„Jetzt bin ich endgültig verschoben“ meint Melody. Ihre muslimische Familie wird sie verstoßen, wenn sie an Peter festhält. Und genau das hat sie vor, die Hochzeit steht an. Doch Tage zuvor verschwindet ...
„Jetzt bin ich endgültig verschoben“ meint Melody. Ihre muslimische Familie wird sie verstoßen, wenn sie an Peter festhält. Und genau das hat sie vor, die Hochzeit steht an. Doch Tage zuvor verschwindet die Braut spurlos, bis heute hat er dies nicht verwunden. Mehr als 40 Jahre danach stellt Dr. Peter Stotz Tom ein, um seinen Nachlass zu ordnen.
Der gut dotierte Job kommt Tom sehr gelegen, an das luxuriöse Leben gewöhnt er sich nur zu gerne. Die langen Kamingespräche werden garniert mit edelsten Alkoholika und erlesenen Speisen, Stotz ist ein brillanter Erzähler, ein erfülltes Leben liegt hinter ihm und doch klafft eine große Lücke, er konnte Melody nie vergessen. Er umgibt sich mit Erinnerungen an sie, auf vielen Bildern lächelt sie den Betrachter an.
Martin Suter hat mich bestens unterhalten. Seine „Melody“ erzählt sehr viel mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte. Das Gedächtnis spielt einen so manchen Streich, im Laufe der Jahre wird vieles verklärt. Stotz jedoch scheint seine große Liebe konserviert zu haben, sie ist nie verblasst. Auch nach seinem Ableben ist Tom gefordert, er begibt sich auf Spurensuche.
Es war ein wiederum kurzweiliges Lesevergnügen, ein großartiges Buch, federleicht dargeboten. Melodys Geschichte hat mich sofort gefesselt. Suters Schreibstil ist unverkennbar, das Ende überraschend – „wenn es denn die ganze Wahrheit ist.“ Von mir eine unbedingte Leseempfehlung.
Die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts stehen für vieles. Der Krieg ist vorbei, das Leben wird bunter und ungezwungener, zumindest die junge Generation will den Mief des Althergebrachten abstreifen, sich ...
Die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts stehen für vieles. Der Krieg ist vorbei, das Leben wird bunter und ungezwungener, zumindest die junge Generation will den Mief des Althergebrachten abstreifen, sich an Neues wagen. Sich ausprobieren, Träume leben, frei sein. Auch Marie Graf hat sie, ihre Zukunftsträume. Sie liebt es, Geschichten zu schreiben und genau dies will sie auch weiterhin tun. Sie will das Handwerk einer Journalistin von der Pike auf lernen, deshalb bewirbt sie sich bei der Journalistenschule, ihre Reportage über einen Nachmittag im Seniorenheim von ihrem Onkel Julius findet jedoch nicht den Anklang, den sie sich erhofft hatte. Aus der Traum? Sie hat sich heimlich beworben, ihre Eltern hätten den Beruf einer Zeitungsreporterin niemals gut geheißen. Sie führen die Drogerie von Onkel Julius weiter und sehen es als selbstverständlich an, dass Marie in ihre Fußstapfen tritt.
Bald habe ich ein Gespür für sie alle bekommen. Für Marie und auch für Roxy, ihre Freundin Roswitha, die natürlich auf diesen althergebrachten Namen nicht mehr hört. Roxy ist frisch, frech, neugierig. Sie will sich ausprobieren, sie ist die treibende Kraft, zieht Marie mit und diese lässt sich nur zu gerne darauf ein. Roxy war mir gleich sympathisch, sie vermittelt den Zeitgeist dieser Jahre gut. Sei es die Musik, ihr Kleidungsstil, der Twist und Cuba libre, auch die Verspa oder ihre unbändige Lebensfreude. Sie sind jung, der Krieg bei vielen noch nicht vergessen und doch haben sie alles Recht der Welt, ihre Ziele zu verwirklichen oder auch einfach nur ihr Jungsein auszukosten. Roxy ist es auch, die Marie anspornt, sich breitgefächert zu bewerben. Und so trifft Marie auch auf Viktor Bárthoy, ihren späteren Mentor…
Es sind noch viele, sehr liebenswerte und auch nicht so angenehme Typen, die Marie begegnen. Sie beißt sich durch und endlich - „Der Tag“ bietet ihr Gelegenheit, in die Zeitungswelt hineinzuschnuppern. Als Gesellschaftreporterin will sie sich behaupten, der Weg dahin ist holprig, zuweilen steinig, aber aufgeben ist für sie keine Option. Aus Marie Graf wird schließlich Malou, auch wird sie als „Gräfin“ hofiert. Und sie trifft sie alle, interviewt die Crème de la Crème dieser Jahre. Dabei hatte ich oft ein aha-Erlebnis, ich schwelgte in Erinnerungen, konnte mich gar nicht satt-lesen. Auch Freundschaften und die Liebe dürfen nicht zu kurz kommen, all die Höhen und Tiefen gehören nun mal zum Leben, so mancher Zwist nagt an Malou.
Neben dem schon erwähnten Zeitgeist schafft es Teresa Simon mit einer Leichtigkeit, das Weltgeschehen wie nebenbei in Malous Geschichte zu integrieren. Sei es die Kuba-Krise, de Gaulles Staatsbesuch oder später dann den der Queen, um nur einige zu nennen - dies alles passt perfekt.
Das Buch hat viele Facetten. Es sind traurige, es sind schöne und sehr emotionale Momente. Die Stimmung ist gut eingefangen, die Charaktere lebendig, in ihrer Art stets authentisch. Eine Gesellschaftsreporterin trifft all die Persönlichkeiten, die wir Normalos dann in den Kolumnen verschlingen. Malou weiß vieles über die Berühmten ihrer Zeit, Bárthoy gibt ihr den guten Rat, nicht alles preiszugeben und daran hält sie sich. Ein weiser Rat, nicht alle der schreibenden Zunft wollen mit allzu Pikantem hinterm Berg halten.
Schade, dass es vorbei ist mit dem ersten Band um die Reporterin Malou Graf. Aber schön, dass es bald weitergeht. Sehnsüchtig warte ich auf den Folgeband und freue mich, wenn es wieder heißt: „Die Reporterin“ – diesmal dann sind es „Worte der Wahrheit“.
Ach Milla, was bist du verpeilt! Kriegst nichts auf die Reihe, nicht mal deinen neuen Job kannst du rechtzeitig antreten. Und dann Alfons Ritter - dein Ritter, dein Retter in der Not ist er und was machst ...
Ach Milla, was bist du verpeilt! Kriegst nichts auf die Reihe, nicht mal deinen neuen Job kannst du rechtzeitig antreten. Und dann Alfons Ritter - dein Ritter, dein Retter in der Not ist er und was machst du? Du enttäuscht ihn auf ganzer Linie. Milla stört das nicht, sie schlängelt sich irgendwie durch, sie lebt so in den Tag hinein…
Zunächst hat mich das nicht alltägliche Cover angezogen. Modigliani hatte seinen ganz eigenen Stil, seine Gemälde erzielen heute Rekordpreise. Meine Neugier war spätestens dann geweckt, als ich die Zeilen auf der Rückseite gelesen hatte. Ich hab mich hineingelesen und konnte nicht mehr aufhören. „Die Modiglianifrau“ hat mich betört, sie wollte mich gar nicht mehr loslassen, so sehr hat sie mich in ihren Bann gezogen. Und ich hab mich nur zu gerne von ihr festhalten lassen.
Plötzlich ist sie da. Milla hat sowas wie eine ständige Begleiterin, eher eine Nörglerin, an ihrer Seite. Bald merkt sie, dass nur sie diese Frau mit Hut sehen und auch hören kann. Diese ist ganz schön lästig, motzt ständig rum, Milla kann ihr so gar nichts recht machen. Natürlich ist Milla sauer, sie hat nicht darum gebeten, ständig bekrittelt zu werden. In permanenter Geldnot bekommt sie mit, dass man verwaiste Koffer mit Inhalt ersteigern kann und hier sieht Milla ihre große Chance. Mit ihrem letzten Geld ersteigert sie tatsächlich einen ziemlich ramponierten Koffer. Außer alten, rosa Klamotten ist nicht viel drin. Ach ja, ein Testament fischt sie noch heraus - vielleicht gibt es dafür Finderlohn. Die hierin Begünstigte lebt in München, also nichts wie hin.
Und nun beginnt ihr turbulenter Roadtrip. Sie macht Bekanntschaft mit ganz unterschiedlichen Charakteren, jeder davon bringt sie ein Stück weiter. Sie trifft auf Typen, mit denen sie im alten Trott weitermachen kann, aber auch auf eine ehemalige Schulfreundin, einen blinden Gärtner, auch eine Elfenbeauftragte kreuzt ihren Weg und ein verirrtes Lämmchen spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Ihr Lebensweg wird sichtbarer, dabei wird mir Milla zunehmend sympathischer.
Und immer an ihrer Seite die Modiglianifrau, die ihre Fehler nie unkommentiert lässt: "Sie springt von Fettnapf zu Fettnapf. Mit Anlauf." Herrlich! Sie bringt Millas Verhalten auf den Punkt.
Es geht ums Loslassen, um einen Neuanfang wagen, der Weg dahin ist eindrucksvoll dargestellt, Yngra Wieland hat ein sehr lebenskluges Buch geschrieben, großartig umgesetzt mit „Der Modiglianifrau“ als Stilmittel. Mit Witz und Charme und einer Leichtigkeit - besser geht´s nicht!
Und nun sag ich: Schade, dass es vorbei ist und schön, dass ich dieses so zauberhafte, sinnige Buch lesen durfte. Es hat viele Facetten. Es ist launig, es hat mich zum Schmunzeln gebracht, der so einnehmende, kurzweilige und fesselnde Schreibstil und die Geschichte dahinter haben mich nachdenklich werden lassen, ich habe es mit sehr viel Freude gelesen. Schön, dass ich Milla und ihre ganz persönliche Modiglianifrau begleiten konnte. Mein Tipp: Lesen, es lohnt sich.
Der wohlverdiente Urlaub ist greifbar. Tage der Erholung warten auf sie, sie sind unterwegs Richtung Toskana, die Strobl-Marineks und die Binders mit ihren Kindern. Auch darf Sophie-Luises Schulfreundin ...
Der wohlverdiente Urlaub ist greifbar. Tage der Erholung warten auf sie, sie sind unterwegs Richtung Toskana, die Strobl-Marineks und die Binders mit ihren Kindern. Auch darf Sophie-Luises Schulfreundin Aayana, ein dunkelhäutiges Flüchtlingskind, mitfahren. So ganz vollzählig sind sie noch nicht, denn die Grün-Politikerin Elisa Strobl-Marinek kommt ganz umweltfreundlich mit dem Zug, die Ökobilanz muss gerade bei ihr stimmen.
Die lockere Urlaubsstimmung wird bald getrübt, es kommt zur Katastrophe und danach stellt sich die Frage: Wer trägt die Schuld? Da sind auf der einen Seite die beiden österreichischen Familien, allen voran die Strobl-Marineks, und auf der anderen Seite die Eltern und der Bruder von Aayana. Die Fassaden bröckeln, sie haben zu viel zu verlieren, wollen oder können sich nicht eingestehen, welch Ignoranten sie in Wahrheit sind.
Ich hatte schon vor dem „Vorfall“ das Gefühl, dass hier eher Egomanen nebeneinander her leben. Und danach treten die einzelnen Charaktereigenschaften noch sehr viel deutlicher zutage. Die Außenwirkung ist enorm wichtig, bei einer im Rampenlicht stehenden Politikerin erst recht. Elisa weiß, was an die Öffentlichkeit soll und darf, alles darüber hinaus geht niemanden etwas an. Ihre Tochter war schon immer sehr selbständig, war pflegeleicht, sie hatte seit jeher den Ruf, immer und überall die Beste zu sein. Ist das Grund genug, sich als Eltern aus der Verantwortung zu stehlen? Sophie-Luise spürt die fehlende Empathie ihr gegenüber, Verständnis findet sie im Netz bei einem virtuellen Freund. Er ist besonders fürsorglich, hört zu, baut sie auf, er ist für sie da. Er ist für sie all das, was ihr im echten Leben fehlt. Denn hier herrscht schon lange Sprachlosigkeit.
Daniel Glattauer erzählt unaufgeregt, er durchleuchtet die charakterbezogenen Handlungsweisen der Einzelnen, hinterfragt ihr Tun, ohne anklagend zu sein. Und nimmt die sozialen Medien nicht aus, die differenzierten Sichtweisen der hier Agierenden werden aufs Trefflichste dargestellt. Die Posts sind hier ein gutes Stilmittel. Früher war es der Stammtisch im Wirtshaus, heute sind es die sozialen Medien. Es ist ein Für und Wider. Da werden die Flüchtlinge angeprangert, wird die Grün-Politikerin angefeindet oder eher in Schutz genommen. Die einen werden angegriffen, andere spielen sich als Verteidiger auf, mit Chuzpe und auch mit Scheuklappen wird drauflos gepoltert, was das Zeug hält.
„Die Wahrheit ist ein Chamäleon.“ Wie wahr! Das Geschehen wird so lange gedreht, gewendet, umgestülpt, zurechtgestutzt, dass es für diejenigen passend wird, die sich als die eigentlichen Opfer sehen. Der aalglatte Staranwalt gegen den unbedarften Anwalt der Flüchtlingsfamilie. Nicht nur hier wird mein Gerechtigkeitssinn strapaziert.
Es sind sehr aktuelle Themen, die der Autor in seine Geschichte verpackt. Sehr lebensnah, seine Figuren sind glaubhaft, die Auseinandersetzung mit den Flüchtlingen hat wohl jeder so oder so ähnlich schon verfolgt. Sei es direkt, hautnah. Oder in den vielen Foren, die ein realistisches Bild unserer Gesellschaft aufzeigen. Wahrheit oder Lüge ist nicht relevant, wer will, versteckt sich hinter der Anonymität.
Ein Auszug aus dem Buch zeigt nur allzu deutlich auf, wie wir ticken, was wir von den Flüchtlingen halten: „Die sind zwar auch unter uns, aber nur scheinbar mitten unter uns. Sie sind unter uns in einem anderen Sinne: Sie sind darunter. Unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören. Und sie können sie auch nicht erzählen. Sie werden nicht danach gefragt. Und von sich aus schaffen sie es nicht, sich zu Wort zu melden. Ihnen fehlen die Mittel. Ihnen fehlt unsere Kultur. Ihnen fehlt unsere Bildung, auf die wir uns so viel einbilden…“ Es geht noch weiter, jedes Wort davon stimmt.
„Die spürst du nicht“ – ein leiser Roman, ein Porträt unserer Gesellschaft. Das Gelesene hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ein „Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft“, das Lesen lohnt sich.
Andreas Eschbach bietet in seinem neuesten Werk eine geradezu groteske Story dar. Jens Leunich ist der titelgebende „schlauste Mann der Welt“ und er ist es, der seine Geschichte durchgängig erzählt. Stellvertretend ...
Andreas Eschbach bietet in seinem neuesten Werk eine geradezu groteske Story dar. Jens Leunich ist der titelgebende „schlauste Mann der Welt“ und er ist es, der seine Geschichte durchgängig erzählt. Stellvertretend für ihn übernimmt dies Matthias Koeberlin, den ich als Schauspieler kenne und schätze und kaum sind die ersten Sätze angeklungen, bin ich hin und weg. Was für ein Vortrag, was für eine Stimme! Wow! Er schlüpft ins Jens´ Rolle. Erinnert sich. Schreibt seine Gedanken auf. Er lässt mich daran teilhaben. Das Hörbuch von Lübbe Audio ist ein durchweg kurzweiliges Hörerlebnis.
Geizig ist er nicht, der schlaueste Mann der Welt. Muss er auch nicht, seine Rechnungen bezahlt jemand anderer. Er beobachtet durch das Fenster die Straßenszene, keiner ahnt, dass er in 10 Tagen nicht mehr da sein wird. Seine Erinnerungen werden niemandem nützten, aber zumindest werden sie einige Antworten geben. Warum 10 Tage? Warum überhaupt? Warum meint er, dass es jetzt der für ihn richtige Zeitpunkt ist, über sein nicht gerade unbescheidenes Leben zu berichten? Aber nochmal von Anfang an: Er hat noch zehn Tage zu leben und diese ihm verbliebene Zeit nutzt er, um sein schon ungewöhnliches Leben niederzuschreiben. Und dieses Leben passt in zwei handliche Koffer. Es ist nur das Allernotwendigste, alles andere, was er so braucht und will, das mietet er. Er, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen kommt, stolpert eher in sein erstes Arbeitsverhältnis, schnuppert hinein in das Leben der Reichen und Schönen und ist fasziniert. Ja, das wär´s. Sein Dasein nimmt eine entscheidende Wende, als er einen Job mit ergaunerten Papieren in einer Bank ergattert, wohlgemerkt als Reinigungskraft. Aber Jens ist schlau, er spitzt die Ohren…
Jens´ Geschichte macht nachdenklich, wenngleich ich mir des Öfteren ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Er ist sowas wie ein Lebenskünstler, ein Globetrotter. Seinen feudalen Lebensstil hat er sich mit viel Chuzpe eher erschlichen, das Glück des Wagemutigen war meist an seiner Seite.
Im übertragenen Sinne predigt Jens Wasser, trinkt aber selbst nur den erlesensten Wein. Nachhaltigkeit ist ein Thema, es betrifft uns alle. Er spricht davon, wie sich die Industrie die Natur und deren Schönheit einverleibt. Richtig! Nur zieht er den für sich komfortablen Schluss, dass Arbeit der Umwelt schadet. Wer faulenzt, produziert nichts. Womit er recht hat: Es wird hergestellt und weggeschmissen. Egal ob Lebensmittel, Technikartikel oder was auch immer. Wer kennt das nicht. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, vermüllen unseren Planeten. Jens besitzt nichts und doch ist er ein Paradebeispiel für Verschwendung sämtlicher Ressourcen. Er jettet durch die Welt, macht auch Halt bei einem Guru. „Nicht du besitzen die Dinge, die Dinge besitzen dich.“ Ja, da sind sie wieder, diese allgemein bekannten Lebensweisheiten. Die man drehen und wenden kann, um alles für sich passend zu machen.
Andreas Eschbach blickt hinter die Kulissen, er verpackt seine Themen gut les- bzw. hörbar, präsentiert von seinem nonchalanten Ich-Erzähler. Oberflächlich betrachtet ist dies die Geschichte eines liebenswürdig-charmanten Gauners, dessen einzig für ihn akzeptable Lebensform der vollendete Müßiggang mit allem nur denkbaren Luxus ist. „Der schlauste Mann der Welt“ ist ein (Hör)Buch, auf das man sich einlassen sollte, das Denkanstöße gibt. Es sind ernste, nachdenkliche Momente, die unseren unstillbaren Konsum beleuchten, das Ganze schlau verpackt, des „schlausten Mannes“ würdig. Mit einem Ende, das mich verblüfft hat, obwohl es sich perfekt in das soeben Gehörte einfügt.