Toller Reihenabschluss
We don’t lie anymoreWe don't lie anymore ist eine tolle Fortsetzung, die die Geschichte von Archer und Josephine grossartig weiterführt und erzählt. Ich mochte das Setting, die Entwicklungen und die Spannung sehr gerne und ...
We don't lie anymore ist eine tolle Fortsetzung, die die Geschichte von Archer und Josephine grossartig weiterführt und erzählt. Ich mochte das Setting, die Entwicklungen und die Spannung sehr gerne und habe die beiden auf ihrem Weg gerne verfolgt.
Die Geschichte startete nach einem sehr schockierenden Ende von Band zwei mit einem eher ruhigen Einstieg. Es schloss nicht direkt an die Geschehnisse an, da Monate zwischen dem Ende von Band eins und dem Anfang von Band zwei liegen. Somit wurden auch die grossen Emotionen etwas rausgenommen. Die Gemüter waren abgekühlt, die Geschichte etwas abgeschlossen und dennoch war die Begegnung der beiden Protagonisten voller Emotionen und zugeschütteter Spannung, die wieder zum Vorschein kam. Das Setting blieb das gleiche, auch wenn der Punkt Schule gar nicht mehr vorkam. Das fand ich sehr gut, weil die Geschichte somit erwachsener und reifer daherkam und keine Highschool-Dramen mehr thematisiert wurden. Ich habe die Atmosphäre wieder sehr geliebt und mich innerlich an dieses malerische Küstenstädtchen verloren. Segeln, Sommer, Meer und Wind konnte ich förmlich durch die Seiten hindurch fühlen. Die behandelten Themen haben sich einerseits wiederholt und wurden nochmal aufgegriffen und haben andererseits an Bedeutung zugenommen. Diese mochte ich sehr gerne und fand die Behandlung, wenn auch alles etwas over the top war, total spannend umgesetzt. Dies führte dazu, dass die Spannung sehr hoch war und sich konstant halten konnte. Ich würde die Ereignisse nicht als unrealistisch, aber schon eher als unwahrscheinlich bezeichnen, was ich aber nicht kritisiere, weil sie das Buch getragen und die Spannung gehalten haben. Es ist viel passiert und hat mich teilweise auch sehr überrascht.
Die Protagonisten mochte ich gerne, auch wenn sie einen manchmal sehr aufgeregt haben. Besonders Archer hat seinen sturen Kopf so lange durchgesetzt und konnte sich Josephine einfach nicht anvertrauen. Diese Miskommunikation hat sich schon am Ende des ersten Bandes abgezeichnet und sich hier weitergezogen. Ich fand es etwas schade, dass Archer so in seinem Selbstmitleid und Selbstbestrafung verloren hat. Er war unglaublich abweisend, was wirklich weh getan hat. Die beiden haben sich wiedergesehen und man hat die enorme Spannung gefühlt. Besonders gut konnte ich nicht Archer, sondern Josephine nachvollziehen. Ihre Verletztheit, Ungewissheit und Abhängigkeit konnte man sehr gut sehen. Sie ist nie ganz über Archer hinweggekommen, der ohne grosse Worte einfach verschwunden ist, mit ihr Schluss gemacht hat und sich seither nie mehr gemeldet hat. Besonders bitter war es, dass die beiden schon jahrelang befreundet waren. Demnach konnte man ihren Wissensdurst gut nachvollziehen und hat gehofft, dass sie immer wieder nachbohrt und endlich eine Antwort von Archer erhält. Dieses Wegstossen und gleichzeitig Nachbohren hat längere Zeit gedauert und wie gesagt habe ich gehofft, dass Archer früher wieder zur Vernunft kommt und Josephine endlich erlöst. Was ebenfalls etwas unfair war, war, dass er der körperlichen Anziehung nachgegeben hat und sie daraufhin wieder weggestossen hat. Dieses Spielen mit ihr fand ich nicht ok. Die beiden haben sich aber wieder gefunden und ich habe sie gemeinsam sehr gerne gemocht. Diese Entwicklung war schön und ganz besonders spannend zu beobachten.
Insgesamt hat mir We don't lie anymore wieder sehr gut gefallen. Es war sehr unterhaltsam mit etwas übertriebenem Drama aber authentischen und sympathischen Protagonisten. Auch war das Buch sehr spannend und konnte mich definitiv packen. Deshalb erhält es 4 Sterne von mir.