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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 15.12.2017

Wirkt optisch eher unscheinbar, hat es inhaltlich aber gewaltig in sich ! Leseempfehlung !

Kleiner Wahn
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Obwohl man nach Lesen des Klappentextes schon weiß oder ahnt, um es was es in diesem kleinen, optisch so unscheinbaren, Königskind geht, ist man im Vorfeld auf gar keinen Fall darauf gefasst, wie tief ...

Obwohl man nach Lesen des Klappentextes schon weiß oder ahnt, um es was es in diesem kleinen, optisch so unscheinbaren, Königskind geht, ist man im Vorfeld auf gar keinen Fall darauf gefasst, wie tief der Eisberg im Inneren sein wird.

Ob man dies nun als Warnung betrachtet oder schlicht zur Kenntnis nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Mich hätte man im Vorfeld definitiv kurz warnen sollen, denn die Geschichte hat mich nicht nur komplett eingesogen, sondern unfassbar wütend gemacht.

Da sind Rose und Michael, beide stehen an der Grenze zwischen Teenager- und Erwachsensein. Beide mit einer recht engen Bindung zu den Eltern, die eine freiweillig, der andere, weil er so erzogen wurde. Beides sehr gute Schüler, mit herausragenden Zukunftsmöglichkeiten und trotzdem so naiv und unaufgeklärt, das ich hätte schreien wollen.

Rose und Michael sind schwer verliebt ineinander und als sie das erste Mal miteinander schlafen, da ist es nicht so schlimm, das sie vergessen ein Kondom zu benutzen. Was soll schon passieren ? Beim zweiten Mal, da benutzen sie auch keines. Und dann, 61 Tage später, da stellt Rose plötzlich fest, das sie schwanger ist. Und nun beginnt der eigentliche Wahn: Rose denkt, wenn sie es totschweigt, wenn sie beide, sie und Michael, einfach so tun, als sei nichts passiert, dann wird dieses Ding, dieses Virus in ihr, schon von alleine wieder weggehen.

Doch dieses Verheimlichen, das ihnen nach außen erstaunlich gut gelingt, hat schlimme Folgen und beide erleben eine absolute Wesensveränderung.

Rose beginnt sich auf ganzer Linie selbst zu schaden, Körperlich wie Psychisch. Sie lebt in ihrer selbst konstruierten Welt, gaukelt sich vor, das alles in bester Ordnung sei und befindet sich irgendwann in so einem extremen Wahn, das niemand mehr zu ihr durchdringt. Michael, der unter sehr strenger Hand des Vaters lebt, ist verzweifelt und diese Verzweiflung, die von Hilflosigkeit begleitet wird, die veranlasst ihn dazu, sich immer wieder und immer mehr gegen den Vater zu stellen.

Irgendwann erreichen beide einen Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht und die Situation völlig aus dem Ruder läuft.

Dianne Touchell erzählt diese Geschichte eiskalt, aber in einem unglaublich poetischen und wunderschönen Ton. Sie wirft den Leser direkt mit dem ersten Satz ins Geschehen, hält sich nicht mit Nichtigkeiten oder einer langen Vorgeschichte auf, sondern geht direkt auf meine Gefühlswelt los und bringt diese ordentlich ins Straucheln. Mit jeder Seite die man liest, wird einem immer mehr bewusst auf welche Katastrophe Michael und Rose da eigentlich zusteuern und es hat mich so unfassbar wütend gemacht. Erst darauf, das die beiden so naiv sind, was irgendwann in Wut auf die Eltern umschwang, die ihre Kinder zwar gläubig, aber unaufgeklärt erzogen haben. Dann wechselte die Wut nur zu Rose, die sich etwas vormacht, die denkt, sie könne einfach so tun als ob. Diese Wut sprang dann wieder auf die Mutter über, zu der Rose ein unglaublich enges Verhältnis hat. Ich war so sauer auf sie, weil sie nur wahrnimmt was sie möchte, statt einfach mal GENAU hinzusehen. Permanent wollte ich beim Lesen irgendeine Person anschreien. Ob es nun Rose und Michael selbst waren, die Eltern, die Lehrer. Alle haben ihr Päckchen zur Katastrophe beigetragen, die am Ende des Buches auf einen wartet und die einen schockiert und auch ein bisschen hilflos macht.

Aufgrund der geballten Ladung Heftigkeit, die in diesem kleinen Büchlein steckt, war ich mehrmals versucht es, zumindest ganz kurz zum Durchatmen, beiseite zu legen. Es gelang mir nicht, denn Dianne Touchells Worte und ihre Eindringlichkeit wirken wie ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann.

Der einzige Kritikpunkt den ich persönlich habe, ist das Ende, welches mir ein bisschen zu unfertig war. Irgendwie auch nicht. Es macht alles Sinn und es ist alles schlüssig und doch ist die Szene für mich irgendwie unrund. Ich habe meine Geschichten und besonders die Enden immer gerne so abgeschlossen, das ich nicht noch viel reininterpretieren und mich fragen muss, wie es für die ein oder andere Person weiterging. Das fand ich ein bisschen schade.

Ansonsten: Ganz klare Leseempfehlung meinerseits !

Veröffentlicht am 21.09.2017

Ein kleines bisschen schwächer als Band 1, konnte mich aber trotzdem begeistern !

So was passiert nur Idioten. Wie uns.
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Viki und Jay haben große Hürden gemeistert.
3 Jahre lang haben sie gekämpft, sind zusammengezogen und wurden glücklich. Doch plötzlich ist da diese verräterische Stimme in Vikis Kopf, die ihr Zweifel ...

Viki und Jay haben große Hürden gemeistert.
3 Jahre lang haben sie gekämpft, sind zusammengezogen und wurden glücklich. Doch plötzlich ist da diese verräterische Stimme in Vikis Kopf, die ihr Zweifel an Jays Treue einflüstert. Jay benimmt sich seltsam und Viki weiß nicht so recht wie sie sein Verhalten deuten soll. Hat er wirklich eine Neue ?
Was sonst könnte er vor ihr verheimlichen wollen ? In ihrer Panik macht Viki einen blöden Fehler und so schaukelt sich die Situation nur noch weiter hoch.
Hat ihre Beziehung noch eine Chance ?

Meinung:
Endlich ein neues Buch von Sabine Schoder ! Und dann auch noch ein zweiter Teil um Viki und Jay. Das kann doch eigentlich nur gut werden, oder ? Ich habe mich jedenfalls sehr darüber gefreut und war bereits im Vorfeld schon sehr euphorisch und zuversichtlich, denn immerhin war "Liebe ist was für Idioten. Wie mich" eines meiner Jahreshighlights 2015.

Und tatsächlich beginnt die Geschichte wirklich richtig toll. Wir starten 3 Jahre nach dem Ende von Band 1 und obwohl ich nicht weiß was in dieser Zeit alles geschehen ist, bin ich sofort wieder voll drin und voll dabei.

Und eigentlich könnte zwischen Viki und Jay alles total wunderbar und gut sein, wenn da nicht Vikis Zweifel wären.

Der Grund hierfür bzw. dessen Offenbarung, warum es überhaupt zu Vikis Misstrauen kommt, erscheint mir im ersten Moment ehrlich gesagt, viel zu flach und zu banal, als das daraus so ein großes Dilemma entstehen könnte, in das sich die beiden definitiv hineinkatapultieren. Wenn man sich allerdings zurückerinnert an Teil 1, dann wird einem wieder bewusst, WARUM der Grund für Viki eine so extrem große Rolle spielt und warum Jay sein Geheimnis für sich behält.

Zu blöd ist eben nur, das Viki völlig falsche Schlüsse zieht und ihre, in dieser Sache wenig hilfreichen, Freunde sie noch in ihrer Entscheidung bestärken und ja, sogar noch Feuer ins Öl gießen. Das macht die ganze Angelegenheit noch komplizierter.

Auch ihre Selbstzweifel stehen ihr im Weg, der Verlust der Mutter wiegt mit einem Mal noch schwerer als die Jahre zuvor und dann ist da noch diese eine Entscheidung die Viki nur für sich selbst fällen kann.

Geschrieben ist Band 2 aus insgesamt 6 Perspektiven, was ich sehr interessant und auch teilweise amüsant fand, stellenweise aber auch ein wenig unnötig. Melanie, Vikis beste Freundin, zum Beispiel hat mich eher aufgeregt, als das ihre Perspektive für mich einen Mehrwert hatte. Klar, sie macht sich Sorgen um ihre beste Freundin, doch dabei steckt sie sich viel zu sehr in die Beziehung. Alles im immer im Rahmen des Verständlichen, wenn man es von der Warte der besten Freundin aus betrachtet, aber mich hat sie damit ehrlich nur genervt.

Ein wenig schade fand ich, das Sabine Schoder hier wichtige Rückblicke auf Jays Werdegang zwischen Band 1 und Band 2 ausspart. Hier hätte ich mir definitiv mehr Einblicke gewünscht.

Nichtsdestotrotz konnte sie mich auch mit diesem zweiten Band wieder für sich Einnehmen und mich begeistern. Ich liebe einfach ihren absolut genialen Schreibstil und ihre Wortgewandtheit.

Ihre Charaktere, insbesondere Viki, mit all ihren Gedankengänge und Handlungen, sind absolut authentisch. Jeder von uns könnte in ihre Situation geraten und dadurch ihre Ängste und Zweifel entwickeln, sie aber auch auf ähnliche Weise lösen. Die Figuren wirken echt und wie aus dem Leben gegriffen.

Auch die Handlung ist, wenn man die oben genannten Punkte einmal außer Acht lässt, wirklich sehr realistisch und ebenfalls nachvollziehbar. Einzig das Ende wirkte ein wenig überspitzt und sehr dramatisch, was aber wiederum die Spannung noch einmal steigert. Und YAY, es gibt einen Epilog. Und zwar einen der die komplette Geschichte perfekt abrundet.

Fazit:
Auch mit dem zweiten Band "So was passiert nur Idioten. Wie uns" hat es Sabine Schoder geschafft mich zu begeistern. Ich liebe ihren wortgewandten Schreibstil, Charaktere wie Handlung sind authentisch und nachvollziehbar und auch wenn ich hier ein paar kleine Kritikpunkte habe, so kommt die Geschichte doch zu einem perfekten Abschluss und stellt mich total zufrieden.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Sehr emotionale Story, die aber leider hin und wieder auch ein bisschen nervt.

Wie das Feuer zwischen uns
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"Wie das Feuer zwischen uns" beginnt so stark, so emotional und mitreißend wie alle Romane von Brittainy C. Cherry.

Schon auf den ersten Seiten geht sie mir, besonders mit der Geschichte von Logan unter ...

"Wie das Feuer zwischen uns" beginnt so stark, so emotional und mitreißend wie alle Romane von Brittainy C. Cherry.

Schon auf den ersten Seiten geht sie mir, besonders mit der Geschichte von Logan unter die Haut und ich musste ehrlich mehrmals ein paar Tränen runterschlucken, sonst wäre ich ziemlich oft am Heulen gewesen. So nah ging mir das Ganze.

Logan wächst unter furchtbaren Umständen auf, die Mutter ein Junkie, der Vater ein Dealer und brutaler Schläger, der die Mutter unter Druck und unter Drogen setzt. Logan lebt in ärmlichen Verhältnissen, da alles Geld für Drogen draufgeht und er leidet sehr unter der Situation mit seiner Mutter, die ihn anfixt und mit sich in ihren Drogensumpf reißt.

Einzig Alyssa ist sein Lichtblick. Sie ist seine beste Freundin, sein rettendes Licht, sein Anker. Doch zwischen den Freunden entwickelt sich bald mehr und Logan hat Angst sie in seinen Abgrund zu reißen, auch wenn Alyssa sein einziges High ist.

Ich will gar nicht so sehr auf die Handlung eingehen, um Euch nicht unnötig viel vorweg zu nehmen, aber ich kann Euch schon verraten, das es natürlich reichlich Komplikationen im Leben beider Protagonisten gibt und ob sie am Ende zueinander finden, das müsst ihr dann selbst herausfinden.

Die Autorin fängt, ich habs oben schon geschrieben, sehr stark an. Sie trifft mich sowohl mit der Beschreibung ihrer Charaktere als auch mit der Geschichte ansich total ins Herz und geht mir unter die Haut. Ich konnte und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen und war deshalb binnen kürzester Zeit auch durch mit dem Buch.

ABER und das ist ein wirklich großes ABER. Für mich gibt es an Brittainy C. Cherrys Romanen echt immer einen Haken. Beim letzten Roman war es die Tatsache, das sie am Ende so dermaßen auftrumpft, das die Geschichte für mich an Glaubwürdigkeit verlor. HIER, bei "Wie das Feuer zwischen uns", da war ich lange Zeit guter Dinge, das ich keinen Grund zum Meckern mehr finde. Doch auch hier wird es mir gegen Ende einfach zu viel. Zwar empfand ich die Entwicklung der beiden Protagonisten, einzeln und zusammen als halbwegs authentisch und auch das Ende stellte mich zufrieden, der Weg dorthin war allerdings etwas steinig, da die beiden lange Zeit viel zu sehr umeinander rumtänzeln, sich anziehen, wieder abstoßen und das mehrmals in Folge.

Zunächst fand ich das noch okay, aber irgendwann fing es an mich total zu nerven.

Trotzdem hat mir die Geschichte von "High and Lo" unglaublich gut gefallen, sie ist sehr intensiv, sehr düster und erdrückend, aber auch irgendwie Mutmachend, harmonisch und vorallem sehr flüssig und gut zu lesen.

Wer gerne New Adult Romane liest, der kommt hier absolut auf seine Kosten, so viel ist mal sicher.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Auftakt einer herrlich amüsanten Reihe !

Karma Girl
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Es sollte der Schönste Tag ihres Lebens werden, doch irgendwie beschleicht Carmen ein sehr ungutes Gefühl. Als sie diesem nachgeht, erwischt sie ihren Verlobten und ihre beste Freundin in eindeutiger Position.
Was ...

Es sollte der Schönste Tag ihres Lebens werden, doch irgendwie beschleicht Carmen ein sehr ungutes Gefühl. Als sie diesem nachgeht, erwischt sie ihren Verlobten und ihre beste Freundin in eindeutiger Position.
Was alles noch schlimmer macht: Sie sind Superheld und Erzschurkin.

Ihr geschundenes Herz sinnt auf Rache und so macht es sich die Reporterin zur Aufgabe, ab sofort sämtliche Helden und Schurken zu demaskieren.

Doch dann geht ein Fall gehörig nach hinten los und plötzlich sieht sich Carmen Auge in Auge mit der größten Schurkenbande Big Time's: der Terrible Trinity. Deren Anführererin Malefica unterbreitet ihr einen, sehr einseitigen, Deal: Carmen soll die Identität des Anführers der Superhelden-Kombo Fearless Five aufdecken. Tut sie dies nicht, dann wird sie schon bald zum Versuchskaninchen der TT's werden....

Meinung:
Schon seit der Mythos-Academy bin ich ein riesengroßer Fan der Autorin und genau deshalb habe ich auch gar nicht lange überlegt und das Buch mehr oder weniger "blind" gekauft. Das heißt, ich habe mir im Vorfeld nicht die Mühe gemacht überhaupt mal auf den Klappentext zu gucken, nur das es um Superhelden geht, war mir bewusst.

Ja naja, und was soll ich sagen, ich habe den Kauf nicht eine Minuten lang bereut. Eher im Gegenteil, ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und bin froh, das ich mich nicht von, im Vorfeld immer wieder aufgetauchten mittelmäßigen Wertungen, habe abschrecken lassen.

Jennifer Estep hat hier einen Auftakt zu einer herrlich amüsanten Reihe geschaffen, die man bitte nicht so ernst nehmen sollte, denn das Ganze hat viele Züge einer Parodie und wie auch in allen Superheldenfilmen und Comics ist das Ende bereits von Beginn an schon abzusehen, denn auch wenn das Böse nie schläft, ahnt man doch eigentlich schon, das nur die Guten gewinnen können.

Die Story ist spannend geschrieben, es gibt, hervorgerufen durch Carmens manchmal etwas tolpatschige Art den ein oder anderen Lacher, ironische Schmunzler, aber auch ein gewisses Maß an Coolness und erotischem Prickeln.
Es ist eine rundum gelungene und bunte Mischung, die mir richtig viel Spaß gemacht hat.

Was dieses Buch nicht ist, ist ein Jugendroman ! Das wollte ich an dieser Stelle mal noch kurz erwähnt haben. Irgendwie, und hier betone ich nochmal, das ich den Klappentext nie aufmerksam gelesen habe, bin ich davon ausgegangen, das es in die Jugendschiene geht...äh nein, tut es nicht. Altersempfehlung deshalb: ab 16 Jahren würde ich sagen.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Bildgewaltig & lebhaft erzählt !

Stadt der tanzenden Schatten
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Schon lange gab es kein Buch mehr, das mir eine Beurteilung so schwer gemacht hat, wie STADT DER TANZENDEN SCHATTEN, denn einerseits gab es Aspekte die ich richtig faszinierend und brilliant erdacht fand, ...

Schon lange gab es kein Buch mehr, das mir eine Beurteilung so schwer gemacht hat, wie STADT DER TANZENDEN SCHATTEN, denn einerseits gab es Aspekte die ich richtig faszinierend und brilliant erdacht fand, aber andererseits konnte es mich irgendwie auch nicht so recht begeistern und das Schlimmste daran ist eigentlich, das ich dies noch nicht einmal richtig begründen kann.

Dabei war die Idee hinter der Geschichte so genial.

Sierra hat endlich Sommerferien, doch genießen kann sie diese nicht wirklich, denn um sie herum geschehen ganz merkwürdige Dinge. Ihr Großvater, der kaum noch spricht, zischt ihr seltsame Entschuldigungen zu und erzählt wirre Geschichten und auf dem Schrottplatz, auf dem Sierra einen Turm bemalt, verhält sich die alte Domino-Gang, Freunde ihres Großvaters die sie schon ihr Leben lang kennt, ganz merkwürdig.

Als dann auch noch ein vermeintlich Toter auftaucht, der Sierra an den Kragen will, da gerät ihre Welt komplett aus den Fugen. Sie erfährt von einer Gruppe, die sich "Shadowshaper" nennen. Menschen mit einer besonderen Begabung: Sie können Tote in Bilder und Graffiti hineingleiten lassen, in denen diese dann irgendwie "weiterleben".
Auch Sierra trägt diese Gabe in sich. Doch den Shadowshapern droht Gefahr und Sierra muss herausfinden, wer sie und ihre Freunde tot sehen will.

Was mir gut gefallen hat, war definitiv die Atmosphäre, die puertoricanischen Gepflogenheiten, die hier einfließen. Durch die verschiedenen Nationalitäten und das Leben in Brooklyn, das der Autor als eigene kleine Welt darstellt, was vermutlich auch tatsächlich so ist, kommt in der Geschichte ein multikultureller Aspekt durch, der mir richtig viel Spaß gemacht hat. Multikulti kann so schön und vielfältig und bunt sein; der Zusammenhalt ist enorm groß, vorallem dann wenn du dich als Puerto-ricanisches Mädchen in einer weißen, versnobten Gegend bewegst, in der jeder gleich denkt, das du ein Verbrecher bist, nur weil du anders aussiehst, was einfach total bescheuert ist.

Ebenfalls überzeugen konnte mich die Idee mit den Graffitis und dem damit verbundenen Totenkult. Die Shadowshaper leiten quasi die Seelen verstorbener Menschen in ihre Gemälde, die dann zum Leben erwecken. Es gab eine Szene in einer Bar, bei der ich wirkliches Kopfkino hatte und dachte: Wow, das hätte selbst Tim Burton nicht besser gekonnt. Es war grandios und ich fühlte mich voll und ganz in dieser Szene gefangen, konnte sehen wie sich die Wandbilder bewegen, aber auch die Hitze des Clubs spüren, die Geräusche aufsaugen und den Beat der Musik spüren. So intensiv, wie Daniel José Older schaffen das bei mir nur wenige Autoren.

Weniger gefallen hat mir dagegen, wie sich die Sache mit dem "Bösewicht" entwickelt. Und damit bin ich bei den Gründen die ich nicht so richtig benennen kann. Denn im Großen und Ganzen fügt sich alles weitestgehend logisch und akzeptabel ineinander und trotzdem war da unterschwellig immer etwas das mich gestört hat, etwas das ich nicht so richtig greifen kann. Vielleicht war es der krasse Showdown am Ende, der auf mich für ein Jugendbuch doch ziemlich gewalttätig wirkte oder aber die Beweggründe des Bösen.
Vermutlich ist das eine reine Empfindungssache.

Fakt ist aber, das das Buch unglaublich bildgewaltig und lebhaft erzählt ist, so das das alles andere fast schon wieder wett macht !
Von mir gibts genau deshalb 4 von 5 Cupcakes.