Viel Rebellion, wenig Mathematik und trotzdem ein schönes Buch
Die geniale RebellinAda Lovelace steht unter den Fittichen ihrer Mutter, nachdem ihr Vater, der berühmte Lyriker und Lebemann Lord Byron, früh gestorben ist. Adas Mutter setzte alles daran ihr Kind streng wissenschaftlich ...
Ada Lovelace steht unter den Fittichen ihrer Mutter, nachdem ihr Vater, der berühmte Lyriker und Lebemann Lord Byron, früh gestorben ist. Adas Mutter setzte alles daran ihr Kind streng wissenschaftlich und frei von Liebe und Zuneigung großzuziehen um zu verhindern, dass Ada später nach ihrem Vater schlägt und wie er ein Leben voller Leidenschaft und Ausgelassenheit führen wird. Genau gegen diese Lebensart der Mutter begehrt Ada auf und gibt sich den schönen Dingen des Lebens hin, was den rebellischen Teil des Titels widerspiegelt.
Die Genialität wird zu Beginn des Buches kurz angerissen, als Ada als dreizehnjähriges Mädchen einen Flugautomaten baut. Danach geht die Geschichte vornehmlich darum, wie sie einen Ehemann findet. Ada war eine Frau der Gesellschaft, daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass dies zu dieser Zeit einen sehr großen Anteil einnimmt. Allerdings tritt irgendwann Charles Babbage aus dem Nichts auf und sie wird auf einem Empfang als schönste Frau der Mathematik angesprochen, was dann doch ziemlich plötzlich kommt und zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend war. Insgesamt kommt für mein Empfinden der geniale Teil des Buchtitels viel zu kurz. Die Übersetzung eines wissenschaftlichen Artikels, der Grund ist, warum Ada Lovelace teils als erste Programmiererin der Welt und bedeutende Persönlichkeit in der Entwicklung von Computern bezeichnet wird, nimmt im Buch nur einen überaus kurzen Teil ein. Ich hätte mir etwas tiefere Einblicke in die wissenschaftlich Arbeit gewünscht.
Ich habe das Buch an drei Tagen durchgelesen, so locker kommt es daher. Es geht vornehmlich um Selbstverwirklichung und wie Ada den Zwängen des Elternhauses bzw. ihrer Mutter zu entfliehen versucht und eben nicht unbedingt um Mathematik oder darum, wie schwer es eine Frau damals in der Wissenschaft hatte. Wenn man sich darauf einstellt, so ist es ein gutes Buch. Daher möchte es an alle empfehlen, die Spaß an dieser Thematik haben und historische Romane lieben.