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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2023

Starker Plot, Umsetzung mittelmäßig

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Riley bekommt die Chance auf einem herrschaftlichen Anwesen an einem Schreibwettbewerb teilzunehmen. Doch irgendjemand schreibt in seinen eingereichten Texten über sie - und weiß Dinge, die dort sonst ...

Riley bekommt die Chance auf einem herrschaftlichen Anwesen an einem Schreibwettbewerb teilzunehmen. Doch irgendjemand schreibt in seinen eingereichten Texten über sie - und weiß Dinge, die dort sonst niemand wissen dürfte.

Ich finde den Plot des Buches großartig und die ersten gut 100-150 Seiten gefielen mir wirklich gut, ich bekam sogar richtig Lust, selbst Autorin zu werden. Doch dann fing die Protagonistin an, blöde Dinge zu tun oder doofe Entscheidungen zu treffen und ich konnte einfach nicht mehr richtig nachvollziehen, was eigentlich in ihrem Kopf los war.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich schnell und basiert meiner Meinung nach nur auf Oberflächlichkeiten, dem kann ich leider nicht viel abgewinnen.

Rileys Love Interest bleibt dabei absolut langweilig und farblos - dafür ist er rein äußerlich ein Adonis. Innere Werte scheinen hier nicht von großem Interesse zu sein.

Auch der Spannungsaufbau hätte für mich noch größer sein können. Das Mitfiebern blieb hier ab und an auf der Strecke. Es überwiegt hier klar die Liebesgeschichte und deren Verlauf ist von Anfang an bereits deutlich vorgezeichnet.

Dafür mochte ich die anderen Charaktere im Buch sehr gerne, also tatsächlich Rileys gesamte Schreibgruppe, aus der ich eigentlich jeden interessant fand und auch auf die einzelnen Charaktere neugierig war.

Starker Plot, nicht so starke Umsetzung, daher vergebe ich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Realistische und erschreckende Dystopie

Equilon
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Dieses Buch spielt in einer entfernten Zukunft und EQUILON ist die neue Weltordnung - ein Programm, geschrieben von den sogenannten MegaGoods, also mutmaßlich die Klugen und Reichen der Zukunft. Jenna ...

Dieses Buch spielt in einer entfernten Zukunft und EQUILON ist die neue Weltordnung - ein Programm, geschrieben von den sogenannten MegaGoods, also mutmaßlich die Klugen und Reichen der Zukunft. Jenna hat es mit einem IT-Projekt unter die eine Milliarde geschafft. Sie darf ins New Valley, die schöne Welt der klugen Köpfe, und kommt endlich raus aus dem wortwörtlich eingestaubten Old Berlin. Dorian dagegen ist unendlich weit entfernt davon jemals eine schönere Zukunft zu haben, haust auf drei Quadratmetern und will dem Ganzen am liebsten ein Ende setzen.
Die hier gezeichnete Zukunftsversion ist erschreckend, zugleich aber sehr gut und realistisch ausgearbeitet. Dafür hinkt die Handlung. Hier fehlt es einfach an Spannung und der Nähe zu den Figuren. Zu Jenna konnte ich leider gar keine Nähe aufbauen. Sie war mir über lange Strecken für ihren hohen Intellekt einfach zu naiv. Dorian mochte ich dagegen schon lieber. Mit ihm konnte ich mitfühlen und seine Handlungen auch nachempfinden.
Dafür, dass diese Version unserer Welt eine Konsequenz des Klimawandels sein soll, wurde meiner Meinung nach eher wenig auf den Klimawandel und seine unmittelbaren Folgen eingegangen. Man wurde eher vor vollendete Tatsachen gestellt, der Weg dahin wird kaum beleuchtet.
Erst am Ende wurde die Handlung für mich wirklich spannend. Leider macht die Autorin dann an der spannendsten Stelle einen Cut. Das Ende gleicht also einem gigantischen Cliffhanger, auf den ein Epilog folgt. Stilistisch ist so ein abgehaktes Ende leider nicht so meins. Es bleibt tatsächlich sogar noch Stoff für eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Mit Rick Riordan 20.000 Meilen unter das Meer

Tochter der Tiefe
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Mit „Tochter der Tiefe“ greift der Erfolgsautor Rick Riordan dieses Mal Jules Vernes „20.000 Meilen unter dem Meer“ auf. Nachdem Anas Akademie in die Luft fliegt, muss sie mit ihren Freunden auf das Meer ...

Mit „Tochter der Tiefe“ greift der Erfolgsautor Rick Riordan dieses Mal Jules Vernes „20.000 Meilen unter dem Meer“ auf. Nachdem Anas Akademie in die Luft fliegt, muss sie mit ihren Freunden auf das Meer fliehen, wobei sie die Nautilus wiederentdecken, mit der Ana dank künstlicher Intelligenz kommunizieren kann, jedoch als einzige. Denn sie ist die letzte Erbin Kapitän Nemos und daher in großer Gefahr.
Die Geschichte um Ana kommt relativ schnell zur Sache, so dauert es nicht lange bis die Akademie in die Luft fliegt und Ana erfährt, was genau es eigentlich mit dieser auf sich hat und welche wichtige Rolle sie in dem Ganzen spielt. Ansonsten bedient die Story erst einmal viele typische Fantasy-Jugendbuchklischees, wie zum Beispiel, dass Ana eine große Bestimmung hat, von der sie bis dahin nichts wusste. Zudem ist Ana eine nahezu perfekte Protagonistin, denn sie beherrscht gefühlt einfach alles. Unter anderem spricht sie mehrere Sprachen und ist auch noch musikalisch, mit einer Portion scheinbar angeborenem Führungstalent. Ein richtiges Multitalent eben, und das für ihr junges Alter. Das machte sie mir als Protagonistin leider sehr unnahbar und auch nicht gerade sympathisch.
Auch die Hörbuchsprecherin konnte an dieser Tatsache nichts ändern, da ich mit ihrer Stimme und Art des Sprechens nicht warm wurde. Die Autistin Esther wird zudem noch sehr klischeehaft von ihr wiedergegeben.
Leider blieb für mich dabei auch die große Spannung aus. Ich hatte den Eindruck, der Autor hat viel gewollt, um seinem guten Ruf gerecht zu werden, für mich ist dabei aber eher viel auf der Strecke geblieben.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Hätte mehr Potenzial gehabt

Blessed & Broken. Die Kraft des Klangs
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Livia hat die Gabe mit dem Klang ihrer Stimme Materie zu bewegen. Nachdem ihr Vater entbürgert wurde, will sie nun versuchen ein besseres Leben für ihre Familie zu erreichen, indem sie ihre Gabe in den ...

Livia hat die Gabe mit dem Klang ihrer Stimme Materie zu bewegen. Nachdem ihr Vater entbürgert wurde, will sie nun versuchen ein besseres Leben für ihre Familie zu erreichen, indem sie ihre Gabe in den Dienst des Königs stellt. Nur leider ist sie aus Sicht des Königs schon zu alt für die Ausbildung. Der General Cristan erfährt von Livias Anliegen und ist bereit in ihre Ausbildung zu investieren - wenn sie im Gegenzug dafür ihre Gabe unter seinen Dienst stellt und ihn auch noch heiratet.

Anne-Marie Jungwirth hat in ihrem Buch sowohl eine spannende Welt als auch eine interessante Weltordnung geschaffen. Ihr Schreibstil war von Anfang an fesselnd und malerisch, sodass man sich stets alles gut vorstellen konnte und von Beginn an ein gewisses Spannungslevel erreicht und gehalten wurde.

Livia mochte ich zu Beginn als Charakter sehr gerne. Ihre Gabe war für mich mal was völlig Neues in der Fantasy und sehr spannend umgesetzt. Leider bricht aus Livia jedoch auch häufiger mal ihre temperamentvolle Art aus, die sie dazu veranlasst Dinge zu sagen und zu fühlen, die ich nicht so richtig nachvollziehen konnte, mich sogar eher genervt haben. Bei Cristans Charakter war es genau andersherum: Zu Beginn war er unglaublich eingebildet, arrogant, hochnäsig. Irgendwann waren diese Charaktereigenschaften aber einfach wie weggeblasen, ohne dass ich benennen könnte, wo und warum jetzt dieser Charakterwechsel stattfand. Von der Autorin nicht so richtig konsequent, für die Liebesgeschichtenfans unter den Lesern allerdings Grund zur Freude. Ansonsten hatte die Liebesgeschichte für mich leider nicht viel Lesenswertes. Ihr Entwicklungstempo ist zwar ok, aber nachvollziehen konnte ich die bei der Protagonistin aufkeimende Gefühle leider nicht. Sie kamen irgendwie aus dem Nichts und entwickelten sich dann sehr banal und vorhersehbar. So wie dann leider auch der Rest des Buches immer vorhersehbarer wurde und so auch endete. Die Autorin hatte anfangs ein eher langsameres, aber durchaus angenemessenes, Erzähltempo. Irgendwann schien ihr jedoch aufzufallen, dass sie in dem Tempo niemals die gesamte Story in den Einzelband kriegt, sodass sie das Tempo ordentlich angezogen hat. Leider sehr zum Nachteil der Geschichte, denn damit passierten Dinge auf einmal unrealistisch schnell, alles gelang der Protagonistin auf Anhieb und das Buch verlor damit leider komplett an Authentizität.

Was also als guter Einzelband begann, ließ leider immer mehr nach, sodass die Autorin vielleicht besser einen Mehrteiler daraus hätte entwickeln sollen.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Gute Idee, aber flache Charaktere

Talus
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"Talus" wird aus der Perspektive dreier Figuren erzählt. Ein bisschen mehr als die anderen sticht dabei Erin hervor. Eigentlich ist sie zum Studieren in Edinburgh, geht aber lieber ihrem Job als Touristenführerin ...

"Talus" wird aus der Perspektive dreier Figuren erzählt. Ein bisschen mehr als die anderen sticht dabei Erin hervor. Eigentlich ist sie zum Studieren in Edinburgh, geht aber lieber ihrem Job als Touristenführerin auf Geistertouren nach. Dabei hat sie ein Auge auf ihren Kollegen Leo geworfen, der sich jedoch stets sehr distanziert verhält. Neben Erin, für die Hexen und Geister nur in der Fantasie exisitieren, nehmen wir als Leser auch die Perspektive von der Hexe in Ausbildung Lu und vom Schattenjäger Noah ein. Als Erin auf einer ihrer Geistertouren dann einem richtigen Geist begegnet, stellt sich ihr Weltbild komplett auf den Kopf - und sie schöpft Hoffnung, dass es mit Magie vielleicht einen Weg gibt, um ihrer kranken Tante das Leben zu retten.

Zu Beginn mochte ich Erin als Protagonistin sehr gerne. Sie war mal nicht so typisch naiv wie häufig in Urban-Fantasy und wirkte gerade mit ihrem Job sehr taff und aufgeweckt. Leider wandelte sich ihr Charakter dann irgendwann zur weinerlichen, ängstlichen Erin. Dass sie auf mich später nur noch so rüberkam, mag aber vielleicht auch an der Sprecherin liegen, die irgendwann begann Erin stets eine weinerliche Stimme zu verleihen. Tatsächlich taff und aufgeweckt war dagegen Lu, deren rebellische Ader ich sehr gerne mochte. Mein Lieblingscharakter ist hier allerdings Noah. Über ihn hätte ich gern noch viel mehr erfahren, nimmt er doch die meiste Zeit eher eine Randposition in der (bisherigen) Geschichte ein. Hier hoffe ich auf noch mehr von ihm in Band 2.

Romantische Gefühle werden hier nur ganz am Rande behandelt, was auch gut so ist. Schon den wenigen Hauch von Romantik habe ich den Figuren nicht wirklich abgekauft, weswegen ich mir hier auch keine größere Liebesgeschichte hätte vorstellen können.

Der Sprecherin Corinna Dorenkamp konnte ich gut lauschen und auch die verschiedenen Figuren habe ich ihr abgekauft. Wie schon weiter oben angemerkt, hat mich allerdings die Art und Weise gestört, wie sie Erin rübergebracht hat.

Das Magiesystem hinter dem Buch gefiel mir sehr gut. Dabei gibt es die verschiedensten Arten von Hexen, jede mit ihrer eigenen Stärke, die unbemerkt unter den Menschen leben, diese allerdings verachten, da die Menschen sie früher bekanntlich gejagt haben. Daneben gibt es auch ein höheren Adel unter den Hexen sowie Schattenjäger wie Noah, die Hexen und Hexer aufsuchen, die unter einer ansteckenden und tödlichen Seuche leiden.

Beim Spannungsaufbau hat das Buch allerdings noch etwas Nachholpotenzial. Auch wenn mir der Einstieg leicht fiel, so dauerte es doch relativ lange bis wir gemeinsam mit Erin wirklich in Berührung mit der Hexenwelt kommen. Das Buch war schon halb rum und trotzdem war noch nicht viel passiert. Auch mit dem Wissen, dass es eine Fortsetzung gibt, ist das insgesamt doch etwas wenig Handlung. Mein zweiter Kritikpunkt: die Tiefe der Charaktere. Diese war nämlich quasi so gut wie nicht vorhanden. Am ehesten habe ich Lu daher noch ihren Charakter abgekauft, am schlimmsten war jedoch Leo. Dieser blieb mir als Leserin stets fremd und ohne irgendeine nennenswerte Charaktereigenschaft. Und auch Erin hätte defintiv sehr viel mehr Tiefe vertragen können, um tiefergehend mit ihr mitfühlen zu können. Hätte ich nicht das Hörbuch gehört, sondern das Buch gelesen, wäre es mir vermutlich schwerer gefallen, an der Geschichte dran zu bleiben. Daher kann ich leider nur drei Sterne für eine eigentlich richtig gute Idee vergeben.

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