In den Cevennen
In tiefen SchluchtenTori Godon lebt seit einiger Zeit im Vivarais. Ihr verstorbener Mann, Nachfahre der dort verfolgten Hugenotten, wollte seine Familiengeschichte erforschen. Aber nun bleibt sie Witwe allein zurück. Als ...
Tori Godon lebt seit einiger Zeit im Vivarais. Ihr verstorbener Mann, Nachfahre der dort verfolgten Hugenotten, wollte seine Familiengeschichte erforschen. Aber nun bleibt sie Witwe allein zurück. Als sie erfährt, dass ein junger holländischer Höhlenforscher verschwunden ist, reagiert sie beunruhigt, auch etwas verständnislos, da die Vermieterin keine Anstalten macht, den Vermissten zu melden. Dann stirbt der alte Didier, der ihr am Vorabend noch mit vielen geheimnisvollen Andeutungen von den alten Höhlen in der Umgebung erzählte, unter ungeklärten Umständen. Aber niemand scheint ein Interesse daran zu haben, die Vorfälle zu untersuchen. Das macht Tori skeptisch und sie beginnt auf eigene Faust ein bisschen zu „schnüffeln“.
Wunderschöne, sehr ausführliche Landschaftsbeschreibungen dominieren das Buch. Da ich die Gegend kenne, hat mich das nicht mal gestört, denn es erweckte lebhafte Erinnerungen und Bilder bei mir. Aber allmählich vermisste ich doch die Krimihandlung. Bis weit über die Hälfte des Krimis passierte nichts. Dann kommt allmählich doch etwas Tempo ins Buch, aber die Entwicklung stellte sich mir nicht immer logisch dar.
Die Figuren sind nett entwickelt, Tori ist eine sympathische Frau, die als Hauptfigur den Roman trägt. Die Idee, die Hugenottenverfolgung mit der Resistance zu verbinden finde ich gelungen, aber das allein reicht halt nicht, einen Krimi über Mittelmaß hinaus zu heben. Ich finde, die Autorin hat schon öfters den Beweis erbracht, dass sie spannende und subtile Krimis schreiben kann, bei ihrem neuen Buch habe ich davon nicht so viel gespürt. Es bleibt eine unterhaltsame, ein bisschen abenteuerliche Urlaubsgeschichte, ganz besonders geeignet für LeserInnen, die Frankreich lieben und in diese schöne Landschaft eintauchen möchten.