Eine schöne Geschichte über das Leben, das Verzeihen und das Hoffen
Zu Beginn möchte ich nochmal die wahnsinnig schöne optische Gestaltung loben. Nicht nur das Cover ist sehr hübsch, sondern auch die kleinen Pusteblumenillustrationen zu den Kapitelanfängen, die außerdem ...
Zu Beginn möchte ich nochmal die wahnsinnig schöne optische Gestaltung loben. Nicht nur das Cover ist sehr hübsch, sondern auch die kleinen Pusteblumenillustrationen zu den Kapitelanfängen, die außerdem mit einem kleinen Zitat ausgeschmückt wurden. Auch lohnt es sich, einen Blick unter den Umschlag zu werfen.
Am Anfang des Buches lernte ich die beiden Protagonisten, Yara und Noel kennen und erhielt einen Einblick in ihre aktuellen Lebensumstände. Die Geschichte wurde somit aus zwei Ich-Perspektiven erzählt. Der Schreibstil war locker leicht, ließ aber immer mal Raum für Interpretationen zwischen den Zeilen.
Yara wirkte zunächst einsam, traurig und vor allem haltlos. Wie immer möchte ich dabei nicht zu viel von der Thematik vorwegnehmen und gehe somit nicht ins Detail. Im Verlauf konnte sie sich auch auf die schönen Dinge des Lebens einlassen und entdeckte sie quasi neu für sich.
Noel wirkte am Anfang desinteressiert und übellaunig. Später konnte er sich, ähnlich wie Yara, auf die positiven Seiten einlassen und diese für sich nutzen. Er machte eine angenehme charakerliche Entwicklung durch, sodass er mir von Seite zu Seite sympathischer wurde. Er war fürsorglich und liebevoll, gar selbstlos. Manche würden es vielleicht kritisieren, ich fand es persönlich angenehm: Noel fluchte zwischendurch sehr viel. Aber es wirkte passend und vor allem authentisch.
Phil war durch die Liste die gesamte Geschichte über präsent, was ich sehr schön fand. Auch stellte er eine gemeinsame Basis zwischen den beiden Protagonisten dar. Gerne hätte ich noch mehr über ihn erfahren.
„Die Bibliothek ist imposant […]. Es hängt der Geruch nach Leder, Staub, Papier in der Luft oder, wie Yara sagen würde, der Duft nach Geschichten und Abenteuern – die Erinnerung an Phil.“
Der Verlauf der Geschichte ist nicht rasant. Er beinhaltet nicht viele überraschende Wendungen, die Idee ist nicht neu. Und doch ist sie besonders. Sie ist ruhig, teilweise bedrückend und dann auch wieder hoffnungsvoll.
Aber sie ist vor allem eines: gefühlvoll.
Ich konnte mich gut mit den beiden identifizieren und emotional mitschwingen. Ich war mitten drin und doch hatte ich den notwendigen Blick eines Außenstehenden. Es gab einige schöne Erlebnisse und vor allem tolle Handlungsorte. Mein Favorit war dabei (Überraschung!) die Bibliothek.
Besonders das Ende der Geschichte regte zum Nachdenken und Weiterträumen an. Es fiel mir sehr schwer, Yara & Noel gehen zu lassen. Die zweite Liste (ein Jahr später) fand ich super schön & süß. Sie war kurz, aber aussagekräftig.
Eine schöne Geschichte über das Leben, das Verzeihen und das Hoffen. Ehrlich, süß und gefühlvoll. Sie handelt von zwei sympathischen Charakteren, die sich eigentlich schon so gut wie aufgegeben haben und anhand einer außergewöhnlichen Reise Stück für Stück zu sich selbst zurück finden. Mit einem Seufzer klappte ich das Buch zu und träumte von meiner ganz eigenen Liste…
Wir fliegen, wenn wir fallen gehört für mich persönlich in die Kategorie Buchtipp.