Die Geister, die ich nicht rief
Florence hat eine Gabe, die sie persönlich eher als einen Fluch ansieht: Sie kann mit Geistern reden, die alle auf der Erde noch etwas erledigen müssen. Nach einer unangenehmen Geistergeschichte in der ...
Florence hat eine Gabe, die sie persönlich eher als einen Fluch ansieht: Sie kann mit Geistern reden, die alle auf der Erde noch etwas erledigen müssen. Nach einer unangenehmen Geistergeschichte in der Schulzeit ist sie von ihrer Heimatstadt nach New York geflüchtet, wo sie nun als Ghostwriterin der erfolgreichen Romance-Autorin Ann Nichols tätig ist - und das obwohl sie der Liebe eigentlich abgeschworen hat. Nun muss sie doch notgedrungen in ihre Heimat zurückkehren, während ihr Lektor Ben versucht, sie davon zu überzeugen, wieder an die Liebe zu glauben.
"Dead Romantics" hat eine Menge Ebenen. Wir bekommen Einblicke in das Verlagswesen, aber auch in die Bestattungsindustrie, wir haben es mit Geistern zu, leichte Mystery-Elemente sind auch vorhanden und natürlich gibt es jede Menge Romantik (mit ein paar leicht expliziten Sexszenen). Ich kann mir gut vorstellen, dass das manchen vielleicht zu viel wird, und auch ich war am Anfang etwas überwältigt von der Fülle an interessanten Aspekten der Story. Doch für mich wurde die Geschichte so einzigartig und entpuppte sich als überraschend schönes Leseerlebnis!
Gut gefallen hat mir auch, dass die romantische Beziehung nicht das einzige und auch nicht das Hauptthema des Buches ist. Für mich ging es hier vor allem um Familie, Trauerbewältigung und Verarbeitung unserer Vergangenheit. Die Autorin schafft eine wunderbare Welt mit interessanten Nebencharakteren und interessanten Kniffen, die vielleicht nicht total unvorhersehbar und oft auch etwas kitschig sind, aber trotzdem dafür sorgen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Ich glaube, "Dead Romantics" ist nichts für jeden, aber wer mal eine etwas andere Romance-Story lesen möchte, wird mit diesem Buch sicher ganz viel Freude haben!