses Buch im Rahmen der „WasLiestDu-Leserunde“ gelesen. Herzlichen Dank an den @limes-Verlag &@wasliestdu für das Leseexemplar.

Fazit:
Kann man lesen, muss man aber nicht.
2½ / 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2023

Das Liebespaar des Jahrhunderts?

Das Liebespaar des Jahrhunderts
0

DAS LIEBESPAAR DES JAHRHUNDERTS
Julia Schoch

"Im Grunde ist es ganz einfach: Ich verlasse dich.
Drei Wörter, die jeder Mensch begreift. Es genügen drei Wörter und alles ist getan. [ ... ]
Am Anfang habe ...

DAS LIEBESPAAR DES JAHRHUNDERTS
Julia Schoch

"Im Grunde ist es ganz einfach: Ich verlasse dich.
Drei Wörter, die jeder Mensch begreift. Es genügen drei Wörter und alles ist getan. [ ... ]
Am Anfang habe ich zu dir gesagt: Ich liebe Dich.
Drei Wörter am Anfang, drei Wörter am Ende.“ (S.7)

Julia Schoch lässt ihre 30-jährige Beziehung Revue passieren:
Das Kennenlernen, der erste Kuss, durchgefeierte Nächte und Reisen, doch irgendwann schleicht sich der Alltag ein und es gibt mehr Tiefen als Höhen.

Das Liebespaar des Jahrhunderts? Dem kann ich irgendwie nicht zustimmen. Die Ich-Erzählerin war zu Beginn mit viel Energie dabei, bei ihm konnte ich diese nicht spüren.
Später war sie die Unzufriedene, wollte ihn stets verlassen, und er tat mir leid. So richtig sympathisch waren mir beide nicht, und das änderte sich auch bis zum Schluss nicht.

„Unsere Absichten und Pläne deckten sich nicht mehr. Sie durchkreuzten sich nur noch: Wenn ich abends mit Sekt auf dich wartete, brauchtest du dringend einen Kamillentee; wolltest du morgens, wenn die Kinder aus dem Haus waren, noch ein wenig plaudern, war ich in Gedanken schon im Büro; legte ich abgeschlagen die Füße hoch, hattest du Kinokarten für den Abend. Dann kamst du früher von der Arbeit, um irgendwas zu kochen, aber ich war unterwegs, in der Annahme, du kämst später.“ (S.156)

Für mich war es eine Aneinanderreihung von Erlebnissen: Kino, Halma und Karten spielen, ungerne zur Arbeit gehen und reisen - alles, in einer wunderbaren Sprache erzählt.

Warum haben die Kritiker dieses Buch in den höchsten Tönen gelobt? Ich habe mich gelangweilt und über diese ewig nörgelnde Protagonisten geärgert.
Auf Seite 70 wollte ich abbrechen. Die wunderbare Rezension von @k.rauchfuss hat mich zum Weiterlesen animiert.
Zugegeben, die zweite Hälfte wird besser und auf den letzten Seiten konnte ich sogar kleinere Parallelen zu meiner eigenen Ehe sehen, aber so richtig gut (bis auf die Sprache und den Schreibstil ❤️) fand ich es nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere