In einem Satz:
Übergewicht ist eine Auswirkung des Alltagsstresses
Je weniger man sich um sein Gewicht stresst, desto weniger nimmt man zu.
Inhalt
In diesem Buch wird sich die Frage gestellt, woher es kommt, dass immer mehr Menschen in der heutigen Zeit zu Übergewicht und Verdauungsproblemen neigen.
Gunther Frank hat das Buch in verschiedene Kapitel eingeteilt, die mit Körpertypen, Vererbung, Kalorienverwertung, Diäten, Stress, Bewegung und Sport, Abspeckprogramme, Essstörung, Licht, Medikamente, Verdauungstypen, Pflanzenabwehrstoffe, Bio und Vollwert, Vitamine, Stress und Verdauung, Erfahrungsheilkunde, Workshop: Meine Lizenz zum Essen u.a. eingeteilt ist.
Er schreibt, dass es eine neue Religion gibt:
Die schlanken Rechtgläubigen, fit und diszipliniert, ewig jung werden von der Krankenkasse durch niedrige Beiträge belohnt.
Im Gegenzug werden die Menschen mit molliger Körperstatur als faul, verfressen und undiszipliniert beschrieben. Sie werden belehrt, wie unverantwortlich sie sich verhalten und eine Last für die Gesellschaft darstellen.
Dieses Verhalten stellt ungemeinen Stress dar, wenn man eh nicht sehr selbstbewusst ist und Angst vor Ausgrenzung hat.
Dagegen schreibt Gunter Frank ist es geradezu normal, dass es Leute gibt, die Schlanker sind und andere die Molliger sind. Es gibt unterschiedliche Körperbautypen und von daher ist jeder Typ gerechtfertigt. Der BMI sagt ja auch nur aus, dass in diesem Bereich des Normwertes die meisten Menschen liegen. Es ist nur ein Durchschnittswert. Er sagt nur aus, dass Menschen im Normbereich möglichst häufig vorkommen. Die Einteilung in gute Menschen und schlechte Menschen wird nur daraus interpretiert.
Normal zu sein ist eine relative Sichtweise. Wenn man aber nicht normal ist, erzeugt das Stress.
Ein großer Auslöser der Gewichtszunahme ist die Vererbung. Nicht falsche Ernährung und zu wenig Bewegung lösen die Gewichtszunahme aus, sondern die Gene und als Verstärker der Stress nicht normal zu sein. Der Stress löst besonders Appetit auf Dinge aus, die man vermeiden möchte zu essen. Das ist das Fatale an der Gewichtsproblematik. Je mehr man sich aufs „nichtessen“ konzentriert, desto mehr Appetit kommt man auf die Dinge, die nicht erwünscht sind.
Herr Gunter Frank rät sich satt zu essen und kein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Es ist normal, dass man je älter man wird Gewicht zunimmt. Die Gewichtszunahme ist nicht schädlich. eher ist es schädlich zu wenig Gewicht zu haben im Alter z.B. als Sturzprofilaxe.
Es ist das große Problem der Menschheit, von anderen Menschen angenommen werden zu wollen. In unserer Gesellschaft gilt die Regel: ich habe dich nur lieb, wenn du schlank bist. Das ist aber sehr verehrend und diskriminierend für viele Bewohner des Landes und sollte man sich klar darüber machen, das die auch eine Art von Mobbing und Ausgrenzung ist.
Meine Meinung
Ich finde den Cover sehr aussagekräftig. Der angegessene Schokokuß ist sehr gut als Beispiel für entsagendes Essen und Verzicht.
Das Buch schreibt in einer gut leserlichen Schriftgröße und guten Kontrast sehr eindrücklich wie es einer großen Bevölkerung ergeht, die nicht der „norm“ entsprechen.
Eigentlich ist es im Sinne der Wirtschaftlichkeit geradezu verheerend so viele Menschen unter den Generalverdacht von Faulheit und Disziplinlosigkeit zu stellen. Wenn man bedenkt, dass ja eigentlich jeder Mensch das Bedürfnis nach Anerkennung hat, ist es gerade den molligen Menschen erschwert sich selbst anzunehmen. Sie spüren jeden Tag, dass sie nicht „normal“ also unerwünscht sind. Diese Gefühle von nicht angenommensein erzeugen Stress und sind förderlich für Übergewicht und psychische Probleme.
Der Autor geht sehr gut auf die hauptsächliche Problematik der Übergewicht dem Stress ein.
In vielen Diagramen wird bildlich dargestellt, was im Buch anhand des Textes erklärt wird.
Im Gegenzug zum Übergewicht werden die Essstörungen erwähnt und Verdauungsstörungen.
Fazit
Ich finde das Buch sehr empfehlenswert zum Lesen. Insbesondere ist das Körpergewicht und die Folge gesellschaftlicher Anfeindung ein großes Problem vieler Menschen in den westlichen Ländern. In dem Buch wird aufgezeigt, das nicht der Einzelne Schuld an seinem Verhalten hat, sondern die Gene und der Alltagsstress einen großen Brocken am Gewicht mitschulden.
Zudem ist die Frage: Was ist an etwas mehr Gewicht so schlimm? Mithilfe des Buches besteht die Möglichkeit umzudenken. Es macht keinen Sinn im Leben dauerhaft mit schlechtem Gewissen herumzulaufen, nur weil man ein paar Gramm mehr auf den Rippen hat, wie eigentlich der BMI es vorschreibt. Auch ist es nicht sinnvoll seine Kinder dem Diktat des BMI zu unterwerfen. Je weniger man sich um sein Gewicht stresst, desto weniger nimmt man zu.